selblutadern schlugen (d). An einem Wassersüchtigen waren die müzzenförmige Klappen fast verschlossen, das Herz weit, und man sahe die Blutadern am Halse klop- fen (e). Von einem Polypus erfolgte ein beständiges und ordentlich auf einander folgendes Klopfen der Dros- selblutadern (f). Man emfand ein heftiges Pulsiren über dem Nabel, welches mit dem Pulsschlage an der Handwurzel gleiche Zeit hielte, als die abwerts steigende Holader mit einer fettartigen Membrane, die wie Mark anzusehen war, verstopft war (g). Hierzu kömmt noch ein etwas dunkleres Exempel, von Blutadern die im Flekkfieber geklopft haben, da ihr Aufhüpfen dem Auf- hüpfen der Schlagader änlich war (h).
Ueberlege ich diese Pulsirungen, so glaube ich dieses felerhafte Schlagen der Blutadern auf die Holader zu schieben, die sich in ein verstopftes Herz unvollkommen ausgeleert haben mus. Da von dieser Ursache das Blut sich zurükkstemmte (i), so dehnte es die nächsten Stämme, und besonders die Drosselstämme aus. Was die Ge- schichte des Weitbrechts betrift, da die Blutadern am ganzen Körper geklopft haben sollen, so weis ich über- haupt nicht, was ich daraus machen soll.
Jch übergehe das Schlagen der Adergänge im Ge- hirne, da an der ganzen Sache nichts daran ist.
Sech-
(d)[Spaltenumbruch]Lancis angef. Ort. S. 136. 141. voriger Ausg. vom 1728.
(e)monroo de hydrope S. 13.
(f)morand Memoir. de l' Aca- dem. 1732. S. 432. 433.
(g)eont Medic. Indor. blan- card Chir. S. 431.
(h)[Spaltenumbruch]weitbrecht Hist. febr. pe- techizant. welche ich im I. Tome meiner Sammlung von neuem umdrukken lassen.
(i) 4. Buch.
Sechſtes Buch. Der Seitendrukk
ſelblutadern ſchlugen (d). An einem Waſſerſuͤchtigen waren die muͤzzenfoͤrmige Klappen faſt verſchloſſen, das Herz weit, und man ſahe die Blutadern am Halſe klop- fen (e). Von einem Polypus erfolgte ein beſtaͤndiges und ordentlich auf einander folgendes Klopfen der Droſ- ſelblutadern (f). Man emfand ein heftiges Pulſiren uͤber dem Nabel, welches mit dem Pulsſchlage an der Handwurzel gleiche Zeit hielte, als die abwerts ſteigende Holader mit einer fettartigen Membrane, die wie Mark anzuſehen war, verſtopft war (g). Hierzu koͤmmt noch ein etwas dunkleres Exempel, von Blutadern die im Flekkfieber geklopft haben, da ihr Aufhuͤpfen dem Auf- huͤpfen der Schlagader aͤnlich war (h).
Ueberlege ich dieſe Pulſirungen, ſo glaube ich dieſes felerhafte Schlagen der Blutadern auf die Holader zu ſchieben, die ſich in ein verſtopftes Herz unvollkommen ausgeleert haben mus. Da von dieſer Urſache das Blut ſich zuruͤkkſtemmte (i), ſo dehnte es die naͤchſten Staͤmme, und beſonders die Droſſelſtaͤmme aus. Was die Ge- ſchichte des Weitbrechts betrift, da die Blutadern am ganzen Koͤrper geklopft haben ſollen, ſo weis ich uͤber- haupt nicht, was ich daraus machen ſoll.
Jch uͤbergehe das Schlagen der Adergaͤnge im Ge- hirne, da an der ganzen Sache nichts daran iſt.
Sech-
(d)[Spaltenumbruch]Lancis angef. Ort. S. 136. 141. voriger Ausg. vom 1728.
(e)monroo de hydrope S. 13.
(f)morand Memoir. de l’ Aca- dem. 1732. S. 432. 433.
(g)eont Medic. Indor. blan- card Chir. S. 431.
(h)[Spaltenumbruch]weitbrecht Hiſt. febr. pe- techizant. welche ich im I. Tome meiner Sammlung von neuem umdrukken laſſen.
(i) 4. Buch.
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Sechſtes Buch. Der Seitendrukk
ſelblutadern ſchlugen (d). An einem Waſſerſuͤchtigen
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Herz weit, und man ſahe die Blutadern am Halſe klop-
fen (e). Von einem Polypus erfolgte ein beſtaͤndiges
und ordentlich auf einander folgendes Klopfen der Droſ-
ſelblutadern (f). Man emfand ein heftiges Pulſiren
uͤber dem Nabel, welches mit dem Pulsſchlage an der
Handwurzel gleiche Zeit hielte, als die abwerts ſteigende
Holader mit einer fettartigen Membrane, die wie Mark
anzuſehen war, verſtopft war (g). Hierzu koͤmmt noch
ein etwas dunkleres Exempel, von Blutadern die im
Flekkfieber geklopft haben, da ihr Aufhuͤpfen dem Auf-
huͤpfen der Schlagader aͤnlich war (h).
Ueberlege ich dieſe Pulſirungen, ſo glaube ich dieſes
felerhafte Schlagen der Blutadern auf die Holader zu
ſchieben, die ſich in ein verſtopftes Herz unvollkommen
ausgeleert haben mus. Da von dieſer Urſache das Blut
ſich zuruͤkkſtemmte (i), ſo dehnte es die naͤchſten Staͤmme,
und beſonders die Droſſelſtaͤmme aus. Was die Ge-
ſchichte des Weitbrechts betrift, da die Blutadern am
ganzen Koͤrper geklopft haben ſollen, ſo weis ich uͤber-
haupt nicht, was ich daraus machen ſoll.
Jch uͤbergehe das Schlagen der Adergaͤnge im Ge-
hirne, da an der ganzen Sache nichts daran iſt.
Sech-
(d)
Lancis angef. Ort. S. 136.
141. voriger Ausg. vom 1728.
(e) monroo de hydrope S. 13.
(f) morand Memoir. de l’ Aca-
dem. 1732. S. 432. 433.
(g) eont Medic. Indor. blan-
card Chir. S. 431.
(h)
weitbrecht Hiſt. febr. pe-
techizant. welche ich im I. Tome
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(i) 4. Buch.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/598>, abgerufen am 22.11.2024.
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