Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.Fünftes Buch. Das Blut. gleich nicht in der That, und eben so beständig vorkömmt,als die alkalische Ausartung, und ob sie sich gleich durch ihre langwierige Zerstörung endlich mit der Fäulnis ganz und gar darüber verlieret (f*). Jndessen möchte ich aber auch nicht leugnen, daß nicht bisweilen eine saure üble Mischung in dem Menschenkörper entstehen könnte (f**). §. 33. Der Geruch, der aus thierischen Körpern ausdamft. Jch werde hier mit einem einzigen Worte die Erin- den (f*) [Spaltenumbruch]
Memoir. de l'Acad. de Chi- rurg. T. I. S. 128. (f**) krüger Patholog. S. 210. lvdwig an gedachtem Orte. (f***) chardin Itin. T. IV. S. 46. (g) tyson Anatomi of the O- possum S. 16. (g*) alston of quiklime S. 35. (h) Jn der zu Göttingen unter meinem Vorsizze gehaltnen Streit schrift 1747. Aus Vermischung des Gummi Sagapens, Galbans, [Spaltenumbruch] Opopanax, und anderer Gummen, die man digerirte, entstand ein Moschgeruch. Memoir. de l'Acad. 1706. p 6. (h*) Unter den kalten Thieren
riecht der Cayman (Erdkrokodil) und der Nilkrokodil nach Mosch. Charlevoix St. Domingue T. I. S. 27. rochefort Hist. des Antill S. 242. so daß er das Was- ser weit und breit mit diesem Ge- ruche erfüllet. rochefort. Aller ausserordentlicher Geruch an Thie- ren Fuͤnftes Buch. Das Blut. gleich nicht in der That, und eben ſo beſtaͤndig vorkoͤmmt,als die alkaliſche Ausartung, und ob ſie ſich gleich durch ihre langwierige Zerſtoͤrung endlich mit der Faͤulnis ganz und gar daruͤber verlieret (f*). Jndeſſen moͤchte ich aber auch nicht leugnen, daß nicht bisweilen eine ſaure uͤble Miſchung in dem Menſchenkoͤrper entſtehen koͤnnte (f**). §. 33. Der Geruch, der aus thieriſchen Koͤrpern ausdamft. Jch werde hier mit einem einzigen Worte die Erin- den (f*) [Spaltenumbruch]
Memoir. de l’Acad. de Chi- rurg. T. I. S. 128. (f**) krüger Patholog. S. 210. lvdwig an gedachtem Orte. (f***) chardin Itin. T. IV. S. 46. (g) tyſon Anatomi of the O- poſſum S. 16. (g*) alſton of quiklime S. 35. (h) Jn der zu Goͤttingen unter meinem Vorſizze gehaltnen Streit ſchrift 1747. Aus Vermiſchung des Gummi Sagapens, Galbans, [Spaltenumbruch] Opopanax, und anderer Gummen, die man digerirte, entſtand ein Moſchgeruch. Memoir. de l’Acad. 1706. p 6. (h*) Unter den kalten Thieren
riecht der Cayman (Erdkrokodil) und der Nilkrokodil nach Moſch. Charlevoix St. Domingue T. I. S. 27. rochefort Hiſt. des Antill S. 242. ſo daß er das Waſ- ſer weit und breit mit dieſem Ge- ruche erfuͤllet. rochefort. Aller auſſerordentlicher Geruch an Thie- ren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0170" n="150"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fuͤnftes Buch. Das Blut.</hi></fw><lb/> gleich nicht in der That, und eben ſo beſtaͤndig vorkoͤmmt,<lb/> als die alkaliſche Ausartung, und ob ſie ſich gleich durch<lb/> ihre langwierige Zerſtoͤrung endlich mit der Faͤulnis ganz<lb/> und gar daruͤber verlieret <note place="foot" n="(f*)"><cb/><hi rendition="#aq">Memoir. de l’Acad. de Chi-<lb/> rurg. T. I.</hi> S. 128.</note>. Jndeſſen moͤchte ich aber<lb/> auch nicht leugnen, daß nicht bisweilen eine ſaure uͤble<lb/> Miſchung in dem Menſchenkoͤrper entſtehen koͤnnte <note place="foot" n="(f**)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">krüger</hi> Patholog.</hi> S. 210.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">lvdwig</hi></hi> an gedachtem Orte.</note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 33.<lb/> Der Geruch, der aus thieriſchen Koͤrpern<lb/> ausdamft.</head><lb/> <p>Jch werde hier mit einem einzigen Worte die Erin-<lb/> nerung thun, daß uns der Geruch von allen thieriſchen<lb/> Theilen gemeiniglich unangenem vorzukommen pflege,<lb/> ſo lange die Luft einen anſehnlichen Theil dieſer Geruͤche<lb/> noch nicht verweht hat. Selbſt der Moſch <note place="foot" n="(f***)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">chardin</hi> Itin. T. IV.</hi><lb/> S. 46.</note>, Zi-<lb/> bet, und der wolrichende Saft der Beutelratte <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">tyſon</hi> Anatomi of the O-<lb/> poſſum</hi> S. 16.</note>, ſtin-<lb/> ket, wenn er noch friſch iſt und ſeine Kraͤfte beiſammen<lb/> hat, und man kann ihn ſchwerlich ausſtehen: wird ſel-<lb/> biger hingegen aͤlter, und vermindern ſich ſeine Geruch-<lb/> ſtaͤubchen, ſo erregt er angeneme Empfindungen in uns.<lb/> Auf eben dieſe Weiſe nimmt eine gefaulte Galle <note place="foot" n="(g*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">alſton</hi> of quiklime</hi> S. 35.</note>,<lb/> ſo gar der Menſchenkoth und das thieriſche Oel <note place="foot" n="(h)">Jn der zu Goͤttingen unter<lb/> meinem Vorſizze gehaltnen Streit<lb/> ſchrift 1747. Aus Vermiſchung<lb/> des Gummi Sagapens, Galbans,<lb/><cb/> Opopanax, und anderer Gummen,<lb/> die man digerirte, entſtand ein<lb/> Moſchgeruch. <hi rendition="#aq">Memoir. de l’Acad.<lb/> 1706. p</hi> 6.</note>, ſo-<lb/> bald ſich ihre Ausduͤnſtungen gemildert haben, einen ge-<lb/> faͤlligern Geruch an ſich. Und ich erinnre mich keiner<lb/> Art unter den Thieren von warmen Blute <note xml:id="seg2pn_10_1" next="#seg2pn_10_2" place="foot" n="(h*)">Unter den kalten Thieren<lb/> riecht der Cayman (Erdkrokodil)<lb/> und der Nilkrokodil nach Moſch.<lb/><hi rendition="#aq">Charlevoix St. Domingue T. I.</hi><lb/> S. 27. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">rochefort</hi> Hiſt. des<lb/> Antill</hi> S. 242. ſo daß er das Waſ-<lb/> ſer weit und breit mit dieſem Ge-<lb/> ruche erfuͤllet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">rochefort.</hi></hi> Aller<lb/> auſſerordentlicher Geruch an Thie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ren</fw></note>, unter<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0170]
Fuͤnftes Buch. Das Blut.
gleich nicht in der That, und eben ſo beſtaͤndig vorkoͤmmt,
als die alkaliſche Ausartung, und ob ſie ſich gleich durch
ihre langwierige Zerſtoͤrung endlich mit der Faͤulnis ganz
und gar daruͤber verlieret (f*). Jndeſſen moͤchte ich aber
auch nicht leugnen, daß nicht bisweilen eine ſaure uͤble
Miſchung in dem Menſchenkoͤrper entſtehen koͤnnte (f**).
§. 33.
Der Geruch, der aus thieriſchen Koͤrpern
ausdamft.
Jch werde hier mit einem einzigen Worte die Erin-
nerung thun, daß uns der Geruch von allen thieriſchen
Theilen gemeiniglich unangenem vorzukommen pflege,
ſo lange die Luft einen anſehnlichen Theil dieſer Geruͤche
noch nicht verweht hat. Selbſt der Moſch (f***), Zi-
bet, und der wolrichende Saft der Beutelratte (g), ſtin-
ket, wenn er noch friſch iſt und ſeine Kraͤfte beiſammen
hat, und man kann ihn ſchwerlich ausſtehen: wird ſel-
biger hingegen aͤlter, und vermindern ſich ſeine Geruch-
ſtaͤubchen, ſo erregt er angeneme Empfindungen in uns.
Auf eben dieſe Weiſe nimmt eine gefaulte Galle (g*),
ſo gar der Menſchenkoth und das thieriſche Oel (h), ſo-
bald ſich ihre Ausduͤnſtungen gemildert haben, einen ge-
faͤlligern Geruch an ſich. Und ich erinnre mich keiner
Art unter den Thieren von warmen Blute (h*), unter
den
(f*)
Memoir. de l’Acad. de Chi-
rurg. T. I. S. 128.
(f**) krüger Patholog. S. 210.
lvdwig an gedachtem Orte.
(f***) chardin Itin. T. IV.
S. 46.
(g) tyſon Anatomi of the O-
poſſum S. 16.
(g*) alſton of quiklime S. 35.
(h) Jn der zu Goͤttingen unter
meinem Vorſizze gehaltnen Streit
ſchrift 1747. Aus Vermiſchung
des Gummi Sagapens, Galbans,
Opopanax, und anderer Gummen,
die man digerirte, entſtand ein
Moſchgeruch. Memoir. de l’Acad.
1706. p 6.
(h*) Unter den kalten Thieren
riecht der Cayman (Erdkrokodil)
und der Nilkrokodil nach Moſch.
Charlevoix St. Domingue T. I.
S. 27. rochefort Hiſt. des
Antill S. 242. ſo daß er das Waſ-
ſer weit und breit mit dieſem Ge-
ruche erfuͤllet. rochefort. Aller
auſſerordentlicher Geruch an Thie-
ren
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