lassen, an warmen Thieren, z. E. dem Wasser-Raben (r) und der Nachteule, gleichfals gesehen (s).
§. 14. Durch die Lunge gelanget das Blut in die Blut- adern dieses Eingeweides.
Jn diesen Thieren verhält sich indessen doch die Sa- che schon nicht mehr so einfach. Es folget hier nämlich auf die Schlagader, welche aus der rechten Herzhöle ent- springt, die Lunge, auf die Lunge kommt die Reihe end- lich an den andern Sinus, an die andere Herzkammer, und an eine andre Schlagader. Man muß daher un- tersuchen, wohin eigentlich das Blut aus der Lungen- schlagader gelange. Es ist demnach erstlich eine ausge- machte Sache, daß es durch die Aeste dieser Schlagader, und ihre Zweige, bis zu den kleinsten Gefäßchen vertheilt werde. Dieses erweiset die Unterbindung; und man kann das Fortrükken des Blutes und das Schlagen, an der Lunge eines Frosches, vermittelst eines Vergrösse- rungsglases ganz leichtlich zeigen.
Hiernächst laufen die lezten Aeste der Lungenschlag- ader in die kleine Wurzeln der Blutader eben dieses Na- mens; denn es kommt Milch, Wasser, Queksilber, und andre in die Lungenschlagader getriebene flüßige Mate- rien, durch die neben ihr hinlaufende Blutader wieder heraus, wie ich solches selbst mit einem blau gefärbten Wasser und mit Luft also wahrgenommen habe (u).
Es läst sich aber das Zusammenhängen (x) dieser Schlagadern mit ihren geselligen Blutadern, vermittelst (t)
des
(r)[Spaltenumbruch]
Nicol. Stenonis,Fil. Epist. 93. Cent. III. barthol. Act. Haf- niens. am angef. Ort S. 145.
(s) J. Jac. PeyerObs. 50.
(u)[Spaltenumbruch]
Vergl. den Comment. in boerh. T. II. S. 227.
(x)MalpighiPosth. S. 17. HalesHaemastat. S. 66. Cowper Phil. Transact. n. 285. f. 5. 6. und n. 280.
(t)Exper. 102. sur le mouvem. du sang.
C c c 5
Die Bewegung des Herzens.
laſſen, an warmen Thieren, z. E. dem Waſſer-Raben (r) und der Nachteule, gleichfals geſehen (s).
§. 14. Durch die Lunge gelanget das Blut in die Blut- adern dieſes Eingeweides.
Jn dieſen Thieren verhaͤlt ſich indeſſen doch die Sa- che ſchon nicht mehr ſo einfach. Es folget hier naͤmlich auf die Schlagader, welche aus der rechten Herzhoͤle ent- ſpringt, die Lunge, auf die Lunge kommt die Reihe end- lich an den andern Sinus, an die andere Herzkammer, und an eine andre Schlagader. Man muß daher un- terſuchen, wohin eigentlich das Blut aus der Lungen- ſchlagader gelange. Es iſt demnach erſtlich eine ausge- machte Sache, daß es durch die Aeſte dieſer Schlagader, und ihre Zweige, bis zu den kleinſten Gefaͤßchen vertheilt werde. Dieſes erweiſet die Unterbindung; und man kann das Fortruͤkken des Blutes und das Schlagen, an der Lunge eines Froſches, vermittelſt eines Vergroͤſſe- rungsglaſes ganz leichtlich zeigen.
Hiernaͤchſt laufen die lezten Aeſte der Lungenſchlag- ader in die kleine Wurzeln der Blutader eben dieſes Na- mens; denn es kommt Milch, Waſſer, Quekſilber, und andre in die Lungenſchlagader getriebene fluͤßige Mate- rien, durch die neben ihr hinlaufende Blutader wieder heraus, wie ich ſolches ſelbſt mit einem blau gefaͤrbten Waſſer und mit Luft alſo wahrgenommen habe (u).
Es laͤſt ſich aber das Zuſammenhaͤngen (x) dieſer Schlagadern mit ihren geſelligen Blutadern, vermittelſt (t)
des
(r)[Spaltenumbruch]
Nicol. Stenonis,Fil. Epiſt. 93. Cent. III. barthol. Act. Haf- nienſ. am angef. Ort S. 145.
(s) J. Jac. PeyerObſ. 50.
(u)[Spaltenumbruch]
Vergl. den Comment. in boerh. T. II. S. 227.
(x)MalpighiPoſth. S. 17. HalesHæmaſtat. S. 66. Cowper Phil. Transact. n. 285. f. 5. 6. und n. 280.
(t)Exper. 102. ſur le mouvem. du ſang.
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Die Bewegung des Herzens.
laſſen, an warmen Thieren, z. E. dem Waſſer-Raben (r)
und der Nachteule, gleichfals geſehen (s).
§. 14.
Durch die Lunge gelanget das Blut in die Blut-
adern dieſes Eingeweides.
Jn dieſen Thieren verhaͤlt ſich indeſſen doch die Sa-
che ſchon nicht mehr ſo einfach. Es folget hier naͤmlich
auf die Schlagader, welche aus der rechten Herzhoͤle ent-
ſpringt, die Lunge, auf die Lunge kommt die Reihe end-
lich an den andern Sinus, an die andere Herzkammer,
und an eine andre Schlagader. Man muß daher un-
terſuchen, wohin eigentlich das Blut aus der Lungen-
ſchlagader gelange. Es iſt demnach erſtlich eine ausge-
machte Sache, daß es durch die Aeſte dieſer Schlagader,
und ihre Zweige, bis zu den kleinſten Gefaͤßchen vertheilt
werde. Dieſes erweiſet die Unterbindung; und man
kann das Fortruͤkken des Blutes und das Schlagen, an
der Lunge eines Froſches, vermittelſt eines Vergroͤſſe-
rungsglaſes ganz leichtlich zeigen.
Hiernaͤchſt laufen die lezten Aeſte der Lungenſchlag-
ader in die kleine Wurzeln der Blutader eben dieſes Na-
mens; denn es kommt Milch, Waſſer, Quekſilber, und
andre in die Lungenſchlagader getriebene fluͤßige Mate-
rien, durch die neben ihr hinlaufende Blutader wieder
heraus, wie ich ſolches ſelbſt mit einem blau gefaͤrbten
Waſſer und mit Luft alſo wahrgenommen habe (u).
Es laͤſt ſich aber das Zuſammenhaͤngen (x) dieſer
Schlagadern mit ihren geſelligen Blutadern, vermittelſt
des
(t)
(r)
Nicol. Stenonis, Fil. Epiſt.
93. Cent. III. barthol. Act. Haf-
nienſ. am angef. Ort S. 145.
(s) J. Jac. Peyer Obſ. 50.
(u)
Vergl. den Comment. in
boerh. T. II. S. 227.
(x) Malpighi Poſth. S. 17.
Hales Hæmaſtat. S. 66. Cowper
Phil. Transact. n. 285. f. 5. 6. und
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/833>, abgerufen am 20.11.2024.
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