brüstigkeit gezeigt, daß in einer Minute 91 bis 98 Puls- schäge (n), und nur sieben Atmenzüge geschehen sind.
Derowegen mus man überhaupt eingedenk seyn, daß lange Atemzüge, und Seufzer, eine angefüllte Lunge ver- rathen, und mit einem langsamen Umlaufe, und auch mit den häufigen Pulsschlägen wohl bestehen können, in- dessen daß zugleich der Puls klein ist, und das Herz we- nig Blut darbietet (o). Daß dagegen geschwinde Atem- züge nothwendig dazu erfordert werden, wenn viel Ge- blüte vom Herzen nach der Lunge hingetrieben wird, wel- ches durch dieses Eingeweide weiter fortgeschaft wer- den soll.
Auch darinnen hat Galen Recht (p), daß das Atem- holen, wenn es klein ist, geschwinde geschehe, denn es mus die kleine Ausdehnung der Lunge, welche von einem kleineren Atemholen herrührt, durch die Geschwindigkeit ersezzt werden, und es müssen sich gleichsam die Kräfte von mehrern Einatmungen zusammen vereinigen.
Man bestimmt die Menge des Blutes, welche das Herz, innerhalb eines Atemzuges, durch die Lunge sendet, durch diejenige Zeit, in der ein Atemzug verrichtet wird. Es rechnet der berühmte Hales für eine Minute 8. |74 Pfunde (q). Wenn aber in dieser Zeit 27 Atemzüge, und 75 Pulsschläge geschehen, welches gewis schon eine von den grossen Zahlen, und der Strom des Blutes zwo Un- zen ist, so werden es in allem 150 Unzen seyn, und man kann auf einen einzigen Atem sechstehalb Unzen, und nicht viel darüber, rechnen.
Es
(n)[Spaltenumbruch]FLOYER. II. c.c.
(o) Es geschahe ein einziger Atem- zug bei etwa 100 Pulsschlägen, als diese 100 Pulse zwo Unzen Blut herbeiführten, de HAEN ratio me- dendi. L. II. S. 138.
(p)[Spaltenumbruch]De util. respir. L. I. Dieses sind die geschwinden Atemzüge ster- bender Thiere, HALES haemast. S. 6. nämlich die kleinen und unvoll- ständigen Atemzüge.
(q)Haemastat. S. 98.
Das Atemholen. VIII. Buch.
bruͤſtigkeit gezeigt, daß in einer Minute 91 bis 98 Puls- ſchaͤge (n), und nur ſieben Atmenzuͤge geſchehen ſind.
Derowegen mus man uͤberhaupt eingedenk ſeyn, daß lange Atemzuͤge, und Seufzer, eine angefuͤllte Lunge ver- rathen, und mit einem langſamen Umlaufe, und auch mit den haͤufigen Pulsſchlaͤgen wohl beſtehen koͤnnen, in- deſſen daß zugleich der Puls klein iſt, und das Herz we- nig Blut darbietet (o). Daß dagegen geſchwinde Atem- zuͤge nothwendig dazu erfordert werden, wenn viel Ge- bluͤte vom Herzen nach der Lunge hingetrieben wird, wel- ches durch dieſes Eingeweide weiter fortgeſchaft wer- den ſoll.
Auch darinnen hat Galen Recht (p), daß das Atem- holen, wenn es klein iſt, geſchwinde geſchehe, denn es mus die kleine Ausdehnung der Lunge, welche von einem kleineren Atemholen herruͤhrt, durch die Geſchwindigkeit erſezzt werden, und es muͤſſen ſich gleichſam die Kraͤfte von mehrern Einatmungen zuſammen vereinigen.
Man beſtimmt die Menge des Blutes, welche das Herz, innerhalb eines Atemzuges, durch die Lunge ſendet, durch diejenige Zeit, in der ein Atemzug verrichtet wird. Es rechnet der beruͤhmte Hales fuͤr eine Minute 8. |74 Pfunde (q). Wenn aber in dieſer Zeit 27 Atemzuͤge, und 75 Pulsſchlaͤge geſchehen, welches gewis ſchon eine von den groſſen Zahlen, und der Strom des Blutes zwo Un- zen iſt, ſo werden es in allem 150 Unzen ſeyn, und man kann auf einen einzigen Atem ſechstehalb Unzen, und nicht viel daruͤber, rechnen.
Es
(n)[Spaltenumbruch]FLOYER. II. c.c.
(o) Es geſchahe ein einziger Atem- zug bei etwa 100 Pulsſchlaͤgen, als dieſe 100 Pulſe zwo Unzen Blut herbeifuͤhrten, de HAEN ratio me- dendi. L. II. S. 138.
(p)[Spaltenumbruch]De util. reſpir. L. I. Dieſes ſind die geſchwinden Atemzuͤge ſter- bender Thiere, HALES haemaſt. S. 6. naͤmlich die kleinen und unvoll- ſtaͤndigen Atemzuͤge.
(q)Haemaſtat. S. 98.
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Derowegen mus man uͤberhaupt eingedenk ſeyn, daß
lange Atemzuͤge, und Seufzer, eine angefuͤllte Lunge ver-
rathen, und mit einem langſamen Umlaufe, und auch
mit den haͤufigen Pulsſchlaͤgen wohl beſtehen koͤnnen, in-
deſſen daß zugleich der Puls klein iſt, und das Herz we-
nig Blut darbietet (o). Daß dagegen geſchwinde Atem-
zuͤge nothwendig dazu erfordert werden, wenn viel Ge-
bluͤte vom Herzen nach der Lunge hingetrieben wird, wel-
ches durch dieſes Eingeweide weiter fortgeſchaft wer-
den ſoll.
Auch darinnen hat Galen Recht (p), daß das Atem-
holen, wenn es klein iſt, geſchwinde geſchehe, denn es
mus die kleine Ausdehnung der Lunge, welche von einem
kleineren Atemholen herruͤhrt, durch die Geſchwindigkeit
erſezzt werden, und es muͤſſen ſich gleichſam die Kraͤfte
von mehrern Einatmungen zuſammen vereinigen.
Man beſtimmt die Menge des Blutes, welche das
Herz, innerhalb eines Atemzuges, durch die Lunge ſendet,
durch diejenige Zeit, in der ein Atemzug verrichtet wird.
Es rechnet der beruͤhmte Hales fuͤr eine Minute 8. |74
Pfunde (q). Wenn aber in dieſer Zeit 27 Atemzuͤge, und
75 Pulsſchlaͤge geſchehen, welches gewis ſchon eine von
den groſſen Zahlen, und der Strom des Blutes zwo Un-
zen iſt, ſo werden es in allem 150 Unzen ſeyn, und man
kann auf einen einzigen Atem ſechstehalb Unzen, und nicht
viel daruͤber, rechnen.
Es
(n)
FLOYER. II. c.c.
(o) Es geſchahe ein einziger Atem-
zug bei etwa 100 Pulsſchlaͤgen, als
dieſe 100 Pulſe zwo Unzen Blut
herbeifuͤhrten, de HAEN ratio me-
dendi. L. II. S. 138.
(p)
De util. reſpir. L. I. Dieſes
ſind die geſchwinden Atemzuͤge ſter-
bender Thiere, HALES haemaſt.
S. 6. naͤmlich die kleinen und unvoll-
ſtaͤndigen Atemzuͤge.
(q) Haemaſtat. S. 98.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/462>, abgerufen am 25.11.2024.
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