von den Hoden abgesondert zu werden, sondern in der That von den Theilchen her, welche von dem bereits fer- tigen Saamen eingesogen worden. Es hat nämlich ein verschnittnes Thier weder diesen ganzen Geruch, noch im Hirschgeschlechte Geweihe, wenn man gleich den Hirschbökken blos die Saamengefässe unterbindet, und man hat folglich nichts geändert, woraus folgen könnte, daß nicht von den Speisen in der Blutmasse dergleichen Theilchen erzeugt werden müsten.
Doch wir haben bereits die Menge der wiederein- saugenden Blutadern an ihrem Orte erwiesen, und wir wollen sie ferner noch an den Hölungen des Ribben- fells (p), des Herzbeutels (q), des Darmfells (r), der Ge- hirnkammern (s), der Gallenblase, der Harnblase (t) und der wäßrigen Flüßigkeit im Auge (u) bestätigen. Es schwizzet nämlich Wasser, welches man in die Blutadern bringt, in alle diese Behälter aller Orten aus, so wie eben dieses auch der in Kornbrantweine aufgelöste Fisch- leim thut.
Was die kleinere Hölchen betrift, so läst es sich eben so leicht erweisen, daß in Blutadern gesprizztes Wasser in die Beutelchen des Fettes (x), in die kleine Hölen der Lunge (y), in die einzelne Bläschen des Gedärmes (y*) überschwizzt, und damit ich die Sache mit einem Worte erschöpfe, so erstrekkt sich das Einsaugen der Blutadern eben so weit, als das Ausdamfen der Schlagadern (z).
Es gibt Fälle, wo der zärtere Theil aus dem Gange selbst mittelst der Flieswassergefässe eingesogen wird.
Dahin
(p)[Spaltenumbruch]
2. Buch.
(q) 4. Buch.
(r) 2. Buch. kaavw n. 614.
(s) 2. Buch. kaavw. n. 614.
(t) Ebenders. n. 492. boer- haave Instik. n. 334.
(u)Comment. ad Praelect. boerhaav. L. IV. S. 183.
(x)[Spaltenumbruch]
2. Buch.
(y) Vergleichet vor der Hand damit die Prim. lin. Physiol. n. 272. kaauw. u. f. w.
(y*) Denn sie werden gleich glükklich durch Schlagadern und durch Blutadern ausgesprizzt.
(z)Kaauw an sehr vielen Orten.
Siebendes Buch. Die Urſachen
von den Hoden abgeſondert zu werden, ſondern in der That von den Theilchen her, welche von dem bereits fer- tigen Saamen eingeſogen worden. Es hat naͤmlich ein verſchnittnes Thier weder dieſen ganzen Geruch, noch im Hirſchgeſchlechte Geweihe, wenn man gleich den Hirſchboͤkken blos die Saamengefaͤſſe unterbindet, und man hat folglich nichts geaͤndert, woraus folgen koͤnnte, daß nicht von den Speiſen in der Blutmaſſe dergleichen Theilchen erzeugt werden muͤſten.
Doch wir haben bereits die Menge der wiederein- ſaugenden Blutadern an ihrem Orte erwieſen, und wir wollen ſie ferner noch an den Hoͤlungen des Ribben- fells (p), des Herzbeutels (q), des Darmfells (r), der Ge- hirnkammern (s), der Gallenblaſe, der Harnblaſe (t) und der waͤßrigen Fluͤßigkeit im Auge (u) beſtaͤtigen. Es ſchwizzet naͤmlich Waſſer, welches man in die Blutadern bringt, in alle dieſe Behaͤlter aller Orten aus, ſo wie eben dieſes auch der in Kornbrantweine aufgeloͤſte Fiſch- leim thut.
Was die kleinere Hoͤlchen betrift, ſo laͤſt es ſich eben ſo leicht erweiſen, daß in Blutadern geſprizztes Waſſer in die Beutelchen des Fettes (x), in die kleine Hoͤlen der Lunge (y), in die einzelne Blaͤschen des Gedaͤrmes (y*) uͤberſchwizzt, und damit ich die Sache mit einem Worte erſchoͤpfe, ſo erſtrekkt ſich das Einſaugen der Blutadern eben ſo weit, als das Ausdamfen der Schlagadern (z).
Es gibt Faͤlle, wo der zaͤrtere Theil aus dem Gange ſelbſt mittelſt der Flieswaſſergefaͤſſe eingeſogen wird.
Dahin
(p)[Spaltenumbruch]
2. Buch.
(q) 4. Buch.
(r) 2. Buch. kaavw n. 614.
(s) 2. Buch. kaavw. n. 614.
(t) Ebenderſ. n. 492. boer- haave Inſtik. n. 334.
(u)Comment. ad Praelect. boerhaav. L. IV. S. 183.
(x)[Spaltenumbruch]
2. Buch.
(y) Vergleichet vor der Hand damit die Prim. lin. Phyſiol. n. 272. kaauw. u. f. w.
(y*) Denn ſie werden gleich gluͤkklich durch Schlagadern und durch Blutadern ausgeſprizzt.
(z)Kaauw an ſehr vielen Orten.
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Siebendes Buch. Die Urſachen
von den Hoden abgeſondert zu werden, ſondern in der
That von den Theilchen her, welche von dem bereits fer-
tigen Saamen eingeſogen worden. Es hat naͤmlich ein
verſchnittnes Thier weder dieſen ganzen Geruch, noch
im Hirſchgeſchlechte Geweihe, wenn man gleich den
Hirſchboͤkken blos die Saamengefaͤſſe unterbindet, und
man hat folglich nichts geaͤndert, woraus folgen koͤnnte,
daß nicht von den Speiſen in der Blutmaſſe dergleichen
Theilchen erzeugt werden muͤſten.
Doch wir haben bereits die Menge der wiederein-
ſaugenden Blutadern an ihrem Orte erwieſen, und wir
wollen ſie ferner noch an den Hoͤlungen des Ribben-
fells (p), des Herzbeutels (q), des Darmfells (r), der Ge-
hirnkammern (s), der Gallenblaſe, der Harnblaſe (t) und
der waͤßrigen Fluͤßigkeit im Auge (u) beſtaͤtigen. Es
ſchwizzet naͤmlich Waſſer, welches man in die Blutadern
bringt, in alle dieſe Behaͤlter aller Orten aus, ſo wie
eben dieſes auch der in Kornbrantweine aufgeloͤſte Fiſch-
leim thut.
Was die kleinere Hoͤlchen betrift, ſo laͤſt es ſich eben
ſo leicht erweiſen, daß in Blutadern geſprizztes Waſſer
in die Beutelchen des Fettes (x), in die kleine Hoͤlen der
Lunge (y), in die einzelne Blaͤschen des Gedaͤrmes (y*)
uͤberſchwizzt, und damit ich die Sache mit einem Worte
erſchoͤpfe, ſo erſtrekkt ſich das Einſaugen der Blutadern
eben ſo weit, als das Ausdamfen der Schlagadern (z).
Es gibt Faͤlle, wo der zaͤrtere Theil aus dem Gange
ſelbſt mittelſt der Flieswaſſergefaͤſſe eingeſogen wird.
Dahin
(p)
2. Buch.
(q) 4. Buch.
(r) 2. Buch. kaavw n. 614.
(s) 2. Buch. kaavw. n. 614.
(t) Ebenderſ. n. 492. boer-
haave Inſtik. n. 334.
(u) Comment. ad Praelect.
boerhaav. L. IV. S. 183.
(x)
2. Buch.
(y) Vergleichet vor der Hand
damit die Prim. lin. Phyſiol. n.
272. kaauw. u. f. w.
(y*) Denn ſie werden gleich
gluͤkklich durch Schlagadern und
durch Blutadern ausgeſprizzt.
(z) Kaauw an ſehr vielen Orten.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 736. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/756>, abgerufen am 25.11.2024.
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