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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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I. Abschnitt. Die Brust.
mehresten Anfänge legen sich zwischen die grössern Seh-
nen des gezakkten Muskels (y) ein, abwerts nehmen sie an
Grösse ab, so daß die lezten kaum die Gestalt eines Zak-
kens übrig behalten, und gerade sind (z). Alle Zakken,
nämlich bis zur zehnten Ribbe, nehmen ihren Ursprung
von der Vorderseite, und dem untern Rande, und ihr
Anfang, wo sie der Queere nach laufen, ist ansehnlicher,
wo sie absteigen, kleiner. Er vermischt sich mit den Zwi-
schenribbenmuskeln, mit dem breitesten, mit dem grossen
gezakkten, und dem Brustmuskeln durch verschiedne
Gebünde (a).

Die öbersten Fasern sind die kürzesten, arten zu erst
in eine Sehne aus, und werfen sich erst über die Ribben,
und dann auch über den geraden Muskel. Die folgenden
sind fleischiger, und bei den untersten Ribben ebenfalls
kurz. Die öbersten, welche über die Ribben weglaufen,
verlieren sich vor Dünnheit in der Gegend der sechsten,
siebenden Ribbe, und des Untertheils des Brustkno-
chens (b). Die untersten Fasern entspringen von den
untersten Ribben, und hängen sich an den Rand und
Kamm des Darmknochens (c), von der vordern obern
Gräte, rükkwerts, und an die Hinderlefze des Kammes.
Alle übrige fangen sich mit einer sehr breiten Sehne an,
welche einwerts herabsteigt, vor dem geraden Muskel,
den ganzen Bauch lang, und einen Theil der Seiten bei
den kurzen Ribben, nach innen zu her wandert, bis sie
endlich mitten am Bauche mit den ähnlichen sehnigen Fasern
der wechselweisen Seite verwikkelt verschwindet (d), nach-
dem sie auch von den schiefen aufsteigenden der andern

Seite
(y) [Spaltenumbruch] ALBIN. T. I. spigel.
L. IV. T. IV.
u. s. f.
(z) ALBIN. T. 13. f. 1. 2.
(a) ALBIN. LIEVTAVD.
S. 251. winsl. n. 76.
(b) ALBINVS.
(c) [Spaltenumbruch] ALBIN. f. 1. 2. winsl.
n.
79.
(d) CARP. Isagog. S. 5. b.
achillin.
S. 111. albin.
f.
2. S. 277. winslow. n. 86.
G 3

I. Abſchnitt. Die Bruſt.
mehreſten Anfaͤnge legen ſich zwiſchen die groͤſſern Seh-
nen des gezakkten Muskels (y) ein, abwerts nehmen ſie an
Groͤſſe ab, ſo daß die lezten kaum die Geſtalt eines Zak-
kens uͤbrig behalten, und gerade ſind (z). Alle Zakken,
naͤmlich bis zur zehnten Ribbe, nehmen ihren Urſprung
von der Vorderſeite, und dem untern Rande, und ihr
Anfang, wo ſie der Queere nach laufen, iſt anſehnlicher,
wo ſie abſteigen, kleiner. Er vermiſcht ſich mit den Zwi-
ſchenribbenmuskeln, mit dem breiteſten, mit dem groſſen
gezakkten, und dem Bruſtmuskeln durch verſchiedne
Gebuͤnde (a).

Die oͤberſten Faſern ſind die kuͤrzeſten, arten zu erſt
in eine Sehne aus, und werfen ſich erſt uͤber die Ribben,
und dann auch uͤber den geraden Muskel. Die folgenden
ſind fleiſchiger, und bei den unterſten Ribben ebenfalls
kurz. Die oͤberſten, welche uͤber die Ribben weglaufen,
verlieren ſich vor Duͤnnheit in der Gegend der ſechſten,
ſiebenden Ribbe, und des Untertheils des Bruſtkno-
chens (b). Die unterſten Faſern entſpringen von den
unterſten Ribben, und haͤngen ſich an den Rand und
Kamm des Darmknochens (c), von der vordern obern
Graͤte, ruͤkkwerts, und an die Hinderlefze des Kammes.
Alle uͤbrige fangen ſich mit einer ſehr breiten Sehne an,
welche einwerts herabſteigt, vor dem geraden Muskel,
den ganzen Bauch lang, und einen Theil der Seiten bei
den kurzen Ribben, nach innen zu her wandert, bis ſie
endlich mitten am Bauche mit den aͤhnlichen ſehnigen Faſern
der wechſelweiſen Seite verwikkelt verſchwindet (d), nach-
dem ſie auch von den ſchiefen aufſteigenden der andern

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(y) [Spaltenumbruch] ALBIN. T. I. ſpigel.
L. IV. T. IV.
u. ſ. f.
(z) ALBIN. T. 13. f. 1. 2.
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S. 251. winſl. n. 76.
(b) ALBINVS.
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79.
(d) CARP. Iſagog. S. 5. b.
achillin.
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G 3
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[101/0107] I. Abſchnitt. Die Bruſt. mehreſten Anfaͤnge legen ſich zwiſchen die groͤſſern Seh- nen des gezakkten Muskels (y) ein, abwerts nehmen ſie an Groͤſſe ab, ſo daß die lezten kaum die Geſtalt eines Zak- kens uͤbrig behalten, und gerade ſind (z). Alle Zakken, naͤmlich bis zur zehnten Ribbe, nehmen ihren Urſprung von der Vorderſeite, und dem untern Rande, und ihr Anfang, wo ſie der Queere nach laufen, iſt anſehnlicher, wo ſie abſteigen, kleiner. Er vermiſcht ſich mit den Zwi- ſchenribbenmuskeln, mit dem breiteſten, mit dem groſſen gezakkten, und dem Bruſtmuskeln durch verſchiedne Gebuͤnde (a). Die oͤberſten Faſern ſind die kuͤrzeſten, arten zu erſt in eine Sehne aus, und werfen ſich erſt uͤber die Ribben, und dann auch uͤber den geraden Muskel. Die folgenden ſind fleiſchiger, und bei den unterſten Ribben ebenfalls kurz. Die oͤberſten, welche uͤber die Ribben weglaufen, verlieren ſich vor Duͤnnheit in der Gegend der ſechſten, ſiebenden Ribbe, und des Untertheils des Bruſtkno- chens (b). Die unterſten Faſern entſpringen von den unterſten Ribben, und haͤngen ſich an den Rand und Kamm des Darmknochens (c), von der vordern obern Graͤte, ruͤkkwerts, und an die Hinderlefze des Kammes. Alle uͤbrige fangen ſich mit einer ſehr breiten Sehne an, welche einwerts herabſteigt, vor dem geraden Muskel, den ganzen Bauch lang, und einen Theil der Seiten bei den kurzen Ribben, nach innen zu her wandert, bis ſie endlich mitten am Bauche mit den aͤhnlichen ſehnigen Faſern der wechſelweiſen Seite verwikkelt verſchwindet (d), nach- dem ſie auch von den ſchiefen aufſteigenden der andern Seite (y) ALBIN. T. I. ſpigel. L. IV. T. IV. u. ſ. f. (z) ALBIN. T. 13. f. 1. 2. (a) ALBIN. LIEVTAVD. S. 251. winſl. n. 76. (b) ALBINVS. (c) ALBIN. f. 1. 2. winſl. n. 79. (d) CARP. Iſagog. S. 5. b. achillin. S. 111. albin. f. 2. S. 277. winſlow. n. 86. G 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/107>, abgerufen am 28.11.2024.