Es sind demnach die Sinus, von denen iezt die Rede gewesen, Blutadern, welche ihre rundliche Figur beibehalten, in der Furche liegen, welche der öberste Rükken des Felsenbeins an sich hat [Spaltenumbruch](y), durchgängig dünne sind (z), doch nach hinten zu breit werden (a), und über dem fünften Nervenpaare fortgehen (b).
Jhr vorderes Ende ruhet auf dem Behältnisse (c), an der Seite des Pferdesattels, davon bald geredet wer- den soll, inwendig an dem fünften Nerven und vorne bei dem hintern Sattelfortsazze, und man könnte diesen Theil auch noch zu dem zirkelrunden Sinus mitrech- nen [Spaltenumbruch](d). Es hat mit dem untern Felsensinus (e), un- ter dem fünften Nerven, und hinterwärts Gemeinschaft, wie auch mit dem vordern des Hinterhaupts, inwendig an dem hintern Sattelfortsazze, seine Verbindung.
Das hintere Ende befindet sich in dem Winkel ei- nes ieden Seitensinus (f), wo es sich von der Querla- ge hinab und neben dem Felsenbein zu krümmen anfängt, und sich der unsrige in den erhabenen Theil dieses Si- nus (g) hineinwirft. Jch habe gefunden, daß er sich ganz und gar in den untern Felsensinus ausgebreitet hatte.
Es hat ihn Fallopius zuerst entdeckt (h), Vi- eussens wieder hergestellt, und ich habe ihn beständig in den Körpern gefunden (i).
Er
(y)Fascic. 1. u. s. f.
(z) Eben da, RIDLEY f. 2. d. TABARRAN T. 4. ORT- LOB zu S. 155. f. 1. I. I.
(a)Fascic. 1. VIEVSSENS tab. 17. k. k.
(b)Fascic. 1. MORGAGN. advers. 6. S. 27.
(c)TABARRAN tab. 4. zu R. VIEVSSENS angef. Ort. Es läßt selten eine Gemeinschaft zu LIEVTAVD S. 387.
(h) Darunter der zweete oder erste des FALLOP. S. 219. b. Der dritte und vierte VID. S. 118. tab. 24. b. f. e.
(i)VESAL. sagt, er habe ihn
nicht
V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.
Es ſind demnach die Sinus, von denen iezt die Rede geweſen, Blutadern, welche ihre rundliche Figur beibehalten, in der Furche liegen, welche der oͤberſte Ruͤkken des Felſenbeins an ſich hat [Spaltenumbruch](y), durchgaͤngig duͤnne ſind (z), doch nach hinten zu breit werden (a), und uͤber dem fuͤnften Nervenpaare fortgehen (b).
Jhr vorderes Ende ruhet auf dem Behaͤltniſſe (c), an der Seite des Pferdeſattels, davon bald geredet wer- den ſoll, inwendig an dem fuͤnften Nerven und vorne bei dem hintern Sattelfortſazze, und man koͤnnte dieſen Theil auch noch zu dem zirkelrunden Sinus mitrech- nen [Spaltenumbruch](d). Es hat mit dem untern Felſenſinus (e), un- ter dem fuͤnften Nerven, und hinterwaͤrts Gemeinſchaft, wie auch mit dem vordern des Hinterhaupts, inwendig an dem hintern Sattelfortſazze, ſeine Verbindung.
Das hintere Ende befindet ſich in dem Winkel ei- nes ieden Seitenſinus (f), wo es ſich von der Querla- ge hinab und neben dem Felſenbein zu kruͤmmen anfaͤngt, und ſich der unſrige in den erhabenen Theil dieſes Si- nus (g) hineinwirft. Jch habe gefunden, daß er ſich ganz und gar in den untern Felſenſinus ausgebreitet hatte.
Es hat ihn Fallopius zuerſt entdeckt (h), Vi- euſſens wieder hergeſtellt, und ich habe ihn beſtaͤndig in den Koͤrpern gefunden (i).
Er
(y)Faſcic. 1. u. ſ. f.
(z) Eben da, RIDLEY f. 2. d. TABARRAN T. 4. ORT- LOB zu S. 155. f. 1. I. I.
(a)Faſcic. 1. VIEVSSENS tab. 17. k. k.
(b)Faſcic. 1. MORGAGN. adverſ. 6. S. 27.
(c)TABARRAN tab. 4. zu R. VIEVSSENS angef. Ort. Es laͤßt ſelten eine Gemeinſchaft zu LIEVTAVD S. 387.
(h) Darunter der zweete oder erſte des FALLOP. S. 219. b. Der dritte und vierte VID. S. 118. tab. 24. b. f. e.
(i)VESAL. ſagt, er habe ihn
nicht
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V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.
Es ſind demnach die Sinus, von denen iezt die
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beibehalten, in der Furche liegen, welche der oͤberſte
Ruͤkken des Felſenbeins an ſich hat
(y), durchgaͤngig
duͤnne ſind (z), doch nach hinten zu breit werden (a),
und uͤber dem fuͤnften Nervenpaare fortgehen (b).
Jhr vorderes Ende ruhet auf dem Behaͤltniſſe (c),
an der Seite des Pferdeſattels, davon bald geredet wer-
den ſoll, inwendig an dem fuͤnften Nerven und vorne
bei dem hintern Sattelfortſazze, und man koͤnnte dieſen
Theil auch noch zu dem zirkelrunden Sinus mitrech-
nen
(d). Es hat mit dem untern Felſenſinus (e), un-
ter dem fuͤnften Nerven, und hinterwaͤrts Gemeinſchaft,
wie auch mit dem vordern des Hinterhaupts, inwendig
an dem hintern Sattelfortſazze, ſeine Verbindung.
Das hintere Ende befindet ſich in dem Winkel ei-
nes ieden Seitenſinus (f), wo es ſich von der Querla-
ge hinab und neben dem Felſenbein zu kruͤmmen anfaͤngt,
und ſich der unſrige in den erhabenen Theil dieſes Si-
nus (g) hineinwirft. Jch habe gefunden, daß er
ſich ganz und gar in den untern Felſenſinus ausgebreitet
hatte.
Es hat ihn Fallopius zuerſt entdeckt (h), Vi-
euſſens wieder hergeſtellt, und ich habe ihn beſtaͤndig in
den Koͤrpern gefunden (i).
Er
(y) Faſcic. 1. u. ſ. f.
(z) Eben da, RIDLEY f. 2.
d. TABARRAN T. 4. ORT-
LOB zu S. 155. f. 1. I. I.
(a) Faſcic. 1. VIEVSSENS
tab. 17. k. k.
(b) Faſcic. 1. MORGAGN.
adverſ. 6. S. 27.
(c) TABARRAN tab. 4. zu
R. VIEVSSENS angef. Ort.
Es laͤßt ſelten eine Gemeinſchaft zu
LIEVTAVD S. 387.
(d) Mit dem zirkelrunden, RID-
LEY S. 44.
(e) FALLOP. S. 219. b.
(f) CHESELDEN edit. 4.
tab. 16. RIDLEY zu 5. VI-
EVSSENS angefuͤhrt. Ort.
(g) TABARRAN S. 62.
(h) Darunter der zweete oder
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Der dritte und vierte VID. S. 118.
tab. 24. b. f. e.
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nicht
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/273>, abgerufen am 22.07.2024.
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