Spuren in dem Altertume entdekket. Da sie aber viel umständlicher, und nach allen Gelenken von dem berüm- ren Clopton Havers(y) beschrieben worden, so pflegen sie unter dem Namen dieses Mannes, als ihres Erfin- ders, berümt zu seyn: wiewohl derselbe seinen bekanten Gehülfen, Willhelm Cowper(z), an der Ehre Theil nehmen läst.
§. 23. Sie werden Stükk vor Stükk genannt.
Man erlaube uns, wie bei den einfachen Drüsen, Schritt vor Schritt zu gehen. Es sind diejenigen, welche an den untersten Vergliederungen der Körperteile liegen, die ersten, die bekannt geworden, und die zu- gleich auch die grösten sind. Es befindet sich demnach die gröste Drüse in dem Abstande der Pfanne des Bek- kens, welche, um den Hüftenknochen in sich zu nehmen, aus dreien Knochen besteht, und in demjenigen Theile liegt, wo keine Knorpelrinde gegenwärtig ist (a): sie liegt in häufigem Fette vergraben. Eine andre kleine, flache, ausgerandete, befindet sich in der Grube des Hüf- tenkopfes, sie ist aber ganz von obiger verschieden, und es umgibt ausserdem ein settes Zellgewebe, das voller Bläschen, wie Kernchen, ist, die Einlenkung des rund- lichen Bandes (a*).
Um die Kniescheibe lagern sich, wo sich selbige mit dem untern Hüftknochen verbindet, sehr viele Drüsen, welche ein häufiges Fett umwikkelt. Es rechnet selbige J. Benignus Winslow(b) für eine einzige Drüsen- masse, für drei aber Clopton Havers(c), welcher eine
hin-
(y)[Spaltenumbruch]Osteolog. discurs. IV.
(z) S. 187. Ausgabe von 1691.
(a) Vergleichet damit Havers. S. 190. 196. cowper Append. ad bidloo T. 39. f. 2. 3. pitschel de axungia articul. n. 17. bertin. T. IV. S. 3[0].
(a*)[Spaltenumbruch]bertin. T. IV. S. 15.
(b) Angef. Ort. n. 186. 187.
(c) S. 189. nebst dem Kupfer. Vergleicht Pitscheln. 25. Du- verney angef. Ort. T. II. S. 354.
Siebendes Buch. Die Abſonderung.
Spuren in dem Altertume entdekket. Da ſie aber viel umſtaͤndlicher, und nach allen Gelenken von dem beruͤm- ren Clopton Havers(y) beſchrieben worden, ſo pflegen ſie unter dem Namen dieſes Mannes, als ihres Erfin- ders, beruͤmt zu ſeyn: wiewohl derſelbe ſeinen bekanten Gehuͤlfen, Willhelm Cowper(z), an der Ehre Theil nehmen laͤſt.
§. 23. Sie werden Stuͤkk vor Stuͤkk genannt.
Man erlaube uns, wie bei den einfachen Druͤſen, Schritt vor Schritt zu gehen. Es ſind diejenigen, welche an den unterſten Vergliederungen der Koͤrperteile liegen, die erſten, die bekannt geworden, und die zu- gleich auch die groͤſten ſind. Es befindet ſich demnach die groͤſte Druͤſe in dem Abſtande der Pfanne des Bek- kens, welche, um den Huͤftenknochen in ſich zu nehmen, aus dreien Knochen beſteht, und in demjenigen Theile liegt, wo keine Knorpelrinde gegenwaͤrtig iſt (a): ſie liegt in haͤufigem Fette vergraben. Eine andre kleine, flache, ausgerandete, befindet ſich in der Grube des Huͤf- tenkopfes, ſie iſt aber ganz von obiger verſchieden, und es umgibt auſſerdem ein ſettes Zellgewebe, das voller Blaͤschen, wie Kernchen, iſt, die Einlenkung des rund- lichen Bandes (a*).
Um die Knieſcheibe lagern ſich, wo ſich ſelbige mit dem untern Huͤftknochen verbindet, ſehr viele Druͤſen, welche ein haͤufiges Fett umwikkelt. Es rechnet ſelbige J. Benignus Winslow(b) fuͤr eine einzige Druͤſen- maſſe, fuͤr drei aber Clopton Havers(c), welcher eine
hin-
(y)[Spaltenumbruch]Oſteolog. diſcurſ. IV.
(z) S. 187. Ausgabe von 1691.
(a) Vergleichet damit Havers. S. 190. 196. cowper Append. ad bidloo T. 39. f. 2. 3. pitſchel de axungia articul. n. 17. bertin. T. IV. S. 3[0].
(a*)[Spaltenumbruch]bertin. T. IV. S. 15.
(b) Angef. Ort. n. 186. 187.
(c) S. 189. nebſt dem Kupfer. Vergleicht Pitſcheln. 25. Du- verney angef. Ort. T. II. S. 354.
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ren Clopton Havers (y) beſchrieben worden, ſo pflegen
ſie unter dem Namen dieſes Mannes, als ihres Erfin-
ders, beruͤmt zu ſeyn: wiewohl derſelbe ſeinen bekanten
Gehuͤlfen, Willhelm Cowper (z), an der Ehre Theil
nehmen laͤſt.
§. 23.
Sie werden Stuͤkk vor Stuͤkk genannt.
Man erlaube uns, wie bei den einfachen Druͤſen,
Schritt vor Schritt zu gehen. Es ſind diejenigen,
welche an den unterſten Vergliederungen der Koͤrperteile
liegen, die erſten, die bekannt geworden, und die zu-
gleich auch die groͤſten ſind. Es befindet ſich demnach
die groͤſte Druͤſe in dem Abſtande der Pfanne des Bek-
kens, welche, um den Huͤftenknochen in ſich zu nehmen,
aus dreien Knochen beſteht, und in demjenigen Theile
liegt, wo keine Knorpelrinde gegenwaͤrtig iſt (a): ſie
liegt in haͤufigem Fette vergraben. Eine andre kleine,
flache, ausgerandete, befindet ſich in der Grube des Huͤf-
tenkopfes, ſie iſt aber ganz von obiger verſchieden, und
es umgibt auſſerdem ein ſettes Zellgewebe, das voller
Blaͤschen, wie Kernchen, iſt, die Einlenkung des rund-
lichen Bandes (a*).
Um die Knieſcheibe lagern ſich, wo ſich ſelbige mit
dem untern Huͤftknochen verbindet, ſehr viele Druͤſen,
welche ein haͤufiges Fett umwikkelt. Es rechnet ſelbige
J. Benignus Winslow (b) fuͤr eine einzige Druͤſen-
maſſe, fuͤr drei aber Clopton Havers (c), welcher eine
hin-
(y)
Oſteolog. diſcurſ. IV.
(z) S. 187. Ausgabe von 1691.
(a) Vergleichet damit Havers.
S. 190. 196. cowper Append. ad
bidloo T. 39. f. 2. 3. pitſchel
de axungia articul. n. 17. bertin.
T. IV. S. 30.
(a*)
bertin. T. IV. S. 15.
(b) Angef. Ort. n. 186. 187.
(c) S. 189. nebſt dem Kupfer.
Vergleicht Pitſchel n. 25. Du-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 656. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/676>, abgerufen am 20.11.2024.
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