dem ausdünstenden Wasser. Es enthält aber auch die Trähne theils ein Wasser, theils eine Schmier (sebum); der Gelenksaft, wie oben gesagt worden, ein Oel und Flieswasser; die Milch ein drüsiges Flieswasser, und eine Fettigkeit, die sich unter der Haut ausbreitet; der Auswurf aus der Brust unter dem Husten (Sputum) den Speichel und Schleim, und es befinden sich endlich im Narungssafte (chylus) die meresten Säfte des Kör- pers, als die wäßrigen, schleimigen, flieswasserartige, und öligen, in einer Mischung beisammen. Doch um nicht in Feinigkeit auszuschweifen, so ist es schon ge- nung, wenn man einer jeden Flüßigkeit von ihrem vor- nehmsten Grundstoffe den besondern Namen gibt.
Andre Thiere haben auch Säfte von andrer Art in ihren Gefässen, davon man im Menschen nichts änliches antrift. Jch rechne hieher den silberfarbnen Saft in den Gefässen eines Aales, und andrer Fische, die Tinte im Blakfische, das Gift der Bienen.
§. 8. Es befinden sich diese Flüßigkeiten beinahe in ihrer vollkommnen Reife, im Blute bei- sammen.
Wir finden die bisher erzälten Säfte, entweder schon vollkommen, oder doch so im Blute, daß sie nur eine geringe Veränderung auszustehen nötig haben (x), und sie sind nur in so fern von den reinen Säften der einzelnen Theile unterschieden, daß sich die, in zu vie- lem Wasser schwimmende Theilchen nur denn allererst nähern können, um einen solchen Saft rein darzustel- len, wenn sie von dem überflüßigen Wasser befreit wor- den (y). Es befindet sich im Blute, Wasser, ein zäher
Schleim
(x)[Spaltenumbruch]
Ein gleiches haben beobach- tet J. Adri. helvetivs Oeconom. anim. S. 156. rvrghart de secr. [Spaltenumbruch]flvrant Splanchnolog. S. 324. hoore u. f.
(y)J. de corter de secret. anim. I. n. 10. 36. II. n. 49. u. f.
Siebendes Buch. Die Abſonderung.
dem ausduͤnſtenden Waſſer. Es enthaͤlt aber auch die Traͤhne theils ein Waſſer, theils eine Schmier (ſebum); der Gelenkſaft, wie oben geſagt worden, ein Oel und Flieswaſſer; die Milch ein druͤſiges Flieswaſſer, und eine Fettigkeit, die ſich unter der Haut ausbreitet; der Auswurf aus der Bruſt unter dem Huſten (Sputum) den Speichel und Schleim, und es befinden ſich endlich im Narungsſafte (chylus) die mereſten Saͤfte des Koͤr- pers, als die waͤßrigen, ſchleimigen, flieswaſſerartige, und oͤligen, in einer Miſchung beiſammen. Doch um nicht in Feinigkeit auszuſchweifen, ſo iſt es ſchon ge- nung, wenn man einer jeden Fluͤßigkeit von ihrem vor- nehmſten Grundſtoffe den beſondern Namen gibt.
Andre Thiere haben auch Saͤfte von andrer Art in ihren Gefaͤſſen, davon man im Menſchen nichts aͤnliches antrift. Jch rechne hieher den ſilberfarbnen Saft in den Gefaͤſſen eines Aales, und andrer Fiſche, die Tinte im Blakfiſche, das Gift der Bienen.
§. 8. Es befinden ſich dieſe Fluͤßigkeiten beinahe in ihrer vollkommnen Reife, im Blute bei- ſammen.
Wir finden die bisher erzaͤlten Saͤfte, entweder ſchon vollkommen, oder doch ſo im Blute, daß ſie nur eine geringe Veraͤnderung auszuſtehen noͤtig haben (x), und ſie ſind nur in ſo fern von den reinen Saͤften der einzelnen Theile unterſchieden, daß ſich die, in zu vie- lem Waſſer ſchwimmende Theilchen nur denn allererſt naͤhern koͤnnen, um einen ſolchen Saft rein darzuſtel- len, wenn ſie von dem uͤberfluͤßigen Waſſer befreit wor- den (y). Es befindet ſich im Blute, Waſſer, ein zaͤher
Schleim
(x)[Spaltenumbruch]
Ein gleiches haben beobach- tet J. Adri. helvetivſ Oeconom. anim. S. 156. rvrghart de ſecr. [Spaltenumbruch]flvrant Splanchnolog. S. 324. hoore u. f.
(y)J. de corter de ſecret. anim. I. n. 10. 36. II. n. 49. u. f.
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Siebendes Buch. Die Abſonderung.
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Traͤhne theils ein Waſſer, theils eine Schmier (ſebum);
der Gelenkſaft, wie oben geſagt worden, ein Oel und
Flieswaſſer; die Milch ein druͤſiges Flieswaſſer, und
eine Fettigkeit, die ſich unter der Haut ausbreitet; der
Auswurf aus der Bruſt unter dem Huſten (Sputum)
den Speichel und Schleim, und es befinden ſich endlich
im Narungsſafte (chylus) die mereſten Saͤfte des Koͤr-
pers, als die waͤßrigen, ſchleimigen, flieswaſſerartige,
und oͤligen, in einer Miſchung beiſammen. Doch um
nicht in Feinigkeit auszuſchweifen, ſo iſt es ſchon ge-
nung, wenn man einer jeden Fluͤßigkeit von ihrem vor-
nehmſten Grundſtoffe den beſondern Namen gibt.
Andre Thiere haben auch Saͤfte von andrer Art in
ihren Gefaͤſſen, davon man im Menſchen nichts aͤnliches
antrift. Jch rechne hieher den ſilberfarbnen Saft in
den Gefaͤſſen eines Aales, und andrer Fiſche, die Tinte
im Blakfiſche, das Gift der Bienen.
§. 8.
Es befinden ſich dieſe Fluͤßigkeiten beinahe in
ihrer vollkommnen Reife, im Blute bei-
ſammen.
Wir finden die bisher erzaͤlten Saͤfte, entweder
ſchon vollkommen, oder doch ſo im Blute, daß ſie nur
eine geringe Veraͤnderung auszuſtehen noͤtig haben (x),
und ſie ſind nur in ſo fern von den reinen Saͤften der
einzelnen Theile unterſchieden, daß ſich die, in zu vie-
lem Waſſer ſchwimmende Theilchen nur denn allererſt
naͤhern koͤnnen, um einen ſolchen Saft rein darzuſtel-
len, wenn ſie von dem uͤberfluͤßigen Waſſer befreit wor-
den (y). Es befindet ſich im Blute, Waſſer, ein zaͤher
Schleim
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tet J. Adri. helvetivſ Oeconom.
anim. S. 156. rvrghart de ſecr.
flvrant Splanchnolog. S. 324.
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(y) J. de corter de ſecret.
anim. I. n. 10. 36. II. n. 49. u. f.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/616>, abgerufen am 22.12.2024.
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