che unterhalb diesem | Muskel (a), und oberhalb dem Darmknochen herablaufen. Er gebiert in der That den Hodenheber (cremaster), diesen Begleiter der Saamen- gefässe, und es pflanzen sich bisweilen unter dem Saamen- strikke einige herumirrende Fasern fort. Und diese Fa- sern sind bisweilen die Ursache gewesen, daß berühmte Männer auch dieses Saamenschnur selbst unterhalb die- sem schiefen Muskel herausgeleiter (b), und einen Theil des Saamenringes dazu gezogen haben. Beiderlei Ver- schiedenheit im Baue hat J. B. Winslow(c), ich da- gegen die erste Art, beständig gesehen.
Er hat mit dem vorhergehenden fast einerlei Verrich- tungen, er zieht ganz offenbar die Ribben nieder, und rükkwerts (d), indem er von dem Darmknochen zu den Ribben, noch stärkere Fasern heraufsendet. Zugleich drükkt er den hervorragenden Bauch gegen die Rükken- wirbel zurükke, und das mit noch grösserm Nachdrukke, weil er den Ursprung von diesen Wirbeln hernimmt, und folglich thut er dem Zwerchfelle Widerstand, wel- ches den Bauch ausdehnt. Da der gerade Muskel lang ist, so hält er diesen durch eine breite, und ge- doppelte Sehne im Zaume.
Seine andre Geschäfte, welche zum Atemholen wenig beitragen, übergehe ich vor dismal.
Unter die Verschiedenheiten kann man einen besondern Muskel rechnen, welcher sich zwischen die zween aufstei- genden in die Mitte lagert (e), oder den, zwischen dem Queermuskel, und schief aufsteigenden entdekkten Muskel, welcher mit dem Brustmuskel vereinigt gewesen (f), der-
gleichen
(a)[Spaltenumbruch]GVNZ. S. 18. lievtavd. S. 253. verdier. S. 25. bar- beavt. Splanchnol. S. 78. platner de hydrocele. S. 12.
(b)ALBIN. S. 283. f. 4. 5. evstach. T. 32. spigel. T. 10. fanton hist. anat. letzte Ausg. S. 48.
(c)[Spaltenumbruch]n. 94.
(d)ALBIN. S. 281.
(e)WEITBRECHT com- ment. Acad. Petrop. T. IV. S. 260.
(f)RHODIVS mantiss. anat. n. 6. 7.
Das Atemholen. VIII. Buch.
che unterhalb dieſem | Muskel (a), und oberhalb dem Darmknochen herablaufen. Er gebiert in der That den Hodenheber (cremaſter), dieſen Begleiter der Saamen- gefaͤſſe, und es pflanzen ſich bisweilen unter dem Saamen- ſtrikke einige herumirrende Faſern fort. Und dieſe Fa- ſern ſind bisweilen die Urſache geweſen, daß beruͤhmte Maͤnner auch dieſes Saamenſchnur ſelbſt unterhalb die- ſem ſchiefen Muskel herausgeleiter (b), und einen Theil des Saamenringes dazu gezogen haben. Beiderlei Ver- ſchiedenheit im Baue hat J. B. Winslow(c), ich da- gegen die erſte Art, beſtaͤndig geſehen.
Er hat mit dem vorhergehenden faſt einerlei Verrich- tungen, er zieht ganz offenbar die Ribben nieder, und ruͤkkwerts (d), indem er von dem Darmknochen zu den Ribben, noch ſtaͤrkere Faſern heraufſendet. Zugleich druͤkkt er den hervorragenden Bauch gegen die Ruͤkken- wirbel zuruͤkke, und das mit noch groͤſſerm Nachdrukke, weil er den Urſprung von dieſen Wirbeln hernimmt, und folglich thut er dem Zwerchfelle Widerſtand, wel- ches den Bauch ausdehnt. Da der gerade Muskel lang iſt, ſo haͤlt er dieſen durch eine breite, und ge- doppelte Sehne im Zaume.
Seine andre Geſchaͤfte, welche zum Atemholen wenig beitragen, uͤbergehe ich vor dismal.
Unter die Verſchiedenheiten kann man einen beſondern Muskel rechnen, welcher ſich zwiſchen die zween aufſtei- genden in die Mitte lagert (e), oder den, zwiſchen dem Queermuskel, und ſchief aufſteigenden entdekkten Muskel, welcher mit dem Bruſtmuskel vereinigt geweſen (f), der-
gleichen
(a)[Spaltenumbruch]GVNZ. S. 18. lievtavd. S. 253. verdier. S. 25. bar- beavt. Splanchnol. S. 78. platner de hydrocele. S. 12.
(b)ALBIN. S. 283. f. 4. 5. evſtach. T. 32. ſpigel. T. 10. fanton hiſt. anat. letzte Ausg. S. 48.
(c)[Spaltenumbruch]n. 94.
(d)ALBIN. S. 281.
(e)WEITBRECHT com- ment. Acad. Petrop. T. IV. S. 260.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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Darmknochen herablaufen. Er gebiert in der That den
Hodenheber (cremaſter), dieſen Begleiter der Saamen-
gefaͤſſe, und es pflanzen ſich bisweilen unter dem Saamen-
ſtrikke einige herumirrende Faſern fort. Und dieſe Fa-
ſern ſind bisweilen die Urſache geweſen, daß beruͤhmte
Maͤnner auch dieſes Saamenſchnur ſelbſt unterhalb die-
ſem ſchiefen Muskel herausgeleiter (b), und einen Theil
des Saamenringes dazu gezogen haben. Beiderlei Ver-
ſchiedenheit im Baue hat J. B. Winslow (c), ich da-
gegen die erſte Art, beſtaͤndig geſehen.
Er hat mit dem vorhergehenden faſt einerlei Verrich-
tungen, er zieht ganz offenbar die Ribben nieder, und
ruͤkkwerts (d), indem er von dem Darmknochen zu den
Ribben, noch ſtaͤrkere Faſern heraufſendet. Zugleich
druͤkkt er den hervorragenden Bauch gegen die Ruͤkken-
wirbel zuruͤkke, und das mit noch groͤſſerm Nachdrukke,
weil er den Urſprung von dieſen Wirbeln hernimmt,
und folglich thut er dem Zwerchfelle Widerſtand, wel-
ches den Bauch ausdehnt. Da der gerade Muskel
lang iſt, ſo haͤlt er dieſen durch eine breite, und ge-
doppelte Sehne im Zaume.
Seine andre Geſchaͤfte, welche zum Atemholen wenig
beitragen, uͤbergehe ich vor dismal.
Unter die Verſchiedenheiten kann man einen beſondern
Muskel rechnen, welcher ſich zwiſchen die zween aufſtei-
genden in die Mitte lagert (e), oder den, zwiſchen dem
Queermuskel, und ſchief aufſteigenden entdekkten Muskel,
welcher mit dem Bruſtmuskel vereinigt geweſen (f), der-
gleichen
(a)
GVNZ. S. 18. lievtavd.
S. 253. verdier. S. 25. bar-
beavt. Splanchnol. S. 78.
platner de hydrocele. S. 12.
(b) ALBIN. S. 283. f. 4. 5.
evſtach. T. 32. ſpigel. T. 10.
fanton hiſt. anat. letzte Ausg.
S. 48.
(c)
n. 94.
(d) ALBIN. S. 281.
(e) WEITBRECHT com-
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(f) RHODIVS mantiſſ. anat.
n. 6. 7.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/114>, abgerufen am 24.11.2024.
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