pel angesehen worden (o). Es hat diesen Jrrthum Jakob| Berengarius verbessert, und anfangs noch zweifelhaft (p), hernach mit mehr Gewisheit den Aus- sp uch gethan (q), daß ihrer zween da sind. Nach dieser Verbesserung haben sich die meisten Zergliederer des sechs- zehenden Jahrhunderts (r) gerichtet, indessen daß die Ehr- furcht vor die Alten in dem Gemüthe des Riolans(s), und Kaspar Hoffmanns das meiste gethan (t). Sie liegen hinten am Oberteile des Luftröhrenkopfes, hinter- werts kehren sie sich dem Schlunde zu, vorne her sind sie gegen die Höle des Luftröhrenkopfes, und den Schild- knorpel gelagert.
Wenn man sie gehörig rein macht, so zerlegen sie sich in zween Theile. Der untere, welch r grösser ist, und sich mit seinem mäßig holen (u), eirunden Sinus, schief einwerts wendet, sizzet auf den Hügelchen des Ring- muskels, deren wir gedacht haben, mit einem so beweg- lichen Gelenke, daß er sich sehr leicht von der rechten zur linken biegen läst, und es krümmen sich beide ent- weder gegen der Höhle des Luftröhrenkopfes, oder gegen den Schlund. Jn dieser Zergliederung befindet sich am innern Winkel eine schleimige Verbremung, die den Haversischen(x) Drüsen ähnlich ist. Der Grund dieser Knorpel wird nicht leicht knochig (y), ob er gleich oft seine inwendige Fächerchen hat (z). Aus diesem Grun-
de
(o)[Spaltenumbruch]GALEN. de usu part. L. VII. c. 11. 17. de voc. instrum. diss. c. 4. ORIBAS. S. 58. SVIDAS ang. Ort.
(p)Isagog. S. 49.
(q)In MVNDINVM. S. CCCXCIII.
(r)VESAL. L I. c. 36. colvm- bvs. S. 44 fabriciys P. 1. c 6. lavrent. S. 106. SPIGEL. L. III. c 3. casser. c. 10.
(s)In C. BAVH. S. 727. in LAVRFNT. S. 636. enchirid.
(t)[Spaltenumbruch]Apolog. GALEN. S. 134.
(u)ORIBAS S. 58. mo|r- gagn. adv. I. T. 2. f. 6. S. 15. bon- homme T. 17. f. 5. tarin. f. 15. h.
(x)MORGACN. Adv. I. T. 2. f. 6. S. 15. bertin. S. 295.
(y) Doch hat sie ganz und gar knochig gefunden, BERTIN S. 291. Daß sie nicht knochig werden, will MORGAGN.
(z)DVVERN. Comm. Acad. Petrop. T. VII. S. 220.
Die Stimme. IX. Buch.
pel angeſehen worden (o). Es hat dieſen Jrrthum Jakob| Berengarius verbeſſert, und anfangs noch zweifelhaft (p), hernach mit mehr Gewisheit den Aus- ſp uch gethan (q), daß ihrer zween da ſind. Nach dieſer Verbeſſerung haben ſich die meiſten Zergliederer des ſechs- zehenden Jahrhunderts (r) gerichtet, indeſſen daß die Ehr- furcht vor die Alten in dem Gemuͤthe des Riolans(s), und Kaſpar Hoffmanns das meiſte gethan (t). Sie liegen hinten am Oberteile des Luftroͤhrenkopfes, hinter- werts kehren ſie ſich dem Schlunde zu, vorne her ſind ſie gegen die Hoͤle des Luftroͤhrenkopfes, und den Schild- knorpel gelagert.
Wenn man ſie gehoͤrig rein macht, ſo zerlegen ſie ſich in zween Theile. Der untere, welch r groͤſſer iſt, und ſich mit ſeinem maͤßig holen (u), eirunden Sinus, ſchief einwerts wendet, ſizzet auf den Huͤgelchen des Ring- muskels, deren wir gedacht haben, mit einem ſo beweg- lichen Gelenke, daß er ſich ſehr leicht von der rechten zur linken biegen laͤſt, und es kruͤmmen ſich beide ent- weder gegen der Hoͤhle des Luftroͤhrenkopfes, oder gegen den Schlund. Jn dieſer Zergliederung befindet ſich am innern Winkel eine ſchleimige Verbremung, die den Haverſiſchen(x) Druͤſen aͤhnlich iſt. Der Grund dieſer Knorpel wird nicht leicht knochig (y), ob er gleich oft ſeine inwendige Faͤcherchen hat (z). Aus dieſem Grun-
de
(o)[Spaltenumbruch]GALEN. de uſu part. L. VII. c. 11. 17. de voc. inſtrum. diſſ. c. 4. ORIBAS. S. 58. SVIDAS ang. Ort.
(p)Iſagog. S. 49.
(q)In MVNDINVM. S. CCCXCIII.
(r)VESAL. L I. c. 36. colvm- bvſ. S. 44 fabriciyſ P. 1. c 6. lavrent. S. 106. SPIGEL. L. III. c 3. caſſer. c. 10.
(s)In C. BAVH. S. 727. in LAVRFNT. S. 636. enchirid.
(t)[Spaltenumbruch]Apolog. GALEN. S. 134.
(u)ORIBAS S. 58. mo|r- gagn. adv. I. T. 2. f. 6. S. 15. bon- homme T. 17. f. 5. tarin. f. 15. h.
(x)MORGACN. Adv. I. T. 2. f. 6. S. 15. bertin. S. 295.
(y) Doch hat ſie ganz und gar knochig gefunden, BERTIN S. 291. Daß ſie nicht knochig werden, will MORGAGN.
(z)DVVERN. Comm. Acad. Petrop. T. VII. S. 220.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0586"n="578[580]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Stimme. <hirendition="#aq">IX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
pel angeſehen worden <noteplace="foot"n="(o)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">GALEN.</hi> de uſu part. L. VII.<lb/>
c. 11. 17. de voc. inſtrum. diſſ. c. 4.<lb/><hirendition="#g">ORIBAS.</hi></hi> S. 58. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">SVIDAS</hi></hi> ang.<lb/>
Ort.</note>. Es hat dieſen Jrrthum<lb/><hirendition="#fr">Jakob| Berengarius</hi> verbeſſert, und anfangs noch<lb/>
zweifelhaft <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">Iſagog.</hi> S. 49.</note>, hernach mit mehr Gewisheit den Aus-<lb/>ſp uch gethan <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">In <hirendition="#g">MVNDINVM.</hi></hi> S.<lb/><hirendition="#aq">CCCXCIII.</hi></note>, daß ihrer zween da ſind. Nach dieſer<lb/>
Verbeſſerung haben ſich die meiſten Zergliederer des ſechs-<lb/>
zehenden Jahrhunderts <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VESAL.</hi> L I. c. 36. <hirendition="#g"><hirendition="#k">colvm-<lb/>
bvſ.</hi></hi></hi> S. 44 <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">fabriciyſ</hi></hi> P. 1. c 6.<lb/><hirendition="#g"><hirendition="#k">lavrent.</hi></hi></hi> S. 106. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">SPIGEL.</hi> L.<lb/>
III. c 3. <hirendition="#g"><hirendition="#k">caſſer.</hi></hi> c.</hi> 10.</note> gerichtet, indeſſen daß die Ehr-<lb/>
furcht vor die Alten in dem Gemuͤthe des <hirendition="#fr">Riolans</hi><noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">In C. <hirendition="#g">BAVH.</hi></hi> S. 727. <hirendition="#aq">in<lb/><hirendition="#g"><hirendition="#k">LAVRFNT.</hi></hi></hi> S. 636. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">enchirid.</hi></hi></note>,<lb/>
und <hirendition="#fr">Kaſpar Hoffmanns</hi> das meiſte gethan <noteplace="foot"n="(t)"><cb/><hirendition="#aq">Apolog. <hirendition="#g">GALEN.</hi></hi> S. 134.</note>. Sie<lb/>
liegen hinten am Oberteile des Luftroͤhrenkopfes, hinter-<lb/>
werts kehren ſie ſich dem Schlunde zu, vorne her ſind ſie<lb/>
gegen die Hoͤle des Luftroͤhrenkopfes, und den Schild-<lb/>
knorpel gelagert.</p><lb/><p>Wenn man ſie gehoͤrig rein macht, ſo zerlegen ſie<lb/>ſich in zween Theile. Der untere, welch r groͤſſer iſt,<lb/>
und ſich mit ſeinem maͤßig holen <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ORIBAS</hi></hi> S. 58. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">mo|r-<lb/>
gagn.</hi></hi> adv. I. T. 2. f.</hi> 6. S. 15. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">bon-<lb/>
homme</hi></hi> T. 17. f. 5. <hirendition="#k">tarin.</hi> f. 15. h.</hi></note>, eirunden Sinus,<lb/>ſchief einwerts wendet, ſizzet auf den Huͤgelchen des Ring-<lb/>
muskels, deren wir gedacht haben, mit einem ſo beweg-<lb/>
lichen Gelenke, daß er ſich ſehr leicht von der rechten<lb/>
zur linken biegen laͤſt, und es kruͤmmen ſich beide ent-<lb/>
weder gegen der Hoͤhle des Luftroͤhrenkopfes, oder gegen<lb/>
den Schlund. Jn dieſer Zergliederung befindet ſich am<lb/>
innern Winkel eine ſchleimige Verbremung, die den<lb/><hirendition="#fr">Haverſiſchen</hi><noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MORGACN.</hi> Adv. I. T. 2.<lb/>
f.</hi> 6. S. 15. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">bertin.</hi></hi></hi> S. 295.</note> Druͤſen aͤhnlich iſt. Der Grund<lb/>
dieſer Knorpel wird nicht leicht knochig <noteplace="foot"n="(y)">Doch hat ſie ganz und gar<lb/>
knochig gefunden, <hirendition="#aq"><hirendition="#g">BERTIN</hi></hi> S. 291.<lb/>
Daß ſie nicht knochig werden, will<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MORGAGN.</hi></hi></note>, ob er gleich<lb/>
oft ſeine inwendige Faͤcherchen hat <notexml:id="f71"next="#f72"place="foot"n="(z)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">DVVERN.</hi> Comm. Acad.<lb/>
Petrop. T. VII.</hi> S. 220.</note>. Aus dieſem Grun-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">de</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[578[580]/0586]
Die Stimme. IX. Buch.
pel angeſehen worden (o). Es hat dieſen Jrrthum
Jakob| Berengarius verbeſſert, und anfangs noch
zweifelhaft (p), hernach mit mehr Gewisheit den Aus-
ſp uch gethan (q), daß ihrer zween da ſind. Nach dieſer
Verbeſſerung haben ſich die meiſten Zergliederer des ſechs-
zehenden Jahrhunderts (r) gerichtet, indeſſen daß die Ehr-
furcht vor die Alten in dem Gemuͤthe des Riolans (s),
und Kaſpar Hoffmanns das meiſte gethan (t). Sie
liegen hinten am Oberteile des Luftroͤhrenkopfes, hinter-
werts kehren ſie ſich dem Schlunde zu, vorne her ſind ſie
gegen die Hoͤle des Luftroͤhrenkopfes, und den Schild-
knorpel gelagert.
Wenn man ſie gehoͤrig rein macht, ſo zerlegen ſie
ſich in zween Theile. Der untere, welch r groͤſſer iſt,
und ſich mit ſeinem maͤßig holen (u), eirunden Sinus,
ſchief einwerts wendet, ſizzet auf den Huͤgelchen des Ring-
muskels, deren wir gedacht haben, mit einem ſo beweg-
lichen Gelenke, daß er ſich ſehr leicht von der rechten
zur linken biegen laͤſt, und es kruͤmmen ſich beide ent-
weder gegen der Hoͤhle des Luftroͤhrenkopfes, oder gegen
den Schlund. Jn dieſer Zergliederung befindet ſich am
innern Winkel eine ſchleimige Verbremung, die den
Haverſiſchen (x) Druͤſen aͤhnlich iſt. Der Grund
dieſer Knorpel wird nicht leicht knochig (y), ob er gleich
oft ſeine inwendige Faͤcherchen hat (z). Aus dieſem Grun-
de
(o)
GALEN. de uſu part. L. VII.
c. 11. 17. de voc. inſtrum. diſſ. c. 4.
ORIBAS. S. 58. SVIDAS ang.
Ort.
(p) Iſagog. S. 49.
(q) In MVNDINVM. S.
CCCXCIII.
(r) VESAL. L I. c. 36. colvm-
bvſ. S. 44 fabriciyſ P. 1. c 6.
lavrent. S. 106. SPIGEL. L.
III. c 3. caſſer. c. 10.
(s) In C. BAVH. S. 727. in
LAVRFNT. S. 636. enchirid.
(t)
Apolog. GALEN. S. 134.
(u) ORIBAS S. 58. mo|r-
gagn. adv. I. T. 2. f. 6. S. 15. bon-
homme T. 17. f. 5. tarin. f. 15. h.
(x) MORGACN. Adv. I. T. 2.
f. 6. S. 15. bertin. S. 295.
(y) Doch hat ſie ganz und gar
knochig gefunden, BERTIN S. 291.
Daß ſie nicht knochig werden, will
MORGAGN.
(z) DVVERN. Comm. Acad.
Petrop. T. VII. S. 220.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 578[580]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/586>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.