Zwerchfellsstamme zusammen (n); er dringt mit seinem Aste, der das Fleischige des Zwerchfells durchbort, auf der obern Fläche hervor, macht am Rande des Sehnigen einen Bogen, und endigt sich im vordern Ribbenfleische, nachdem er sich verschiedentlich mit den Brüstenzweigen vermengt. Eben dieser strekkt auch zum Herzbeutel, zum Schwebebande der Leber (o), und zuweilen auch zum Queermuskel des Bauches Aeste von sich.
Mehr mag ich hier nicht erwähnen, damit ich den Schein vermeiden möge, daß ich mir bei meinen Schlag- adern selbst zu viel gefallen. Jch werde bei andrer Ge- legenheit von den Leber, Milz, Schlund, und Nebennie- renästen reden. Es ist merkwürdig, was der berühmte Vink(o*) gesehen, nämlich daß diese Schlagadern, oberhalb dem Zwerchfelle, herausgekommen.
Diesen Zwerchfellspulsadern geben andre, ziemlich unbekannte wenig nach, und diese haben die Brüsten- schlagader zur Mutter, indem diese längst den Knor- peln der Ribben niedersteigt. Es zeigt sich zwar an die- sen Gefässen eine häufige Mannigfaltigkeit; indessen lau- fen doch gemeiniglich, ausser den kleinen Aesten, zween ziemlich ansehnliche Zweige davon zum Zwerchfell über. Der eine obere (p) entspringt fast vom vierten Zwischen- raume (q), doch auch unterweilen vom fünften (r), giebt dem Herzbeutel, Mittelfelle, und der Leber einige Zweige, verliert sich aber im übrigen bei dem Ribbenfleische oben am Zwerchfelle (s). Jch habe ihn den Zwerchfellherz- beutelast (phrenicopericardiacus) geheissen.
Der andre Zwerchfellmuskelnast (musculophre- nicus) (t) nimmt sein Entstehen im sechsten (u), oder sie-
benden
(n)[Spaltenumbruch]
Ks. c. d.
(o) Eben die Tab. I. L. RV- YSCH. ep. 5. T. 5. f. 5. Exp. 9. S. 10.
(o*)Blocdvaten. S. 111.
(p)Fascic. VI. S. 8. Fascie. III. S. 29. not. 14. und 3. 4. 5. 6. tab. art. ant.
(q)Fascic. VI.
(r)[Spaltenumbruch]Fascie. III. S. 26. 29.
(s) Angef. Kupf. 6.
(t)Fascic. VI. S. 8. 9. Fasc. III. S. 26. n. 1. 2. Eben die Tafel scheint vom ber. PETIT ad PALFYN. anat. chirurg. S. 344. beschrieben zu werden.
(u)Faseic. III.
K 5
I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Zwerchfellsſtamme zuſammen (n); er dringt mit ſeinem Aſte, der das Fleiſchige des Zwerchfells durchbort, auf der obern Flaͤche hervor, macht am Rande des Sehnigen einen Bogen, und endigt ſich im vordern Ribbenfleiſche, nachdem er ſich verſchiedentlich mit den Bruͤſtenzweigen vermengt. Eben dieſer ſtrekkt auch zum Herzbeutel, zum Schwebebande der Leber (o), und zuweilen auch zum Queermuskel des Bauches Aeſte von ſich.
Mehr mag ich hier nicht erwaͤhnen, damit ich den Schein vermeiden moͤge, daß ich mir bei meinen Schlag- adern ſelbſt zu viel gefallen. Jch werde bei andrer Ge- legenheit von den Leber, Milz, Schlund, und Nebennie- renaͤſten reden. Es iſt merkwuͤrdig, was der beruͤhmte Vink(o*) geſehen, naͤmlich daß dieſe Schlagadern, oberhalb dem Zwerchfelle, herausgekommen.
Dieſen Zwerchfellspulsadern geben andre, ziemlich unbekannte wenig nach, und dieſe haben die Bruͤſten- ſchlagader zur Mutter, indem dieſe laͤngſt den Knor- peln der Ribben niederſteigt. Es zeigt ſich zwar an die- ſen Gefaͤſſen eine haͤufige Mannigfaltigkeit; indeſſen lau- fen doch gemeiniglich, auſſer den kleinen Aeſten, zween ziemlich anſehnliche Zweige davon zum Zwerchfell uͤber. Der eine obere (p) entſpringt faſt vom vierten Zwiſchen- raume (q), doch auch unterweilen vom fuͤnften (r), giebt dem Herzbeutel, Mittelfelle, und der Leber einige Zweige, verliert ſich aber im uͤbrigen bei dem Ribbenfleiſche oben am Zwerchfelle (s). Jch habe ihn den Zwerchfellherz- beutelaſt (phrenicopericardiacus) geheiſſen.
Der andre Zwerchfellmuskelnaſt (musculophre- nicus) (t) nimmt ſein Entſtehen im ſechſten (u), oder ſie-
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(n)[Spaltenumbruch]
Ξ. c. d.
(o) Eben die Tab. I. L. RV- YSCH. ep. 5. T. 5. f. 5. Exp. 9. S. 10.
(o*)Blocdvaten. S. 111.
(p)Faſcic. VI. S. 8. Faſcie. III. S. 29. not. 14. und 3. 4. 5. 6. tab. art. ant.
(q)Faſcic. VI.
(r)[Spaltenumbruch]Faſcie. III. S. 26. 29.
(s) Angef. Kupf. 6.
(t)Faſcic. VI. S. 8. 9. Faſc. III. S. 26. n. 1. 2. Eben die Tafel ſcheint vom ber. PETIT ad PALFYN. anat. chirurg. S. 344. beſchrieben zu werden.
(u)Faſeic. III.
K 5
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I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Zwerchfellsſtamme zuſammen (n); er dringt mit ſeinem
Aſte, der das Fleiſchige des Zwerchfells durchbort, auf
der obern Flaͤche hervor, macht am Rande des Sehnigen
einen Bogen, und endigt ſich im vordern Ribbenfleiſche,
nachdem er ſich verſchiedentlich mit den Bruͤſtenzweigen
vermengt. Eben dieſer ſtrekkt auch zum Herzbeutel, zum
Schwebebande der Leber (o), und zuweilen auch zum
Queermuskel des Bauches Aeſte von ſich.
Mehr mag ich hier nicht erwaͤhnen, damit ich den
Schein vermeiden moͤge, daß ich mir bei meinen Schlag-
adern ſelbſt zu viel gefallen. Jch werde bei andrer Ge-
legenheit von den Leber, Milz, Schlund, und Nebennie-
renaͤſten reden. Es iſt merkwuͤrdig, was der beruͤhmte
Vink (o*) geſehen, naͤmlich daß dieſe Schlagadern,
oberhalb dem Zwerchfelle, herausgekommen.
Dieſen Zwerchfellspulsadern geben andre, ziemlich
unbekannte wenig nach, und dieſe haben die Bruͤſten-
ſchlagader zur Mutter, indem dieſe laͤngſt den Knor-
peln der Ribben niederſteigt. Es zeigt ſich zwar an die-
ſen Gefaͤſſen eine haͤufige Mannigfaltigkeit; indeſſen lau-
fen doch gemeiniglich, auſſer den kleinen Aeſten, zween
ziemlich anſehnliche Zweige davon zum Zwerchfell uͤber.
Der eine obere (p) entſpringt faſt vom vierten Zwiſchen-
raume (q), doch auch unterweilen vom fuͤnften (r), giebt
dem Herzbeutel, Mittelfelle, und der Leber einige Zweige,
verliert ſich aber im uͤbrigen bei dem Ribbenfleiſche oben
am Zwerchfelle (s). Jch habe ihn den Zwerchfellherz-
beutelaſt (phrenicopericardiacus) geheiſſen.
Der andre Zwerchfellmuskelnaſt (musculophre-
nicus) (t) nimmt ſein Entſtehen im ſechſten (u), oder ſie-
benden
(n)
Ξ. c. d.
(o) Eben die Tab. I. L. RV-
YSCH. ep. 5. T. 5. f. 5. Exp. 9. S. 10.
(o*) Blocdvaten. S. 111.
(p) Faſcic. VI. S. 8. Faſcie. III.
S. 29. not. 14. und 3. 4. 5. 6.
tab. art. ant.
(q) Faſcic. VI.
(r)
Faſcie. III. S. 26. 29.
(s) Angef. Kupf. 6.
(t) Faſcic. VI. S. 8. 9. Faſc. III.
S. 26. n. 1. 2. Eben die Tafel
ſcheint vom ber. PETIT ad
PALFYN. anat. chirurg. S. 344.
beſchrieben zu werden.
(u) Faſeic. III.
K 5
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/159>, abgerufen am 27.11.2024.
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