Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.III. Abschn. Die Luft. Wasser untersinkt, und wenn man den Drukk der At-mosphaer aufgehoben, und die innere Luft ihre Feder- kraft wieder äussert, so wird dieser Körper leichter, als gemeines Wasser, und er steigt in die Höhe (m). Der- gleichen wiederfährt auch den Eingeweiden, welche im Wasser untersinken; so bald sich aber die Luft von ihnen losgemacht, so schwimmen sie, verwöge der Fäulnis. Man sollte vielmehr sagen, die Luft übe in den Flüßig- keiten ihre Federkraft nicht aus (n), anstatt daß man sagt, sie lege sie völlig ab (o), denn sie gewinnt diese Dehnungs- kraft leicht wieder, wenn sie sich von den Säften losge- macht (p), und alsdenn nimmt sie einen Raum ein, wel- cher grösser ist, als die ganze Feuchtigkeit war (q). Es legen dieses berühmte Männer dergestalt aus, daß sie sagen, die zertheilte Luft breite sich in den Flüßigkeiten dergestalt aus, daß sich die zwei Elemente nicht einander berühren (r). Wie sich die Luft zwischen die Theile der festen Kör- zeu- (m) [Spaltenumbruch]
Vom Blute. mvsschenb. diss. S. 10. roebvck de effecti- bus qvarundam proprietatum at- mosphaerae. valisneri giorn. de letter. Suppl. III. S. 140. SEN- GVERD ration. et exper Con- nub. (n) HALES. S. 184 BOSCO- VICH de turbine. S. 170. (o) Vom Ablegen dieser Eigen- schaft, BOERH. S. 523. 524. (p) BOERH. S. 520. mvs- schenbr. S. 319. hales. S. 184. 186. 204. 205. append. S. 276. Sie behält in einigen Flüßigkeiten [Spaltenumbruch] ihre Federkraft, als in dem Sauer- brunnen, HALES haemastat. S. 274. (q) BOERH. S. 522. siehe nach- folg. Seite. (r) MVSSCHENBR. S. 22. boerh. S. 519. (s) Wir wissen, daß sie sich daran anhänge, boerh. S. 502. Doch es frägt sich von einem ganz genauen Anhängen. (t) Silber, BOERH. S. 50. Eisen, PAPIN cont. du dige- steur. S. 172. Kupfer, HELLOT beim schlveter. S. 281. u. f. H. Phisiol. 3 B. T
III. Abſchn. Die Luft. Waſſer unterſinkt, und wenn man den Drukk der At-moſphaer aufgehoben, und die innere Luft ihre Feder- kraft wieder aͤuſſert, ſo wird dieſer Koͤrper leichter, als gemeines Waſſer, und er ſteigt in die Hoͤhe (m). Der- gleichen wiederfaͤhrt auch den Eingeweiden, welche im Waſſer unterſinken; ſo bald ſich aber die Luft von ihnen losgemacht, ſo ſchwimmen ſie, verwoͤge der Faͤulnis. Man ſollte vielmehr ſagen, die Luft uͤbe in den Fluͤßig- keiten ihre Federkraft nicht aus (n), anſtatt daß man ſagt, ſie lege ſie voͤllig ab (o), denn ſie gewinnt dieſe Dehnungs- kraft leicht wieder, wenn ſie ſich von den Saͤften losge- macht (p), und alsdenn nimmt ſie einen Raum ein, wel- cher groͤſſer iſt, als die ganze Feuchtigkeit war (q). Es legen dieſes beruͤhmte Maͤnner dergeſtalt aus, daß ſie ſagen, die zertheilte Luft breite ſich in den Fluͤßigkeiten dergeſtalt aus, daß ſich die zwei Elemente nicht einander beruͤhren (r). Wie ſich die Luft zwiſchen die Theile der feſten Koͤr- zeu- (m) [Spaltenumbruch]
Vom Blute. mvſſchenb. diſſ. S. 10. roebvck de effecti- bus qvarundam proprietatum at- moſphæræ. valiſneri giorn. de letter. Suppl. III. S. 140. SEN- GVERD ration. et exper Con- nub. (n) HALES. S. 184 BOSCO- VICH de turbine. S. 170. (o) Vom Ablegen dieſer Eigen- ſchaft, BOERH. S. 523. 524. (p) BOERH. S. 520. mvſ- ſchenbr. S. 319. haleſ. S. 184. 186. 204. 205. append. S. 276. Sie behaͤlt in einigen Fluͤßigkeiten [Spaltenumbruch] ihre Federkraft, als in dem Sauer- brunnen, HALES hæmaſtat. S. 274. (q) BOERH. S. 522. ſiehe nach- folg. Seite. (r) MVSSCHENBR. S. 22. boerh. S. 519. (s) Wir wiſſen, daß ſie ſich daran anhaͤnge, boerh. S. 502. Doch es fraͤgt ſich von einem ganz genauen Anhaͤngen. (t) Silber, BOERH. S. 50. Eiſen, PAPIN cont. du dige- ſteur. S. 172. Kupfer, HELLOT beim ſchlveter. S. 281. u. f. H. Phiſiol. 3 B. T
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III. Abſchn. Die Luft.
Waſſer unterſinkt, und wenn man den Drukk der At-
moſphaer aufgehoben, und die innere Luft ihre Feder-
kraft wieder aͤuſſert, ſo wird dieſer Koͤrper leichter, als
gemeines Waſſer, und er ſteigt in die Hoͤhe (m). Der-
gleichen wiederfaͤhrt auch den Eingeweiden, welche im
Waſſer unterſinken; ſo bald ſich aber die Luft von ihnen
losgemacht, ſo ſchwimmen ſie, verwoͤge der Faͤulnis.
Man ſollte vielmehr ſagen, die Luft uͤbe in den Fluͤßig-
keiten ihre Federkraft nicht aus (n), anſtatt daß man ſagt,
ſie lege ſie voͤllig ab (o), denn ſie gewinnt dieſe Dehnungs-
kraft leicht wieder, wenn ſie ſich von den Saͤften losge-
macht (p), und alsdenn nimmt ſie einen Raum ein, wel-
cher groͤſſer iſt, als die ganze Feuchtigkeit war (q). Es
legen dieſes beruͤhmte Maͤnner dergeſtalt aus, daß ſie
ſagen, die zertheilte Luft breite ſich in den Fluͤßigkeiten
dergeſtalt aus, daß ſich die zwei Elemente nicht einander
beruͤhren (r).
Wie ſich die Luft zwiſchen die Theile der feſten Koͤr-
per miſche, iſt ſchon weniger bekannt, daß ſie ſich indeſ-
ſen darinnen aufhalte, kann man leicht zeigen (s). Es
giebt naͤmlich faſt kein einziges Metall (t), oder einige
Steinart, welche nicht in der Aufloͤſung Luftblaſen er-
zeu-
(m)
Vom Blute. mvſſchenb.
diſſ. S. 10. roebvck de effecti-
bus qvarundam proprietatum at-
moſphæræ. valiſneri giorn. de
letter. Suppl. III. S. 140. SEN-
GVERD ration. et exper Con-
nub.
(n) HALES. S. 184 BOSCO-
VICH de turbine. S. 170.
(o) Vom Ablegen dieſer Eigen-
ſchaft, BOERH. S. 523. 524.
(p) BOERH. S. 520. mvſ-
ſchenbr. S. 319. haleſ. S.
184. 186. 204. 205. append. S. 276.
Sie behaͤlt in einigen Fluͤßigkeiten
ihre Federkraft, als in dem Sauer-
brunnen, HALES hæmaſtat. S.
274.
(q) BOERH. S. 522. ſiehe nach-
folg. Seite.
(r) MVSSCHENBR. S. 22.
boerh. S. 519.
(s) Wir wiſſen, daß ſie ſich daran
anhaͤnge, boerh. S. 502. Doch es
fraͤgt ſich von einem ganz genauen
Anhaͤngen.
(t) Silber, BOERH. S. 50.
Eiſen, PAPIN cont. du dige-
ſteur. S. 172. Kupfer, HELLOT
beim ſchlveter. S. 281. u. f.
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