Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.Verhältnis der Blutstoffe u. s. f. lies (x). Man hat aber auch von Menschen Beispiele,deren Gefässe von zu vielem Blute voll gewesen, und die darauf plözlich gestorben sind (y): selbst die unvernünfti- gen Thiere verfallen in dieses Uebel, entweder wenn man sie zu reichlich füttert (z), oder wenn die Gefässe nach einigen Aderlassen keinen gehörigen Widerstand thun können (a). Daß sich aber in einerlei, und eben denselben Gefässen, so wohl viel, als wenig rotes Blut befinden könne, habe ich durch Erfarungen gezeigt (b). §. 3. Von dem Ueberflusse derjenigen Theilchen, die sich auf ein harnhaftes Wesen neigen. Trift es sich aber, daß diejenigen Theilchen im Blute Gestank (x) [Spaltenumbruch]
Ebenders. T. II. S. 179. (y) cockbvrn on seasiknesses S. 264. (z) lisle of hushandry L. II. Eben dieser schreibt ein Aderlassen vor. (a) lawrence System of agri- cult. von den Kälbern. Jm Men- schen machen die öftern Aderlasse eine Vollblütigkeit, und legen dem Menschen die Notwendigkeit auf, von neuem Blut zu lassen G. v. swieten T. I. S. 15. bond of the nigthmare S. 76. 77. vollblü- tige Frauenspersonen können die [Spaltenumbruch] stärkste Blutungen vertragen. Schwenke S. 23. (b) Second Memoir. sur le mou- vement du sang Exp. 70. 77. 92. verglichen mit Exp 71. 91. 92. 95. 183. (c) vieussens Journal de Tre- voux 1709. Nov. Mens. (d) Es soll gezeigt werden, daß man von Raubthieren eine medi- cinische Galle bekommen könne. (e) Die Geschichte vom stinken-
den Schweisse eines Fechters, der blos und allein vom Boksfleische lebte, ist bei den Alten berümt. Verhaͤltnis der Blutſtoffe u. ſ. f. lies (x). Man hat aber auch von Menſchen Beiſpiele,deren Gefaͤſſe von zu vielem Blute voll geweſen, und die darauf ploͤzlich geſtorben ſind (y): ſelbſt die unvernuͤnfti- gen Thiere verfallen in dieſes Uebel, entweder wenn man ſie zu reichlich fuͤttert (z), oder wenn die Gefaͤſſe nach einigen Aderlaſſen keinen gehoͤrigen Widerſtand thun koͤnnen (a). Daß ſich aber in einerlei, und eben denſelben Gefaͤſſen, ſo wohl viel, als wenig rotes Blut befinden koͤnne, habe ich durch Erfarungen gezeigt (b). §. 3. Von dem Ueberfluſſe derjenigen Theilchen, die ſich auf ein harnhaftes Weſen neigen. Trift es ſich aber, daß diejenigen Theilchen im Blute Geſtank (x) [Spaltenumbruch]
Ebenderſ. T. II. S. 179. (y) cockbvrn on ſeaſikneſſes S. 264. (z) liſle of hushandry L. II. Eben dieſer ſchreibt ein Aderlaſſen vor. (a) lawrence Syſtem of agri- cult. von den Kaͤlbern. Jm Men- ſchen machen die oͤftern Aderlaſſe eine Vollbluͤtigkeit, und legen dem Menſchen die Notwendigkeit auf, von neuem Blut zu laſſen G. v. ſwieten T. I. S. 15. bond of the nigthmare S. 76. 77. vollbluͤ- tige Frauensperſonen koͤnnen die [Spaltenumbruch] ſtaͤrkſte Blutungen vertragen. Schwenke S. 23. (b) Second Memoir. ſur le mou- vement du ſang Exp. 70. 77. 92. verglichen mit Exp 71. 91. 92. 95. 183. (c) vieuſſenſ Journal de Tre- voux 1709. Nov. Menſ. (d) Es ſoll gezeigt werden, daß man von Raubthieren eine medi- ciniſche Galle bekommen koͤnne. (e) Die Geſchichte vom ſtinken-
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Verhaͤltnis der Blutſtoffe u. ſ. f.
lies (x). Man hat aber auch von Menſchen Beiſpiele,
deren Gefaͤſſe von zu vielem Blute voll geweſen, und die
darauf ploͤzlich geſtorben ſind (y): ſelbſt die unvernuͤnfti-
gen Thiere verfallen in dieſes Uebel, entweder wenn man ſie
zu reichlich fuͤttert (z), oder wenn die Gefaͤſſe nach einigen
Aderlaſſen keinen gehoͤrigen Widerſtand thun koͤnnen (a).
Daß ſich aber in einerlei, und eben denſelben Gefaͤſſen,
ſo wohl viel, als wenig rotes Blut befinden koͤnne, habe
ich durch Erfarungen gezeigt (b).
§. 3.
Von dem Ueberfluſſe derjenigen Theilchen, die
ſich auf ein harnhaftes Weſen neigen.
Trift es ſich aber, daß diejenigen Theilchen im Blute
die Oberhand nehmen, die im Feuer eine harnhafte Ei-
genſchaft annehmen (c), ſo entſpringt daher in der That
dasjenige Temperament, welches die Alten das choleri-
ſche nannten. Es kann eine ſolche Uebermiſchung von
den Eltern auf die Kinder gebracht und herrſchend wer-
den; es koͤnnte auch aus dem zu vielen Fleiſcheſſen ſeinen
Urſprung bekommen. Denn dieſes iſt das Temperament
aller wilden mutigen Thiere, und die vom Raube leben;
es aͤuſſert ſich aber durch eine ſehr hizzige Galle (d), durch
einen ſtinkenden Schweis (e), durch einen unertraͤglichen
Geſtank
(x)
Ebenderſ. T. II. S. 179.
(y) cockbvrn on ſeaſikneſſes
S. 264.
(z) liſle of hushandry L. II.
Eben dieſer ſchreibt ein Aderlaſſen
vor.
(a) lawrence Syſtem of agri-
cult. von den Kaͤlbern. Jm Men-
ſchen machen die oͤftern Aderlaſſe
eine Vollbluͤtigkeit, und legen dem
Menſchen die Notwendigkeit auf,
von neuem Blut zu laſſen G. v.
ſwieten T. I. S. 15. bond of
the nigthmare S. 76. 77. vollbluͤ-
tige Frauensperſonen koͤnnen die
ſtaͤrkſte Blutungen vertragen.
Schwenke S. 23.
(b) Second Memoir. ſur le mou-
vement du ſang Exp. 70. 77. 92.
verglichen mit Exp 71. 91. 92.
95. 183.
(c) vieuſſenſ Journal de Tre-
voux 1709. Nov. Menſ.
(d) Es ſoll gezeigt werden, daß
man von Raubthieren eine medi-
ciniſche Galle bekommen koͤnne.
(e) Die Geſchichte vom ſtinken-
den Schweiſſe eines Fechters, der
blos und allein vom Boksfleiſche
lebte, iſt bei den Alten beruͤmt.
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