Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

VII. Ab. Ersch. d. leb. Geh. Die Empfind.
griffen [Spaltenumbruch] x, mit Gewalt herausgerissen y, zerrissen z,
mit Eisen gereitzt a, oft und zu wiederholten malen be-
schabt a*, und endlich wirklich durchbohrt b, ohne daß
der Mensch davon Empfindungen gehabt, oder Zufälle
bekommen hätte c, ia man hat auch die breite Sehnen-
bänder (aponevroses) d, ohne Schmerzen zu verursa-
chen, durchschnitten. Man hat endlich die Sehnen des
Ausstreckers, der Spindelröhre, und des kleinsten Fin-
gers, ohne alle Schmerzen halb zerrissen, weil man sich
genöthigt sahe, sie von dem verdorbenen Theile zu säu-
bern e. Man hat in einem andern Falle die Sehne des
zweiköpfigen Muskels entblößt, und mit starken Wein-
geiste, Vitriolöl und Spießglashutter berührt, und so
gar mit dem Messer behandelt, ohne den geringsten
Schmerzen oder Zufall zu erwecken, ia es ist die Wunde
so gar glücklicherweise geheilet worden f. Man hat an
dem berümten Burkard, an der Achillessehne ein ganz
ähnliches Beispiel nachzulesen.

Da man ebenfalls an einer Frauensperson die Seh-
nen entblößte, durchstach g, und mit geistigen Säften

be-
x Vom Piazza beim Tosett Lettr.
4. p.
462. vom D. Miceri eben da
p. 464. und vom D. Andouille beim
Bordenave p. 148. Thue hinzu Ca-
stell
p.
23. und Bornemann eben da
p. 24. exp. nostr. 30. 31.
y Iournal pe medec. 1758. Mai
Phil. trans. vol. L. p.
2.
z Essais of a Society at Edim-
burgh. T. 1. p.
454.
a Pag. und Bonioli p. 162. und
aus wiederholten Versuchen Mon-
tagnana
p. 163. Tosetti Lettr. 3.
p.
219. 220. u. s. f.
a* Burkart angef. Ort.
b Tosetti Lett. 4. p. 17. ed. I.
Verna ep. p. 310. 317. obs. nostr. 2.
5. Zimmermann exp. ad nostr. p.
132. Montagnana
angef. Ort.
c Ein Einschnitt, ohne einige
[Spaltenumbruch] Erwähnung des Schmerzens beim
Acrell. chir. haendelser p. 367. und
ohne Zufall geheilt in Iourn. de
Med.
Der grosse Vandermonde T.
12. p.
458. Die ohne Zufall gereitzten
Fingersehnen Acrell p. 253. 270. und
die geöfneten Aponevroses des zwei-
köpfigen und Ellenbogenmuskels
eben der p. 293.
d Robbiati beim Verna p. 319.
zu uns. Perenotti an der breiten
Binde Mercure de france 1760.
Aont p.
149.
e Pagani und Bonioli p. 159.
f Robbiati beim Verna p. 317.
318. unsrer Ausgabe.
g Tissot. mem. sur les part.
irrit. et sensibl. T. 3. p.
336. 338.
339. 340. 341.
E e 3

VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
griffen [Spaltenumbruch] x, mit Gewalt herausgeriſſen y, zerriſſen z,
mit Eiſen gereitzt a, oft und zu wiederholten malen be-
ſchabt a*, und endlich wirklich durchbohrt b, ohne daß
der Menſch davon Empfindungen gehabt, oder Zufaͤlle
bekommen haͤtte c, ia man hat auch die breite Sehnen-
baͤnder (aponevroſes) d, ohne Schmerzen zu verurſa-
chen, durchſchnitten. Man hat endlich die Sehnen des
Ausſtreckers, der Spindelroͤhre, und des kleinſten Fin-
gers, ohne alle Schmerzen halb zerriſſen, weil man ſich
genoͤthigt ſahe, ſie von dem verdorbenen Theile zu ſaͤu-
bern e. Man hat in einem andern Falle die Sehne des
zweikoͤpfigen Muskels entbloͤßt, und mit ſtarken Wein-
geiſte, Vitrioloͤl und Spießglashutter beruͤhrt, und ſo
gar mit dem Meſſer behandelt, ohne den geringſten
Schmerzen oder Zufall zu erwecken, ia es iſt die Wunde
ſo gar gluͤcklicherweiſe geheilet worden f. Man hat an
dem beruͤmten Burkard, an der Achillesſehne ein ganz
aͤhnliches Beiſpiel nachzuleſen.

Da man ebenfalls an einer Frauensperſon die Seh-
nen entbloͤßte, durchſtach g, und mit geiſtigen Saͤften

be-
x Vom Piazza beim Toſett Lettr.
4. p.
462. vom D. Miceri eben da
p. 464. und vom D. Andouille beim
Bordenave p. 148. Thue hinzu Ca-
ſtell
p.
23. und Bornemann eben da
p. 24. exp. noſtr. 30. 31.
y Iournal pe medec. 1758. Mai
Phil. tranſ. vol. L. p.
2.
z Eſſais of a Society at Edim-
burgh. T. 1. p.
454.
a Pag. und Bonioli p. 162. und
aus wiederholten Verſuchen Mon-
tagnana
p. 163. Toſetti Lettr. 3.
p.
219. 220. u. ſ. f.
a* Burkart angef. Ort.
b Toſetti Lett. 4. p. 17. ed. I.
Verna ep. p. 310. 317. obſ. noſtr. 2.
5. Zimmermann exp. ad noſtr. p.
132. Montagnana
angef. Ort.
c Ein Einſchnitt, ohne einige
[Spaltenumbruch] Erwaͤhnung des Schmerzens beim
Acrell. chir. hændelſer p. 367. und
ohne Zufall geheilt in Iourn. de
Med.
Der groſſe Vandermonde T.
12. p.
458. Die ohne Zufall gereitzten
Fingerſehnen Acrell p. 253. 270. und
die geoͤfneten Aponevroſes des zwei-
koͤpfigen und Ellenbogenmuskels
eben der p. 293.
d Robbiati beim Verna p. 319.
zu unſ. Perenotti an der breiten
Binde Mercure de france 1760.
Aont p.
149.
e Pagani und Bonioli p. 159.
f Robbiati beim Verna p. 317.
318. unſrer Ausgabe.
g Tiſſot. mem. ſur les part.
irrit. et ſenſibl. T. 3. p.
336. 338.
339. 340. 341.
E e 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0473" n="437"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VII.</hi> Ab. Er&#x017F;ch. d. leb. Geh. Die Empfind.</hi></fw><lb/>
griffen <cb/>
<note place="foot" n="x">Vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Piazza</hi></hi> beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">To&#x017F;ett</hi> Lettr.<lb/>
4. p.</hi> 462. vom <hi rendition="#aq">D. <hi rendition="#i">Miceri</hi></hi> eben da<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 464. und vom <hi rendition="#aq">D. <hi rendition="#i">Andouille</hi></hi> beim<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bordenave</hi> p.</hi> 148. Thue hinzu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ca-<lb/>
&#x017F;tell</hi> p.</hi> 23. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bornemann</hi></hi> eben da<lb/><hi rendition="#aq">p. 24. exp. no&#x017F;tr.</hi> 30. 31.</note>, mit Gewalt herausgeri&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="y"><hi rendition="#aq">Iournal pe medec. 1758. Mai<lb/>
Phil. tran&#x017F;. vol. L. p.</hi> 2.</note>, zerri&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="z"><hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;ais of a Society at Edim-<lb/>
burgh. T. 1. p.</hi> 454.</note>,<lb/>
mit Ei&#x017F;en gereitzt <note place="foot" n="a"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pag.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bonioli</hi> p.</hi> 162. und<lb/>
aus wiederholten Ver&#x017F;uchen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mon-<lb/>
tagnana</hi> p. 163. <hi rendition="#i">To&#x017F;etti</hi> Lettr. 3.<lb/>
p.</hi> 219. 220. u. &#x017F;. f.</note>, oft und zu wiederholten malen be-<lb/>
&#x017F;chabt <note place="foot" n="a*"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Burkart</hi></hi> angef. Ort.</note>, und endlich wirklich durchbohrt <note place="foot" n="b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">To&#x017F;etti</hi> Lett. 4. p. 17. ed. I.<lb/><hi rendition="#i">Verna</hi> ep. p. 310. 317. ob&#x017F;. no&#x017F;tr. 2.<lb/>
5. <hi rendition="#i">Zimmermann</hi> exp. ad no&#x017F;tr. p.<lb/>
132. <hi rendition="#i">Montagnana</hi></hi> angef. Ort.</note>, ohne daß<lb/>
der Men&#x017F;ch davon Empfindungen gehabt, oder Zufa&#x0364;lle<lb/>
bekommen ha&#x0364;tte <note place="foot" n="c">Ein Ein&#x017F;chnitt, ohne einige<lb/><cb/>
Erwa&#x0364;hnung des Schmerzens beim<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Acrell.</hi> chir. hændel&#x017F;er p.</hi> 367. und<lb/>
ohne Zufall geheilt <hi rendition="#aq">in Iourn. de<lb/>
Med.</hi> Der gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vandermonde</hi> T.<lb/>
12. p.</hi> 458. Die ohne Zufall gereitzten<lb/>
Finger&#x017F;ehnen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Acrell</hi> p.</hi> 253. 270. und<lb/>
die geo&#x0364;fneten Aponevro&#x017F;es des zwei-<lb/>
ko&#x0364;pfigen und Ellenbogenmuskels<lb/>
eben der <hi rendition="#aq">p.</hi> 293.</note>, ia man hat auch die breite Sehnen-<lb/>
ba&#x0364;nder (<hi rendition="#aq">aponevro&#x017F;es</hi>) <note place="foot" n="d"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Robbiati</hi></hi> beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Verna</hi> p.</hi> 319.<lb/>
zu un&#x017F;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Perenotti</hi></hi> an der breiten<lb/>
Binde <hi rendition="#aq">Mercure de france 1760.<lb/>
Aont p.</hi> 149.</note>, ohne Schmerzen zu verur&#x017F;a-<lb/>
chen, durch&#x017F;chnitten. Man hat endlich die Sehnen des<lb/>
Aus&#x017F;treckers, der Spindelro&#x0364;hre, und des klein&#x017F;ten Fin-<lb/>
gers, ohne alle Schmerzen halb zerri&#x017F;&#x017F;en, weil man &#x017F;ich<lb/>
geno&#x0364;thigt &#x017F;ahe, &#x017F;ie von dem verdorbenen Theile zu &#x017F;a&#x0364;u-<lb/>
bern <note place="foot" n="e"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pagani</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bonioli</hi> p.</hi> 159.</note>. Man hat in einem andern Falle die Sehne des<lb/>
zweiko&#x0364;pfigen Muskels entblo&#x0364;ßt, und mit &#x017F;tarken Wein-<lb/>
gei&#x017F;te, Vitriolo&#x0364;l und Spießglashutter beru&#x0364;hrt, und &#x017F;o<lb/>
gar mit dem Me&#x017F;&#x017F;er behandelt, ohne den gering&#x017F;ten<lb/>
Schmerzen oder Zufall zu erwecken, ia es i&#x017F;t die Wunde<lb/>
&#x017F;o gar glu&#x0364;cklicherwei&#x017F;e geheilet worden <note place="foot" n="f"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Robbiati</hi></hi> beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Verna</hi> p.</hi> 317.<lb/>
318. un&#x017F;rer Ausgabe.</note>. Man hat an<lb/>
dem beru&#x0364;mten <hi rendition="#fr">Burkard,</hi> an der Achilles&#x017F;ehne ein ganz<lb/>
a&#x0364;hnliches Bei&#x017F;piel nachzule&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Da man ebenfalls an einer Frauensper&#x017F;on die Seh-<lb/>
nen entblo&#x0364;ßte, durch&#x017F;tach <note place="foot" n="g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ti&#x017F;&#x017F;ot.</hi> mem. &#x017F;ur les part.<lb/>
irrit. et &#x017F;en&#x017F;ibl. T. 3. p.</hi> 336. 338.<lb/>
339. 340. 341.</note>, und mit gei&#x017F;tigen Sa&#x0364;ften<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E e 3</fw><fw place="bottom" type="catch">be-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[437/0473] VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind. griffen x, mit Gewalt herausgeriſſen y, zerriſſen z, mit Eiſen gereitzt a, oft und zu wiederholten malen be- ſchabt a*, und endlich wirklich durchbohrt b, ohne daß der Menſch davon Empfindungen gehabt, oder Zufaͤlle bekommen haͤtte c, ia man hat auch die breite Sehnen- baͤnder (aponevroſes) d, ohne Schmerzen zu verurſa- chen, durchſchnitten. Man hat endlich die Sehnen des Ausſtreckers, der Spindelroͤhre, und des kleinſten Fin- gers, ohne alle Schmerzen halb zerriſſen, weil man ſich genoͤthigt ſahe, ſie von dem verdorbenen Theile zu ſaͤu- bern e. Man hat in einem andern Falle die Sehne des zweikoͤpfigen Muskels entbloͤßt, und mit ſtarken Wein- geiſte, Vitrioloͤl und Spießglashutter beruͤhrt, und ſo gar mit dem Meſſer behandelt, ohne den geringſten Schmerzen oder Zufall zu erwecken, ia es iſt die Wunde ſo gar gluͤcklicherweiſe geheilet worden f. Man hat an dem beruͤmten Burkard, an der Achillesſehne ein ganz aͤhnliches Beiſpiel nachzuleſen. Da man ebenfalls an einer Frauensperſon die Seh- nen entbloͤßte, durchſtach g, und mit geiſtigen Saͤften be- x Vom Piazza beim Toſett Lettr. 4. p. 462. vom D. Miceri eben da p. 464. und vom D. Andouille beim Bordenave p. 148. Thue hinzu Ca- ſtell p. 23. und Bornemann eben da p. 24. exp. noſtr. 30. 31. y Iournal pe medec. 1758. Mai Phil. tranſ. vol. L. p. 2. z Eſſais of a Society at Edim- burgh. T. 1. p. 454. a Pag. und Bonioli p. 162. und aus wiederholten Verſuchen Mon- tagnana p. 163. Toſetti Lettr. 3. p. 219. 220. u. ſ. f. a* Burkart angef. Ort. b Toſetti Lett. 4. p. 17. ed. I. Verna ep. p. 310. 317. obſ. noſtr. 2. 5. Zimmermann exp. ad noſtr. p. 132. Montagnana angef. Ort. c Ein Einſchnitt, ohne einige Erwaͤhnung des Schmerzens beim Acrell. chir. hændelſer p. 367. und ohne Zufall geheilt in Iourn. de Med. Der groſſe Vandermonde T. 12. p. 458. Die ohne Zufall gereitzten Fingerſehnen Acrell p. 253. 270. und die geoͤfneten Aponevroſes des zwei- koͤpfigen und Ellenbogenmuskels eben der p. 293. d Robbiati beim Verna p. 319. zu unſ. Perenotti an der breiten Binde Mercure de france 1760. Aont p. 149. e Pagani und Bonioli p. 159. f Robbiati beim Verna p. 317. 318. unſrer Ausgabe. g Tiſſot. mem. ſur les part. irrit. et ſenſibl. T. 3. p. 336. 338. 339. 340. 341. E e 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/473
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/473>, abgerufen am 22.11.2024.