bei gewissen Buchstaben, und tiefen Tönen offenbar zit- tern, da diese doch von einer ähnlichen Schleimhaut über- zogen sind.
Doch man mus auch berühmte Männer hierüber vernehmen, welche diese Fasern, indem sie einen Klang von sich gaben, und das Gebläse durch die Luftröhren- spalte schallend hierauf fuhr, unter dem angebrachten Vergrösserungsglase in der That zittern gesehen haben (o).
Endlich hat auch derjenige Versuch keine Kraft, nach welchem man beschloß, daß, wenn gleich der ganze Luftröh- renkopf weggenommen worden, und blos die Bänder der Luftröhrenspalte beibehalten würden (p), dennoch die durch die Luftröhre eingeblasene Luft dergleichen Stimme hervorbringe, die die Natur einem jeden Thiere eigen gemacht hat.
§. 4. Die Unterschiede in der Stimme. Die einem jeden Thiere eigene Stimme.
Es würde sehr schwer zu sagen seyn, wie die Luft, welche aus der Luftröhrenspalte des Menschen herauf ge- trieben wird, eine Stimme erzeugen kann, durch die man den Menschen von allen andern Thieren unterscheiden kann, und warum in einem jeden Thiere bald diese, bald jene Stimme, welche doch jedem Geschlechte besonders angehört, entstehe, da doch die Unterschiede der Spalten- bänder bei einem so einförmigen Baue nicht sehr groß seyn können. Und dennoch ist es war, daß blos die Luftröhrenspalte die eigenthümliche Eigenschaft in die
Stim-
(o)[Spaltenumbruch]FERREIN Mem von 1741. S. 420. montagn. eclaircisse- ment. S. 53. und in seinen thesibus. [Spaltenumbruch]maloet. S. 7.
(p)FERREIN angef. Ort. S. 422. montagn. eclairc. S. 97.
Die Stimme. IX. Buch.
bei gewiſſen Buchſtaben, und tiefen Toͤnen offenbar zit- tern, da dieſe doch von einer aͤhnlichen Schleimhaut uͤber- zogen ſind.
Doch man mus auch beruͤhmte Maͤnner hieruͤber vernehmen, welche dieſe Faſern, indem ſie einen Klang von ſich gaben, und das Geblaͤſe durch die Luftroͤhren- ſpalte ſchallend hierauf fuhr, unter dem angebrachten Vergroͤſſerungsglaſe in der That zittern geſehen haben (o).
Endlich hat auch derjenige Verſuch keine Kraft, nach welchem man beſchloß, daß, wenn gleich der ganze Luftroͤh- renkopf weggenommen worden, und blos die Baͤnder der Luftroͤhrenſpalte beibehalten wuͤrden (p), dennoch die durch die Luftroͤhre eingeblaſene Luft dergleichen Stimme hervorbringe, die die Natur einem jeden Thiere eigen gemacht hat.
§. 4. Die Unterſchiede in der Stimme. Die einem jeden Thiere eigene Stimme.
Es wuͤrde ſehr ſchwer zu ſagen ſeyn, wie die Luft, welche aus der Luftroͤhrenſpalte des Menſchen herauf ge- trieben wird, eine Stimme erzeugen kann, durch die man den Menſchen von allen andern Thieren unterſcheiden kann, und warum in einem jeden Thiere bald dieſe, bald jene Stimme, welche doch jedem Geſchlechte beſonders angehoͤrt, entſtehe, da doch die Unterſchiede der Spalten- baͤnder bei einem ſo einfoͤrmigen Baue nicht ſehr groß ſeyn koͤnnen. Und dennoch iſt es war, daß blos die Luftroͤhrenſpalte die eigenthuͤmliche Eigenſchaft in die
Stim-
(o)[Spaltenumbruch]FERREIN Mem von 1741. S. 420. montagn. eclairciſſe- ment. S. 53. und in ſeinen theſibus. [Spaltenumbruch]maloet. S. 7.
(p)FERREIN angef. Ort. S. 422. montagn. eclairc. S. 97.
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[680[682]/0688]
Die Stimme. IX. Buch.
bei gewiſſen Buchſtaben, und tiefen Toͤnen offenbar zit-
tern, da dieſe doch von einer aͤhnlichen Schleimhaut uͤber-
zogen ſind.
Doch man mus auch beruͤhmte Maͤnner hieruͤber
vernehmen, welche dieſe Faſern, indem ſie einen Klang
von ſich gaben, und das Geblaͤſe durch die Luftroͤhren-
ſpalte ſchallend hierauf fuhr, unter dem angebrachten
Vergroͤſſerungsglaſe in der That zittern geſehen haben (o).
Endlich hat auch derjenige Verſuch keine Kraft, nach
welchem man beſchloß, daß, wenn gleich der ganze Luftroͤh-
renkopf weggenommen worden, und blos die Baͤnder
der Luftroͤhrenſpalte beibehalten wuͤrden (p), dennoch die
durch die Luftroͤhre eingeblaſene Luft dergleichen Stimme
hervorbringe, die die Natur einem jeden Thiere eigen
gemacht hat.
§. 4.
Die Unterſchiede in der Stimme.
Die einem jeden Thiere eigene Stimme.
Es wuͤrde ſehr ſchwer zu ſagen ſeyn, wie die Luft,
welche aus der Luftroͤhrenſpalte des Menſchen herauf ge-
trieben wird, eine Stimme erzeugen kann, durch die
man den Menſchen von allen andern Thieren unterſcheiden
kann, und warum in einem jeden Thiere bald dieſe, bald
jene Stimme, welche doch jedem Geſchlechte beſonders
angehoͤrt, entſtehe, da doch die Unterſchiede der Spalten-
baͤnder bei einem ſo einfoͤrmigen Baue nicht ſehr groß
ſeyn koͤnnen. Und dennoch iſt es war, daß blos die
Luftroͤhrenſpalte die eigenthuͤmliche Eigenſchaft in die
Stim-
(o)
FERREIN Mem von 1741.
S. 420. montagn. eclairciſſe-
ment. S. 53. und in ſeinen theſibus.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 680[682]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/688>, abgerufen am 20.11.2024.
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