Endlich sterben diejenigen eines schnellen Todes, bei denen entweder ein in die Brust gefallner Körper (x), oder die Atmosphaerenluft eine Zeitlang die Lunge drükkt (y).
So kommen auch unter Wasser getauchte Thiere, wenn die Versuche gut angebracht werden, plözzlich durch Erstikkungen um. Es sahe Musschenbroek Vögel, auch Enten (z), in einer Minute, und nach Minute umkommen (a). Selbst Schwalben sterben nach einigen Minuten unter dem Wasser (b). Robert Boyle sahe einen Goldammer, innerhalb dreißig Sekunden unter dem Wasser den Atem verlieren (c), und einen Maul- wurf nach Minuten, einen Sperling (d), und eine Maus, und Ente nach 4 bis 6 Minuten (e), sterben. Unser berühmter Evers, sahe unter vierzehn Thieren von ver- schiednen Arten, einige in drei, andere in acht, noch an- dere in funfzehn Minuten sterben (f), und man konnte einen Knaben nach funfzehn Minuten nicht wieder zum Leben bringen (g). Jch selbst habe eine Kazze (h), einen Vogel (i), nach zwo Minuten, ohne alle Hofnung, eine Henne nach drei (k), einen Huud nach sieben Minuten (l), andere Hunde nach 25 Minuten, das Leben einbüßen gesehen (m).
Ein junges Schwein, das untergetaucht war, konnte nach zwanzig Minuten, als man Luft einblies (n), so we- nig, als ein Mensch, der plözzlich verstarb, weil ihm Eier in die Luftröhre gefallen waren (o), wieder lebendig gemacht werden.
Selbst
(x)[Spaltenumbruch]
Von einer Bleikugel MAV- CHART de lethal. vuln.
(y) Vorhergeh. §. 3.
(z)Essays. S. 42.
(a)Ad Cimentinos. S. 115.
(b)Rösel Heuschrekken. S. 158.
(c)Phil. Trans. n. 62. tit. 10.
(d) Ebendas.
(e)In LINVM.
(f)Exp. S. 3. und ebenfalls S. 14. 15. 10.
(g)[Spaltenumbruch]
S. 5. n. 7.
(h)Exp. 137.
(i)Obs. 141.
(k)Exp 140.
(l)Exp. 139.
(m)Exp. 135. 136.
(n)FLEMYNG propos. S. XXIX.
(o)G. D. P. della morte appa- rente.
Das Atemholen. VIII. Buch.
Endlich ſterben diejenigen eines ſchnellen Todes, bei denen entweder ein in die Bruſt gefallner Koͤrper (x), oder die Atmoſphaerenluft eine Zeitlang die Lunge druͤkkt (y).
So kommen auch unter Waſſer getauchte Thiere, wenn die Verſuche gut angebracht werden, ploͤzzlich durch Erſtikkungen um. Es ſahe Muſſchenbroek Voͤgel, auch Enten (z), in einer Minute, und nach Minute umkommen (a). Selbſt Schwalben ſterben nach einigen Minuten unter dem Waſſer (b). Robert Boyle ſahe einen Goldammer, innerhalb dreißig Sekunden unter dem Waſſer den Atem verlieren (c), und einen Maul- wurf nach Minuten, einen Sperling (d), und eine Maus, und Ente nach 4 bis 6 Minuten (e), ſterben. Unſer beruͤhmter Evers, ſahe unter vierzehn Thieren von ver- ſchiednen Arten, einige in drei, andere in acht, noch an- dere in funfzehn Minuten ſterben (f), und man konnte einen Knaben nach funfzehn Minuten nicht wieder zum Leben bringen (g). Jch ſelbſt habe eine Kazze (h), einen Vogel (i), nach zwo Minuten, ohne alle Hofnung, eine Henne nach drei (k), einen Huud nach ſieben Minuten (l), andere Hunde nach 25 Minuten, das Leben einbuͤßen geſehen (m).
Ein junges Schwein, das untergetaucht war, konnte nach zwanzig Minuten, als man Luft einblies (n), ſo we- nig, als ein Menſch, der ploͤzzlich verſtarb, weil ihm Eier in die Luftroͤhre gefallen waren (o), wieder lebendig gemacht werden.
Selbſt
(x)[Spaltenumbruch]
Von einer Bleikugel MAV- CHART de lethal. vuln.
(y) Vorhergeh. §. 3.
(z)Eſſays. S. 42.
(a)Ad Cimentinos. S. 115.
(b)Roͤſel Heuſchrekken. S. 158.
(c)Phil. Tranſ. n. 62. tit. 10.
(d) Ebendaſ.
(e)In LINVM.
(f)Exp. S. 3. und ebenfalls S. 14. 15. 10.
(g)[Spaltenumbruch]
S. 5. n. 7.
(h)Exp. 137.
(i)Obſ. 141.
(k)Exp 140.
(l)Exp. 139.
(m)Exp. 135. 136.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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denen entweder ein in die Bruſt gefallner Koͤrper (x),
oder die Atmoſphaerenluft eine Zeitlang die Lunge druͤkkt (y).
So kommen auch unter Waſſer getauchte Thiere, wenn
die Verſuche gut angebracht werden, ploͤzzlich durch
Erſtikkungen um. Es ſahe Muſſchenbroek Voͤgel,
auch Enten (z), in einer Minute, und nach [FORMEL] Minute
umkommen (a). Selbſt Schwalben ſterben nach einigen
Minuten unter dem Waſſer (b). Robert Boyle ſahe
einen Goldammer, innerhalb dreißig Sekunden unter
dem Waſſer den Atem verlieren (c), und einen Maul-
wurf nach [FORMEL] Minuten, einen Sperling (d), und eine Maus,
und Ente nach 4 bis 6 Minuten (e), ſterben. Unſer
beruͤhmter Evers, ſahe unter vierzehn Thieren von ver-
ſchiednen Arten, einige in drei, andere in acht, noch an-
dere in funfzehn Minuten ſterben (f), und man konnte
einen Knaben nach funfzehn Minuten nicht wieder zum
Leben bringen (g). Jch ſelbſt habe eine Kazze (h), einen
Vogel (i), nach zwo Minuten, ohne alle Hofnung, eine
Henne nach drei (k), einen Huud nach ſieben Minuten (l),
andere Hunde nach 25 Minuten, das Leben einbuͤßen
geſehen (m).
Ein junges Schwein, das untergetaucht war, konnte
nach zwanzig Minuten, als man Luft einblies (n), ſo we-
nig, als ein Menſch, der ploͤzzlich verſtarb, weil ihm
Eier in die Luftroͤhre gefallen waren (o), wieder lebendig
gemacht werden.
Selbſt
(x)
Von einer Bleikugel MAV-
CHART de lethal. vuln.
(y) Vorhergeh. §. 3.
(z) Eſſays. S. 42.
(a) Ad Cimentinos. S. 115.
(b) Roͤſel Heuſchrekken. S. 158.
(c) Phil. Tranſ. n. 62. tit. 10.
(d) Ebendaſ.
(e) In LINVM.
(f) Exp. S. 3. und ebenfalls S.
14. 15. 10.
(g)
S. 5. n. 7.
(h) Exp. 137.
(i) Obſ. 141.
(k) Exp 140.
(l) Exp. 139.
(m) Exp. 135. 136.
(n) FLEMYNG propoſ. S.
XXIX.
(o) G. D. P. della morte appa-
rente.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/426>, abgerufen am 22.11.2024.
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