laufes, nunmehr dem Blute alle seine Wirksamkeit frei stellt.
Die Fieberhizze thut eben das, was die Feuerzhizze thut; sie macht nämlich das Blut noch gerinnbarer, als es schon von Natur ist. Es wächset nämlich in heftigen Fiebern die zusammenhängende Kraft des Blutes von den 8, 9 und 12 Graden an, die es im gesunden Men- schen besizzet, bis zu 32 (e), 48, 56, und so gar, welches aber das Leben kostet, bis zu 64 Graden. Wenn man in den geronnenen Blutkuchen, der aus einem vor 24 Stunden abgezapftem Blute eines ganz gesunden Men- schen wird, ein Gewichte von acht Quentchen schwer herabfallen läst, so zerteilet dieses den Klumpen; da man hingegen im Fieber 70 Quentchen nötig hat, wenn der Kuchen nachgeben soll (f).
§. 7. Geronnenes Geblüte löset sich wenn es sich selbst überlassen ist, mit der Zeit von selbsten auf.
Ein geronnener Blutklumpen wird allmälich in freier Luft, und in mäßiger Wärme (g), die entweder von 50 Graden, oder noch kleiner ist, faul; er wird nach und nach leichter, als er erst war, er fängt nunmehr an im Wasser oben auf zu schwimmen, und er widersteht dem Untertauchen (h), da er doch, als man das Blut frisch abzapfte, den Augenblik im Wasser zu Boden sank. Solchergestalt artet das Blut in ein gelbes Wasser (i) und in ein flüchtiges und stinkendes (k) Wesen aus, bis davon, die gedachte rote Schale ausgenommen, weiter nichts übrig bleibt: indessen versichert doch auch der be-
rümte
(e)[Spaltenumbruch]
Browne Langrishmodern. practice, S. 68. 229 u. f.
(f) Samuel Mihles zur Ueber- sezzung der Primar. linear. physiol. T. II. S. 357.
(g)[Spaltenumbruch]Schwenke S. 128. prin- cle Exp. S. 416.
(h)Schwenke S. 113.
(i)harvei de gener. S. 160.
(k)nordford of cancrous tu- mours. S. 107.
E 3
Das Rothe darinnen.
laufes, nunmehr dem Blute alle ſeine Wirkſamkeit frei ſtellt.
Die Fieberhizze thut eben das, was die Feuerzhizze thut; ſie macht naͤmlich das Blut noch gerinnbarer, als es ſchon von Natur iſt. Es waͤchſet naͤmlich in heftigen Fiebern die zuſammenhaͤngende Kraft des Blutes von den 8, 9 und 12 Graden an, die es im geſunden Men- ſchen beſizzet, bis zu 32 (e), 48, 56, und ſo gar, welches aber das Leben koſtet, bis zu 64 Graden. Wenn man in den geronnenen Blutkuchen, der aus einem vor 24 Stunden abgezapftem Blute eines ganz geſunden Men- ſchen wird, ein Gewichte von acht Quentchen ſchwer herabfallen laͤſt, ſo zerteilet dieſes den Klumpen; da man hingegen im Fieber 70 Quentchen noͤtig hat, wenn der Kuchen nachgeben ſoll (f).
§. 7. Geronnenes Gebluͤte loͤſet ſich wenn es ſich ſelbſt uͤberlaſſen iſt, mit der Zeit von ſelbſten auf.
Ein geronnener Blutklumpen wird allmaͤlich in freier Luft, und in maͤßiger Waͤrme (g), die entweder von 50 Graden, oder noch kleiner iſt, faul; er wird nach und nach leichter, als er erſt war, er faͤngt nunmehr an im Waſſer oben auf zu ſchwimmen, und er widerſteht dem Untertauchen (h), da er doch, als man das Blut friſch abzapfte, den Augenblik im Waſſer zu Boden ſank. Solchergeſtalt artet das Blut in ein gelbes Waſſer (i) und in ein fluͤchtiges und ſtinkendes (k) Weſen aus, bis davon, die gedachte rote Schale ausgenommen, weiter nichts uͤbrig bleibt: indeſſen verſichert doch auch der be-
ruͤmte
(e)[Spaltenumbruch]
Browne Langriſhmodern. practice, S. 68. 229 u. f.
(f) Samuel Mihles zur Ueber- ſezzung der Primar. linear. phyſiol. T. II. S. 357.
(g)[Spaltenumbruch]Schwenke S. 128. prin- cle Exp. S. 416.
(h)Schwenke S. 113.
(i)harvei de gener. S. 160.
(k)nordford of cancrous tu- mours. S. 107.
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Das Rothe darinnen.
laufes, nunmehr dem Blute alle ſeine Wirkſamkeit frei
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Die Fieberhizze thut eben das, was die Feuerzhizze
thut; ſie macht naͤmlich das Blut noch gerinnbarer, als
es ſchon von Natur iſt. Es waͤchſet naͤmlich in heftigen
Fiebern die zuſammenhaͤngende Kraft des Blutes von
den 8, 9 und 12 Graden an, die es im geſunden Men-
ſchen beſizzet, bis zu 32 (e), 48, 56, und ſo gar, welches
aber das Leben koſtet, bis zu 64 Graden. Wenn man
in den geronnenen Blutkuchen, der aus einem vor 24
Stunden abgezapftem Blute eines ganz geſunden Men-
ſchen wird, ein Gewichte von acht Quentchen ſchwer
herabfallen laͤſt, ſo zerteilet dieſes den Klumpen; da man
hingegen im Fieber 70 Quentchen noͤtig hat, wenn der
Kuchen nachgeben ſoll (f).
§. 7.
Geronnenes Gebluͤte loͤſet ſich wenn es ſich ſelbſt
uͤberlaſſen iſt, mit der Zeit von ſelbſten auf.
Ein geronnener Blutklumpen wird allmaͤlich in freier
Luft, und in maͤßiger Waͤrme (g), die entweder von 50
Graden, oder noch kleiner iſt, faul; er wird nach und
nach leichter, als er erſt war, er faͤngt nunmehr an im
Waſſer oben auf zu ſchwimmen, und er widerſteht dem
Untertauchen (h), da er doch, als man das Blut friſch
abzapfte, den Augenblik im Waſſer zu Boden ſank.
Solchergeſtalt artet das Blut in ein gelbes Waſſer (i)
und in ein fluͤchtiges und ſtinkendes (k) Weſen aus, bis
davon, die gedachte rote Schale ausgenommen, weiter
nichts uͤbrig bleibt: indeſſen verſichert doch auch der be-
ruͤmte
(e)
Browne Langriſh modern.
practice, S. 68. 229 u. f.
(f) Samuel Mihles zur Ueber-
ſezzung der Primar. linear. phyſiol.
T. II. S. 357.
(g)
Schwenke S. 128. prin-
cle Exp. S. 416.
(h) Schwenke S. 113.
(i) harvei de gener. S. 160.
(k) nordford of cancrous tu-
mours. S. 107.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/89>, abgerufen am 20.11.2024.
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