Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite
V. Abschn. Der Nuzzen.

Endlich so steigt aus dem Blute (s), sowohl aus dem
Schlagader (t), als Blutaderblute (u), unter der, von Luft
gereinigten Glokke, die Luft, deutlich, und in Gestalt eines
Schaumes hervor, es mag nun dieses Blut vom Menschen,
Vierfüßigen Thiere, Vogel, oder Fische (x), herrühren.
Selbst aus dem geronnenen Geblüte (y) fährt eine schau-
mige Luft heraus.

Jn dem Blute stekkt so viel Luft, daß aus einem Ku-
bikfusse, drei und dreißig Kubikzolle Luft gezogen werden
können (z), ob es gleich grossen Männern (a) vorgekom-
men, daß es im Verhältnisse mit andern Säften wenig
von sich gebe, weil eine Menge Luft aus der Nahrungs-
milch in die Zellgewebe, und übrige Säfte abgeschieden
worden (b). Es sind aber 33 Zoll Luft so viel, als der
dreißigste Theil Bluts, so viel im Menschen ist, wenn
man, die Schwere der Luft, damit zur Gnüge davon ins
Blut komme, dem tausenden Theile der Schwere des
Bluts gleich macht (c).

Wenn aus dem gewärmten Salzwasser des Blutes (d)
unter der Glokke Blutblasen aufsteigen, so sind solche
doch nicht so zahlreich, als aus dem Blute (e). Selbst
das häutige Wesen in dem Blute, der mit Seitenstechen
behasteten, giebt Blasen von sich (f).

End-
(s) [Spaltenumbruch] BOYLE de conserv. corp.
in vacuo. BERGER de natura.
S.
43. Eph. Nat Cur. Vol. V. S. 191.
MVSSCHENBR. S. 9. 11. wel-
cher grosse und zähe Blasen er-
wähnt.
(t) MVSSCHENBR.
(u) DESAGVL. angef. Ort.
stvart lect. VII. VIII. BER-
TIER.
S. 61. Von der Lungenschlag-
ader, mvsschenbr. becca-
ria
in misc. Taurin.
S. 68.
(x) TABOR. S. 90. 91.
(y) BERTIER. S. 62. 63.
(z) [Spaltenumbruch] HALES angef. Ort. Durchs
Feuer.
(a) SENAC. T. II. S 112. 113.
120. 121. mvsschenbr. S. 9. 10.
Exp. 16. Von 16 Unzen Schafsblut
erhielt eraber durch Fäulnis 18 Unz.
(b) SENAC. T. II. S. 112. 113.
(c) 5 Buch.
(d) DIEBOLD. S. 4.
(e) SENAC. T. II. S. 120. 121.
und Ess. de phys. angef. Ort. mvs-
schenbr.
S. 10.
(f) SENAC. T. II. ang. Ort.
H. Phisiol. B. K k
V. Abſchn. Der Nuzzen.

Endlich ſo ſteigt aus dem Blute (s), ſowohl aus dem
Schlagader (t), als Blutaderblute (u), unter der, von Luft
gereinigten Glokke, die Luft, deutlich, und in Geſtalt eines
Schaumes hervor, es mag nun dieſes Blut vom Menſchen,
Vierfuͤßigen Thiere, Vogel, oder Fiſche (x), herruͤhren.
Selbſt aus dem geronnenen Gebluͤte (y) faͤhrt eine ſchau-
mige Luft heraus.

Jn dem Blute ſtekkt ſo viel Luft, daß aus einem Ku-
bikfuſſe, drei und dreißig Kubikzolle Luft gezogen werden
koͤnnen (z), ob es gleich groſſen Maͤnnern (a) vorgekom-
men, daß es im Verhaͤltniſſe mit andern Saͤften wenig
von ſich gebe, weil eine Menge Luft aus der Nahrungs-
milch in die Zellgewebe, und uͤbrige Saͤfte abgeſchieden
worden (b). Es ſind aber 33 Zoll Luft ſo viel, als der
dreißigſte Theil Bluts, ſo viel im Menſchen iſt, wenn
man, die Schwere der Luft, damit zur Gnuͤge davon ins
Blut komme, dem tauſenden Theile der Schwere des
Bluts gleich macht (c).

Wenn aus dem gewaͤrmten Salzwaſſer des Blutes (d)
unter der Glokke Blutblaſen aufſteigen, ſo ſind ſolche
doch nicht ſo zahlreich, als aus dem Blute (e). Selbſt
das haͤutige Weſen in dem Blute, der mit Seitenſtechen
behaſteten, giebt Blaſen von ſich (f).

End-
(s) [Spaltenumbruch] BOYLE de conſerv. corp.
in vacuo. BERGER de natura.
S.
43. Eph. Nat Cur. Vol. V. S. 191.
MVSSCHENBR. S. 9. 11. wel-
cher groſſe und zaͤhe Blaſen er-
waͤhnt.
(t) MVSSCHENBR.
(u) DESAGVL. angef. Ort.
ſtvart lect. VII. VIII. BER-
TIER.
S. 61. Von der Lungenſchlag-
ader, mvſſchenbr. becca-
ria
in miſc. Taurin.
S. 68.
(x) TABOR. S. 90. 91.
(y) BERTIER. S. 62. 63.
(z) [Spaltenumbruch] HALES angef. Ort. Durchs
Feuer.
(a) SENAC. T. II. S 112. 113.
120. 121. mvſſchenbr. S. 9. 10.
Exp. 16. Von 16 Unzen Schafsblut
erhielt eraber durch Faͤulnis 18 Unz.
(b) SENAC. T. II. S. 112. 113.
(c) 5 Buch.
(d) DIEBOLD. S. 4.
(e) SENAC. T. II. S. 120. 121.
und Eſſ. de phyſ. angef. Ort. mvſ-
ſchenbr.
S. 10.
(f) SENAC. T. II. ang. Ort.
H. Phiſiol. B. K k
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0519" n="511[513]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi> Ab&#x017F;chn. Der Nuzzen.</hi> </fw><lb/>
            <p>Endlich &#x017F;o &#x017F;teigt aus dem Blute <note place="foot" n="(s)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BOYLE</hi> de con&#x017F;erv. corp.<lb/>
in vacuo. <hi rendition="#g">BERGER</hi> de natura.</hi> S.<lb/>
43. <hi rendition="#aq">Eph. Nat Cur. Vol. V.</hi> S. 191.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MVSSCHENBR.</hi></hi> S. 9. 11. wel-<lb/>
cher gro&#x017F;&#x017F;e und za&#x0364;he Bla&#x017F;en er-<lb/>
wa&#x0364;hnt.</note>, &#x017F;owohl aus dem<lb/>
Schlagader <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MVSSCHENBR.</hi></hi></note>, als Blutaderblute <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DESAGVL.</hi></hi> angef. Ort.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">&#x017F;tvart</hi></hi> lect. VII. VIII. <hi rendition="#g">BER-<lb/>
TIER.</hi></hi> S. 61. Von der Lungen&#x017F;chlag-<lb/>
ader, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mv&#x017F;&#x017F;chenbr. becca-<lb/>
ria</hi></hi> in mi&#x017F;c. Taurin.</hi> S. 68.</note>, unter der, von Luft<lb/>
gereinigten Glokke, die Luft, deutlich, und in Ge&#x017F;talt eines<lb/>
Schaumes hervor, es mag nun die&#x017F;es Blut vom Men&#x017F;chen,<lb/>
Vierfu&#x0364;ßigen Thiere, Vogel, oder Fi&#x017F;che <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">TABOR.</hi></hi> S. 90. 91.</note>, herru&#x0364;hren.<lb/>
Selb&#x017F;t aus dem geronnenen Geblu&#x0364;te <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BERTIER.</hi></hi> S. 62. 63.</note> fa&#x0364;hrt eine &#x017F;chau-<lb/>
mige Luft heraus.</p><lb/>
            <p>Jn dem Blute &#x017F;tekkt &#x017F;o viel Luft, daß aus einem Ku-<lb/>
bikfu&#x017F;&#x017F;e, drei und dreißig Kubikzolle Luft gezogen werden<lb/>
ko&#x0364;nnen <note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HALES</hi></hi> angef. Ort. Durchs<lb/>
Feuer.</note>, ob es gleich gro&#x017F;&#x017F;en Ma&#x0364;nnern <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SENAC.</hi> T. II.</hi> S 112. 113.<lb/>
120. 121. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mv&#x017F;&#x017F;chenbr.</hi></hi></hi> S. 9. 10.<lb/><hi rendition="#aq">Exp.</hi> 16. Von 16 Unzen Schafsblut<lb/>
erhielt eraber durch Fa&#x0364;ulnis 18 Unz.</note> vorgekom-<lb/>
men, daß es im Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e mit andern Sa&#x0364;ften wenig<lb/>
von &#x017F;ich gebe, weil eine Menge Luft aus der Nahrungs-<lb/>
milch in die Zellgewebe, und u&#x0364;brige Sa&#x0364;fte abge&#x017F;chieden<lb/>
worden <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SENAC.</hi> T. II.</hi> S. 112. 113.</note>. Es &#x017F;ind aber 33 Zoll Luft &#x017F;o viel, als der<lb/>
dreißig&#x017F;te Theil Bluts, &#x017F;o viel im Men&#x017F;chen i&#x017F;t, wenn<lb/>
man, die Schwere der Luft, damit zur Gnu&#x0364;ge davon ins<lb/>
Blut komme, dem tau&#x017F;enden Theile der Schwere des<lb/>
Bluts gleich macht <note place="foot" n="(c)">5 Buch.</note>.</p><lb/>
            <p>Wenn aus dem gewa&#x0364;rmten Salzwa&#x017F;&#x017F;er des Blutes <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DIEBOLD.</hi></hi> S. 4.</note><lb/>
unter der Glokke Blutbla&#x017F;en auf&#x017F;teigen, &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;olche<lb/>
doch nicht &#x017F;o zahlreich, als aus dem Blute <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SENAC.</hi> T. II.</hi> S. 120. 121.<lb/>
und <hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;. de phy&#x017F;.</hi> angef. Ort. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mv&#x017F;-<lb/>
&#x017F;chenbr.</hi></hi></hi> S. 10.</note>. Selb&#x017F;t<lb/>
das ha&#x0364;utige We&#x017F;en in dem Blute, der mit Seiten&#x017F;techen<lb/>
beha&#x017F;teten, giebt Bla&#x017F;en von &#x017F;ich <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SENAC.</hi> T. II.</hi> ang. Ort.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">End-</fw><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">H. Phi&#x017F;iol. B.</hi> K k</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[511[513]/0519] V. Abſchn. Der Nuzzen. Endlich ſo ſteigt aus dem Blute (s), ſowohl aus dem Schlagader (t), als Blutaderblute (u), unter der, von Luft gereinigten Glokke, die Luft, deutlich, und in Geſtalt eines Schaumes hervor, es mag nun dieſes Blut vom Menſchen, Vierfuͤßigen Thiere, Vogel, oder Fiſche (x), herruͤhren. Selbſt aus dem geronnenen Gebluͤte (y) faͤhrt eine ſchau- mige Luft heraus. Jn dem Blute ſtekkt ſo viel Luft, daß aus einem Ku- bikfuſſe, drei und dreißig Kubikzolle Luft gezogen werden koͤnnen (z), ob es gleich groſſen Maͤnnern (a) vorgekom- men, daß es im Verhaͤltniſſe mit andern Saͤften wenig von ſich gebe, weil eine Menge Luft aus der Nahrungs- milch in die Zellgewebe, und uͤbrige Saͤfte abgeſchieden worden (b). Es ſind aber 33 Zoll Luft ſo viel, als der dreißigſte Theil Bluts, ſo viel im Menſchen iſt, wenn man, die Schwere der Luft, damit zur Gnuͤge davon ins Blut komme, dem tauſenden Theile der Schwere des Bluts gleich macht (c). Wenn aus dem gewaͤrmten Salzwaſſer des Blutes (d) unter der Glokke Blutblaſen aufſteigen, ſo ſind ſolche doch nicht ſo zahlreich, als aus dem Blute (e). Selbſt das haͤutige Weſen in dem Blute, der mit Seitenſtechen behaſteten, giebt Blaſen von ſich (f). End- (s) BOYLE de conſerv. corp. in vacuo. BERGER de natura. S. 43. Eph. Nat Cur. Vol. V. S. 191. MVSSCHENBR. S. 9. 11. wel- cher groſſe und zaͤhe Blaſen er- waͤhnt. (t) MVSSCHENBR. (u) DESAGVL. angef. Ort. ſtvart lect. VII. VIII. BER- TIER. S. 61. Von der Lungenſchlag- ader, mvſſchenbr. becca- ria in miſc. Taurin. S. 68. (x) TABOR. S. 90. 91. (y) BERTIER. S. 62. 63. (z) HALES angef. Ort. Durchs Feuer. (a) SENAC. T. II. S 112. 113. 120. 121. mvſſchenbr. S. 9. 10. Exp. 16. Von 16 Unzen Schafsblut erhielt eraber durch Faͤulnis 18 Unz. (b) SENAC. T. II. S. 112. 113. (c) 5 Buch. (d) DIEBOLD. S. 4. (e) SENAC. T. II. S. 120. 121. und Eſſ. de phyſ. angef. Ort. mvſ- ſchenbr. S. 10. (f) SENAC. T. II. ang. Ort. H. Phiſiol. B. K k

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/519
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 511[513]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/519>, abgerufen am 25.11.2024.