Richard Lower steigerte das Maas einer aus dem Herzen strömenden Welle, mit besserm Grunde, bis auf zwo Unzen, er behielt aber wieder die zu wenige zweitau- send Schläge noch immer bey, und er gab dem Blute 25 Pfunde. Und auf seine Art endigte das gesammte Blut innerhalb dem dreizehnten Theile einer Stunde den Kreislauf (m). Johann Gottfried Berger sezzte für die Welle eine Unze, für das Blut sechzehn Pfunde, 3500 für die Schläge; und so kehrte das gesammte Blut in einer Stunde dreißigmal durchs Herz, von wel- chem es herkam, zurükke (n). Johann Floyer fand, da er die Welle mit der vorigen gleich gros machte, 4200 Schläge zälte, und das Blut nach 13 Pfunden abwog, zwanzig Umläufe für eine Stunde (o). Wenn man nach den Berechnungen des Keils(p) wieder eine Unze für die Welle, 4500 Schläge, aber die Schwere eines Menschen auf sechszig Pfunde sezzte, so wird in 36 Mi- nuten so viel Blut im Kreise umlaufen, als der Körper schwer wiegt, und, wenn man warscheinlicher zwo Un- zen zält, so wird sich dieses in 18 Minuten eräugnen. Johann Tabor zält 16 Pfunde Bluts, siebenzig Schläge, die Welle macht er 1500 Gran schwer: sol- chergestalt verrichtet alles Blut in 53 Minuten seinen Kreislauf (q). Endlich fand Stephan Hales an einem Hunde, der 52 Pfunde wog, wenn er das übrige bei dem keilschen Sazze lies, daß der Kreis fast in 12 Mi- nuten (r) von so vielem Blute, das dem ganzen Thiere gleich war, durchlaufen ward. Bartholin hat mehr solche Rechnungen in seinen Werken gesammelt (s).
Er
(m)[Spaltenumbruch]
S. 170. Holl. Ausg. Es stimmt damit überein morgagni Advers. anat. V. S. 28.
(n)De natur. human. S. 111.
(o)[Spaltenumbruch]Physicians pulswatch.
(p) Beim Hales S. 39.
(q) Angef. Ort. S. 117.
(r)Haemastat. S. 39.
(s) Angef. Ort. S. 376.
v. Hall. Phis.II.Th. N n
des Blutes, in den Blutadern.
Richard Lower ſteigerte das Maas einer aus dem Herzen ſtroͤmenden Welle, mit beſſerm Grunde, bis auf zwo Unzen, er behielt aber wieder die zu wenige zweitau- ſend Schlaͤge noch immer bey, und er gab dem Blute 25 Pfunde. Und auf ſeine Art endigte das geſammte Blut innerhalb dem dreizehnten Theile einer Stunde den Kreislauf (m). Johann Gottfried Berger ſezzte fuͤr die Welle eine Unze, fuͤr das Blut ſechzehn Pfunde, 3500 fuͤr die Schlaͤge; und ſo kehrte das geſammte Blut in einer Stunde dreißigmal durchs Herz, von wel- chem es herkam, zuruͤkke (n). Johann Floyer fand, da er die Welle mit der vorigen gleich gros machte, 4200 Schlaͤge zaͤlte, und das Blut nach 13 Pfunden abwog, zwanzig Umlaͤufe fuͤr eine Stunde (o). Wenn man nach den Berechnungen des Keils(p) wieder eine Unze fuͤr die Welle, 4500 Schlaͤge, aber die Schwere eines Menſchen auf ſechszig Pfunde ſezzte, ſo wird in 36 Mi- nuten ſo viel Blut im Kreiſe umlaufen, als der Koͤrper ſchwer wiegt, und, wenn man warſcheinlicher zwo Un- zen zaͤlt, ſo wird ſich dieſes in 18 Minuten eraͤugnen. Johann Tabor zaͤlt 16 Pfunde Bluts, ſiebenzig Schlaͤge, die Welle macht er 1500 Gran ſchwer: ſol- chergeſtalt verrichtet alles Blut in 53 Minuten ſeinen Kreislauf (q). Endlich fand Stephan Hales an einem Hunde, der 52 Pfunde wog, wenn er das uͤbrige bei dem keilſchen Sazze lies, daß der Kreis faſt in 12 Mi- nuten (r) von ſo vielem Blute, das dem ganzen Thiere gleich war, durchlaufen ward. Bartholin hat mehr ſolche Rechnungen in ſeinen Werken geſammelt (s).
Er
(m)[Spaltenumbruch]
S. 170. Holl. Ausg. Es ſtimmt damit uͤberein morgagni Adverſ. anat. V. S. 28.
(n)De natur. human. S. 111.
(o)[Spaltenumbruch]Phyſicians pulswatch.
(p) Beim Hales S. 39.
(q) Angef. Ort. S. 117.
(r)Haemaſtat. S. 39.
(s) Angef. Ort. S. 376.
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des Blutes, in den Blutadern.
Richard Lower ſteigerte das Maas einer aus dem
Herzen ſtroͤmenden Welle, mit beſſerm Grunde, bis auf
zwo Unzen, er behielt aber wieder die zu wenige zweitau-
ſend Schlaͤge noch immer bey, und er gab dem Blute
25 Pfunde. Und auf ſeine Art endigte das geſammte
Blut innerhalb dem dreizehnten Theile einer Stunde den
Kreislauf (m). Johann Gottfried Berger ſezzte
fuͤr die Welle eine Unze, fuͤr das Blut ſechzehn Pfunde,
3500 fuͤr die Schlaͤge; und ſo kehrte das geſammte
Blut in einer Stunde dreißigmal durchs Herz, von wel-
chem es herkam, zuruͤkke (n). Johann Floyer fand, da
er die Welle mit der vorigen gleich gros machte, 4200
Schlaͤge zaͤlte, und das Blut nach 13 Pfunden abwog,
zwanzig Umlaͤufe fuͤr eine Stunde (o). Wenn man
nach den Berechnungen des Keils (p) wieder eine Unze
fuͤr die Welle, 4500 Schlaͤge, aber die Schwere eines
Menſchen auf ſechszig Pfunde ſezzte, ſo wird in 36 Mi-
nuten ſo viel Blut im Kreiſe umlaufen, als der Koͤrper
ſchwer wiegt, und, wenn man warſcheinlicher zwo Un-
zen zaͤlt, ſo wird ſich dieſes in 18 Minuten eraͤugnen.
Johann Tabor zaͤlt 16 Pfunde Bluts, ſiebenzig
Schlaͤge, die Welle macht er 1500 Gran ſchwer: ſol-
chergeſtalt verrichtet alles Blut in 53 Minuten ſeinen
Kreislauf (q). Endlich fand Stephan Hales an einem
Hunde, der 52 Pfunde wog, wenn er das uͤbrige bei
dem keilſchen Sazze lies, daß der Kreis faſt in 12 Mi-
nuten (r) von ſo vielem Blute, das dem ganzen Thiere
gleich war, durchlaufen ward. Bartholin hat mehr
ſolche Rechnungen in ſeinen Werken geſammelt (s).
Er
(m)
S. 170. Holl. Ausg. Es
ſtimmt damit uͤberein morgagni
Adverſ. anat. V. S. 28.
(n) De natur. human. S. 111.
(o)
Phyſicians pulswatch.
(p) Beim Hales S. 39.
(q) Angef. Ort. S. 117.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/581>, abgerufen am 22.11.2024.
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