Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
oder ästig, sondern sie unterscheiden sich, selbst vom Ge-
hirn, oder dem Rükkenmarke an, bis zu ihrem Ende
sehr deutlich von einander [Spaltenumbruch] (s), und man findet nicht
mehrere am Ende, als am Anfange waren (t). Es
läßt sich die Zahl dieser kleinen Schnüre schwerlich ange-
ben. Man findet oft blos am fünften Nerven (u), ih-
rer hundert, und am Hüftennerven noch mehr. Es ist
daher ihr gemeinschaftliches Pack, welches Nerve heißt,
rundlich flach gedrückt, und etwas flächer, als die rothen
Blutgefäße, wenn sie voll sind.

Es ist ferner ein ieder dieser Schnüre mit einem
Membranchen umgeben (x), welches ihre Fortsezzung
von der dünnen Gehirnhaut [Spaltenumbruch] (y), an dem Rükkenmarke
sehr deutlich zeigt. Es behält auch diese Gehirnhaut,
an den Nerven ihr zartes und mit Gefäßen bemaltes
Wesen noch. Ein ieder von diesen Nervenfäden bringt
dieses Häutchen vom Gehirn mit sich, und es wachsen
mehrere dieser Fäden in einem einzigen so genannten Ner-
ven an dem Orte zusammen, wo sie die harte Gehirnhaut
durchboren.

Wenn man dabei ein Vergrößerungsglas zu Hülfe
nimmt, so zertheilen sich diese Schnüre, welche dem
bloßen Auge einfach vorkommen, in andere kleinere und
sich selbst ähnliche Nervenfasern (z). Man kann ihre

An-
(s) WILLIS de cerebro
S. 241. KINNEIR S. 28.
KAAVW impet. fac. hipp.
S. 164 CHESELDEN anat. of
human body
S. 247.
(t) GALEN. de usu part.
Lib. IX. cap.
11. V. GAVTIER
obs. P. V.
S. 263.
(u) MEKEL de N. quinto.
S. 20.
(x) LEEVWENHOECK
angeführt. Ort. und epist. 36. f. 2.
M. N. O. P.
(y) GALEN. angef. Ort. C.
STEPHAN.
S. 90. VESAL.
S. 109. COITER S. 107. 108.
GLASER S. 21. 75. KINNEIR
S. 23. 24. RIDLEY S. 19. 154.
(z) LEEVWENHOECK
epist.
32. angef. Ort. zwischen A.
B. D. E. epist. 36 f.
1. 2. allent-
halben S. 356. 357. Er nennt sie
Gefäßchen. Thue hinzu KINNEIR
S. 23. 24. DUVERNOI angef.
Ort. S. 385.

Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
oder aͤſtig, ſondern ſie unterſcheiden ſich, ſelbſt vom Ge-
hirn, oder dem Ruͤkkenmarke an, bis zu ihrem Ende
ſehr deutlich von einander [Spaltenumbruch] (s), und man findet nicht
mehrere am Ende, als am Anfange waren (t). Es
laͤßt ſich die Zahl dieſer kleinen Schnuͤre ſchwerlich ange-
ben. Man findet oft blos am fuͤnften Nerven (u), ih-
rer hundert, und am Huͤftennerven noch mehr. Es iſt
daher ihr gemeinſchaftliches Pack, welches Nerve heißt,
rundlich flach gedruͤckt, und etwas flaͤcher, als die rothen
Blutgefaͤße, wenn ſie voll ſind.

Es iſt ferner ein ieder dieſer Schnuͤre mit einem
Membranchen umgeben (x), welches ihre Fortſezzung
von der duͤnnen Gehirnhaut [Spaltenumbruch] (y), an dem Ruͤkkenmarke
ſehr deutlich zeigt. Es behaͤlt auch dieſe Gehirnhaut,
an den Nerven ihr zartes und mit Gefaͤßen bemaltes
Weſen noch. Ein ieder von dieſen Nervenfaͤden bringt
dieſes Haͤutchen vom Gehirn mit ſich, und es wachſen
mehrere dieſer Faͤden in einem einzigen ſo genannten Ner-
ven an dem Orte zuſammen, wo ſie die harte Gehirnhaut
durchboren.

Wenn man dabei ein Vergroͤßerungsglas zu Huͤlfe
nimmt, ſo zertheilen ſich dieſe Schnuͤre, welche dem
bloßen Auge einfach vorkommen, in andere kleinere und
ſich ſelbſt aͤhnliche Nervenfaſern (z). Man kann ihre

An-
(s) WILLIS de cerebro
S. 241. KINNEIR S. 28.
KAAVW impet. fac. hipp.
S. 164 CHESELDEN anat. of
human body
S. 247.
(t) GALEN. de uſu part.
Lib. IX. cap.
11. V. GAVTIER
obſ. P. V.
S. 263.
(u) MEKEL de N. quinto.
S. 20.
(x) LEEVWENHOECK
angefuͤhrt. Ort. und epiſt. 36. f. 2.
M. N. O. P.
(y) GALEN. angef. Ort. C.
STEPHAN.
S. 90. VESAL.
S. 109. COITER S. 107. 108.
GLASER S. 21. 75. KINNEIR
S. 23. 24. RIDLEY S. 19. 154.
(z) LEEVWENHOECK
epiſt.
32. angef. Ort. zwiſchen A.
B. D. E. epiſt. 36 f.
1. 2. allent-
halben S. 356. 357. Er nennt ſie
Gefaͤßchen. Thue hinzu KINNEIR
S. 23. 24. DUVERNOI angef.
Ort. S. 385.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0330" n="294"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
oder a&#x0364;&#x017F;tig, &#x017F;ondern &#x017F;ie unter&#x017F;cheiden &#x017F;ich, &#x017F;elb&#x017F;t vom Ge-<lb/>
hirn, oder dem Ru&#x0364;kkenmarke an, bis zu ihrem Ende<lb/>
&#x017F;ehr deutlich von einander <cb/>
<note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WILLIS</hi> de cerebro</hi><lb/>
S. 241. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">KINNEIR</hi></hi> S. 28.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">KAAVW</hi> impet. fac. hipp.</hi><lb/>
S. 164 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CHESELDEN</hi> anat. of<lb/>
human body</hi> S. 247.</note>, und man findet nicht<lb/>
mehrere am Ende, als am Anfange waren <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GALEN.</hi> de u&#x017F;u part.<lb/>
Lib. IX. cap.</hi> 11. V. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GAVTIER</hi><lb/>
ob&#x017F;. P. V.</hi> S. 263.</note>. Es<lb/>
la&#x0364;ßt &#x017F;ich die Zahl die&#x017F;er kleinen Schnu&#x0364;re &#x017F;chwerlich ange-<lb/>
ben. Man findet oft blos am fu&#x0364;nften Nerven <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MEKEL</hi> de N. quinto.</hi><lb/>
S. 20.</note>, ih-<lb/>
rer hundert, und am Hu&#x0364;ftennerven noch mehr. Es i&#x017F;t<lb/>
daher ihr gemein&#x017F;chaftliches Pack, welches Nerve heißt,<lb/>
rundlich flach gedru&#x0364;ckt, und etwas fla&#x0364;cher, als die rothen<lb/>
Blutgefa&#x0364;ße, wenn &#x017F;ie voll &#x017F;ind.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t ferner ein ieder die&#x017F;er Schnu&#x0364;re mit einem<lb/>
Membranchen umgeben <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LEEVWENHOECK</hi></hi><lb/>
angefu&#x0364;hrt. Ort. und <hi rendition="#aq">epi&#x017F;t. 36. f. 2.<lb/>
M. N. O. P.</hi></note>, welches ihre Fort&#x017F;ezzung<lb/>
von der du&#x0364;nnen Gehirnhaut <cb/>
<note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GALEN.</hi></hi> angef. Ort. <hi rendition="#aq">C.<lb/><hi rendition="#g">STEPHAN.</hi></hi> S. 90. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VESAL.</hi></hi><lb/>
S. 109. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COITER</hi></hi> S. 107. 108.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GLASER</hi></hi> S. 21. 75. <hi rendition="#aq">KINNEIR</hi><lb/>
S. 23. 24. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RIDLEY</hi></hi> S. 19. 154.</note>, an dem Ru&#x0364;kkenmarke<lb/>
&#x017F;ehr deutlich zeigt. Es beha&#x0364;lt auch die&#x017F;e Gehirnhaut,<lb/>
an den Nerven ihr zartes und mit Gefa&#x0364;ßen bemaltes<lb/>
We&#x017F;en noch. Ein ieder von die&#x017F;en Nervenfa&#x0364;den bringt<lb/>
die&#x017F;es Ha&#x0364;utchen vom Gehirn mit &#x017F;ich, und es wach&#x017F;en<lb/>
mehrere die&#x017F;er Fa&#x0364;den in einem einzigen &#x017F;o genannten Ner-<lb/>
ven an dem Orte zu&#x017F;ammen, wo &#x017F;ie die harte Gehirnhaut<lb/>
durchboren.</p><lb/>
            <p>Wenn man dabei ein Vergro&#x0364;ßerungsglas zu Hu&#x0364;lfe<lb/>
nimmt, &#x017F;o zertheilen &#x017F;ich die&#x017F;e Schnu&#x0364;re, welche dem<lb/>
bloßen Auge einfach vorkommen, in andere kleinere und<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t a&#x0364;hnliche Nervenfa&#x017F;ern <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LEEVWENHOECK</hi><lb/>
epi&#x017F;t.</hi> 32. angef. Ort. zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">A.<lb/>
B. D. E. epi&#x017F;t. 36 f.</hi> 1. 2. allent-<lb/>
halben S. 356. 357. Er nennt &#x017F;ie<lb/>
Gefa&#x0364;ßchen. Thue hinzu <hi rendition="#aq">KINNEIR</hi><lb/>
S. 23. 24. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DUVERNOI</hi></hi> angef.<lb/>
Ort. S. 385.</note>. Man kann ihre<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">An-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[294/0330] Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. oder aͤſtig, ſondern ſie unterſcheiden ſich, ſelbſt vom Ge- hirn, oder dem Ruͤkkenmarke an, bis zu ihrem Ende ſehr deutlich von einander (s), und man findet nicht mehrere am Ende, als am Anfange waren (t). Es laͤßt ſich die Zahl dieſer kleinen Schnuͤre ſchwerlich ange- ben. Man findet oft blos am fuͤnften Nerven (u), ih- rer hundert, und am Huͤftennerven noch mehr. Es iſt daher ihr gemeinſchaftliches Pack, welches Nerve heißt, rundlich flach gedruͤckt, und etwas flaͤcher, als die rothen Blutgefaͤße, wenn ſie voll ſind. Es iſt ferner ein ieder dieſer Schnuͤre mit einem Membranchen umgeben (x), welches ihre Fortſezzung von der duͤnnen Gehirnhaut (y), an dem Ruͤkkenmarke ſehr deutlich zeigt. Es behaͤlt auch dieſe Gehirnhaut, an den Nerven ihr zartes und mit Gefaͤßen bemaltes Weſen noch. Ein ieder von dieſen Nervenfaͤden bringt dieſes Haͤutchen vom Gehirn mit ſich, und es wachſen mehrere dieſer Faͤden in einem einzigen ſo genannten Ner- ven an dem Orte zuſammen, wo ſie die harte Gehirnhaut durchboren. Wenn man dabei ein Vergroͤßerungsglas zu Huͤlfe nimmt, ſo zertheilen ſich dieſe Schnuͤre, welche dem bloßen Auge einfach vorkommen, in andere kleinere und ſich ſelbſt aͤhnliche Nervenfaſern (z). Man kann ihre An- (s) WILLIS de cerebro S. 241. KINNEIR S. 28. KAAVW impet. fac. hipp. S. 164 CHESELDEN anat. of human body S. 247. (t) GALEN. de uſu part. Lib. IX. cap. 11. V. GAVTIER obſ. P. V. S. 263. (u) MEKEL de N. quinto. S. 20. (x) LEEVWENHOECK angefuͤhrt. Ort. und epiſt. 36. f. 2. M. N. O. P. (y) GALEN. angef. Ort. C. STEPHAN. S. 90. VESAL. S. 109. COITER S. 107. 108. GLASER S. 21. 75. KINNEIR S. 23. 24. RIDLEY S. 19. 154. (z) LEEVWENHOECK epiſt. 32. angef. Ort. zwiſchen A. B. D. E. epiſt. 36 f. 1. 2. allent- halben S. 356. 357. Er nennt ſie Gefaͤßchen. Thue hinzu KINNEIR S. 23. 24. DUVERNOI angef. Ort. S. 385.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/330
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/330>, abgerufen am 22.11.2024.