mehr einen rechten Winkel (i). Es ist aber ein derglei- chen Würfel, wenn man ihn nach dem rechten Winkel vom Cilinder herausfchneidet, grösser, als ein jeder, gleich breiter Würfel, den man aus eben diesem Cilinder, nach einem andern Winkel herausschneiden würde (k).
Und auf solche Weise erwächst diejenige dreifache Er- weiterung der Brust, und der Lunge, von dem Geschäfte des Atemholens, da nicht nur die Höhe durch das Zwerchfell verlängert wird, sondern auch beide Queer- durchmesser von den gehobnen Ribben einen Zuwachs bekommen (l).
§. 10. Die helfende Kräfte, die die Brust erweitern.
Doch es gibt mehr als eine Gelegenheit, wo auch diese Kräfte nicht einmal hinreichend sind. Es wird nämlich eine Anstrengung in dem Einatmen nothwendig, so oft es der Fall erfordert, daß innerhalb einerlei Zeit eine grössere Menge Blut durch die Lunge getrieben wer- den mus (m): oder so oft eben die Lunge dem durchströ- menden Blut einen stärkern Widerstand thut (n), oder wenn es die Geschäfte des Lebens erfordern, daß eine Menge Blut zum Herzen zusammenfliessen soll (o). Wenn nun eine von diesen Bedingungen vorhanden ist, so ver- einigen sich nach dem Willen der Seele, diejenigen Mus- keln, welche die obere Ribben (p), endlich die Schlüs-
sel-
(i)[Spaltenumbruch]
Ebendas.
(k)DAN. BERNOVILL. de respir. c. 4. n. 3.
(l)BORELL prop. 85. bis 90. bellinvs vor dem l. de urin. et puls. Lemma. 1. HAVERS of the tones discours. WINSLOW in beiden Commentarien, 1720 und [Spaltenumbruch]
1738. worinnen er aber kürzer ist, als man von einem so grossen Manne wünschte.
(m)n. 11.
(n) Ebendas.
(o) Ebendas.
(p) Abschn. I. n. 19. 20. 22. 23. 25.
A a 5
III. Abſchn. deſſen Erſcheinnngen.
mehr einen rechten Winkel (i). Es iſt aber ein derglei- chen Wuͤrfel, wenn man ihn nach dem rechten Winkel vom Cilinder herausfchneidet, groͤſſer, als ein jeder, gleich breiter Wuͤrfel, den man aus eben dieſem Cilinder, nach einem andern Winkel herausſchneiden wuͤrde (k).
Und auf ſolche Weiſe erwaͤchſt diejenige dreifache Er- weiterung der Bruſt, und der Lunge, von dem Geſchaͤfte des Atemholens, da nicht nur die Hoͤhe durch das Zwerchfell verlaͤngert wird, ſondern auch beide Queer- durchmeſſer von den gehobnen Ribben einen Zuwachs bekommen (l).
§. 10. Die helfende Kraͤfte, die die Bruſt erweitern.
Doch es gibt mehr als eine Gelegenheit, wo auch dieſe Kraͤfte nicht einmal hinreichend ſind. Es wird naͤmlich eine Anſtrengung in dem Einatmen nothwendig, ſo oft es der Fall erfordert, daß innerhalb einerlei Zeit eine groͤſſere Menge Blut durch die Lunge getrieben wer- den mus (m): oder ſo oft eben die Lunge dem durchſtroͤ- menden Blut einen ſtaͤrkern Widerſtand thut (n), oder wenn es die Geſchaͤfte des Lebens erfordern, daß eine Menge Blut zum Herzen zuſammenflieſſen ſoll (o). Wenn nun eine von dieſen Bedingungen vorhanden iſt, ſo ver- einigen ſich nach dem Willen der Seele, diejenigen Mus- keln, welche die obere Ribben (p), endlich die Schluͤſ-
ſel-
(i)[Spaltenumbruch]
Ebendaſ.
(k)DAN. BERNOVILL. de reſpir. c. 4. n. 3.
(l)BORELL prop. 85. bis 90. bellinvſ vor dem l. de urin. et pulſ. Lemma. 1. HAVERS of the tones diſcours. WINSLOW in beiden Commentarien, 1720 und [Spaltenumbruch]
1738. worinnen er aber kuͤrzer iſt, als man von einem ſo groſſen Manne wuͤnſchte.
(m)n. 11.
(n) Ebendaſ.
(o) Ebendaſ.
(p) Abſchn. I. n. 19. 20. 22. 23. 25.
A a 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0383"n="377"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchn. deſſen Erſcheinnngen.</hi></fw><lb/>
mehr einen rechten Winkel <noteplace="foot"n="(i)"><cb/>
Ebendaſ.</note>. Es iſt aber ein derglei-<lb/>
chen Wuͤrfel, wenn man ihn nach dem rechten Winkel<lb/>
vom Cilinder herausfchneidet, groͤſſer, als ein jeder, gleich<lb/>
breiter Wuͤrfel, den man aus eben dieſem Cilinder,<lb/>
nach einem andern Winkel herausſchneiden wuͤrde <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">DAN. BERNOVILL.</hi> de<lb/>
reſpir. c. 4. n.</hi> 3.</note>.</p><lb/><p>Und auf ſolche Weiſe erwaͤchſt diejenige dreifache Er-<lb/>
weiterung der Bruſt, und der Lunge, von dem Geſchaͤfte<lb/>
des Atemholens, da nicht nur die Hoͤhe durch das<lb/>
Zwerchfell verlaͤngert wird, ſondern auch beide Queer-<lb/>
durchmeſſer von den gehobnen Ribben einen Zuwachs<lb/>
bekommen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">BORELL</hi> prop.</hi> 85. bis 90.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">bellinvſ</hi></hi></hi> vor dem <hirendition="#aq">l. de urin.<lb/>
et pulſ. Lemma. 1. <hirendition="#g">HAVERS</hi> of<lb/>
the tones diſcours. <hirendition="#g">WINSLOW</hi></hi><lb/>
in beiden Commentarien, 1720 und<lb/><cb/>
1738. worinnen er aber kuͤrzer iſt,<lb/>
als man von einem ſo groſſen Manne<lb/>
wuͤnſchte.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 10.<lb/><hirendition="#b">Die helfende Kraͤfte, die die Bruſt erweitern.</hi></head><lb/><p>Doch es gibt mehr als eine Gelegenheit, wo auch<lb/>
dieſe Kraͤfte nicht einmal hinreichend ſind. Es wird<lb/>
naͤmlich eine Anſtrengung in dem Einatmen nothwendig,<lb/>ſo oft es der Fall erfordert, daß innerhalb einerlei Zeit<lb/>
eine groͤſſere Menge Blut durch die Lunge getrieben wer-<lb/>
den mus <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">n.</hi> 11.</note>: oder ſo oft eben die Lunge dem durchſtroͤ-<lb/>
menden Blut einen ſtaͤrkern Widerſtand thut <noteplace="foot"n="(n)">Ebendaſ.</note>, oder<lb/>
wenn es die Geſchaͤfte des Lebens erfordern, daß eine<lb/>
Menge Blut zum Herzen zuſammenflieſſen ſoll <noteplace="foot"n="(o)">Ebendaſ.</note>. Wenn<lb/>
nun eine von dieſen Bedingungen vorhanden iſt, ſo ver-<lb/>
einigen ſich nach dem Willen der Seele, diejenigen Mus-<lb/>
keln, welche die obere Ribben <noteplace="foot"n="(p)">Abſchn. <hirendition="#aq">I. n.</hi> 19. 20. 22. 23. 25.</note>, endlich die Schluͤſ-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſel-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[377/0383]
III. Abſchn. deſſen Erſcheinnngen.
mehr einen rechten Winkel (i). Es iſt aber ein derglei-
chen Wuͤrfel, wenn man ihn nach dem rechten Winkel
vom Cilinder herausfchneidet, groͤſſer, als ein jeder, gleich
breiter Wuͤrfel, den man aus eben dieſem Cilinder,
nach einem andern Winkel herausſchneiden wuͤrde (k).
Und auf ſolche Weiſe erwaͤchſt diejenige dreifache Er-
weiterung der Bruſt, und der Lunge, von dem Geſchaͤfte
des Atemholens, da nicht nur die Hoͤhe durch das
Zwerchfell verlaͤngert wird, ſondern auch beide Queer-
durchmeſſer von den gehobnen Ribben einen Zuwachs
bekommen (l).
§. 10.
Die helfende Kraͤfte, die die Bruſt erweitern.
Doch es gibt mehr als eine Gelegenheit, wo auch
dieſe Kraͤfte nicht einmal hinreichend ſind. Es wird
naͤmlich eine Anſtrengung in dem Einatmen nothwendig,
ſo oft es der Fall erfordert, daß innerhalb einerlei Zeit
eine groͤſſere Menge Blut durch die Lunge getrieben wer-
den mus (m): oder ſo oft eben die Lunge dem durchſtroͤ-
menden Blut einen ſtaͤrkern Widerſtand thut (n), oder
wenn es die Geſchaͤfte des Lebens erfordern, daß eine
Menge Blut zum Herzen zuſammenflieſſen ſoll (o). Wenn
nun eine von dieſen Bedingungen vorhanden iſt, ſo ver-
einigen ſich nach dem Willen der Seele, diejenigen Mus-
keln, welche die obere Ribben (p), endlich die Schluͤſ-
ſel-
(i)
Ebendaſ.
(k) DAN. BERNOVILL. de
reſpir. c. 4. n. 3.
(l) BORELL prop. 85. bis 90.
bellinvſ vor dem l. de urin.
et pulſ. Lemma. 1. HAVERS of
the tones diſcours. WINSLOW
in beiden Commentarien, 1720 und
1738. worinnen er aber kuͤrzer iſt,
als man von einem ſo groſſen Manne
wuͤnſchte.
(m) n. 11.
(n) Ebendaſ.
(o) Ebendaſ.
(p) Abſchn. I. n. 19. 20. 22. 23. 25.
A a 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/383>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.