schiefen (m), einwerts gegen einander laufende, in einen Winkel geneigte, einige aus einander farende (n), und andere gefunden, welche den zugespizzten Rükken nieder- drükken (o).
Es hat ferner Stenonius im Menschen drei Gänge von Fasern, welche er angemerket, beschrieben (p), die nach der Länge giengen, nach der Breite liefen, nach der Dikke verschieden wären, und welche nach der senkrechten Linie lägen (q). Bidloo(r) hat andre Schichten von Fa- sern gezeichnet, gerade, hierauf schief nach aussen herab- laufende, und zween andre runde und besondere Päkke, von senkrechten Fasern.
Es scheinet mir, und andern berühmten Männern (s), am Menschen, unmöglich zu seyn, die so zarte, in Fett eingewikkelte, und sich einander fortschleppende Fasern von einander abzusondern, und in Päkke zu zerlegen, denen man Namen geben könnte, doch werden gemeiniglich die untern Fasern von den Kinnmuskeln der Zunge fort- gestrekkt; die hintern und obern von den breiten Seiten- muskeln der Zunge, und die Seitenfasern von den Grif- felzungenmuskeln fortgesezzt.
Doch es ist auch nicht am Kalbe leicht (t), den Malpi- ghischen Bau zu zeigen, und es behält Anton von Leeu- wenhoeck(u), da er sich am meisten der Vergrösserungs- gläser bedient hat, hier blos senkrechte und Queerfa- sern bei.
Jn-
(m)[Spaltenumbruch]f. 3. G. G.
(n)f. 2. E. E.
(o)f. 4. H. H.
(p)De musculis ac glandul. S. 13.
(q)COLLINS. S. 226. 227. barbavt splanchnol. S. 354. u. s. f.
(r)[Spaltenumbruch]Tab. XIII.
(s)MASSA S. 67. ALBIN. de deglut. S. 38. reverhorst de fabr. ling. n. 37. BOERH. prae- lect. Tom. l. S. 163.
(t)reverh. angef. Ort. lvchtm. S. 62.
(u)Arcan. et contempl. Epist. 82. S. 408.
Die Stimme. IX. Buch.
ſchiefen (m), einwerts gegen einander laufende, in einen Winkel geneigte, einige aus einander farende (n), und andere gefunden, welche den zugeſpizzten Ruͤkken nieder- druͤkken (o).
Es hat ferner Stenonius im Menſchen drei Gaͤnge von Faſern, welche er angemerket, beſchrieben (p), die nach der Laͤnge giengen, nach der Breite liefen, nach der Dikke verſchieden waͤren, und welche nach der ſenkrechten Linie laͤgen (q). Bidloo(r) hat andre Schichten von Fa- ſern gezeichnet, gerade, hierauf ſchief nach auſſen herab- laufende, und zween andre runde und beſondere Paͤkke, von ſenkrechten Faſern.
Es ſcheinet mir, und andern beruͤhmten Maͤnnern (s), am Menſchen, unmoͤglich zu ſeyn, die ſo zarte, in Fett eingewikkelte, und ſich einander fortſchleppende Faſern von einander abzuſondern, und in Paͤkke zu zerlegen, denen man Namen geben koͤnnte, doch werden gemeiniglich die untern Faſern von den Kinnmuskeln der Zunge fort- geſtrekkt; die hintern und obern von den breiten Seiten- muskeln der Zunge, und die Seitenfaſern von den Grif- felzungenmuskeln fortgeſezzt.
Doch es iſt auch nicht am Kalbe leicht (t), den Malpi- ghiſchen Bau zu zeigen, und es behaͤlt Anton von Leeu- wenhoeck(u), da er ſich am meiſten der Vergroͤſſerungs- glaͤſer bedient hat, hier blos ſenkrechte und Queerfa- ſern bei.
Jn-
(m)[Spaltenumbruch]f. 3. G. G.
(n)f. 2. E. E.
(o)f. 4. H. H.
(p)De muſculis ac glandul. S. 13.
(q)COLLINS. S. 226. 227. barbavt ſplanchnol. S. 354. u. ſ. f.
(r)[Spaltenumbruch]Tab. XIII.
(s)MASSA S. 67. ALBIN. de deglut. S. 38. reverhorſt de fabr. ling. n. 37. BOERH. præ- lect. Tom. l. S. 163.
(t)reverh. angef. Ort. lvchtm. S. 62.
(u)Arcan. et contempl. Epiſt. 82. S. 408.
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[666[668]/0674]
Die Stimme. IX. Buch.
ſchiefen (m), einwerts gegen einander laufende, in einen
Winkel geneigte, einige aus einander farende (n), und
andere gefunden, welche den zugeſpizzten Ruͤkken nieder-
druͤkken (o).
Es hat ferner Stenonius im Menſchen drei Gaͤnge
von Faſern, welche er angemerket, beſchrieben (p), die
nach der Laͤnge giengen, nach der Breite liefen, nach der
Dikke verſchieden waͤren, und welche nach der ſenkrechten
Linie laͤgen (q). Bidloo (r) hat andre Schichten von Fa-
ſern gezeichnet, gerade, hierauf ſchief nach auſſen herab-
laufende, und zween andre runde und beſondere Paͤkke, von
ſenkrechten Faſern.
Es ſcheinet mir, und andern beruͤhmten Maͤnnern (s),
am Menſchen, unmoͤglich zu ſeyn, die ſo zarte, in Fett
eingewikkelte, und ſich einander fortſchleppende Faſern von
einander abzuſondern, und in Paͤkke zu zerlegen, denen
man Namen geben koͤnnte, doch werden gemeiniglich
die untern Faſern von den Kinnmuskeln der Zunge fort-
geſtrekkt; die hintern und obern von den breiten Seiten-
muskeln der Zunge, und die Seitenfaſern von den Grif-
felzungenmuskeln fortgeſezzt.
Doch es iſt auch nicht am Kalbe leicht (t), den Malpi-
ghiſchen Bau zu zeigen, und es behaͤlt Anton von Leeu-
wenhoeck (u), da er ſich am meiſten der Vergroͤſſerungs-
glaͤſer bedient hat, hier blos ſenkrechte und Queerfa-
ſern bei.
Jn-
(m)
f. 3. G. G.
(n) f. 2. E. E.
(o) f. 4. H. H.
(p) De muſculis ac glandul.
S. 13.
(q) COLLINS. S. 226. 227.
barbavt ſplanchnol. S. 354.
u. ſ. f.
(r)
Tab. XIII.
(s) MASSA S. 67. ALBIN.
de deglut. S. 38. reverhorſt
de fabr. ling. n. 37. BOERH. præ-
lect. Tom. l. S. 163.
(t) reverh. angef. Ort.
lvchtm. S. 62.
(u) Arcan. et contempl. Epiſt.
82. S. 408.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 666[668]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/674>, abgerufen am 22.11.2024.
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