Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.II. Abschn. Die Theile in der Brust. sen, warum unser, vormals berühmte Gegner (n), dieThiere in währendem Einatmen erwürgen lies, bevor er den Versuch damit anstellte. Denn auf diese Weise treibt die ganz erfüllte Lunge, welche sich gegen die Ribbenhaut bauchig wölbt, diese Membran gegen die Haut auf, daß sie sich vor die Wunde legt. So oft man aber Sorg- falt anwendet, daß sich ein dergleichen Fehler nicht mit einschleichen kann, so dringt gewis, weder aus einem tod- ten (o), noch lebendigen Thiere (p), auch nach der vor- angegangnen Erwürgung, nicht eine einzige Luftblase (q), ob ich gleich eine Menge Versuche angestellt habe, welches auch der berühmte Brunnius (r), Felix (s), Sproe- gel (t), Marcus Anton Caldan (u), und Floy- er (u*) erfahren haben. Auch Franz Boißier, ob er gleich der Gegenmeiuung zugethan war, gesteht dennoch, daß er aus der Brust eines Hundes keine einzige Blase kommen gesehen (x), und es kann unser Gedanke, und das Geständnis dieses Mannes, durch den Zusazz, daß auch durch der durchborten Lunge, dennoch keine Blase gekommen, nicht entkräftet werden. Denn man mus hierbei den Handgriff selbst des Fehlers beschuldigen. Wenn man ferner bei den gegenseitigen Erfolgen fra- in (n) [Spaltenumbruch]
Physiol. S. 128. (o) Exp. sur la respirat. n. 91. 92. 93 94. 95. 97. 98. 101. 104. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 115. (p) Exp. 80. 81. (q) Exp. 95. 96. 97. 98. 99. 105. 109. 111. 114. (r) Exp. 110. (s) De motu peristaltico. Exp. XI. (t) [Spaltenumbruch]
De venenor. vi. S. 35. (u) Am Pferde Racolta. S. 314. (u*) Physicians Pulsewatch. S. 399. (x) Beim ber. BLASCHE, einem Schwiegersohne der Ham- bergers, in dem Leben dieses be- ruhmten Mannes. S. 291. O 3
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt. ſen, warum unſer, vormals beruͤhmte Gegner (n), dieThiere in waͤhrendem Einatmen erwuͤrgen lies, bevor er den Verſuch damit anſtellte. Denn auf dieſe Weiſe treibt die ganz erfuͤllte Lunge, welche ſich gegen die Ribbenhaut bauchig woͤlbt, dieſe Membran gegen die Haut auf, daß ſie ſich vor die Wunde legt. So oft man aber Sorg- falt anwendet, daß ſich ein dergleichen Fehler nicht mit einſchleichen kann, ſo dringt gewis, weder aus einem tod- ten (o), noch lebendigen Thiere (p), auch nach der vor- angegangnen Erwuͤrgung, nicht eine einzige Luftblaſe (q), ob ich gleich eine Menge Verſuche angeſtellt habe, welches auch der beruͤhmte Brunnius (r), Felix (s), Sproe- gel (t), Marcus Anton Caldan (u), und Floy- er (u*) erfahren haben. Auch Franz Boißier, ob er gleich der Gegenmeiuung zugethan war, geſteht dennoch, daß er aus der Bruſt eines Hundes keine einzige Blaſe kommen geſehen (x), und es kann unſer Gedanke, und das Geſtaͤndnis dieſes Mannes, durch den Zuſazz, daß auch durch der durchborten Lunge, dennoch keine Blaſe gekommen, nicht entkraͤftet werden. Denn man mus hierbei den Handgriff ſelbſt des Fehlers beſchuldigen. Wenn man ferner bei den gegenſeitigen Erfolgen fra- in (n) [Spaltenumbruch]
Phyſiol. S. 128. (o) Exp. ſur la reſpirat. n. 91. 92. 93 94. 95. 97. 98. 101. 104. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 115. (p) Exp. 80. 81. (q) Exp. 95. 96. 97. 98. 99. 105. 109. 111. 114. (r) Exp. 110. (s) De motu periſtaltico. Exp. XI. (t) [Spaltenumbruch]
De venenor. vi. S. 35. (u) Am Pferde Racolta. S. 314. (u*) Phyſicians Pulſewatch. S. 399. (x) Beim ber. BLASCHE, einem Schwiegerſohne der Ham- bergers, in dem Leben dieſes be- ruhmten Mannes. S. 291. O 3
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II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
ſen, warum unſer, vormals beruͤhmte Gegner (n), die
Thiere in waͤhrendem Einatmen erwuͤrgen lies, bevor er
den Verſuch damit anſtellte. Denn auf dieſe Weiſe treibt
die ganz erfuͤllte Lunge, welche ſich gegen die Ribbenhaut
bauchig woͤlbt, dieſe Membran gegen die Haut auf,
daß ſie ſich vor die Wunde legt. So oft man aber Sorg-
falt anwendet, daß ſich ein dergleichen Fehler nicht mit
einſchleichen kann, ſo dringt gewis, weder aus einem tod-
ten (o), noch lebendigen Thiere (p), auch nach der vor-
angegangnen Erwuͤrgung, nicht eine einzige Luftblaſe (q),
ob ich gleich eine Menge Verſuche angeſtellt habe, welches
auch der beruͤhmte Brunnius (r), Felix (s), Sproe-
gel (t), Marcus Anton Caldan (u), und Floy-
er (u*) erfahren haben. Auch Franz Boißier, ob er
gleich der Gegenmeiuung zugethan war, geſteht dennoch,
daß er aus der Bruſt eines Hundes keine einzige Blaſe
kommen geſehen (x), und es kann unſer Gedanke, und
das Geſtaͤndnis dieſes Mannes, durch den Zuſazz, daß
auch durch der durchborten Lunge, dennoch keine Blaſe
gekommen, nicht entkraͤftet werden. Denn man mus
hierbei den Handgriff ſelbſt des Fehlers beſchuldigen.
Wenn man ferner bei den gegenſeitigen Erfolgen fra-
gen wollte, welchem man denn mehr trauen muͤſſe, ſo
wuͤrde ich mich auf keine groͤſſere Menge von Verſuchen
berufen, noch auf eine groͤſſere Uebung in den ana-
tomiſchen Arbeiten; ſondern es iſt ſchon hinlaͤnglich, zu
uͤberlegen, was vor Urſachen Blaſen hervorbringen, wenn
in
(n)
Phyſiol. S. 128.
(o) Exp. ſur la reſpirat. n. 91. 92.
93 94. 95. 97. 98. 101. 104. 109. 110.
111. 112. 113. 114. 115.
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(q) Exp. 95. 96. 97. 98. 99. 105.
109. 111. 114.
(r) Exp. 110.
(s) De motu periſtaltico. Exp.
XI.
(t)
De venenor. vi. S. 35.
(u) Am Pferde Racolta. S. 314.
(u*) Phyſicians Pulſewatch. S.
399.
(x) Beim ber. BLASCHE,
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