Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.Die Durchseiher. entstehen mit einem zellförmigen Ueberzuge, welcher vonder Knorpelhaut eine Fortsezzung ist. Jch habe aber auch eben so wenig die eilindrische Gänge voll von Ge- lenkschleime gesehen, da sie sich doch in| der dünnen Spizze des Saums eröffnen sollen, ob es gleich berümte Zer- gliederer gibt, welche dergleichen als Augenzeugen be- schreiben (m). Einige besizzen Schweislöcher (n), die mir ebenfalls noch eine unbekannte Sache bleiben (o). Es sind diese Beulchen mit sehr zalreichen Gefäschen übermalt (p), welches theils Schlagadern, theils Blut- adern sind, und ich habe deren Stämmchen hie und da bereits beschrieben (q). Von Nerven zeigt die Zerglie- drung nichts. Jndessen müssen sie welche in der That haben, wenn sie wirklich Schmerzen verursachen (r). Doch wir wissen in den Gelenkschmerzen noch zur Zeit nicht recht, welches die rechte Stelle der Schmerzen sey. Jhre ganze Masse ist an sich weich (s), wiewohl die Kern- chen ein wenig mehr Festigkeit äussern. Sonst behaup- tet noch der vortrefliche Abraham Kaauw (t), daß der Gallert dünner sey, den diese zusammengesezzte Drüsen verfertigen. Es haben die Alten, und das läst sich noch entschul- Spu- (m) [Spaltenumbruch]
cowper beim derham Physico-theolog. L. IV. c. 8. Mor- gan angef. Ort. S. 53. (n) Bertin angef. Ort. (o) duverney Malad. des os T. II. S. 353. (p) ruysch Advers. III. n. 3. (q) Jn der Pfanne der Hüfte, des Knies u. f. Fascic. Anat. IV. Ein Schlagäderchen beschreibt Bertin T. IV. S. 13. (r) monroo of the hones. S. 52. [Spaltenumbruch] Neue Ausg. Er versichert es von der Drüse der Hüftenpfanne. (s) Havers S. 191. Der be- rümte Bertin T. IV. S. 33. winslow n. 69. cheselden Osteo- graph. nov. c. VI. Bertin S. 173. (t) De perspirati. n. 870. (u) De dissect. corp. hum. L. I. c. 22. 25. (x) Advers. anatom. II. animad-
versio 22. S. 52. Die Durchſeiher. entſtehen mit einem zellfoͤrmigen Ueberzuge, welcher vonder Knorpelhaut eine Fortſezzung iſt. Jch habe aber auch eben ſo wenig die eilindriſche Gaͤnge voll von Ge- lenkſchleime geſehen, da ſie ſich doch in| der duͤnnen Spizze des Saums eroͤffnen ſollen, ob es gleich beruͤmte Zer- gliederer gibt, welche dergleichen als Augenzeugen be- ſchreiben (m). Einige beſizzen Schweisloͤcher (n), die mir ebenfalls noch eine unbekannte Sache bleiben (o). Es ſind dieſe Beulchen mit ſehr zalreichen Gefaͤschen uͤbermalt (p), welches theils Schlagadern, theils Blut- adern ſind, und ich habe deren Staͤmmchen hie und da bereits beſchrieben (q). Von Nerven zeigt die Zerglie- drung nichts. Jndeſſen muͤſſen ſie welche in der That haben, wenn ſie wirklich Schmerzen verurſachen (r). Doch wir wiſſen in den Gelenkſchmerzen noch zur Zeit nicht recht, welches die rechte Stelle der Schmerzen ſey. Jhre ganze Maſſe iſt an ſich weich (s), wiewohl die Kern- chen ein wenig mehr Feſtigkeit aͤuſſern. Sonſt behaup- tet noch der vortrefliche Abraham Kaauw (t), daß der Gallert duͤnner ſey, den dieſe zuſammengeſezzte Druͤſen verfertigen. Es haben die Alten, und das laͤſt ſich noch entſchul- Spu- (m) [Spaltenumbruch]
cowper beim derham Phyſico-theolog. L. IV. c. 8. Mor- gan angef. Ort. S. 53. (n) Bertin angef. Ort. (o) duverney Malad. des os T. II. S. 353. (p) ruyſch Adverſ. III. n. 3. (q) Jn der Pfanne der Huͤfte, des Knies u. f. Faſcic. Anat. IV. Ein Schlagaͤderchen beſchreibt Bertin T. IV. S. 13. (r) monroo of the hones. S. 52. [Spaltenumbruch] Neue Ausg. Er verſichert es von der Druͤſe der Huͤftenpfanne. (s) Havers S. 191. Der be- ruͤmte Bertin T. IV. S. 33. winſlow n. 69. cheſelden Oſteo- graph. nov. c. VI. Bertin S. 173. (t) De perſpirati. n. 870. (u) De diſſect. corp. hum. L. I. c. 22. 25. (x) Adverſ. anatom. II. animad-
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Die Durchſeiher.
entſtehen mit einem zellfoͤrmigen Ueberzuge, welcher von
der Knorpelhaut eine Fortſezzung iſt. Jch habe aber
auch eben ſo wenig die eilindriſche Gaͤnge voll von Ge-
lenkſchleime geſehen, da ſie ſich doch in| der duͤnnen Spizze
des Saums eroͤffnen ſollen, ob es gleich beruͤmte Zer-
gliederer gibt, welche dergleichen als Augenzeugen be-
ſchreiben (m). Einige beſizzen Schweisloͤcher (n), die
mir ebenfalls noch eine unbekannte Sache bleiben (o).
Es ſind dieſe Beulchen mit ſehr zalreichen Gefaͤschen
uͤbermalt (p), welches theils Schlagadern, theils Blut-
adern ſind, und ich habe deren Staͤmmchen hie und da
bereits beſchrieben (q). Von Nerven zeigt die Zerglie-
drung nichts. Jndeſſen muͤſſen ſie welche in der That
haben, wenn ſie wirklich Schmerzen verurſachen (r).
Doch wir wiſſen in den Gelenkſchmerzen noch zur Zeit
nicht recht, welches die rechte Stelle der Schmerzen ſey.
Jhre ganze Maſſe iſt an ſich weich (s), wiewohl die Kern-
chen ein wenig mehr Feſtigkeit aͤuſſern. Sonſt behaup-
tet noch der vortrefliche Abraham Kaauw (t), daß der
Gallert duͤnner ſey, den dieſe zuſammengeſezzte Druͤſen
verfertigen.
Es haben die Alten, und das laͤſt ſich noch entſchul-
digen, dieſe Druͤſen mit dem Fette vermengt, und ſo
hat ſie Karl Stephan (u), dieſer nicht ungelerte Aus-
leger der Riveriſchen Kupfer, unter dieſem Namen
beſchrieben. Doch es hat auch von dieſen Druͤſen, J.
B. Morgagni (x), nach ſeiner Gelerſamkeit, noch mehr
Spu-
(m)
cowper beim derham
Phyſico-theolog. L. IV. c. 8. Mor-
gan angef. Ort. S. 53.
(n) Bertin angef. Ort.
(o) duverney Malad. des os T.
II. S. 353.
(p) ruyſch Adverſ. III. n. 3.
(q) Jn der Pfanne der Huͤfte,
des Knies u. f. Faſcic. Anat. IV.
Ein Schlagaͤderchen beſchreibt
Bertin T. IV. S. 13.
(r) monroo of the hones. S. 52.
Neue Ausg. Er verſichert es von
der Druͤſe der Huͤftenpfanne.
(s) Havers S. 191. Der be-
ruͤmte Bertin T. IV. S. 33.
winſlow n. 69. cheſelden Oſteo-
graph. nov. c. VI. Bertin S. 173.
(t) De perſpirati. n. 870.
(u) De diſſect. corp. hum. L. I.
c. 22. 25.
(x) Adverſ. anatom. II. animad-
verſio 22. S. 52.
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