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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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§. 14. Andre Muthmaßungen. - Seite 523
15. Es scheint keine elastische Luft zum Blute zu kommen. 524
Gründe, womit man dieses verneint.
Das Blut wird von der Kälte nicht verdichtet.
Jn der Lunge sind keine Wege für die elastische Luft offen.
Woher die Luftblasen, und die durch Fäulnis losge-
machte Luft komme.
Es sind selbst die Erscheinungen bei der entzogenen
Luft für uns,
von der Farbe des Blutes,
doch hat man auch, und zwar nicht geringschäzzige
Versuche, welche zum Rotmachen den Beitritt der
Luft vermuthen lassen.
Die Luft verliert in der Menschenwärme ihre Federkraft.
Von der Kälte erzeugt sich nicht der Salpeter, und er
ist auch nicht die vornehmste Ursache zur Kälte.
16. Ob die Luft das Blut abkühle. - - 533
Es ist dieses eine alte Hipotese,
wird vornämlich bestätigt vom Helvetius und
Hamberger,
nämlich daß sich in der Lunge das Blut verdichte,
und abkühle.
17. Zwar wird das Blut von der Luft in etwas abgekühlt, 538
doch hat dieses die Natur, bei der Anlage der Lunge
nicht zur Absicht,
denn es geht das Blut überhaupt nicht kälter aus
der Lunge heraus, als es in sie gebracht wird.
Und man kann in einer Luft leben, die wärmer,
als das Blut ist.
18. Ob sich das Blut in der Lunge verdichte, - 541
ob dieses der kleinere Durchmesser der Lungenblut-
adern erweise.
Dieses ist nicht die Ursache, warum die rechten Hö-
lungen des Herzens größer sind.
Sie sind darum größer, weil sie größern Wider-
stand vor sich finden.
Es erweisen dieses die Versuche in Krankheiten.
Doch sind sie auch in der Frucht, ehe sie noch Atem
holt, schon größer.
19. Welches der wahre Ruzzen der Lunge sey. - 547
Sie zieht etwas von der Luft in sich,
wie auch die aufgelöste Luft.
§. 20.
Regiſter
§. 14. Andre Muthmaßungen. ‒ Seite 523
15. Es ſcheint keine elaſtiſche Luft zum Blute zu kommen. 524
Gruͤnde, womit man dieſes verneint.
Das Blut wird von der Kaͤlte nicht verdichtet.
Jn der Lunge ſind keine Wege fuͤr die elaſtiſche Luft offen.
Woher die Luftblaſen, und die durch Faͤulnis losge-
machte Luft komme.
Es ſind ſelbſt die Erſcheinungen bei der entzogenen
Luft fuͤr uns,
von der Farbe des Blutes,
doch hat man auch, und zwar nicht geringſchaͤzzige
Verſuche, welche zum Rotmachen den Beitritt der
Luft vermuthen laſſen.
Die Luft verliert in der Menſchenwaͤrme ihre Federkraft.
Von der Kaͤlte erzeugt ſich nicht der Salpeter, und er
iſt auch nicht die vornehmſte Urſache zur Kaͤlte.
16. Ob die Luft das Blut abkuͤhle. ‒ ‒ 533
Es iſt dieſes eine alte Hipoteſe,
wird vornaͤmlich beſtaͤtigt vom Helvetius und
Hamberger,
naͤmlich daß ſich in der Lunge das Blut verdichte,
und abkuͤhle.
17. Zwar wird das Blut von der Luft in etwas abgekuͤhlt, 538
doch hat dieſes die Natur, bei der Anlage der Lunge
nicht zur Abſicht,
denn es geht das Blut uͤberhaupt nicht kaͤlter aus
der Lunge heraus, als es in ſie gebracht wird.
Und man kann in einer Luft leben, die waͤrmer,
als das Blut iſt.
18. Ob ſich das Blut in der Lunge verdichte, ‒ 541
ob dieſes der kleinere Durchmeſſer der Lungenblut-
adern erweiſe.
Dieſes iſt nicht die Urſache, warum die rechten Hoͤ-
lungen des Herzens groͤßer ſind.
Sie ſind darum groͤßer, weil ſie groͤßern Wider-
ſtand vor ſich finden.
Es erweiſen dieſes die Verſuche in Krankheiten.
Doch ſind ſie auch in der Frucht, ehe ſie noch Atem
holt, ſchon groͤßer.
19. Welches der wahre Ruzzen der Lunge ſey. ‒ 547
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wie auch die aufgeloͤſte Luft.
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[[772]/0778] Regiſter §. 14. Andre Muthmaßungen. ‒ Seite 523 15. Es ſcheint keine elaſtiſche Luft zum Blute zu kommen. 524 Gruͤnde, womit man dieſes verneint. Das Blut wird von der Kaͤlte nicht verdichtet. Jn der Lunge ſind keine Wege fuͤr die elaſtiſche Luft offen. Woher die Luftblaſen, und die durch Faͤulnis losge- machte Luft komme. Es ſind ſelbſt die Erſcheinungen bei der entzogenen Luft fuͤr uns, von der Farbe des Blutes, doch hat man auch, und zwar nicht geringſchaͤzzige Verſuche, welche zum Rotmachen den Beitritt der Luft vermuthen laſſen. Die Luft verliert in der Menſchenwaͤrme ihre Federkraft. Von der Kaͤlte erzeugt ſich nicht der Salpeter, und er iſt auch nicht die vornehmſte Urſache zur Kaͤlte. 16. Ob die Luft das Blut abkuͤhle. ‒ ‒ 533 Es iſt dieſes eine alte Hipoteſe, wird vornaͤmlich beſtaͤtigt vom Helvetius und Hamberger, naͤmlich daß ſich in der Lunge das Blut verdichte, und abkuͤhle. 17. Zwar wird das Blut von der Luft in etwas abgekuͤhlt, 538 doch hat dieſes die Natur, bei der Anlage der Lunge nicht zur Abſicht, denn es geht das Blut uͤberhaupt nicht kaͤlter aus der Lunge heraus, als es in ſie gebracht wird. Und man kann in einer Luft leben, die waͤrmer, als das Blut iſt. 18. Ob ſich das Blut in der Lunge verdichte, ‒ 541 ob dieſes der kleinere Durchmeſſer der Lungenblut- adern erweiſe. Dieſes iſt nicht die Urſache, warum die rechten Hoͤ- lungen des Herzens groͤßer ſind. Sie ſind darum groͤßer, weil ſie groͤßern Wider- ſtand vor ſich finden. Es erweiſen dieſes die Verſuche in Krankheiten. Doch ſind ſie auch in der Frucht, ehe ſie noch Atem holt, ſchon groͤßer. 19. Welches der wahre Ruzzen der Lunge ſey. ‒ 547 Sie zieht etwas von der Luft in ſich, wie auch die aufgeloͤſte Luft. §. 20.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. [772]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/778>, abgerufen am 25.11.2024.