gegen sich blos mäßig nach vorne neigen müste; beson- ders da ein Muskel, und zwar keiner der schwächsten, bei der Hand ist, von dem man schwerlich einen andern Dienst erwarten könnte (b). Wenn er aber nidergedrükkt wird, so mus er auch billig dagegen wieder in die Höhe gehoben, und wieder hergestellt werden.
§. 10. Die Muskeln des Luftröhrenkopfes. Die Brustschildmuskeln desselben (sternothy- reoidei).
Bisher haben wir diejenige Bewegung erwogen, wel- che die Festigkeit der Knorpel, und die Natur der Ver- gliederungen verstattet: nun müssen wir auch die Kräfte nennen, von denen entweder der ganze Luftröhrenkopf, oder doch ein Theil desselben, in Bewegung gesezzt wird. Die Erklärung dieser Kräfte erfordert eine Beschreibung des Zungenbeins, weil dieses mit dem Luftröhrenkopfe in so genauer Verbindung steht, daß der Luftröhrenkopf not- wendig auf oder niederstigen mus, wenn sich dieses er- hebt, oder niederfällt.
Es bewegt also den gesammten Luftröhrenkopf der gröste unter seinen Muskeln, nämlich der Brustschild- muskel (sternothyreoideus). Dieser entspringt mit einer ziemlichen Breite, bei dem öbersten (c), und hintersten Theile des Brustknochens, und ganz sehnig (d), doch daß seine Fasern sogleich fleischig werden; nach berühmten Männern nimmt er bisweilen ganz nahe bei der ersten
Rib-
(b)[Spaltenumbruch]
Welches auch Bertin zuläst. S. 12. 31.
(c)O|RIBAS. S. 202. albin. S. 203. T. XI. a. b. und T. III. [Spaltenumbruch]EVSTACH T. 33. winsl. n. 446.
(d)casser. T. I. f. 3.
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I. Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf.
gegen ſich blos maͤßig nach vorne neigen muͤſte; beſon- ders da ein Muskel, und zwar keiner der ſchwaͤchſten, bei der Hand iſt, von dem man ſchwerlich einen andern Dienſt erwarten koͤnnte (b). Wenn er aber nidergedruͤkkt wird, ſo mus er auch billig dagegen wieder in die Hoͤhe gehoben, und wieder hergeſtellt werden.
§. 10. Die Muskeln des Luftroͤhrenkopfes. Die Bruſtſchildmuskeln deſſelben (ſternothy- reoidei).
Bisher haben wir diejenige Bewegung erwogen, wel- che die Feſtigkeit der Knorpel, und die Natur der Ver- gliederungen verſtattet: nun muͤſſen wir auch die Kraͤfte nennen, von denen entweder der ganze Luftroͤhrenkopf, oder doch ein Theil deſſelben, in Bewegung geſezzt wird. Die Erklaͤrung dieſer Kraͤfte erfordert eine Beſchreibung des Zungenbeins, weil dieſes mit dem Luftroͤhrenkopfe in ſo genauer Verbindung ſteht, daß der Luftroͤhrenkopf not- wendig auf oder niederſtigen mus, wenn ſich dieſes er- hebt, oder niederfaͤllt.
Es bewegt alſo den geſammten Luftroͤhrenkopf der groͤſte unter ſeinen Muskeln, naͤmlich der Bruſtſchild- muskel (ſternothyreoideus). Dieſer entſpringt mit einer ziemlichen Breite, bei dem oͤberſten (c), und hinterſten Theile des Bruſtknochens, und ganz ſehnig (d), doch daß ſeine Faſern ſogleich fleiſchig werden; nach beruͤhmten Maͤnnern nimmt er bisweilen ganz nahe bei der erſten
Rib-
(b)[Spaltenumbruch]
Welches auch Bertin zulaͤſt. S. 12. 31.
(c)O|RIBAS. S. 202. albin. S. 203. T. XI. a. b. und T. III. [Spaltenumbruch]EVSTACH T. 33. winſl. n. 446.
(d)caſſer. T. I. f. 3.
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[593[595]/0601]
I. Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf.
gegen ſich blos maͤßig nach vorne neigen muͤſte; beſon-
ders da ein Muskel, und zwar keiner der ſchwaͤchſten,
bei der Hand iſt, von dem man ſchwerlich einen andern
Dienſt erwarten koͤnnte (b). Wenn er aber nidergedruͤkkt
wird, ſo mus er auch billig dagegen wieder in die Hoͤhe
gehoben, und wieder hergeſtellt werden.
§. 10.
Die Muskeln des Luftroͤhrenkopfes.
Die Bruſtſchildmuskeln deſſelben (ſternothy-
reoidei).
Bisher haben wir diejenige Bewegung erwogen, wel-
che die Feſtigkeit der Knorpel, und die Natur der Ver-
gliederungen verſtattet: nun muͤſſen wir auch die Kraͤfte
nennen, von denen entweder der ganze Luftroͤhrenkopf,
oder doch ein Theil deſſelben, in Bewegung geſezzt wird.
Die Erklaͤrung dieſer Kraͤfte erfordert eine Beſchreibung
des Zungenbeins, weil dieſes mit dem Luftroͤhrenkopfe in
ſo genauer Verbindung ſteht, daß der Luftroͤhrenkopf not-
wendig auf oder niederſtigen mus, wenn ſich dieſes er-
hebt, oder niederfaͤllt.
Es bewegt alſo den geſammten Luftroͤhrenkopf
der groͤſte unter ſeinen Muskeln, naͤmlich der Bruſtſchild-
muskel (ſternothyreoideus). Dieſer entſpringt mit einer
ziemlichen Breite, bei dem oͤberſten (c), und hinterſten
Theile des Bruſtknochens, und ganz ſehnig (d), doch
daß ſeine Faſern ſogleich fleiſchig werden; nach beruͤhmten
Maͤnnern nimmt er bisweilen ganz nahe bei der erſten
Rib-
(b)
Welches auch Bertin zulaͤſt.
S. 12. 31.
(c) O|RIBAS. S. 202. albin.
S. 203. T. XI. a. b. und T. III.
EVSTACH T. 33. winſl. n.
446.
(d) caſſer. T. I. f. 3.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 593[595]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/601>, abgerufen am 20.11.2024.
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