Wenn der linke, und rechte Ast der Luftröhre, jeder seine Lunge erreicht hat, so begeben sich beide in das Flei- schige der Lunge herab (d), sie theilen sich in Aeste (e), und weiter in Aeste, bis an diesem Eingeweide keine Stelle mehr übrig ist, wo nicht ein Theil dieser Aeste anzutreffen wäre, und es sind die lezten Zweige so klein, daß sie nicht mehr gesehen werden können. Diese Aeste haben die alten bronchia, syringes, und aortas genant (f). Wir haben ihren Bau beschrieben (g), der, wie am Stam- me ist, nur daß die Knorpelringe nach und nach ausarten, da sie sonst in den ersten Fortsäzzen ihre Natur (h) beibe- hielten. Der Saum wird in den Zerästelungen deutlicher, als in den glatten Gefässen, und er ragt im inwendigen hervor (i). Die allmählich schiefer laufenden, und ver- drehten Ringe werden immer unvollkommner, und es zeiget sich zwischen zween, einander berührenden Ringen immer mehr Membran, bis das knorpliche endlich völlig verschwindet, und sich die äusserste Membran mit der innersten Membran vereinigt (k). Davon bekömmt ein jedes Lungenfächgen gedoppelte Blätter (l). Da aber die Luftröhre neben sich eine Schlag- und Blutader, einen Ner- ven, und endlich Schlag- und Blutäderchen zu laufen hat, so wird dieses ganze Geschlecht von Gefässen, mit Hülfe des
Zell-
(d)[Spaltenumbruch]EVSTACH. T. 27. f. 1. 3.
(e) Ebenders. ebendas.
(f)POLLUX. S. 253.
(g)n. 12. 13.
(h) Jn der Kazze liegen die Rin- ge uber, und sind nicht unterbro- chen, albrecht de tussi, fer- ner im Bokke, ebenders.
(i)[Spaltenumbruch]MEIBOM de valvul. n. 36. kemper de valvul. S. 37.
(k)HELVETIVS. angef. Ort. S. 24.
(l) Ebenders. S. 26.
H.Phisiol. 3 B. D.
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
§. 16. Die Bruſtroͤhrenaͤſte.
Wenn der linke, und rechte Aſt der Luftroͤhre, jeder ſeine Lunge erreicht hat, ſo begeben ſich beide in das Flei- ſchige der Lunge herab (d), ſie theilen ſich in Aeſte (e), und weiter in Aeſte, bis an dieſem Eingeweide keine Stelle mehr uͤbrig iſt, wo nicht ein Theil dieſer Aeſte anzutreffen waͤre, und es ſind die lezten Zweige ſo klein, daß ſie nicht mehr geſehen werden koͤnnen. Dieſe Aeſte haben die alten bronchia, ſyringes, und aortas genant (f). Wir haben ihren Bau beſchrieben (g), der, wie am Stam- me iſt, nur daß die Knorpelringe nach und nach ausarten, da ſie ſonſt in den erſten Fortſaͤzzen ihre Natur (h) beibe- hielten. Der Saum wird in den Zeraͤſtelungen deutlicher, als in den glatten Gefaͤſſen, und er ragt im inwendigen hervor (i). Die allmaͤhlich ſchiefer laufenden, und ver- drehten Ringe werden immer unvollkommner, und es zeiget ſich zwiſchen zween, einander beruͤhrenden Ringen immer mehr Membran, bis das knorpliche endlich voͤllig verſchwindet, und ſich die aͤuſſerſte Membran mit der innerſten Membran vereinigt (k). Davon bekoͤmmt ein jedes Lungenfaͤchgen gedoppelte Blaͤtter (l). Da aber die Luftroͤhre neben ſich eine Schlag- und Blutader, einen Ner- ven, und endlich Schlag- und Blutaͤderchen zu laufen hat, ſo wird dieſes ganze Geſchlecht von Gefaͤſſen, mit Huͤlfe des
Zell-
(d)[Spaltenumbruch]EVSTACH. T. 27. f. 1. 3.
(e) Ebenderſ. ebendaſ.
(f)POLLUX. S. 253.
(g)n. 12. 13.
(h) Jn der Kazze liegen die Rin- ge uber, und ſind nicht unterbro- chen, albrecht de tuſſi, fer- ner im Bokke, ebenderſ.
(i)[Spaltenumbruch]MEIBOM de valvul. n. 36. kemper de valvul. S. 37.
(k)HELVETIVS. angef. Ort. S. 24.
(l) Ebenderſ. S. 26.
H.Phiſiol. 3 B. D.
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[141[241]/0247]
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
§. 16.
Die Bruſtroͤhrenaͤſte.
Wenn der linke, und rechte Aſt der Luftroͤhre, jeder
ſeine Lunge erreicht hat, ſo begeben ſich beide in das Flei-
ſchige der Lunge herab (d), ſie theilen ſich in Aeſte (e),
und weiter in Aeſte, bis an dieſem Eingeweide keine
Stelle mehr uͤbrig iſt, wo nicht ein Theil dieſer Aeſte
anzutreffen waͤre, und es ſind die lezten Zweige ſo klein,
daß ſie nicht mehr geſehen werden koͤnnen. Dieſe Aeſte
haben die alten bronchia, ſyringes, und aortas genant (f).
Wir haben ihren Bau beſchrieben (g), der, wie am Stam-
me iſt, nur daß die Knorpelringe nach und nach ausarten,
da ſie ſonſt in den erſten Fortſaͤzzen ihre Natur (h) beibe-
hielten. Der Saum wird in den Zeraͤſtelungen deutlicher,
als in den glatten Gefaͤſſen, und er ragt im inwendigen
hervor (i). Die allmaͤhlich ſchiefer laufenden, und ver-
drehten Ringe werden immer unvollkommner, und es
zeiget ſich zwiſchen zween, einander beruͤhrenden Ringen
immer mehr Membran, bis das knorpliche endlich voͤllig
verſchwindet, und ſich die aͤuſſerſte Membran mit der
innerſten Membran vereinigt (k). Davon bekoͤmmt ein
jedes Lungenfaͤchgen gedoppelte Blaͤtter (l). Da aber die
Luftroͤhre neben ſich eine Schlag- und Blutader, einen Ner-
ven, und endlich Schlag- und Blutaͤderchen zu laufen hat,
ſo wird dieſes ganze Geſchlecht von Gefaͤſſen, mit Huͤlfe des
Zell-
(d)
EVSTACH. T. 27. f. 1. 3.
(e) Ebenderſ. ebendaſ.
(f) POLLUX. S. 253.
(g) n. 12. 13.
(h) Jn der Kazze liegen die Rin-
ge uber, und ſind nicht unterbro-
chen, albrecht de tuſſi, fer-
ner im Bokke, ebenderſ.
(i)
MEIBOM de valvul.
n. 36. kemper de valvul.
S. 37.
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(l) Ebenderſ. S. 26.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 141[241]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/247>, abgerufen am 22.12.2024.
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