keln der linken Kammer, und die ersten und innersten dererselben beschreiben mit der Achse des Herzens sehr schiefe Winkel: diejenigen, welche auswendig liegen, ma- chen allmälich mit eben dieser Achse grössere Winkel, und die ganz äussersten bilden endlich vollkommen gerade Winkel (p), indem diese leztern in der That nach der Queere hin laufen.
Um diese Fasern (q) herum liegen andre, von entge- gengesezter Richtung, und dieses sind diejenigen, welche von der rechten zur linken Hand herablaufen, und nach- dem sie allmälich mehr und mehr schief geworden, die Achse des Herzens nach ungleichern Winkeln zerschneiden, bis sie endlich die auswendigen Fasern des Herzens be- rühren.
Es laufen diese äussern Fasern(r) gegen den Grund des Herzens mit den inwendigen in einem Stükke fort, und einige dererselben hängen sich an die schnige Mün- dungen des Herzens, aber doch dergestalt an, daß sie nicht gänzlich die sehnige Art annehmen. Andre, die sich krümmen (s) und durchkreuzen, laufen mit den innern Fasern der Kammern in einem Stükke fort.
An der Spizze der linken Kammer gehen die äussern Fasern in diese Höle selbst hinein, und zwar dergestalt, daß sich die Fasern der linken Wand, nebst denen äussern, an der rechten und inwendigen Seite des Herzens endigen. Es bilden eben diese Fasern an der Spizze des Herzens gleichsam einen Stern, den man sowol von innen, als auswendig wahrnehmen kann (s*). Aus eben diesen Fa- sern entstehen auch, wenn sie sich in die linke Herzkammer begeben, die muskelhaften Säulen im Herzen.
Jn
(p)[Spaltenumbruch]Tab. 8. f. 3. und f. 5. G.
(q) S. 196. Tab. 8. f. 2. und f. 5. B.
(r) S. 197. n. 21.
(s) S. 198.
(s*)[Spaltenumbruch]
Von dergleichen Stern hat Thom. Bartholin in seiner Anat. tert. renov. S. 362. eine Abbil- dung geliefert.
Viertes Buch. Das Herz.
keln der linken Kammer, und die erſten und innerſten dererſelben beſchreiben mit der Achſe des Herzens ſehr ſchiefe Winkel: diejenigen, welche auswendig liegen, ma- chen allmaͤlich mit eben dieſer Achſe groͤſſere Winkel, und die ganz aͤuſſerſten bilden endlich vollkommen gerade Winkel (p), indem dieſe leztern in der That nach der Queere hin laufen.
Um dieſe Faſern (q) herum liegen andre, von entge- gengeſezter Richtung, und dieſes ſind diejenigen, welche von der rechten zur linken Hand herablaufen, und nach- dem ſie allmaͤlich mehr und mehr ſchief geworden, die Achſe des Herzens nach ungleichern Winkeln zerſchneiden, bis ſie endlich die auswendigen Faſern des Herzens be- ruͤhren.
Es laufen dieſe aͤuſſern Faſern(r) gegen den Grund des Herzens mit den inwendigen in einem Stuͤkke fort, und einige dererſelben haͤngen ſich an die ſchnige Muͤn- dungen des Herzens, aber doch dergeſtalt an, daß ſie nicht gaͤnzlich die ſehnige Art annehmen. Andre, die ſich kruͤmmen (s) und durchkreuzen, laufen mit den innern Faſern der Kammern in einem Stuͤkke fort.
An der Spizze der linken Kammer gehen die aͤuſſern Faſern in dieſe Hoͤle ſelbſt hinein, und zwar dergeſtalt, daß ſich die Faſern der linken Wand, nebſt denen aͤuſſern, an der rechten und inwendigen Seite des Herzens endigen. Es bilden eben dieſe Faſern an der Spizze des Herzens gleichſam einen Stern, den man ſowol von innen, als auswendig wahrnehmen kann (s*). Aus eben dieſen Fa- ſern entſtehen auch, wenn ſie ſich in die linke Herzkammer begeben, die muskelhaften Saͤulen im Herzen.
Jn
(p)[Spaltenumbruch]Tab. 8. f. 3. und f. 5. G.
(q) S. 196. Tab. 8. f. 2. und f. 5. B.
(r) S. 197. n. 21.
(s) S. 198.
(s*)[Spaltenumbruch]
Von dergleichen Stern hat Thom. Bartholin in ſeiner Anat. tert. renov. S. 362. eine Abbil- dung geliefert.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0732"n="676"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Viertes Buch. Das Herz.</hi></fw><lb/>
keln der linken Kammer, und die erſten und innerſten<lb/>
dererſelben beſchreiben mit der Achſe des Herzens ſehr<lb/>ſchiefe Winkel: diejenigen, welche auswendig liegen, ma-<lb/>
chen allmaͤlich mit eben dieſer Achſe groͤſſere Winkel, und<lb/>
die ganz aͤuſſerſten bilden endlich vollkommen gerade<lb/>
Winkel <noteplace="foot"n="(p)"><cb/><hirendition="#aq">Tab. 8. f.</hi> 3. und <hirendition="#aq">f. 5. G.</hi></note>, indem dieſe leztern in der That nach der<lb/>
Queere hin laufen.</p><lb/><p>Um dieſe Faſern <noteplace="foot"n="(q)">S. 196. <hirendition="#aq">Tab. 8. f.</hi> 2. und<lb/><hirendition="#aq">f. 5. B.</hi></note> herum liegen andre, von entge-<lb/>
gengeſezter Richtung, und dieſes ſind diejenigen, welche<lb/>
von der rechten zur linken Hand herablaufen, und nach-<lb/>
dem ſie allmaͤlich mehr und mehr ſchief geworden, die<lb/>
Achſe des Herzens nach ungleichern Winkeln zerſchneiden,<lb/>
bis ſie endlich die auswendigen Faſern des Herzens be-<lb/>
ruͤhren.</p><lb/><p>Es laufen dieſe <hirendition="#fr">aͤuſſern Faſern</hi><noteplace="foot"n="(r)">S. 197. <hirendition="#aq">n.</hi> 21.</note> gegen den Grund<lb/>
des Herzens mit den inwendigen in einem Stuͤkke fort,<lb/>
und einige dererſelben haͤngen ſich an die ſchnige Muͤn-<lb/>
dungen des Herzens, aber doch dergeſtalt an, daß ſie<lb/>
nicht gaͤnzlich die ſehnige Art annehmen. Andre, die ſich<lb/>
kruͤmmen <noteplace="foot"n="(s)">S. 198.</note> und durchkreuzen, laufen mit den innern<lb/>
Faſern der Kammern in einem Stuͤkke fort.</p><lb/><p>An der Spizze der linken Kammer gehen die aͤuſſern<lb/>
Faſern in dieſe Hoͤle ſelbſt hinein, und zwar dergeſtalt, daß<lb/>ſich die Faſern der linken Wand, nebſt denen aͤuſſern, an<lb/>
der rechten und inwendigen Seite des Herzens endigen.<lb/>
Es bilden eben dieſe Faſern an der Spizze des Herzens<lb/>
gleichſam einen Stern, den man ſowol von innen, als<lb/>
auswendig wahrnehmen kann <noteplace="foot"n="(s*)"><cb/>
Von dergleichen Stern hat<lb/>
Thom. <hirendition="#fr">Bartholin</hi> in ſeiner <hirendition="#aq">Anat.<lb/>
tert. renov.</hi> S. 362. eine Abbil-<lb/>
dung geliefert.</note>. Aus eben dieſen Fa-<lb/>ſern entſtehen auch, wenn ſie ſich in die linke Herzkammer<lb/>
begeben, die muskelhaften Saͤulen im Herzen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jn</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[676/0732]
Viertes Buch. Das Herz.
keln der linken Kammer, und die erſten und innerſten
dererſelben beſchreiben mit der Achſe des Herzens ſehr
ſchiefe Winkel: diejenigen, welche auswendig liegen, ma-
chen allmaͤlich mit eben dieſer Achſe groͤſſere Winkel, und
die ganz aͤuſſerſten bilden endlich vollkommen gerade
Winkel (p), indem dieſe leztern in der That nach der
Queere hin laufen.
Um dieſe Faſern (q) herum liegen andre, von entge-
gengeſezter Richtung, und dieſes ſind diejenigen, welche
von der rechten zur linken Hand herablaufen, und nach-
dem ſie allmaͤlich mehr und mehr ſchief geworden, die
Achſe des Herzens nach ungleichern Winkeln zerſchneiden,
bis ſie endlich die auswendigen Faſern des Herzens be-
ruͤhren.
Es laufen dieſe aͤuſſern Faſern (r) gegen den Grund
des Herzens mit den inwendigen in einem Stuͤkke fort,
und einige dererſelben haͤngen ſich an die ſchnige Muͤn-
dungen des Herzens, aber doch dergeſtalt an, daß ſie
nicht gaͤnzlich die ſehnige Art annehmen. Andre, die ſich
kruͤmmen (s) und durchkreuzen, laufen mit den innern
Faſern der Kammern in einem Stuͤkke fort.
An der Spizze der linken Kammer gehen die aͤuſſern
Faſern in dieſe Hoͤle ſelbſt hinein, und zwar dergeſtalt, daß
ſich die Faſern der linken Wand, nebſt denen aͤuſſern, an
der rechten und inwendigen Seite des Herzens endigen.
Es bilden eben dieſe Faſern an der Spizze des Herzens
gleichſam einen Stern, den man ſowol von innen, als
auswendig wahrnehmen kann (s*). Aus eben dieſen Fa-
ſern entſtehen auch, wenn ſie ſich in die linke Herzkammer
begeben, die muskelhaften Saͤulen im Herzen.
Jn
(p)
Tab. 8. f. 3. und f. 5. G.
(q) S. 196. Tab. 8. f. 2. und
f. 5. B.
(r) S. 197. n. 21.
(s) S. 198.
(s*)
Von dergleichen Stern hat
Thom. Bartholin in ſeiner Anat.
tert. renov. S. 362. eine Abbil-
dung geliefert.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/732>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.