Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.Fünftes Buch. Das Blut Unter den Pferden ist diejenige Krankheit nichts selte-nes, welche man la gourme (Art vom Rozze) nennt, und die vom Blute ihren Ursprung her hat, welches in den grossen Gefässen, in den Blutadern, und im Herzen geronnen ist (p*). Und daher rührt der Gedanke eines berühmten Mannes (q), welcher die gesammte Blutmasse nicht als einen in den Gefässen flissenden Saft, sondern als ein wirkliches faserhaftes, mus kulöses, und festes Ge- webe angesehen. Jn der Holader, in der Aorte, habe ich sonsten das Blut faserhaft gefunden (r), und es hat es der berühmte Wundarzt, Palucci (s), in der Hüften- blutader mit kleingehakkten Kraute verglichen. §. 9. Das Blut gerinnet auch so gar in den Gefässen eines lebenden Menschen. Es ist gar keine Seltenheit, daß man aus einer ge- Men- [Spaltenumbruch]
eingezogen Ioh. fernelivs de sede facult. etc. L. VI. c. 7. Felix plater Prax P. I. c. 14. der es mit den steinigen Korallzweigen vergleicht P. pavivs Observ. 21. M. Anton. severinvs de recondit. abscess, S. 277. Thom. bartho- linvs Hist. 94. Cent. III. an einem melancholischen Menschen. Viele Beispiele hat gesammlet P. I. sachs im Ocean microcosm. S. 126. (p*) viridet du bon chyle, S. 421. (q) [Spaltenumbruch]
D. capilvpi beim valis- nieri Oper. T. III. S. 321. (r) Opuscul. patholog. Obs. 19. 20. (s) Lithotom. perfectionn. S. 68. (t) Littre Memoir. de l'Acad. des scienc. 1704. S. 24. (u) Journal des savans, 1697. n. 29. (x) senac. T. II. S. 131. 446. lecaan. S. 37. (x*) pechlin. T. II. Obs. 13. (y) manget Biblioth. S. 958.
Fuͤnftes Buch. Das Blut Unter den Pferden iſt diejenige Krankheit nichts ſelte-nes, welche man la gourme (Art vom Rozze) nennt, und die vom Blute ihren Urſprung her hat, welches in den groſſen Gefaͤſſen, in den Blutadern, und im Herzen geronnen iſt (p*). Und daher ruͤhrt der Gedanke eines beruͤhmten Mannes (q), welcher die geſammte Blutmaſſe nicht als einen in den Gefaͤſſen fliſſenden Saft, ſondern als ein wirkliches faſerhaftes, muſ kuloͤſes, und feſtes Ge- webe angeſehen. Jn der Holader, in der Aorte, habe ich ſonſten das Blut faſerhaft gefunden (r), und es hat es der beruͤhmte Wundarzt, Palucci (s), in der Huͤften- blutader mit kleingehakkten Kraute verglichen. §. 9. Das Blut gerinnet auch ſo gar in den Gefaͤſſen eines lebenden Menſchen. Es iſt gar keine Seltenheit, daß man aus einer ge- Men- [Spaltenumbruch]
eingezogen Ioh. fernelivſ de ſede facult. etc. L. VI. c. 7. Felix plater Prax P. I. c. 14. der es mit den ſteinigen Korallzweigen vergleicht P. pavivſ Obſerv. 21. M. Anton. ſeverinvſ de recondit. abſceſſ, S. 277. Thom. bartho- linvſ Hiſt. 94. Cent. III. an einem melancholiſchen Menſchen. Viele Beiſpiele hat geſammlet P. I. ſachſ im Ocean microcoſm. S. 126. (p*) viridet du bon chyle, S. 421. (q) [Spaltenumbruch]
D. capilvpi beim valiſ- nieri Oper. T. III. S. 321. (r) Opuſcul. patholog. Obſ. 19. 20. (s) Lithotom. perfectionn. S. 68. (t) Littre Memoir. de l’Acad. des ſcienc. 1704. S. 24. (u) Journal des ſavans, 1697. n. 29. (x) ſenac. T. II. S. 131. 446. lecaan. S. 37. (x*) pechlin. T. II. Obſ. 13. (y) manget Biblioth. S. 958.
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Fuͤnftes Buch. Das Blut
Unter den Pferden iſt diejenige Krankheit nichts ſelte-
nes, welche man la gourme (Art vom Rozze) nennt, und
die vom Blute ihren Urſprung her hat, welches in den
groſſen Gefaͤſſen, in den Blutadern, und im Herzen
geronnen iſt (p*). Und daher ruͤhrt der Gedanke eines
beruͤhmten Mannes (q), welcher die geſammte Blutmaſſe
nicht als einen in den Gefaͤſſen fliſſenden Saft, ſondern
als ein wirkliches faſerhaftes, muſ kuloͤſes, und feſtes Ge-
webe angeſehen. Jn der Holader, in der Aorte, habe ich
ſonſten das Blut faſerhaft gefunden (r), und es hat es
der beruͤhmte Wundarzt, Palucci (s), in der Huͤften-
blutader mit kleingehakkten Kraute verglichen.
§. 9.
Das Blut gerinnet auch ſo gar in den Gefaͤſſen
eines lebenden Menſchen.
Es iſt gar keine Seltenheit, daß man aus einer ge-
oͤfneten Blutader wilde Blutgerinnungen hervorgezo-
gen (t), oder daß dergleichen Blutklumpen eine geſchlagne
Blutader wieder verſtopft haben (u). So ſtieg das Blut
aus einer geoͤfneten Blutader (x) als eine Schnur hervor,
und es hatte ſich gleichſam in einen weiſſen Bogen von
feſtem Weſen (x*), und in eine beinahe ſehnige Maſſe
verwandelt, welche aus verſchlungnen Faſern zuſammen-
geflochten war (y). Jn einem vom Schlage geruͤhrten
Men-
(p)
(p*) viridet du bon chyle,
S. 421.
(q)
D. capilvpi beim valiſ-
nieri Oper. T. III. S. 321.
(r) Opuſcul. patholog. Obſ.
19. 20.
(s) Lithotom. perfectionn. S. 68.
(t) Littre Memoir. de l’Acad.
des ſcienc. 1704. S. 24.
(u) Journal des ſavans, 1697.
n. 29.
(x) ſenac. T. II. S. 131. 446.
lecaan. S. 37.
(x*) pechlin. T. II. Obſ. 13.
(y) manget Biblioth. S. 958.
(p)
eingezogen Ioh. fernelivſ de
ſede facult. etc. L. VI. c. 7. Felix
plater Prax P. I. c. 14. der es
mit den ſteinigen Korallzweigen
vergleicht P. pavivſ Obſerv. 21.
M. Anton. ſeverinvſ de recondit.
abſceſſ, S. 277. Thom. bartho-
linvſ Hiſt. 94. Cent. III. an einem
melancholiſchen Menſchen. Viele
Beiſpiele hat geſammlet P. I. ſachſ
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