bügelmuskel mit [Spaltenumbruch]d, und sendet den zizzenförmigen Fä- serchen e durch subtile Löcher e* Fasern zu.
§. 28. Die obern und untern Antlizäste des harten Nerven.
Wenn sich dieser Nerve durch das Griffelzizzenloch begeben, so zertheilt sich derselbe über das ganze Ange- sicht, über einen Theil des Hinterhaupts und der Schlä- fe dergestalt aus, daß er sich mit allen dreien Zweigen des fünften Paars, mit den obern Nakkenästen, und mit dem achten und Ribbennerven häufig verbindet. Er wird daher nicht unbillig von dem J. Benignus Wins- lowf, dessen neulichen Verlust die gelehrten Aerzte bedauern, der kleine mitleidende Nerve genannt (sympa- thicus minor).
Ob der vortrefliche Mekel gleich g für uns und die Nachkommen, so viel ich einsehe, gute Beschreibun- gen über diese Nerven gemacht, so läßt sich dennoch diese Sammlung von Nerven nicht wol erklären, wenn man nicht zugleich den umschweifenden Nerven mit beschreibt, welchen ich mit allen seinen Zweigen öfters verfolgt habe.
Der erste tiefe Ast h, welcher wenig bekannt ist, und sich mit einem Zweige in dem Griffelzungenbeinmus- kel und den breiten Muskel des Zungenbeins i verzehrt,
steht
dWinslow T. 3. n. 82. T. 4. n. 411. Lieutaud. p. 151. Valsalva T. 7. Cassebohm. n. 223. Mekel an- gef. Ort.
eVieussens neurogr. p. 177. Cassebohm. diss. 5. n. 223.
e*Cassebohm. tab. 4. f. 10. 11.
fT. 3. n. 84. u. s. w.
gMem de Berlin 2749. T. 9. Der berümte Lobstein hat in seiner letzten schönen Dissertation den Zu- [Spaltenumbruch]
sazz Nerven von allen Zwischen- räumen der hintern Nerven her- geleitet: in der Verbindung mit dem ersten Nakkennerven hat er keinen Knoten gefunden: mit dem achten Paare findet er ihn verbun- den und er sagt, daß er auch von dem andern Nakkennerven einen Zusazz gehabt habe.
hMekel p. 72 u. f.
ip. 73.
Vom Gehirne X. Buch.
buͤgelmuskel mit [Spaltenumbruch]d, und ſendet den zizzenfoͤrmigen Faͤ- ſerchen e durch ſubtile Loͤcher e* Faſern zu.
§. 28. Die obern und untern Antlizaͤſte des harten Nerven.
Wenn ſich dieſer Nerve durch das Griffelzizzenloch begeben, ſo zertheilt ſich derſelbe uͤber das ganze Ange- ſicht, uͤber einen Theil des Hinterhaupts und der Schlaͤ- fe dergeſtalt aus, daß er ſich mit allen dreien Zweigen des fuͤnften Paars, mit den obern Nakkenaͤſten, und mit dem achten und Ribbennerven haͤufig verbindet. Er wird daher nicht unbillig von dem J. Benignus Wins- lowf, deſſen neulichen Verluſt die gelehrten Aerzte bedauern, der kleine mitleidende Nerve genannt (ſympa- thicus minor).
Ob der vortrefliche Mekel gleich g fuͤr uns und die Nachkommen, ſo viel ich einſehe, gute Beſchreibun- gen uͤber dieſe Nerven gemacht, ſo laͤßt ſich dennoch dieſe Sammlung von Nerven nicht wol erklaͤren, wenn man nicht zugleich den umſchweifenden Nerven mit beſchreibt, welchen ich mit allen ſeinen Zweigen oͤfters verfolgt habe.
Der erſte tiefe Aſt h, welcher wenig bekannt iſt, und ſich mit einem Zweige in dem Griffelzungenbeinmus- kel und den breiten Muskel des Zungenbeins i verzehrt,
ſteht
dWinslow T. 3. n. 82. T. 4. n. 411. Lieutaud. p. 151. Valſalva T. 7. Caſſebohm. n. 223. Mekel an- gef. Ort.
eVieuſſens neurogr. p. 177. Caſſebohm. diſſ. 5. n. 223.
e*Caſſebohm. tab. 4. f. 10. 11.
fT. 3. n. 84. u. ſ. w.
gMem de Berlin 2749. T. 9. Der beruͤmte Lobſtein hat in ſeiner letzten ſchoͤnen Diſſertation den Zu- [Spaltenumbruch]
ſazz Nerven von allen Zwiſchen- raͤumen der hintern Nerven her- geleitet: in der Verbindung mit dem erſten Nakkennerven hat er keinen Knoten gefunden: mit dem achten Paare findet er ihn verbun- den und er ſagt, daß er auch von dem andern Nakkennerven einen Zuſazz gehabt habe.
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Vom Gehirne X. Buch.
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§. 28.
Die obern und untern Antlizaͤſte des harten
Nerven.
Wenn ſich dieſer Nerve durch das Griffelzizzenloch
begeben, ſo zertheilt ſich derſelbe uͤber das ganze Ange-
ſicht, uͤber einen Theil des Hinterhaupts und der Schlaͤ-
fe dergeſtalt aus, daß er ſich mit allen dreien Zweigen
des fuͤnften Paars, mit den obern Nakkenaͤſten, und
mit dem achten und Ribbennerven haͤufig verbindet. Er
wird daher nicht unbillig von dem J. Benignus Wins-
low f, deſſen neulichen Verluſt die gelehrten Aerzte
bedauern, der kleine mitleidende Nerve genannt (ſympa-
thicus minor).
Ob der vortrefliche Mekel gleich g fuͤr uns und
die Nachkommen, ſo viel ich einſehe, gute Beſchreibun-
gen uͤber dieſe Nerven gemacht, ſo laͤßt ſich dennoch dieſe
Sammlung von Nerven nicht wol erklaͤren, wenn man
nicht zugleich den umſchweifenden Nerven mit beſchreibt,
welchen ich mit allen ſeinen Zweigen oͤfters verfolgt habe.
Der erſte tiefe Aſt h, welcher wenig bekannt iſt,
und ſich mit einem Zweige in dem Griffelzungenbeinmus-
kel und den breiten Muskel des Zungenbeins i verzehrt,
ſteht
d Winslow T. 3. n. 82. T. 4. n.
411. Lieutaud. p. 151. Valſalva T.
7. Caſſebohm. n. 223. Mekel an-
gef. Ort.
e Vieuſſens neurogr. p. 177.
Caſſebohm. diſſ. 5. n. 223.
e* Caſſebohm. tab. 4. f. 10. 11.
f T. 3. n. 84. u. ſ. w.
g Mem de Berlin 2749. T. 9.
Der beruͤmte Lobſtein hat in ſeiner
letzten ſchoͤnen Diſſertation den Zu-
ſazz Nerven von allen Zwiſchen-
raͤumen der hintern Nerven her-
geleitet: in der Verbindung mit
dem erſten Nakkennerven hat er
keinen Knoten gefunden: mit dem
achten Paare findet er ihn verbun-
den und er ſagt, daß er auch von
dem andern Nakkennerven einen
Zuſazz gehabt habe.
h Mekel p. 72 u. f.
i p. 73.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/392>, abgerufen am 22.07.2024.
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