nen eine Menge von fetten Stoffen, und weniger Was- ser entdekken läst. Doch wir haben bereits diese Säfte beschrieben (n). Ferner lässet sich hieher die talgartige Schmier von verschiedner Art ziehen, welche sich in der Haut befindet, weis an Farbe, ölig und schlüpfrig ist, so lange sie frisch ist, und sich mit der Zeit von selbst in ein dikkeres Schmalz, in eine weisse Schmier, und nicht selten in ein solches Wesen, wie das zähe Augenschmalz ist, verwandelt (o). Denn ob ich gleich über den schmie- rigen Talg (sebum) in den Augen und in der Haut, und über die richende Schmier der Vorhaut und der Wasser- lefzen der weiblichen Schaam, keine Versuche vor mir habe, so ist dennoch gewis, daß das damit verwante Ohrenschmalz (p), wenn mans trokknet, Flamme fängt, und daß der Zibet verbrennlich ist (q), so wie das Biber- geil (r), welches sich ebenfalls in Gestalt der Haare aus den Behältnissen ausdrükken läst.
Von dem Ohrenschmalze ist die Galle nicht sehr un- terschieden, welche zwar viel Wasser in sich hat, aber doch, wenn das Wasser verflogen, einen verbrennlichen Mus hervorbringt (s), so wie auch die Steine in der Gallenblase (t), die aus einer verdikkten Galle erzeugt werden, Feuerfangend sind. Endlich gehört hieher der rote Theil des Blutes (cruor) (u), und die Milch, wie- wol in der Milch schon ein gemischtes Wesen da ist. Jch werde nämlich anderswo meine Versuche erzälen, daraus man ersehen kann, daß sich die Milchgänge nicht auf die Drüse der Brüste allein einschränken, sondern in in der That auch mit dem umliegenden Fette im Zusam-
men-
(n)[Spaltenumbruch]
1. Buch. 4. Abschnitt.
(o) Von der Schmier im Ohre, Nabel, in der Nase, den Schaam- teilen, ist dieses war. boerhaave de fabric. glandul. S. 8. 11. 12.
(p)Boerhaave angef. Ort. S. 8.
(q)Mem. de l' Acad. des scienc. 1728. S. 409.
(r)[Spaltenumbruch]Memoir. pour servir a l' hi- stoir. des anim. T. III. P. I. S. 144.
(s)Praelect. roerhaav. T. I. S. 441. sarrazin in den Mem. de l' Acad.
(t)Opuscul. Patholog. obs. 39.
(u) 5. Buch. 2. Abschn. §. 38.
Siebendes Buch. Die Abſonderung.
nen eine Menge von fetten Stoffen, und weniger Waſ- ſer entdekken laͤſt. Doch wir haben bereits dieſe Saͤfte beſchrieben (n). Ferner laͤſſet ſich hieher die talgartige Schmier von verſchiedner Art ziehen, welche ſich in der Haut befindet, weis an Farbe, oͤlig und ſchluͤpfrig iſt, ſo lange ſie friſch iſt, und ſich mit der Zeit von ſelbſt in ein dikkeres Schmalz, in eine weiſſe Schmier, und nicht ſelten in ein ſolches Weſen, wie das zaͤhe Augenſchmalz iſt, verwandelt (o). Denn ob ich gleich uͤber den ſchmie- rigen Talg (ſebum) in den Augen und in der Haut, und uͤber die richende Schmier der Vorhaut und der Waſſer- lefzen der weiblichen Schaam, keine Verſuche vor mir habe, ſo iſt dennoch gewis, daß das damit verwante Ohrenſchmalz (p), wenn mans trokknet, Flamme faͤngt, und daß der Zibet verbrennlich iſt (q), ſo wie das Biber- geil (r), welches ſich ebenfalls in Geſtalt der Haare aus den Behaͤltniſſen ausdruͤkken laͤſt.
Von dem Ohrenſchmalze iſt die Galle nicht ſehr un- terſchieden, welche zwar viel Waſſer in ſich hat, aber doch, wenn das Waſſer verflogen, einen verbrennlichen Mus hervorbringt (s), ſo wie auch die Steine in der Gallenblaſe (t), die aus einer verdikkten Galle erzeugt werden, Feuerfangend ſind. Endlich gehoͤrt hieher der rote Theil des Blutes (cruor) (u), und die Milch, wie- wol in der Milch ſchon ein gemiſchtes Weſen da iſt. Jch werde naͤmlich anderswo meine Verſuche erzaͤlen, daraus man erſehen kann, daß ſich die Milchgaͤnge nicht auf die Druͤſe der Bruͤſte allein einſchraͤnken, ſondern in in der That auch mit dem umliegenden Fette im Zuſam-
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(n)[Spaltenumbruch]
1. Buch. 4. Abſchnitt.
(o) Von der Schmier im Ohre, Nabel, in der Naſe, den Schaam- teilen, iſt dieſes war. boerhaave de fabric. glandul. S. 8. 11. 12.
(p)Boerhaave angef. Ort. S. 8.
(q)Mem. de l’ Acad. des ſcienc. 1728. S. 409.
(r)[Spaltenumbruch]Memoir. pour ſervir a l’ hi- ſtoir. des anim. T. III. P. I. S. 144.
(s)Praelect. roerhaav. T. I. S. 441. ſarrazin in den Mem. de l’ Acad.
(t)Opuſcul. Patholog. obſ. 39.
(u) 5. Buch. 2. Abſchn. §. 38.
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nen eine Menge von fetten Stoffen, und weniger Waſ-
ſer entdekken laͤſt. Doch wir haben bereits dieſe Saͤfte
beſchrieben (n). Ferner laͤſſet ſich hieher die talgartige
Schmier von verſchiedner Art ziehen, welche ſich in der
Haut befindet, weis an Farbe, oͤlig und ſchluͤpfrig iſt,
ſo lange ſie friſch iſt, und ſich mit der Zeit von ſelbſt in
ein dikkeres Schmalz, in eine weiſſe Schmier, und nicht
ſelten in ein ſolches Weſen, wie das zaͤhe Augenſchmalz
iſt, verwandelt (o). Denn ob ich gleich uͤber den ſchmie-
rigen Talg (ſebum) in den Augen und in der Haut, und
uͤber die richende Schmier der Vorhaut und der Waſſer-
lefzen der weiblichen Schaam, keine Verſuche vor mir
habe, ſo iſt dennoch gewis, daß das damit verwante
Ohrenſchmalz (p), wenn mans trokknet, Flamme faͤngt,
und daß der Zibet verbrennlich iſt (q), ſo wie das Biber-
geil (r), welches ſich ebenfalls in Geſtalt der Haare aus
den Behaͤltniſſen ausdruͤkken laͤſt.
Von dem Ohrenſchmalze iſt die Galle nicht ſehr un-
terſchieden, welche zwar viel Waſſer in ſich hat, aber
doch, wenn das Waſſer verflogen, einen verbrennlichen
Mus hervorbringt (s), ſo wie auch die Steine in der
Gallenblaſe (t), die aus einer verdikkten Galle erzeugt
werden, Feuerfangend ſind. Endlich gehoͤrt hieher der
rote Theil des Blutes (cruor) (u), und die Milch, wie-
wol in der Milch ſchon ein gemiſchtes Weſen da iſt.
Jch werde naͤmlich anderswo meine Verſuche erzaͤlen,
daraus man erſehen kann, daß ſich die Milchgaͤnge nicht
auf die Druͤſe der Bruͤſte allein einſchraͤnken, ſondern in
in der That auch mit dem umliegenden Fette im Zuſam-
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(n)
1. Buch. 4. Abſchnitt.
(o) Von der Schmier im Ohre,
Nabel, in der Naſe, den Schaam-
teilen, iſt dieſes war. boerhaave
de fabric. glandul. S. 8. 11. 12.
(p) Boerhaave angef. Ort.
S. 8.
(q) Mem. de l’ Acad. des ſcienc.
1728. S. 409.
(r)
Memoir. pour ſervir a l’ hi-
ſtoir. des anim. T. III. P. I. S.
144.
(s) Praelect. roerhaav. T. I.
S. 441. ſarrazin in den Mem. de
l’ Acad.
(t) Opuſcul. Patholog. obſ. 39.
(u) 5. Buch. 2. Abſchn. §. 38.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/614>, abgerufen am 17.07.2024.
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