Es läuft ferner dieser Sinus [Spaltenumbruch](u) durch die in den Knochen des Hinterhauptes eingegrabene Hölung, neben dem Anfange der Gezelter (x), zwischen der äußern Platte (y) der harten Gehirnhaut, wo diese an dem Knochen anschließt, und zwischen dem obern und unterm Platte der innern Membranplatte, nach auswendig fort, und steiget durch die Furche des Felsenbeins, des Schläfenknochens und des Hinterhauptbeins, bis zum Loche der Drosselblutader (z) herab, welches öfters brei- ter, als das linke Loch ist (a).
Es ist auch dieser Sinus ein stumpfes Dreieck (b), indem seine Seite, welche dem Knochen zugekehrt ist, nach außen zu ein wenig erhaben ist, und vorragt. Jch habe dieses genau betrachtet, als derselbe mit harten Wachse ausgefüllt war, welches seine Figur abdrückte. Man nennt ihn gewöhnlicher Weise den Quersinus, oder auch nach der Sprache der Alten, den ersten, und zweeten.
Es ist der linke Quersinus gemeiniglich kleiner [Spaltenumbruch](c), und er entsteht bei eben dem Drosselloche (d), da, wo sich das Gezelt mit der Sichel vereinigt, und wirft sich mitten am Knochen des Hinterhaupts, in den rechten Sinus herüber (e). Er liegt etwas niedriger und zei- get sich bisweilen (f) mit zween Eingängen.
Jch habe indessen nebst andern Zergliederern doch auch gesehen, daß der rechte Quersinus kleiner war (g),
und
(u)WINSLOW n. 40.
(x)Fasc. cit. k. k. RIDLEY fig. 2. VIEVSSENS tab. 17. BONHOMME tab. a.
(y)WINSLOW n. 43.
(z)Fascic. 1. L.
(a)HVNAVLD Mem. de l'Acad. des Scienc. 1740. daß das linke breiter, sagt JUL. OFRAI ouvrage de Penelope T. 1. S. 24.
(b)WINSLOW n. 42.
(c)GAVTIER tab. 7. f. 2. t. 8.
(d)BERTIN T. 2. S. 45. 25 TARIN osteograph. tab. 8. f. 9. daß auch die Furche kleiner sey.
(e)GAVTIER tab. 7. f. 2. MORGACN. advers. 6. S. 2. T. I. f. 1. TABARRAN. a. O.
(f) Auch mit dreien, TABAR- RAN S. 63.
(g) Nicht selten LIEVTAVD S. 385.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Es laͤuft ferner dieſer Sinus [Spaltenumbruch](u) durch die in den Knochen des Hinterhauptes eingegrabene Hoͤlung, neben dem Anfange der Gezelter (x), zwiſchen der aͤußern Platte (y) der harten Gehirnhaut, wo dieſe an dem Knochen anſchließt, und zwiſchen dem obern und unterm Platte der innern Membranplatte, nach auswendig fort, und ſteiget durch die Furche des Felſenbeins, des Schlaͤfenknochens und des Hinterhauptbeins, bis zum Loche der Droſſelblutader (z) herab, welches oͤfters brei- ter, als das linke Loch iſt (a).
Es iſt auch dieſer Sinus ein ſtumpfes Dreieck (b), indem ſeine Seite, welche dem Knochen zugekehrt iſt, nach außen zu ein wenig erhaben iſt, und vorragt. Jch habe dieſes genau betrachtet, als derſelbe mit harten Wachſe ausgefuͤllt war, welches ſeine Figur abdruͤckte. Man nennt ihn gewoͤhnlicher Weiſe den Querſinus, oder auch nach der Sprache der Alten, den erſten, und zweeten.
Es iſt der linke Querſinus gemeiniglich kleiner [Spaltenumbruch](c), und er entſteht bei eben dem Droſſelloche (d), da, wo ſich das Gezelt mit der Sichel vereinigt, und wirft ſich mitten am Knochen des Hinterhaupts, in den rechten Sinus heruͤber (e). Er liegt etwas niedriger und zei- get ſich bisweilen (f) mit zween Eingaͤngen.
Jch habe indeſſen nebſt andern Zergliederern doch auch geſehen, daß der rechte Querſinus kleiner war (g),
und
(u)WINSLOW n. 40.
(x)Faſc. cit. k. k. RIDLEY fig. 2. VIEVSSENS tab. 17. BONHOMME tab. a.
(y)WINSLOW n. 43.
(z)Faſcic. 1. L.
(a)HVNAVLD Mem. de l’Acad. des Scienc. 1740. daß das linke breiter, ſagt JUL. OFRAI ouvrage de Penelope T. 1. S. 24.
(b)WINSLOW n. 42.
(c)GAVTIER tab. 7. f. 2. t. 8.
(d)BERTIN T. 2. S. 45. 25 TARIN oſteograph. tab. 8. f. 9. daß auch die Furche kleiner ſey.
(e)GAVTIER tab. 7. f. 2. MORGACN. adverſ. 6. S. 2. T. I. f. 1. TABARRAN. a. O.
(f) Auch mit dreien, TABAR- RAN S. 63.
(g) Nicht ſelten LIEVTAVD S. 385.
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Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Es laͤuft ferner dieſer Sinus
(u) durch die in den
Knochen des Hinterhauptes eingegrabene Hoͤlung, neben
dem Anfange der Gezelter (x), zwiſchen der aͤußern
Platte (y) der harten Gehirnhaut, wo dieſe an dem
Knochen anſchließt, und zwiſchen dem obern und unterm
Platte der innern Membranplatte, nach auswendig
fort, und ſteiget durch die Furche des Felſenbeins, des
Schlaͤfenknochens und des Hinterhauptbeins, bis zum
Loche der Droſſelblutader (z) herab, welches oͤfters brei-
ter, als das linke Loch iſt (a).
Es iſt auch dieſer Sinus ein ſtumpfes Dreieck (b),
indem ſeine Seite, welche dem Knochen zugekehrt iſt,
nach außen zu ein wenig erhaben iſt, und vorragt. Jch
habe dieſes genau betrachtet, als derſelbe mit harten
Wachſe ausgefuͤllt war, welches ſeine Figur abdruͤckte.
Man nennt ihn gewoͤhnlicher Weiſe den Querſinus,
oder auch nach der Sprache der Alten, den erſten, und
zweeten.
Es iſt der linke Querſinus gemeiniglich kleiner
(c),
und er entſteht bei eben dem Droſſelloche (d), da, wo
ſich das Gezelt mit der Sichel vereinigt, und wirft ſich
mitten am Knochen des Hinterhaupts, in den rechten
Sinus heruͤber (e). Er liegt etwas niedriger und zei-
get ſich bisweilen (f) mit zween Eingaͤngen.
Jch habe indeſſen nebſt andern Zergliederern doch
auch geſehen, daß der rechte Querſinus kleiner war (g),
und
(u) WINSLOW n. 40.
(x) Faſc. cit. k. k. RIDLEY
fig. 2. VIEVSSENS tab. 17.
BONHOMME tab. a.
(y) WINSLOW n. 43.
(z) Faſcic. 1. L.
(a) HVNAVLD Mem. de
l’Acad. des Scienc. 1740. daß das
linke breiter, ſagt JUL. OFRAI
ouvrage de Penelope T. 1. S. 24.
(b) WINSLOW n. 42.
(c) GAVTIER tab. 7. f. 2. t. 8.
(d) BERTIN T. 2. S. 45. 25
TARIN oſteograph. tab. 8. f. 9.
daß auch die Furche kleiner ſey.
(e) GAVTIER tab. 7. f. 2.
MORGACN. adverſ. 6. S. 2.
T. I. f. 1. TABARRAN. a. O.
(f) Auch mit dreien, TABAR-
RAN S. 63.
(g) Nicht ſelten LIEVTAVD
S. 385.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/264>, abgerufen am 16.02.2025.
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