lich so ist diese Figur die einzige, daß sich das Blut in die enge Adermündungen fortbewegen könne; es mag diese Figur nach noch so wunderlichen Richtungslinien fortlaufen, so ist es ihr dennoch allemal gleich leicht die- ses zu thun, indem sich in einer jeden andern Figur ein längrer und kürzerer Durchmesser befindet; da sich denn der grössre Durchmesser, wenn er in die Queere fortge- trieben wird, den Weg durch die Mündung selbst ver- stopfet, wofern die Mündung an sich nicht viel breiter ist (q).
Man kann fast nicht zweifeln, daß nicht das in den Kügelchen wonende Eisen (r) selbigen eine grössre Dicht- heit zuwege bringen soll. Denn ob dieses Eisen gleich in einem sehr geringen Verhältnisse gegen das ganze Blut steht (s), so ist dieses Verhältnis doch gegen die Kügel- chen, als welche einen kleinen Theil des Bluts ausma- chen, um ein vieles grösser, indem das Wasser überhaupt fünf Sechstheile (t), die kügligen Stoffe dagegen noch nicht völlig (u), einen ganzen Sechstheil vom Blute betra- gen, indem der eiweisartige Grundstoff vieles zu demsel- ben beiträgt. Eisen ist aber siebenmal schwerer, als Blut, und darüber, so wie es überhaupt härter und fester, als alle Grundstoffe des Blutes ist, und es scheint seine eigne Festigkeit mit den roten Kügelchen zu theilen. Daß Ei- sen auch etwas zur Erregung der Wärme beitragen kön- ne, wird daher warscheinlich, da, so viel ich weis, Eisen unter allen andern Körpern vom Reiben und wiederhol- ten Hammerschlägen sich am stärksten erhizzet, und blos durch den Hammer schon glühend gemacht werden kann.
Eben so trägt das Oel, oder das verbrennliche We- sen, welches in den Kügelchen überflüßig zugegen ist (x), nicht ein geringes zur Wärme bei, ob es sich gleich auch
bei
(q)[Spaltenumbruch]
Buch 7. Was aus dem Pitcarne von der Absonderung da- selbst vorkommen wird.
(r) B. 5. Abschn. 2. §. 43.
(s)[Spaltenumbruch]
Ebendas.
(t) Buch 2. Abschn. 2. §. 35.
(u) 5 Buch. 2 Abschn. §. 8.
(x) 5 Buch. 2 Abschn. §. 38.
Verhaͤltnis der Blutſtoffe u. ſ. f.
lich ſo iſt dieſe Figur die einzige, daß ſich das Blut in die enge Adermuͤndungen fortbewegen koͤnne; es mag dieſe Figur nach noch ſo wunderlichen Richtungslinien fortlaufen, ſo iſt es ihr dennoch allemal gleich leicht die- ſes zu thun, indem ſich in einer jeden andern Figur ein laͤngrer und kuͤrzerer Durchmeſſer befindet; da ſich denn der groͤſſre Durchmeſſer, wenn er in die Queere fortge- trieben wird, den Weg durch die Muͤndung ſelbſt ver- ſtopfet, wofern die Muͤndung an ſich nicht viel breiter iſt (q).
Man kann faſt nicht zweifeln, daß nicht das in den Kuͤgelchen wonende Eiſen (r) ſelbigen eine groͤſſre Dicht- heit zuwege bringen ſoll. Denn ob dieſes Eiſen gleich in einem ſehr geringen Verhaͤltniſſe gegen das ganze Blut ſteht (s), ſo iſt dieſes Verhaͤltnis doch gegen die Kuͤgel- chen, als welche einen kleinen Theil des Bluts ausma- chen, um ein vieles groͤſſer, indem das Waſſer uͤberhaupt fuͤnf Sechstheile (t), die kuͤgligen Stoffe dagegen noch nicht voͤllig (u), einen ganzen Sechstheil vom Blute betra- gen, indem der eiweisartige Grundſtoff vieles zu demſel- ben beitraͤgt. Eiſen iſt aber ſiebenmal ſchwerer, als Blut, und daruͤber, ſo wie es uͤberhaupt haͤrter und feſter, als alle Grundſtoffe des Blutes iſt, und es ſcheint ſeine eigne Feſtigkeit mit den roten Kuͤgelchen zu theilen. Daß Ei- ſen auch etwas zur Erregung der Waͤrme beitragen koͤn- ne, wird daher warſcheinlich, da, ſo viel ich weis, Eiſen unter allen andern Koͤrpern vom Reiben und wiederhol- ten Hammerſchlaͤgen ſich am ſtaͤrkſten erhizzet, und blos durch den Hammer ſchon gluͤhend gemacht werden kann.
Eben ſo traͤgt das Oel, oder das verbrennliche We- ſen, welches in den Kuͤgelchen uͤberfluͤßig zugegen iſt (x), nicht ein geringes zur Waͤrme bei, ob es ſich gleich auch
bei
(q)[Spaltenumbruch]
Buch 7. Was aus dem Pitcarne von der Abſonderung da- ſelbſt vorkommen wird.
(r) B. 5. Abſchn. 2. §. 43.
(s)[Spaltenumbruch]
Ebendaſ.
(t) Buch 2. Abſchn. 2. §. 35.
(u) 5 Buch. 2 Abſchn. §. 8.
(x) 5 Buch. 2 Abſchn. §. 38.
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Verhaͤltnis der Blutſtoffe u. ſ. f.
lich ſo iſt dieſe Figur die einzige, daß ſich das Blut in
die enge Adermuͤndungen fortbewegen koͤnne; es mag
dieſe Figur nach noch ſo wunderlichen Richtungslinien
fortlaufen, ſo iſt es ihr dennoch allemal gleich leicht die-
ſes zu thun, indem ſich in einer jeden andern Figur ein
laͤngrer und kuͤrzerer Durchmeſſer befindet; da ſich denn
der groͤſſre Durchmeſſer, wenn er in die Queere fortge-
trieben wird, den Weg durch die Muͤndung ſelbſt ver-
ſtopfet, wofern die Muͤndung an ſich nicht viel breiter
iſt (q).
Man kann faſt nicht zweifeln, daß nicht das in den
Kuͤgelchen wonende Eiſen (r) ſelbigen eine groͤſſre Dicht-
heit zuwege bringen ſoll. Denn ob dieſes Eiſen gleich
in einem ſehr geringen Verhaͤltniſſe gegen das ganze Blut
ſteht (s), ſo iſt dieſes Verhaͤltnis doch gegen die Kuͤgel-
chen, als welche einen kleinen Theil des Bluts ausma-
chen, um ein vieles groͤſſer, indem das Waſſer uͤberhaupt
fuͤnf Sechstheile (t), die kuͤgligen Stoffe dagegen noch
nicht voͤllig (u), einen ganzen Sechstheil vom Blute betra-
gen, indem der eiweisartige Grundſtoff vieles zu demſel-
ben beitraͤgt. Eiſen iſt aber ſiebenmal ſchwerer, als Blut,
und daruͤber, ſo wie es uͤberhaupt haͤrter und feſter, als
alle Grundſtoffe des Blutes iſt, und es ſcheint ſeine eigne
Feſtigkeit mit den roten Kuͤgelchen zu theilen. Daß Ei-
ſen auch etwas zur Erregung der Waͤrme beitragen koͤn-
ne, wird daher warſcheinlich, da, ſo viel ich weis, Eiſen
unter allen andern Koͤrpern vom Reiben und wiederhol-
ten Hammerſchlaͤgen ſich am ſtaͤrkſten erhizzet, und blos
durch den Hammer ſchon gluͤhend gemacht werden kann.
Eben ſo traͤgt das Oel, oder das verbrennliche We-
ſen, welches in den Kuͤgelchen uͤberfluͤßig zugegen iſt (x),
nicht ein geringes zur Waͤrme bei, ob es ſich gleich auch
bei
(q)
Buch 7. Was aus dem
Pitcarne von der Abſonderung da-
ſelbſt vorkommen wird.
(r) B. 5. Abſchn. 2. §. 43.
(s)
Ebendaſ.
(t) Buch 2. Abſchn. 2. §. 35.
(u) 5 Buch. 2 Abſchn. §. 8.
(x) 5 Buch. 2 Abſchn. §. 38.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/259>, abgerufen am 24.11.2024.
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