Stimme und eine ganze Aktave tiefer unter dem Mittelton herausgebracht werden soll, daß folglich der ganze Weg des Luftröhrenkopfes, wenn man sein Aufsteigen und Niedersteigen zusammen nimmt, einen ganzen Zoll beträgt, und daß dieses in zwo Personen, darunter die eine den Luftröhrenkopf sehr hoch in die Höhe zieht, die andre hinge- gen sehr tief zum Basse niederdrükkt, der Unterscheid zwei Zolle mache (p), davon einer durch das Erheben, der an- dere durch das Niedersinken beschrieben wird. Bei den stärksten Anstrengungen, die wir anwenden, diese Gren- zen zu überschreiten, zwischen welche die Natur unsere Stimme eingeschränket hat, werfen wir den ganzen Kopf in den Nakken zurükk, damit wir die Kräfte der Mus- keln, die den Luftröhrenkopf in die Höhe heben müssen, anspannen mögen (q).
Aus dem vorigen werden die Kräfte begreiflich, von denen der Luftröhrenkopf, entweder in die Höhe gehoben, oder hinabgezogen wird. Erhoben wird er, von dem Griffelschlundmuskel, Griffelzungenbeinmuskel (s), Schild- gaumenmuskel (t), soviel als dieser bei offenem Munde vermag. Vom Zweibäuchigen (u), Kinnzungenmuskel (x), Kinnzungenbeinsmuskel (y), Zungenbeinsschildmuskel (z), indessen daß der obere Kinnbakken von den Hebemuskeln feste gehalten wird. Es wiederspricht sich nehmlich nicht die Sache, daß dieses geschehen könne, und man kann sehr leicht das in die Höhesteigen des Luftröhrenkopfes ge- gen den bei offenem Munde verzogenen Kinnbakken war- nehmen. Niedergedrükkt wird er, von den Muskeln des Brustzungenbeins (sternohyoidei) (a), von den Brust- (r)
schild-
(p)[Spaltenumbruch]dodart. S. 253.
(q)dodart. 1706. S. 141.
(s) Ebendas.
(t) S. Diese angeführte Num- mern von den Muskeln der Stimme.
(u)[Spaltenumbruch]
Ebendas.
(x) Ebendas.
(y) Ebendas.
(z) Ebendas.
(a) Ebendas.
(r) Buch 9. A. 1. N. 11.
Die Stimme. IX. Buch.
Stimme und eine ganze Aktave tiefer unter dem Mittelton herausgebracht werden ſoll, daß folglich der ganze Weg des Luftroͤhrenkopfes, wenn man ſein Aufſteigen und Niederſteigen zuſammen nimmt, einen ganzen Zoll betraͤgt, und daß dieſes in zwo Perſonen, darunter die eine den Luftroͤhrenkopf ſehr hoch in die Hoͤhe zieht, die andre hinge- gen ſehr tief zum Baſſe niederdruͤkkt, der Unterſcheid zwei Zolle mache (p), davon einer durch das Erheben, der an- dere durch das Niederſinken beſchrieben wird. Bei den ſtaͤrkſten Anſtrengungen, die wir anwenden, dieſe Gren- zen zu uͤberſchreiten, zwiſchen welche die Natur unſere Stimme eingeſchraͤnket hat, werfen wir den ganzen Kopf in den Nakken zuruͤkk, damit wir die Kraͤfte der Mus- keln, die den Luftroͤhrenkopf in die Hoͤhe heben muͤſſen, anſpannen moͤgen (q).
Aus dem vorigen werden die Kraͤfte begreiflich, von denen der Luftroͤhrenkopf, entweder in die Hoͤhe gehoben, oder hinabgezogen wird. Erhoben wird er, von dem Griffelſchlundmuskel, Griffelzungenbeinmuskel (s), Schild- gaumenmuskel (t), ſoviel als dieſer bei offenem Munde vermag. Vom Zweibaͤuchigen (u), Kinnzungenmuskel (x), Kinnzungenbeinsmuskel (y), Zungenbeinsſchildmuskel (z), indeſſen daß der obere Kinnbakken von den Hebemuskeln feſte gehalten wird. Es wiederſpricht ſich nehmlich nicht die Sache, daß dieſes geſchehen koͤnne, und man kann ſehr leicht das in die Hoͤheſteigen des Luftroͤhrenkopfes ge- gen den bei offenem Munde verzogenen Kinnbakken war- nehmen. Niedergedruͤkkt wird er, von den Muskeln des Bruſtzungenbeins (ſternohyoidei) (a), von den Bruſt- (r)
ſchild-
(p)[Spaltenumbruch]dodart. S. 253.
(q)dodart. 1706. S. 141.
(s) Ebendaſ.
(t) S. Dieſe angefuͤhrte Num- mern von den Muskeln der Stimme.
(u)[Spaltenumbruch]
Ebendaſ.
(x) Ebendaſ.
(y) Ebendaſ.
(z) Ebendaſ.
(a) Ebendaſ.
(r) Buch 9. A. 1. N. 11.
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[684[686]/0692]
Die Stimme. IX. Buch.
Stimme und eine ganze Aktave tiefer unter dem Mittelton
herausgebracht werden ſoll, daß folglich der ganze Weg
des Luftroͤhrenkopfes, wenn man ſein Aufſteigen und
Niederſteigen zuſammen nimmt, einen ganzen Zoll betraͤgt,
und daß dieſes in zwo Perſonen, darunter die eine den
Luftroͤhrenkopf ſehr hoch in die Hoͤhe zieht, die andre hinge-
gen ſehr tief zum Baſſe niederdruͤkkt, der Unterſcheid zwei
Zolle mache (p), davon einer durch das Erheben, der an-
dere durch das Niederſinken beſchrieben wird. Bei den
ſtaͤrkſten Anſtrengungen, die wir anwenden, dieſe Gren-
zen zu uͤberſchreiten, zwiſchen welche die Natur unſere
Stimme eingeſchraͤnket hat, werfen wir den ganzen Kopf
in den Nakken zuruͤkk, damit wir die Kraͤfte der Mus-
keln, die den Luftroͤhrenkopf in die Hoͤhe heben muͤſſen,
anſpannen moͤgen (q).
Aus dem vorigen werden die Kraͤfte begreiflich, von
denen der Luftroͤhrenkopf, entweder in die Hoͤhe gehoben,
oder hinabgezogen wird. Erhoben wird er, von dem
Griffelſchlundmuskel, Griffelzungenbeinmuskel (s), Schild-
gaumenmuskel (t), ſoviel als dieſer bei offenem Munde
vermag. Vom Zweibaͤuchigen (u), Kinnzungenmuskel (x),
Kinnzungenbeinsmuskel (y), Zungenbeinsſchildmuskel (z),
indeſſen daß der obere Kinnbakken von den Hebemuskeln
feſte gehalten wird. Es wiederſpricht ſich nehmlich nicht
die Sache, daß dieſes geſchehen koͤnne, und man kann
ſehr leicht das in die Hoͤheſteigen des Luftroͤhrenkopfes ge-
gen den bei offenem Munde verzogenen Kinnbakken war-
nehmen. Niedergedruͤkkt wird er, von den Muskeln
des Bruſtzungenbeins (ſternohyoidei) (a), von den Bruſt-
ſchild-
(r)
(p)
dodart. S. 253.
(q) dodart. 1706. S. 141.
(s) Ebendaſ.
(t) S. Dieſe angefuͤhrte Num-
mern von den Muskeln der Stimme.
(u)
Ebendaſ.
(x) Ebendaſ.
(y) Ebendaſ.
(z) Ebendaſ.
(a) Ebendaſ.
(r) Buch 9. A. 1. N. 11.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 684[686]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/692>, abgerufen am 22.11.2024.
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