einander, welche ich mit allem Fleisse geöffnet, jedesmal anders gefunden.
Jm Hunde ist er, nach meiner eignen, und anderer berühmten Männer Erfahrung, stärker (e). Und dies ist die Ursache, warum ihn die Alten gemeiniglich nach dem Hunde beschrieben haben (f). Zuweilen findet man ihn ganz und gar klein (g), so daß berühmte Män- ner ihm gar sein Daseyn abgesprochen (h).
§. 13. Die Thätigkeit der äussern Muskeln zwischen den Ribben.
Ueber die Wirksamkeit der äussern Muskeln zwischen den Ribben ist man ziemlich eins. Jndessen schreibt Ga- len an einigen Stellen seiner Werke, daß diese äus- sere Zwischenmuskeln der Ribben die Brust zusammen- drükken, die Ribben herabziehen (i), und dem Ausatmen behülflich sind, und eben dieses will auch Vesalius(k), dem noch hier und da andre Schriftsteller (l) nachgefolgt sind. Es sind auch welche gewesen, die diesen Muskeln so wenig beigemessen, daß sie vorgegeben, sie wären blos da, andern Muskeln Folge zu leisten (m), wohin meh- rentheils des vor dem berühmten Rudolph Augustus Behrens Meinung zielt, als welcher behauptet daß auch
die
(e)[Spaltenumbruch]WILLIS. Pharmac. ration. T. II. S. 27. Daß Vesal die Zeichnung vom Hunde hergenom- men, erinnert fallopivs. inst. S. 31
(f)FALLOP. obs. ang. Ort.
(g) Eben der, instit. anat. S. 31. schelhammer. Physiolog. S. CLXXXVIII. cowper. ad bid- loum. T. XXI.
(h)[Spaltenumbruch]HABICOT. Lect. 13. Diei VII.
(i)L. II. de Musculorum motu.
(k) Angef. Ort. S. 346.
(l)Archangelus piccolmini. praelectio. anat. S. 329. rora- rivs. in contradictioni. n. 98. S. 416.
(m)FALLOPIVS. obs. anat. S. 96, vidvs. vidivs. S. 199.
Das Atemholen. VIII. Buch.
einander, welche ich mit allem Fleiſſe geoͤffnet, jedesmal anders gefunden.
Jm Hunde iſt er, nach meiner eignen, und anderer beruͤhmten Maͤnner Erfahrung, ſtaͤrker (e). Und dies iſt die Urſache, warum ihn die Alten gemeiniglich nach dem Hunde beſchrieben haben (f). Zuweilen findet man ihn ganz und gar klein (g), ſo daß beruͤhmte Maͤn- ner ihm gar ſein Daſeyn abgeſprochen (h).
§. 13. Die Thaͤtigkeit der aͤuſſern Muskeln zwiſchen den Ribben.
Ueber die Wirkſamkeit der aͤuſſern Muskeln zwiſchen den Ribben iſt man ziemlich eins. Jndeſſen ſchreibt Ga- len an einigen Stellen ſeiner Werke, daß dieſe aͤuſ- ſere Zwiſchenmuskeln der Ribben die Bruſt zuſammen- druͤkken, die Ribben herabziehen (i), und dem Ausatmen behuͤlflich ſind, und eben dieſes will auch Veſalius(k), dem noch hier und da andre Schriftſteller (l) nachgefolgt ſind. Es ſind auch welche geweſen, die dieſen Muskeln ſo wenig beigemeſſen, daß ſie vorgegeben, ſie waͤren blos da, andern Muskeln Folge zu leiſten (m), wohin meh- rentheils des vor dem beruͤhmten Rudolph Auguſtus Behrens Meinung zielt, als welcher behauptet daß auch
die
(e)[Spaltenumbruch]WILLIS. Pharmac. ration. T. II. S. 27. Daß Veſal die Zeichnung vom Hunde hergenom- men, erinnert fallopivſ. inſt. S. 31
(f)FALLOP. obſ. ang. Ort.
(g) Eben der, inſtit. anat. S. 31. ſchelhammer. Phyſiolog. S. CLXXXVIII. cowper. ad bid- loum. T. XXI.
(h)[Spaltenumbruch]HABICOT. Lect. 13. Diei VII.
(i)L. II. de Muſculorum motu.
(k) Angef. Ort. S. 346.
(l)Archangelus piccolmini. praelectio. anat. S. 329. rora- rivſ. in contradictioni. n. 98. S. 416.
(m)FALLOPIVS. obſ. anat. S. 96, vidvſ. vidivſ. S. 199.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0062"n="56"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Atemholen. <hirendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
einander, welche ich mit allem Fleiſſe geoͤffnet, jedesmal<lb/>
anders gefunden.</p><lb/><p>Jm Hunde iſt er, nach meiner eignen, und anderer<lb/>
beruͤhmten Maͤnner Erfahrung, ſtaͤrker <noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">WILLIS. Pharmac. ration.<lb/>
T. II.</hi> S. 27. Daß <hirendition="#fr">Veſal</hi> die<lb/>
Zeichnung vom Hunde hergenom-<lb/>
men, erinnert <hirendition="#aq"><hirendition="#k">fallopivſ.</hi> inſt.</hi><lb/>
S. 31</note>. Und dies<lb/>
iſt die Urſache, warum ihn die Alten gemeiniglich nach<lb/>
dem Hunde beſchrieben haben <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">FALLOP. obſ.</hi> ang. Ort.</note>. Zuweilen findet<lb/>
man ihn ganz und gar klein <noteplace="foot"n="(g)">Eben der, <hirendition="#aq">inſtit. anat.</hi> S. 31.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#k">ſchelhammer.</hi> Phyſiolog.</hi> S.<lb/><hirendition="#aq">CLXXXVIII. <hirendition="#k">cowper.</hi> ad <hirendition="#k">bid-<lb/>
loum.</hi> T. XXI.</hi></note>, ſo daß beruͤhmte Maͤn-<lb/>
ner ihm gar ſein Daſeyn abgeſprochen <noteplace="foot"n="(h)"><cb/><hirendition="#aq">HABICOT. Lect. 13. Diei<lb/>
VII.</hi></note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 13.<lb/>
Die Thaͤtigkeit der aͤuſſern Muskeln zwiſchen<lb/>
den Ribben.</head><lb/><p>Ueber die Wirkſamkeit der aͤuſſern Muskeln zwiſchen<lb/>
den Ribben iſt man ziemlich eins. Jndeſſen ſchreibt <hirendition="#fr">Ga-<lb/>
len</hi> an einigen Stellen ſeiner Werke, daß dieſe aͤuſ-<lb/>ſere Zwiſchenmuskeln der Ribben die Bruſt zuſammen-<lb/>
druͤkken, die Ribben herabziehen <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">L. II. de Muſculorum motu.</hi></note>, und dem Ausatmen<lb/>
behuͤlflich ſind, und eben dieſes will auch <hirendition="#fr">Veſalius</hi><noteplace="foot"n="(k)">Angef. Ort. S. 346.</note>,<lb/>
dem noch hier und da andre Schriftſteller <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">Archangelus <hirendition="#k">piccolmini.</hi><lb/>
praelectio. anat.</hi> S. 329. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">rora-<lb/>
rivſ.</hi> in contradictioni. n.</hi> 98.<lb/>
S. 416.</note> nachgefolgt<lb/>ſind. Es ſind auch welche geweſen, die dieſen Muskeln<lb/>ſo wenig beigemeſſen, daß ſie vorgegeben, ſie waͤren blos<lb/>
da, andern Muskeln Folge zu leiſten <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">FALLOPIVS. obſ. anat.</hi><lb/>
S. 96, <hirendition="#aq"><hirendition="#k">vidvſ. vidivſ.</hi></hi> S. 199.</note>, wohin meh-<lb/>
rentheils des vor dem beruͤhmten <hirendition="#fr">Rudolph Auguſtus<lb/>
Behrens</hi> Meinung zielt, als welcher behauptet daß auch<lb/><fwplace="bottom"type="catch">die</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[56/0062]
Das Atemholen. VIII. Buch.
einander, welche ich mit allem Fleiſſe geoͤffnet, jedesmal
anders gefunden.
Jm Hunde iſt er, nach meiner eignen, und anderer
beruͤhmten Maͤnner Erfahrung, ſtaͤrker (e). Und dies
iſt die Urſache, warum ihn die Alten gemeiniglich nach
dem Hunde beſchrieben haben (f). Zuweilen findet
man ihn ganz und gar klein (g), ſo daß beruͤhmte Maͤn-
ner ihm gar ſein Daſeyn abgeſprochen (h).
§. 13.
Die Thaͤtigkeit der aͤuſſern Muskeln zwiſchen
den Ribben.
Ueber die Wirkſamkeit der aͤuſſern Muskeln zwiſchen
den Ribben iſt man ziemlich eins. Jndeſſen ſchreibt Ga-
len an einigen Stellen ſeiner Werke, daß dieſe aͤuſ-
ſere Zwiſchenmuskeln der Ribben die Bruſt zuſammen-
druͤkken, die Ribben herabziehen (i), und dem Ausatmen
behuͤlflich ſind, und eben dieſes will auch Veſalius (k),
dem noch hier und da andre Schriftſteller (l) nachgefolgt
ſind. Es ſind auch welche geweſen, die dieſen Muskeln
ſo wenig beigemeſſen, daß ſie vorgegeben, ſie waͤren blos
da, andern Muskeln Folge zu leiſten (m), wohin meh-
rentheils des vor dem beruͤhmten Rudolph Auguſtus
Behrens Meinung zielt, als welcher behauptet daß auch
die
(e)
WILLIS. Pharmac. ration.
T. II. S. 27. Daß Veſal die
Zeichnung vom Hunde hergenom-
men, erinnert fallopivſ. inſt.
S. 31
(f) FALLOP. obſ. ang. Ort.
(g) Eben der, inſtit. anat. S. 31.
ſchelhammer. Phyſiolog. S.
CLXXXVIII. cowper. ad bid-
loum. T. XXI.
(h)
HABICOT. Lect. 13. Diei
VII.
(i) L. II. de Muſculorum motu.
(k) Angef. Ort. S. 346.
(l) Archangelus piccolmini.
praelectio. anat. S. 329. rora-
rivſ. in contradictioni. n. 98.
S. 416.
(m) FALLOPIVS. obſ. anat.
S. 96, vidvſ. vidivſ. S. 199.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/62>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.