das Blut aus der Wunde am Fusse hervortreiben (l), und man stillte umgekehrt, den Sprung des Blutes an einer Wunde, wenn man den Atem anhielte (l*). End- lich zerriß davon eine ansehnliche Schlagader an der Hüf- te, und es folgte der Tod darauf (m).
Dieses eräugnet sich bei einem mäßigen Einatmen. Wenn man solches aber über die Zeit fortsezzt, so hemmt man endlich das, zur linken Herzkammer rükkehrende Blut, es mindert sich also das Geblüte, welches dem ganzen Körper beschieden wäre, es nehmen die Kräfte des Herzens ab, der Puls wird klein und langsam (n), es stellt sich der Schwindel ein (o), und endlich hört der Pulsschlag auf (p): und ich ziehe die berühmte Geschichte jenes Kriegsobersten hieher (q), welcher von freien Stük- ken, um seinem Freunde eine Lust zu machen, sich todt anzustellen wuste. Der Schritt ist von einem solchen Zustande bis zum Tode selbst nur gar zu kurz.
§. 14. Die Ursache dieser Anhäufung und Stokkung.
Es giebt einige, welche glauben, daß ein Theil die- ser, vom verhaltnen, und angehäuften Blute herrühren- der Beklemmung, das Herz angehe. Doch man ver- spürt keine dergleichen Beängstigung im stärksten Herz- klopfen, wenn nur die Lunge frei ist.
Es scheint sich der gehinderte Lauf des Blutes durch die Lunge, durch diese unter allen Empfindungen uner- träglichste Angst, der Seele zu erkennen zu geben, da- mit diese alle ihre Kräfte zur Erhaltung ihres Körpers
auf-
(l)[Spaltenumbruch]SWAMMERD. de respir. S. 9. und fast BAGLIV. S. 458.
(l*)BAGLIV fibr. mot. S. 52.
(m)GVATTANI angef. Ort.
(n)SENAC. T. II. S. 238. J. de [Spaltenumbruch]GORTER de perspirat. S. 333.
(o)de GORTER. ebendas.
(p) An einem Betrüger, CAME- RAR. Memorab. Cent. I. n. 64.
(q)L. IV.
IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
das Blut aus der Wunde am Fuſſe hervortreiben (l), und man ſtillte umgekehrt, den Sprung des Blutes an einer Wunde, wenn man den Atem anhielte (l*). End- lich zerriß davon eine anſehnliche Schlagader an der Huͤf- te, und es folgte der Tod darauf (m).
Dieſes eraͤugnet ſich bei einem maͤßigen Einatmen. Wenn man ſolches aber uͤber die Zeit fortſezzt, ſo hemmt man endlich das, zur linken Herzkammer ruͤkkehrende Blut, es mindert ſich alſo das Gebluͤte, welches dem ganzen Koͤrper beſchieden waͤre, es nehmen die Kraͤfte des Herzens ab, der Puls wird klein und langſam (n), es ſtellt ſich der Schwindel ein (o), und endlich hoͤrt der Pulsſchlag auf (p): und ich ziehe die beruͤhmte Geſchichte jenes Kriegsoberſten hieher (q), welcher von freien Stuͤk- ken, um ſeinem Freunde eine Luſt zu machen, ſich todt anzuſtellen wuſte. Der Schritt iſt von einem ſolchen Zuſtande bis zum Tode ſelbſt nur gar zu kurz.
§. 14. Die Urſache dieſer Anhaͤufung und Stokkung.
Es giebt einige, welche glauben, daß ein Theil die- ſer, vom verhaltnen, und angehaͤuften Blute herruͤhren- der Beklemmung, das Herz angehe. Doch man ver- ſpuͤrt keine dergleichen Beaͤngſtigung im ſtaͤrkſten Herz- klopfen, wenn nur die Lunge frei iſt.
Es ſcheint ſich der gehinderte Lauf des Blutes durch die Lunge, durch dieſe unter allen Empfindungen uner- traͤglichſte Angſt, der Seele zu erkennen zu geben, da- mit dieſe alle ihre Kraͤfte zur Erhaltung ihres Koͤrpers
auf-
(l)[Spaltenumbruch]SWAMMERD. de reſpir. S. 9. und faſt BAGLIV. S. 458.
(l*)BAGLIV fibr. mot. S. 52.
(m)GVATTANI angef. Ort.
(n)SENAC. T. II. S. 238. J. de [Spaltenumbruch]GORTER de perſpirat. S. 333.
(o)de GORTER. ebendaſ.
(p) An einem Betruͤger, CAME- RAR. Memorab. Cent. I. n. 64.
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einer Wunde, wenn man den Atem anhielte (l*). End-
lich zerriß davon eine anſehnliche Schlagader an der Huͤf-
te, und es folgte der Tod darauf (m).
Dieſes eraͤugnet ſich bei einem maͤßigen Einatmen.
Wenn man ſolches aber uͤber die Zeit fortſezzt, ſo hemmt
man endlich das, zur linken Herzkammer ruͤkkehrende
Blut, es mindert ſich alſo das Gebluͤte, welches dem
ganzen Koͤrper beſchieden waͤre, es nehmen die Kraͤfte
des Herzens ab, der Puls wird klein und langſam (n),
es ſtellt ſich der Schwindel ein (o), und endlich hoͤrt der
Pulsſchlag auf (p): und ich ziehe die beruͤhmte Geſchichte
jenes Kriegsoberſten hieher (q), welcher von freien Stuͤk-
ken, um ſeinem Freunde eine Luſt zu machen, ſich todt
anzuſtellen wuſte. Der Schritt iſt von einem ſolchen
Zuſtande bis zum Tode ſelbſt nur gar zu kurz.
§. 14.
Die Urſache dieſer Anhaͤufung und Stokkung.
Es giebt einige, welche glauben, daß ein Theil die-
ſer, vom verhaltnen, und angehaͤuften Blute herruͤhren-
der Beklemmung, das Herz angehe. Doch man ver-
ſpuͤrt keine dergleichen Beaͤngſtigung im ſtaͤrkſten Herz-
klopfen, wenn nur die Lunge frei iſt.
Es ſcheint ſich der gehinderte Lauf des Blutes durch
die Lunge, durch dieſe unter allen Empfindungen uner-
traͤglichſte Angſt, der Seele zu erkennen zu geben, da-
mit dieſe alle ihre Kraͤfte zur Erhaltung ihres Koͤrpers
auf-
(l)
SWAMMERD. de reſpir.
S. 9. und faſt BAGLIV. S. 458.
(l*) BAGLIV fibr. mot. S. 52.
(m) GVATTANI angef. Ort.
(n) SENAC. T. II. S. 238. J. de
GORTER de perſpirat. S. 333.
(o) de GORTER. ebendaſ.
(p) An einem Betruͤger, CAME-
RAR. Memorab. Cent. I. n. 64.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/403>, abgerufen am 20.11.2024.
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