Der hintere Lappen ist hingegen kleiner [Spaltenumbruch](g), asch- farbig (h), rindenartig, welcher (i), quer über breit, von der Figur eines Eyes, und er begiebt sich in den kno- chigen Winkel der hintern Erhabenheit des Sattels. Er schließt mit dem grösten Theil mitten an die hintere Linie an, von der er neben den Seiten durch eine leichte Grube unterschieden wird, und mit der Mitte mehr zu- sammenhängt.
Beide Lappen bekommen ihre Membranen von der dünnen Gehirnhaut her, welche der Trichter mit sich bringt (k).
Beide Lappen bekommen von der Nachbarschaft der beiden Carotidum viele Gefäße [Spaltenumbruch](l), und auch einige von der dünnen Gehirnhaut her, welche der Trichter herbey führt. Es mangelt ihnen auch an Blutadern nicht. Hingegen scheinen die Fließwassergefässe, welche der be- rümte Vieussens(m) beschreibt, nichts als ein zellför- miges Gewebe zu seyn, und es hat auch noch kelner we- der die Bläsgen des berümten Littre(n), noch die Fasern gesehen, welche der berümte Vieussens bey einer ge- kochten Drüse bemerken wollen (o), und von denen Littre so viel macht, daß er sie vor fähig hält, die Drüse aus- zudrücken (p).
Peter Bayle ist der einzige, welcher diese Drüse für gesalzen angiebt (q).
Daß dieses Stück keine schlechte Verrichtung auf sich habe, ist daraus zu vermuten, daß es von der Na- tur in allen Thieren (r), in den vierfüßigen, Vögeln,
Fischen
(g)VIEVSSENS. MORGAGN. angef. Ort.
(h)LITTRE S. 127. ang. Ort. S. 32. weißlich BRVNNER a. O. weißlich KOENIG eben da.
(i)BRVNNER angeführt. Ort. KOENIG angef. Ort.
(k)VIEVSSENS syst Vasorum S. 242. 244. LIEVTAVD S. 396.
(l) Von diesen soll anderswo im vierten Abschnitte geredet werden.
(m)Syst. S. 245. 246.
(n) S. 127.
(o) Eben der S. 245. 456.
(p) S. 135.
(q)De apoplex. S. 21.
(r)BRVNNER S. 10. WILLIS S. 54.
Vom Gehirne. X. Buch.
Der hintere Lappen iſt hingegen kleiner [Spaltenumbruch](g), aſch- farbig (h), rindenartig, welcher (i), quer uͤber breit, von der Figur eines Eyes, und er begiebt ſich in den kno- chigen Winkel der hintern Erhabenheit des Sattels. Er ſchließt mit dem groͤſten Theil mitten an die hintere Linie an, von der er neben den Seiten durch eine leichte Grube unterſchieden wird, und mit der Mitte mehr zu- ſammenhaͤngt.
Beide Lappen bekommen ihre Membranen von der duͤnnen Gehirnhaut her, welche der Trichter mit ſich bringt (k).
Beide Lappen bekommen von der Nachbarſchaft der beiden Carotidum viele Gefaͤße [Spaltenumbruch](l), und auch einige von der duͤnnen Gehirnhaut her, welche der Trichter herbey fuͤhrt. Es mangelt ihnen auch an Blutadern nicht. Hingegen ſcheinen die Fließwaſſergefaͤſſe, welche der be- ruͤmte Vieuſſens(m) beſchreibt, nichts als ein zellfoͤr- miges Gewebe zu ſeyn, und es hat auch noch kelner we- der die Blaͤsgen des beruͤmten Littre(n), noch die Faſern geſehen, welche der beruͤmte Vieuſſens bey einer ge- kochten Druͤſe bemerken wollen (o), und von denen Littre ſo viel macht, daß er ſie vor faͤhig haͤlt, die Druͤſe aus- zudruͤcken (p).
Peter Bayle iſt der einzige, welcher dieſe Druͤſe fuͤr geſalzen angiebt (q).
Daß dieſes Stuͤck keine ſchlechte Verrichtung auf ſich habe, iſt daraus zu vermuten, daß es von der Na- tur in allen Thieren (r), in den vierfuͤßigen, Voͤgeln,
Fiſchen
(g)VIEVSSENS. MORGAGN. angef. Ort.
(h)LITTRE S. 127. ang. Ort. S. 32. weißlich BRVNNER a. O. weißlich KOENIG eben da.
(i)BRVNNER angefuͤhrt. Ort. KOENIG angef. Ort.
(k)VIEVSSENS ſyſt Vaſorum S. 242. 244. LIEVTAVD S. 396.
(l) Von dieſen ſoll anderswo im vierten Abſchnitte geredet werden.
(m)Syſt. S. 245. 246.
(n) S. 127.
(o) Eben der S. 245. 456.
(p) S. 135.
(q)De apoplex. S. 21.
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Vom Gehirne. X. Buch.
Der hintere Lappen iſt hingegen kleiner
(g), aſch-
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von der Figur eines Eyes, und er begiebt ſich in den kno-
chigen Winkel der hintern Erhabenheit des Sattels.
Er ſchließt mit dem groͤſten Theil mitten an die hintere
Linie an, von der er neben den Seiten durch eine leichte
Grube unterſchieden wird, und mit der Mitte mehr zu-
ſammenhaͤngt.
Beide Lappen bekommen ihre Membranen von der
duͤnnen Gehirnhaut her, welche der Trichter mit ſich
bringt (k).
Beide Lappen bekommen von der Nachbarſchaft der
beiden Carotidum viele Gefaͤße
(l), und auch einige von
der duͤnnen Gehirnhaut her, welche der Trichter herbey
fuͤhrt. Es mangelt ihnen auch an Blutadern nicht.
Hingegen ſcheinen die Fließwaſſergefaͤſſe, welche der be-
ruͤmte Vieuſſens (m) beſchreibt, nichts als ein zellfoͤr-
miges Gewebe zu ſeyn, und es hat auch noch kelner we-
der die Blaͤsgen des beruͤmten Littre (n), noch die Faſern
geſehen, welche der beruͤmte Vieuſſens bey einer ge-
kochten Druͤſe bemerken wollen (o), und von denen Littre
ſo viel macht, daß er ſie vor faͤhig haͤlt, die Druͤſe aus-
zudruͤcken (p).
Peter Bayle iſt der einzige, welcher dieſe Druͤſe
fuͤr geſalzen angiebt (q).
Daß dieſes Stuͤck keine ſchlechte Verrichtung auf
ſich habe, iſt daraus zu vermuten, daß es von der Na-
tur in allen Thieren (r), in den vierfuͤßigen, Voͤgeln,
Fiſchen
(g) VIEVSSENS. MORGAGN.
angef. Ort.
(h) LITTRE S. 127. ang. Ort.
S. 32. weißlich BRVNNER a. O.
weißlich KOENIG eben da.
(i) BRVNNER angefuͤhrt. Ort.
KOENIG angef. Ort.
(k) VIEVSSENS ſyſt Vaſorum
S. 242. 244. LIEVTAVD S. 396.
(l) Von dieſen ſoll anderswo im
vierten Abſchnitte geredet werden.
(m) Syſt. S. 245. 246.
(n) S. 127.
(o) Eben der S. 245. 456.
(p) S. 135.
(q) De apoplex. S. 21.
(r) BRVNNER S. 10. WILLIS
S. 54.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/128>, abgerufen am 27.11.2024.
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