Wir haben gesagt, daß diese von der Spizze (f) des Griffelfortsazzes den Ursprung nehmen. Sie beugen sich ferner zu einem Bogen (g), steigen nieder, und indem sie bei ihrer Krümmung den Winkel des Kinnbakkens vor- bei streichen, so nehmen sie die an sie gehängte bandartige Fasern an sich, die aus dem Kinnbakken, ganz nahe über dem Winkel, entspringen, wie auch auf der Spizze des Griffelfortsazzes entspringen, und von denen sie getragen werden, an sich (h). Diese Fasern sind bisweilen fleischig gewesen (i), so daß der Griffelzungenmuskel noch mit einem Kopfe vermehret worden (k). Jch habe sie eben- falls zweimal fleischig gefunden. Von da läuft der Grif- felzungenmuskel längst den Seiten der Zunge, über den Zungenknochenmuskel der Zunge (hyoglossus), bis zur Spizze (m) gerade fort, so daß er gemeiniglich mehr als ein Ende hat. Ein andermal habe ich zwo Flächen von Fasern gesehen (n), die erste, von der ich jezo geredet habe, und diese liegt der Haut näher: die andere, welche mit der vorhergehenden bedekkt ist, und mit dieser den Seitenmuskel der Zunge (ceratoglossus) (o) umfast, und mit diesem und dem Kinnmuskel, vermittelst einiger (l)
Fa-
(f)[Spaltenumbruch]ALBIN. T. XI. f. 40. 41. T. X. f. 2.
(g)EVST. T. XLI. fig. 5. 8. BIDLOO. Tab. XIX. c. albin. angef. Ort.
(h)RIOLAN. S. 741. und 311. winsl. Traite de la tete. n. 519. MORGAGN Epist. XI. n. 11. WEITBR fig. 32. 1. 2. 3. k. gav- tier in tab.
(i)DOVGL. S. 35. COWP. Tab. 23. E.
(k)cowper ebendas. Blos [Spaltenumbruch]
von diesem Orte hat ihn entspringen gesehen, DVVERN. Myotom. S. 60.
(m)ALBIN. fig. 41. 42. FAL- LOP. S. 75. bonh. Tab. XV. fig. 2. E.
(n)FALLOP. instit. S. 56. albin. S. 224. lievt. S. 177.
(o)ALBIN. S. 214. vergleich WINSL. n 250. lievt. l. c.
(l)COVRC. Tab. V. E. AL- BIN. fig. 41. 42. 43. Tab. X. fig. 2.
T t 3
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Nede.
§. 10. Die Griffelmuskeln der Zunge.
Wir haben geſagt, daß dieſe von der Spizze (f) des Griffelfortſazzes den Urſprung nehmen. Sie beugen ſich ferner zu einem Bogen (g), ſteigen nieder, und indem ſie bei ihrer Kruͤmmung den Winkel des Kinnbakkens vor- bei ſtreichen, ſo nehmen ſie die an ſie gehaͤngte bandartige Faſern an ſich, die aus dem Kinnbakken, ganz nahe uͤber dem Winkel, entſpringen, wie auch auf der Spizze des Griffelfortſazzes entſpringen, und von denen ſie getragen werden, an ſich (h). Dieſe Faſern ſind bisweilen fleiſchig geweſen (i), ſo daß der Griffelzungenmuskel noch mit einem Kopfe vermehret worden (k). Jch habe ſie eben- falls zweimal fleiſchig gefunden. Von da laͤuft der Grif- felzungenmuskel laͤngſt den Seiten der Zunge, uͤber den Zungenknochenmuskel der Zunge (hyoglosſus), bis zur Spizze (m) gerade fort, ſo daß er gemeiniglich mehr als ein Ende hat. Ein andermal habe ich zwo Flaͤchen von Faſern geſehen (n), die erſte, von der ich jezo geredet habe, und dieſe liegt der Haut naͤher: die andere, welche mit der vorhergehenden bedekkt iſt, und mit dieſer den Seitenmuskel der Zunge (ceratoglosſus) (o) umfaſt, und mit dieſem und dem Kinnmuskel, vermittelſt einiger (l)
Fa-
(f)[Spaltenumbruch]ALBIN. T. XI. f. 40. 41. T. X. f. 2.
(g)EVST. T. XLI. fig. 5. 8. BIDLOO. Tab. XIX. c. albin. angef. Ort.
(h)RIOLAN. S. 741. und 311. winſl. Traitè de la tête. n. 519. MORGAGN Epiſt. XI. n. 11. WEITBR fig. 32. 1. 2. 3. k. gav- tier in tab.
(i)DOVGL. S. 35. COWP. Tab. 23. E.
(k)cowper ebendaſ. Blos [Spaltenumbruch]
von dieſem Orte hat ihn entſpringen geſehen, DVVERN. Myotom. S. 60.
(m)ALBIN. fig. 41. 42. FAL- LOP. S. 75. bonh. Tab. XV. fig. 2. E.
(n)FALLOP. inſtit. S. 56. albin. S. 224. lievt. S. 177.
(o)ALBIN. S. 214. vergleich WINSL. n 250. lievt. l. c.
(l)COVRC. Tab. V. E. AL- BIN. fig. 41. 42. 43. Tab. X. fig. 2.
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[659[661]/0667]
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Nede.
§. 10.
Die Griffelmuskeln der Zunge.
Wir haben geſagt, daß dieſe von der Spizze (f) des
Griffelfortſazzes den Urſprung nehmen. Sie beugen ſich
ferner zu einem Bogen (g), ſteigen nieder, und indem ſie
bei ihrer Kruͤmmung den Winkel des Kinnbakkens vor-
bei ſtreichen, ſo nehmen ſie die an ſie gehaͤngte bandartige
Faſern an ſich, die aus dem Kinnbakken, ganz nahe uͤber
dem Winkel, entſpringen, wie auch auf der Spizze des
Griffelfortſazzes entſpringen, und von denen ſie getragen
werden, an ſich (h). Dieſe Faſern ſind bisweilen fleiſchig
geweſen (i), ſo daß der Griffelzungenmuskel noch mit
einem Kopfe vermehret worden (k). Jch habe ſie eben-
falls zweimal fleiſchig gefunden. Von da laͤuft der Grif-
felzungenmuskel laͤngſt den Seiten der Zunge, uͤber den
Zungenknochenmuskel der Zunge (hyoglosſus), bis zur
Spizze (m) gerade fort, ſo daß er gemeiniglich mehr
als ein Ende hat. Ein andermal habe ich zwo Flaͤchen
von Faſern geſehen (n), die erſte, von der ich jezo geredet
habe, und dieſe liegt der Haut naͤher: die andere, welche
mit der vorhergehenden bedekkt iſt, und mit dieſer den
Seitenmuskel der Zunge (ceratoglosſus) (o) umfaſt,
und mit dieſem und dem Kinnmuskel, vermittelſt einiger
Fa-
(l)
(f)
ALBIN. T. XI. f. 40. 41.
T. X. f. 2.
(g) EVST. T. XLI. fig. 5. 8.
BIDLOO. Tab. XIX. c. albin.
angef. Ort.
(h) RIOLAN. S. 741. und 311.
winſl. Traitè de la tête. n. 519.
MORGAGN Epiſt. XI. n. 11.
WEITBR fig. 32. 1. 2. 3. k. gav-
tier in tab.
(i) DOVGL. S. 35. COWP.
Tab. 23. E.
(k) cowper ebendaſ. Blos
von dieſem Orte hat ihn entſpringen
geſehen, DVVERN. Myotom.
S. 60.
(m) ALBIN. fig. 41. 42. FAL-
LOP. S. 75. bonh. Tab. XV. fig.
2. E.
(n) FALLOP. inſtit. S. 56.
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(o) ALBIN. S. 214. vergleich
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 659[661]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/667>, abgerufen am 20.11.2024.
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