in ein Wasser zusammen (i)(k). Es hat dieses Wasser einen kleinen Geruch an sich (l), es ist fast ohne allen Ge- schmak, und es äussert, wenn man es mit andern Sal- zen vermischt, nicht das geringste Zeichen von einem sau- ren, oder laugenhaften Wesen (m). Und es scheinet eben dieses Wasser mit der Materie, die wir ausdünsten, einerlei zu seyn.
Büsset das Blut diesen Damf gleich ein, so er- langt die übrige Blutmasse, bei einerlei Umfange, dennoch eine grössere Schwere. Es machet der berühmte Jurin diesen Unterscheid so gros, daß ein warmes Blut 1053 Theile, und ein kaltes 1055 (n) schwer wiegen soll. George Martine(o) fand diese Verschiedenheit noch um etwas grösser, indem sich nach ihm die Schwere des warmen Blutes, zu dem gleichen Gewichte des kalten Blutes, wie 135 zu 134 verhielt. Noch um etwas grösser macht unser vormals ganz besondrer Freund, J. F. Schreiber(p) dieses Verhältnis, wenn er solches wie 100 zu 99 angibt.
§. 5. Der rote Theil des Blutes (Blutklumpe, cruor). Jst schwerer an Gewichte, als das Salz- wasser, und Wasser.
Wir haben gesagt, daß das Blut, wenn es aus der Blutader läuft, so gleich ganz und gar zu gerinnen an- fange (q), und daß dieser ganze Saft bis dahin einerlei
Eigen-
(i)[Spaltenumbruch]BörhaaveElement. Chem. T. II. S. 355. Oper. 119.
(k) Besiehe das 4te Buch.
(l) Daß es dennoch einigen Ge- ruch an sich habe, bezeugt Carl Aug. von bergen Haematoscop. S. 9.
(m)Börhaave ang. Ort.
(n)[Spaltenumbruch]Dissert. phys. mathem. VIII. S. 104.
(o)Essays of a Societ. at Edim- burg. T. II. S. 97. n. 7. S. 99.
(p)Almagest. S. 156. Es gibt Martine das erstere Verhältnis mit diesem gleich gros an; sie ge- hen aber in Warheit sehr weit von einander ab.
(q) Buch 5. §. 8.
Fuͤnftes Buch. Das Blut.
in ein Waſſer zuſammen (i)(k). Es hat dieſes Waſſer einen kleinen Geruch an ſich (l), es iſt faſt ohne allen Ge- ſchmak, und es aͤuſſert, wenn man es mit andern Sal- zen vermiſcht, nicht das geringſte Zeichen von einem ſau- ren, oder laugenhaften Weſen (m). Und es ſcheinet eben dieſes Waſſer mit der Materie, die wir ausduͤnſten, einerlei zu ſeyn.
Buͤſſet das Blut dieſen Damf gleich ein, ſo er- langt die uͤbrige Blutmaſſe, bei einerlei Umfange, dennoch eine groͤſſere Schwere. Es machet der beruͤhmte Jurin dieſen Unterſcheid ſo gros, daß ein warmes Blut 1053 Theile, und ein kaltes 1055 (n) ſchwer wiegen ſoll. George Martine(o) fand dieſe Verſchiedenheit noch um etwas groͤſſer, indem ſich nach ihm die Schwere des warmen Blutes, zu dem gleichen Gewichte des kalten Blutes, wie 135 zu 134 verhielt. Noch um etwas groͤſſer macht unſer vormals ganz beſondrer Freund, J. F. Schreiber(p) dieſes Verhaͤltnis, wenn er ſolches wie 100 zu 99 angibt.
§. 5. Der rote Theil des Blutes (Blutklumpe, cruor). Jſt ſchwerer an Gewichte, als das Salz- waſſer, und Waſſer.
Wir haben geſagt, daß das Blut, wenn es aus der Blutader laͤuft, ſo gleich ganz und gar zu gerinnen an- fange (q), und daß dieſer ganze Saft bis dahin einerlei
Eigen-
(i)[Spaltenumbruch]BörhaaveElement. Chem. T. II. S. 355. Oper. 119.
(k) Beſiehe das 4te Buch.
(l) Daß es dennoch einigen Ge- ruch an ſich habe, bezeugt Carl Aug. von bergen Haematoſcop. S. 9.
(m)Börhaave ang. Ort.
(n)[Spaltenumbruch]Diſſert. phyſ. mathem. VIII. S. 104.
(o)Eſſays of a Societ. at Edim- burg. T. II. S. 97. n. 7. S. 99.
(p)Almageſt. S. 156. Es gibt Martine das erſtere Verhaͤltnis mit dieſem gleich gros an; ſie ge- hen aber in Warheit ſehr weit von einander ab.
(q) Buch 5. §. 8.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0080"n="60"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Fuͤnftes Buch. Das Blut.</hi></fw><lb/>
in ein Waſſer zuſammen <noteplace="foot"n="(i)"><cb/><hirendition="#fr">Börhaave</hi><hirendition="#aq">Element. Chem.<lb/>
T. II.</hi> S. 355. <hirendition="#aq">Oper.</hi> 119.</note><noteplace="foot"n="(k)">Beſiehe das 4te Buch.</note>. Es hat dieſes Waſſer<lb/>
einen kleinen Geruch an ſich <noteplace="foot"n="(l)">Daß es dennoch einigen Ge-<lb/>
ruch an ſich habe, bezeugt <hirendition="#aq">Carl<lb/>
Aug.</hi> von <hirendition="#aq"><hirendition="#k">bergen</hi> Haematoſcop.</hi><lb/>
S. 9.</note>, es iſt faſt ohne allen Ge-<lb/>ſchmak, und es aͤuſſert, wenn man es mit andern Sal-<lb/>
zen vermiſcht, nicht das geringſte Zeichen von einem ſau-<lb/>
ren, oder laugenhaften Weſen <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#fr">Börhaave</hi> ang. Ort.</note>. Und es ſcheinet<lb/>
eben dieſes Waſſer mit der Materie, die wir ausduͤnſten,<lb/>
einerlei zu ſeyn.</p><lb/><p>Buͤſſet das Blut dieſen Damf gleich ein, ſo er-<lb/>
langt die uͤbrige Blutmaſſe, bei einerlei Umfange, dennoch<lb/>
eine groͤſſere Schwere. Es machet der beruͤhmte <hirendition="#fr">Jurin</hi><lb/>
dieſen Unterſcheid ſo gros, daß ein warmes Blut 1053<lb/>
Theile, und ein kaltes 1055 <noteplace="foot"n="(n)"><cb/><hirendition="#aq">Diſſert. phyſ. mathem. VIII.</hi><lb/>
S. 104.</note>ſchwer wiegen ſoll.<lb/>
George <hirendition="#fr">Martine</hi><noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">Eſſays of a Societ. at Edim-<lb/>
burg. T. II.</hi> S. 97. <hirendition="#aq">n.</hi> 7. S. 99.</note> fand dieſe Verſchiedenheit noch<lb/>
um etwas groͤſſer, indem ſich nach ihm die Schwere des<lb/>
warmen Blutes, zu dem gleichen Gewichte des kalten<lb/>
Blutes, wie 135 zu 134 verhielt. Noch um etwas<lb/>
groͤſſer macht unſer vormals ganz beſondrer Freund, J.<lb/>
F. <hirendition="#fr">Schreiber</hi><noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">Almageſt.</hi> S. 156. Es gibt<lb/><hirendition="#fr">Martine</hi> das erſtere Verhaͤltnis<lb/>
mit dieſem gleich gros an; ſie ge-<lb/>
hen aber in Warheit ſehr weit von<lb/>
einander ab.</note> dieſes Verhaͤltnis, wenn er ſolches<lb/>
wie 100 zu 99 angibt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 5.<lb/>
Der rote Theil des Blutes (Blutklumpe, <hirendition="#aq">cruor</hi>).<lb/>
Jſt ſchwerer an Gewichte, als das Salz-<lb/>
waſſer, und Waſſer.</head><lb/><p>Wir haben geſagt, daß das Blut, wenn es aus der<lb/>
Blutader laͤuft, ſo gleich ganz und gar zu gerinnen an-<lb/>
fange <noteplace="foot"n="(q)">Buch 5. §. 8.</note>, und daß dieſer ganze Saft bis dahin einerlei<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Eigen-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[60/0080]
Fuͤnftes Buch. Das Blut.
in ein Waſſer zuſammen (i) (k). Es hat dieſes Waſſer
einen kleinen Geruch an ſich (l), es iſt faſt ohne allen Ge-
ſchmak, und es aͤuſſert, wenn man es mit andern Sal-
zen vermiſcht, nicht das geringſte Zeichen von einem ſau-
ren, oder laugenhaften Weſen (m). Und es ſcheinet
eben dieſes Waſſer mit der Materie, die wir ausduͤnſten,
einerlei zu ſeyn.
Buͤſſet das Blut dieſen Damf gleich ein, ſo er-
langt die uͤbrige Blutmaſſe, bei einerlei Umfange, dennoch
eine groͤſſere Schwere. Es machet der beruͤhmte Jurin
dieſen Unterſcheid ſo gros, daß ein warmes Blut 1053
Theile, und ein kaltes 1055 (n) ſchwer wiegen ſoll.
George Martine (o) fand dieſe Verſchiedenheit noch
um etwas groͤſſer, indem ſich nach ihm die Schwere des
warmen Blutes, zu dem gleichen Gewichte des kalten
Blutes, wie 135 zu 134 verhielt. Noch um etwas
groͤſſer macht unſer vormals ganz beſondrer Freund, J.
F. Schreiber (p) dieſes Verhaͤltnis, wenn er ſolches
wie 100 zu 99 angibt.
§. 5.
Der rote Theil des Blutes (Blutklumpe, cruor).
Jſt ſchwerer an Gewichte, als das Salz-
waſſer, und Waſſer.
Wir haben geſagt, daß das Blut, wenn es aus der
Blutader laͤuft, ſo gleich ganz und gar zu gerinnen an-
fange (q), und daß dieſer ganze Saft bis dahin einerlei
Eigen-
(i)
Börhaave Element. Chem.
T. II. S. 355. Oper. 119.
(k) Beſiehe das 4te Buch.
(l) Daß es dennoch einigen Ge-
ruch an ſich habe, bezeugt Carl
Aug. von bergen Haematoſcop.
S. 9.
(m) Börhaave ang. Ort.
(n)
Diſſert. phyſ. mathem. VIII.
S. 104.
(o) Eſſays of a Societ. at Edim-
burg. T. II. S. 97. n. 7. S. 99.
(p) Almageſt. S. 156. Es gibt
Martine das erſtere Verhaͤltnis
mit dieſem gleich gros an; ſie ge-
hen aber in Warheit ſehr weit von
einander ab.
(q) Buch 5. §. 8.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/80>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.