Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Gehirne X. Buch.
nen Nervenknoten erblikt habe. Es mischen sich in die-
ses Geflechte einige Aeste, welche von dem Stamme des
achten Paares, von dem Nerven des Luftröhrenkopfes,
und von dem Schlundkopfsaste dieses Nerven, entspringen.
Es laufen die kleinen Aeste dieses Geflechtes, oder die
obern weichen Nerven, erstlich zu der Carotis hin, und
hierauf gehen sie mit allen Aesten derselben, die von aus-
sen liegen, mit dem Lefzenaste, dem Schläfenaste [Spaltenumbruch] q,
dem Zungenaste, Schlundkopfsaste r, und hierauf mit
dem Stamme der Carotis in die Höhe gegen das Gehirn
hinauf, und hierauf langweg über den Nakken hinab,
da denn ihr Ende ungemein undeutlich wird. Derie-
nige, welcher dem Lefzenaste folget, diesen habe ich bis
zur Kinnbakkendrüse fortgeführt, und ich vermuthe, daß
er daselbst mit dem dritten Aste des fünften Paars Ge-
meinschaft unterhalte s. Der dem Schläfenaste nach-
folgt, den habe ich drei Zoll lang, indem er beständig
an der Schlagader angewachsen war, verfolgen können.
Jch finde die ersten Spuren davon bei dem Lanci-
sius
t, aber auch einige Nachricht bei den neuern u.

Von diesen Nerven geht einer zum Schlundkopfe
hin x, er verwikkelt sich mit dem Schlundkopfsnerven,
oder dem Luftröhrenkopfnerven des achten Paares, und
versieht den Zungenschlundmuskel, Schildschlundmu-
skel, Ringschlundmuskel, wie auch die Schilddrüse mit
Zweigen y. Es kömmt ein Zweig von ihm wieder in

den
q Andersch.
r Andersch.
s Jch habe ihn mit den zu den
Schlagadern gehenden Nerven be-
schrieben tab. art. max. int. p. ult.
er de orig. nerv. interc. n.
17.
t Die etwas rothen Nerven zu
der Carotis, zu den Muskeln des
Schlundkopfes, Luftröhrenkopfes
und der Zunge ep. de Gange p.
159.
u Winslow nennte sie Zweige zur
Carotis n. 373. Diese berührt
[Spaltenumbruch] Ganz de art. maxill. int. 4. matt
könnte glauben, daß sie im Kupfer
des le Cat ausgedruckt sein. Der
berümte Huber hat Zweige zu den
Aesten der Schlagader p. 22.
x Andersch, Schmiedel, p. 3.
Winslow n. 373. Willis p. 340.
Lancis
angef. Ort. Huber hat ein
Geflechte und einen kleinen Kno-
ten p. 18.
y Schmiedel meint, daß ein
Zweig zum Luftröhrenkopfe von dem
Ribbennerven gehe p. 3.

Vom Gehirne X. Buch.
nen Nervenknoten erblikt habe. Es miſchen ſich in die-
ſes Geflechte einige Aeſte, welche von dem Stamme des
achten Paares, von dem Nerven des Luftroͤhrenkopfes,
und von dem Schlundkopfsaſte dieſes Nerven, entſpringen.
Es laufen die kleinen Aeſte dieſes Geflechtes, oder die
obern weichen Nerven, erſtlich zu der Carotis hin, und
hierauf gehen ſie mit allen Aeſten derſelben, die von auſ-
ſen liegen, mit dem Lefzenaſte, dem Schlaͤfenaſte [Spaltenumbruch] q,
dem Zungenaſte, Schlundkopfsaſte r, und hierauf mit
dem Stamme der Carotis in die Hoͤhe gegen das Gehirn
hinauf, und hierauf langweg uͤber den Nakken hinab,
da denn ihr Ende ungemein undeutlich wird. Derie-
nige, welcher dem Lefzenaſte folget, dieſen habe ich bis
zur Kinnbakkendruͤſe fortgefuͤhrt, und ich vermuthe, daß
er daſelbſt mit dem dritten Aſte des fuͤnften Paars Ge-
meinſchaft unterhalte s. Der dem Schlaͤfenaſte nach-
folgt, den habe ich drei Zoll lang, indem er beſtaͤndig
an der Schlagader angewachſen war, verfolgen koͤnnen.
Jch finde die erſten Spuren davon bei dem Lanci-
ſius
t, aber auch einige Nachricht bei den neuern u.

Von dieſen Nerven geht einer zum Schlundkopfe
hin x, er verwikkelt ſich mit dem Schlundkopfsnerven,
oder dem Luftroͤhrenkopfnerven des achten Paares, und
verſieht den Zungenſchlundmuskel, Schildſchlundmu-
skel, Ringſchlundmuskel, wie auch die Schilddruͤſe mit
Zweigen y. Es koͤmmt ein Zweig von ihm wieder in

den
q Anderſch.
r Anderſch.
s Jch habe ihn mit den zu den
Schlagadern gehenden Nerven be-
ſchrieben tab. art. max. int. p. ult.
er de orig. nerv. interc. n.
17.
t Die etwas rothen Nerven zu
der Carotis, zu den Muskeln des
Schlundkopfes, Luftroͤhrenkopfes
und der Zunge ep. de Gange p.
159.
u Winslow nennte ſie Zweige zur
Carotis n. 373. Dieſe beruͤhrt
[Spaltenumbruch] Ganz de art. maxill. int. 4. matt
koͤnnte glauben, daß ſie im Kupfer
des le Cat ausgedruckt ſein. Der
beruͤmte Huber hat Zweige zu den
Aeſten der Schlagader p. 22.
x Anderſch, Schmiedel, p. 3.
Winslow n. 373. Willis p. 340.
Lancis
angef. Ort. Huber hat ein
Geflechte und einen kleinen Kno-
ten p. 18.
y Schmiedel meint, daß ein
Zweig zum Luftroͤhrenkopfe von dem
Ribbennerven gehe p. 3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0436" n="400"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Gehirne <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
nen Nervenknoten erblikt habe. Es mi&#x017F;chen &#x017F;ich in die-<lb/>
&#x017F;es Geflechte einige Ae&#x017F;te, welche von dem Stamme des<lb/>
achten Paares, von dem Nerven des Luftro&#x0364;hrenkopfes,<lb/>
und von dem Schlundkopfsa&#x017F;te die&#x017F;es Nerven, ent&#x017F;pringen.<lb/>
Es laufen die kleinen Ae&#x017F;te die&#x017F;es Geflechtes, oder die<lb/>
obern weichen Nerven, er&#x017F;tlich zu der Carotis hin, und<lb/>
hierauf gehen &#x017F;ie mit allen Ae&#x017F;ten der&#x017F;elben, die von au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en liegen, mit dem Lefzena&#x017F;te, dem Schla&#x0364;fena&#x017F;te <cb/>
<note place="foot" n="q"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ander&#x017F;ch.</hi></hi></note>,<lb/>
dem Zungena&#x017F;te, Schlundkopfsa&#x017F;te <note place="foot" n="r"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ander&#x017F;ch.</hi></hi></note>, und hierauf mit<lb/>
dem Stamme der Carotis in die Ho&#x0364;he gegen das Gehirn<lb/>
hinauf, und hierauf langweg u&#x0364;ber den Nakken hinab,<lb/>
da denn ihr Ende ungemein undeutlich wird. Derie-<lb/>
nige, welcher dem Lefzena&#x017F;te folget, die&#x017F;en habe ich bis<lb/>
zur Kinnbakkendru&#x0364;&#x017F;e fortgefu&#x0364;hrt, und ich vermuthe, daß<lb/>
er da&#x017F;elb&#x017F;t mit dem dritten A&#x017F;te des fu&#x0364;nften Paars Ge-<lb/>
mein&#x017F;chaft unterhalte <note place="foot" n="s">Jch habe ihn mit den zu den<lb/>
Schlagadern gehenden Nerven be-<lb/>
&#x017F;chrieben <hi rendition="#aq">tab. art. max. int. p. ult.<lb/>
er de orig. nerv. interc. n.</hi> 17.</note>. Der dem Schla&#x0364;fena&#x017F;te nach-<lb/>
folgt, den habe ich drei Zoll lang, indem er be&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
an der Schlagader angewach&#x017F;en war, verfolgen ko&#x0364;nnen.<lb/>
Jch finde die er&#x017F;ten Spuren davon bei dem <hi rendition="#fr">Lanci-<lb/>
&#x017F;ius</hi> <note place="foot" n="t">Die etwas rothen Nerven zu<lb/>
der Carotis, zu den Muskeln des<lb/>
Schlundkopfes, Luftro&#x0364;hrenkopfes<lb/>
und der Zunge <hi rendition="#aq">ep. de Gange p.</hi><lb/>
159.</note>, aber auch einige Nachricht bei den neuern <note place="foot" n="u"><hi rendition="#aq">W<hi rendition="#i">inslow</hi></hi> nennte &#x017F;ie Zweige zur<lb/>
Carotis <hi rendition="#aq">n.</hi> 373. Die&#x017F;e beru&#x0364;hrt<lb/><cb/> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ganz</hi> de art. maxill. int.</hi> 4. matt<lb/>
ko&#x0364;nnte glauben, daß &#x017F;ie im Kupfer<lb/>
des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le Cat</hi></hi> ausgedruckt &#x017F;ein. Der<lb/>
beru&#x0364;mte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Huber</hi></hi> hat Zweige zu den<lb/>
Ae&#x017F;ten der Schlagader <hi rendition="#aq">p.</hi> 22.</note>.</p><lb/>
            <p>Von die&#x017F;en Nerven geht einer zum Schlundkopfe<lb/>
hin <note place="foot" n="x"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ander&#x017F;ch, Schmiedel,</hi> p. 3.<lb/><hi rendition="#i">Winslow</hi> n. 373. <hi rendition="#i">Willis</hi> p. 340.<lb/><hi rendition="#i">Lancis</hi></hi> angef. Ort. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Huber</hi></hi> hat ein<lb/>
Geflechte und einen kleinen Kno-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">p.</hi> 18.</note>, er verwikkelt &#x017F;ich mit dem Schlundkopfsnerven,<lb/>
oder dem Luftro&#x0364;hrenkopfnerven des achten Paares, und<lb/>
ver&#x017F;ieht den Zungen&#x017F;chlundmuskel, Schild&#x017F;chlundmu-<lb/>
skel, Ring&#x017F;chlundmuskel, wie auch die Schilddru&#x0364;&#x017F;e mit<lb/>
Zweigen <note place="foot" n="y"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Schmiedel</hi></hi> meint, daß ein<lb/>
Zweig zum Luftro&#x0364;hrenkopfe von dem<lb/>
Ribbennerven gehe <hi rendition="#aq">p.</hi> 3.</note>. Es ko&#x0364;mmt ein Zweig von ihm wieder in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[400/0436] Vom Gehirne X. Buch. nen Nervenknoten erblikt habe. Es miſchen ſich in die- ſes Geflechte einige Aeſte, welche von dem Stamme des achten Paares, von dem Nerven des Luftroͤhrenkopfes, und von dem Schlundkopfsaſte dieſes Nerven, entſpringen. Es laufen die kleinen Aeſte dieſes Geflechtes, oder die obern weichen Nerven, erſtlich zu der Carotis hin, und hierauf gehen ſie mit allen Aeſten derſelben, die von auſ- ſen liegen, mit dem Lefzenaſte, dem Schlaͤfenaſte q, dem Zungenaſte, Schlundkopfsaſte r, und hierauf mit dem Stamme der Carotis in die Hoͤhe gegen das Gehirn hinauf, und hierauf langweg uͤber den Nakken hinab, da denn ihr Ende ungemein undeutlich wird. Derie- nige, welcher dem Lefzenaſte folget, dieſen habe ich bis zur Kinnbakkendruͤſe fortgefuͤhrt, und ich vermuthe, daß er daſelbſt mit dem dritten Aſte des fuͤnften Paars Ge- meinſchaft unterhalte s. Der dem Schlaͤfenaſte nach- folgt, den habe ich drei Zoll lang, indem er beſtaͤndig an der Schlagader angewachſen war, verfolgen koͤnnen. Jch finde die erſten Spuren davon bei dem Lanci- ſius t, aber auch einige Nachricht bei den neuern u. Von dieſen Nerven geht einer zum Schlundkopfe hin x, er verwikkelt ſich mit dem Schlundkopfsnerven, oder dem Luftroͤhrenkopfnerven des achten Paares, und verſieht den Zungenſchlundmuskel, Schildſchlundmu- skel, Ringſchlundmuskel, wie auch die Schilddruͤſe mit Zweigen y. Es koͤmmt ein Zweig von ihm wieder in den q Anderſch. r Anderſch. s Jch habe ihn mit den zu den Schlagadern gehenden Nerven be- ſchrieben tab. art. max. int. p. ult. er de orig. nerv. interc. n. 17. t Die etwas rothen Nerven zu der Carotis, zu den Muskeln des Schlundkopfes, Luftroͤhrenkopfes und der Zunge ep. de Gange p. 159. u Winslow nennte ſie Zweige zur Carotis n. 373. Dieſe beruͤhrt Ganz de art. maxill. int. 4. matt koͤnnte glauben, daß ſie im Kupfer des le Cat ausgedruckt ſein. Der beruͤmte Huber hat Zweige zu den Aeſten der Schlagader p. 22. x Anderſch, Schmiedel, p. 3. Winslow n. 373. Willis p. 340. Lancis angef. Ort. Huber hat ein Geflechte und einen kleinen Kno- ten p. 18. y Schmiedel meint, daß ein Zweig zum Luftroͤhrenkopfe von dem Ribbennerven gehe p. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/436
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/436>, abgerufen am 25.11.2024.