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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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I. Abschn. und den Nerven.

Es liegt in den Vögeln eine ähnliche Erhabenheit
auf der Wasserleitung auf, es mangeln aber dabei die
runden Hügelchen [Spaltenumbruch] (b*). Von oben ruht auf diesen
Hügeln ein Vorhang (velum,) von dem wir anderswo
reden wollen (c).

§. 32.
Die Zirbeldrüse (glandula pinealis, s. conarium) (c*).

Es hat dieses kleine Theilchen vor hundert Jahren
auf die Ehre Anspruch gemacht, der vornehmste Theil
des menschlichen Körpers zu seyn, indem Kartesius
und seine Schule den Sitz der Seele in diese Drüse
verlegte, wiewol man diese Hipotese langsam und zwar
ungerne (d) verlassen hat. Sie bestehet aus dem mark-
rindigen Wesen (e), und sie ist, die weisse Grundfläche
ausgenommen [Spaltenumbruch] (f), kegelförmig (g), der Quere nach breit,
und sie hat eine rückwärts gebogene Spizze (h). Sie
befindet sich unterhalb dem Vorhange (i), der so oft ange-
führt ist. Sie liegt zwischen den obern Vorragungen
der vierfachen mitten ein, und wird durch zween große

Aeste
(b*) Siehe den Jndianischen Han
COLLINS tab. 57. f. 3.
(c) Siehe tab. 2. fascic. 7. cum
tab.
3.
(c*) ORIBAS. S. 10. GALEN.
util. part. lib. VIII. c.
14.
(d) GAVKES med. mathem.
S. 208. Die Zirbeldrüse ist ein
kleines Gehirn, welches sein Mark
dem Hintern hingiebt, ZAMBEC-
CARVS.
bei CORTE. S. 223.
(e) Ss auch VIEVSSENS,
LIEVTAVD
S. 394. SANTORIN
S. 57. WINSLOW n. 82. LAN-
CISIVS. GVNZ de lapill. glan-
dul. pineal. CASP. BAVHIN

beschreibt sie etwas gelblicht, S. 312.
DROUIN ganz gelb, S. 25. MOR-
GAGN.
gleich der Markrinde adv.
6. S. 10.
(f) LANCIS. f. 5. SANTORIN
WINSLOW n.
81.
(g) LANCIS. f. 4. 5. CASSE-
RIVS
hin und her, WILLIS tab. 7.
aus einem Schafe LIEVTAVD
S. 394. tab. 1. HEVERMANN
angef. Ort. SYLVIVS dissert. 4.
n.
22.
(h) So auch CL. GVNZ und
STENONIVS S. 20. und im Ge-
mälde CASSER tab. 6. f. 2. T. 5.
f. 2. LANCISIVS f. 4. TARIN
tab. 3. fig. 2. EVSTACHIVS
malt
sie erhaben, T. 17. f. 2. HEVER-
MANN. VESALIVS
malt sie in
die Höhe gekehrt, angef. Ort.
(i) S. Syllab. part. corp. hum.
tab. 19. fig. 5. n.
77. daß sie zum
Tragen bestimt sey, ORIBASIVS
S. 12. AVICENNA lib. III. fig. f.
Tr. 1. cap.
2.
G 2
I. Abſchn. und den Nerven.

Es liegt in den Voͤgeln eine aͤhnliche Erhabenheit
auf der Waſſerleitung auf, es mangeln aber dabei die
runden Huͤgelchen [Spaltenumbruch] (b*). Von oben ruht auf dieſen
Huͤgeln ein Vorhang (velum,) von dem wir anderswo
reden wollen (c).

§. 32.
Die Zirbeldruͤſe (glandula pinealis, ſ. conarium) (c*).

Es hat dieſes kleine Theilchen vor hundert Jahren
auf die Ehre Anſpruch gemacht, der vornehmſte Theil
des menſchlichen Koͤrpers zu ſeyn, indem Karteſius
und ſeine Schule den Sitz der Seele in dieſe Druͤſe
verlegte, wiewol man dieſe Hipoteſe langſam und zwar
ungerne (d) verlaſſen hat. Sie beſtehet aus dem mark-
rindigen Weſen (e), und ſie iſt, die weiſſe Grundflaͤche
ausgenommen [Spaltenumbruch] (f), kegelfoͤrmig (g), der Quere nach breit,
und ſie hat eine ruͤckwaͤrts gebogene Spizze (h). Sie
befindet ſich unterhalb dem Vorhange (i), der ſo oft ange-
fuͤhrt iſt. Sie liegt zwiſchen den obern Vorragungen
der vierfachen mitten ein, und wird durch zween große

Aeſte
(b*) Siehe den Jndianiſchen Han
COLLINS tab. 57. f. 3.
(c) Siehe tab. 2. faſcic. 7. cum
tab.
3.
(c*) ORIBAS. S. 10. GALEN.
util. part. lib. VIII. c.
14.
(d) GAVKES med. mathem.
S. 208. Die Zirbeldruͤſe iſt ein
kleines Gehirn, welches ſein Mark
dem Hintern hingiebt, ZAMBEC-
CARVS.
bei CORTE. S. 223.
(e) Ss auch VIEVSSENS,
LIEVTAVD
S. 394. SANTORIN
S. 57. WINSLOW n. 82. LAN-
CISIVS. GVNZ de lapill. glan-
dul. pineal. CASP. BAVHIN

beſchreibt ſie etwas gelblicht, S. 312.
DROUIN ganz gelb, S. 25. MOR-
GAGN.
gleich der Markrinde adv.
6. S. 10.
(f) LANCIS. f. 5. SANTORIN
WINSLOW n.
81.
(g) LANCIS. f. 4. 5. CASSE-
RIVS
hin und her, WILLIS tab. 7.
aus einem Schafe LIEVTAVD
S. 394. tab. 1. HEVERMANN
angef. Ort. SYLVIVS diſſert. 4.
n.
22.
(h) So auch CL. GVNZ und
STENONIVS S. 20. und im Ge-
maͤlde CASSER tab. 6. f. 2. T. 5.
f. 2. LANCISIVS f. 4. TARIN
tab. 3. fig. 2. EVSTACHIVS
malt
ſie erhaben, T. 17. f. 2. HEVER-
MANN. VESALIVS
malt ſie in
die Hoͤhe gekehrt, angef. Ort.
(i) S. Syllab. part. corp. hum.
tab. 19. fig. 5. n.
77. daß ſie zum
Tragen beſtimt ſey, ORIBASIVS
S. 12. AVICENNA lib. III. fig. f.
Tr. 1. cap.
2.
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[99/0135] I. Abſchn. und den Nerven. Es liegt in den Voͤgeln eine aͤhnliche Erhabenheit auf der Waſſerleitung auf, es mangeln aber dabei die runden Huͤgelchen (b*). Von oben ruht auf dieſen Huͤgeln ein Vorhang (velum,) von dem wir anderswo reden wollen (c). §. 32. Die Zirbeldruͤſe (glandula pinealis, ſ. conarium) (c*). Es hat dieſes kleine Theilchen vor hundert Jahren auf die Ehre Anſpruch gemacht, der vornehmſte Theil des menſchlichen Koͤrpers zu ſeyn, indem Karteſius und ſeine Schule den Sitz der Seele in dieſe Druͤſe verlegte, wiewol man dieſe Hipoteſe langſam und zwar ungerne (d) verlaſſen hat. Sie beſtehet aus dem mark- rindigen Weſen (e), und ſie iſt, die weiſſe Grundflaͤche ausgenommen (f), kegelfoͤrmig (g), der Quere nach breit, und ſie hat eine ruͤckwaͤrts gebogene Spizze (h). Sie befindet ſich unterhalb dem Vorhange (i), der ſo oft ange- fuͤhrt iſt. Sie liegt zwiſchen den obern Vorragungen der vierfachen mitten ein, und wird durch zween große Aeſte (b*) Siehe den Jndianiſchen Han COLLINS tab. 57. f. 3. (c) Siehe tab. 2. faſcic. 7. cum tab. 3. (c*) ORIBAS. S. 10. GALEN. util. part. lib. VIII. c. 14. (d) GAVKES med. mathem. S. 208. Die Zirbeldruͤſe iſt ein kleines Gehirn, welches ſein Mark dem Hintern hingiebt, ZAMBEC- CARVS. bei CORTE. S. 223. (e) Ss auch VIEVSSENS, LIEVTAVD S. 394. SANTORIN S. 57. WINSLOW n. 82. LAN- CISIVS. GVNZ de lapill. glan- dul. pineal. CASP. BAVHIN beſchreibt ſie etwas gelblicht, S. 312. DROUIN ganz gelb, S. 25. MOR- GAGN. gleich der Markrinde adv. 6. S. 10. (f) LANCIS. f. 5. SANTORIN WINSLOW n. 81. (g) LANCIS. f. 4. 5. CASSE- RIVS hin und her, WILLIS tab. 7. aus einem Schafe LIEVTAVD S. 394. tab. 1. HEVERMANN angef. Ort. SYLVIVS diſſert. 4. n. 22. (h) So auch CL. GVNZ und STENONIVS S. 20. und im Ge- maͤlde CASSER tab. 6. f. 2. T. 5. f. 2. LANCISIVS f. 4. TARIN tab. 3. fig. 2. EVSTACHIVS malt ſie erhaben, T. 17. f. 2. HEVER- MANN. VESALIVS malt ſie in die Hoͤhe gekehrt, angef. Ort. (i) S. Syllab. part. corp. hum. tab. 19. fig. 5. n. 77. daß ſie zum Tragen beſtimt ſey, ORIBASIVS S. 12. AVICENNA lib. III. fig. f. Tr. 1. cap. 2. G 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/135>, abgerufen am 20.11.2024.