Klappe besindet, ist überhaupt glätter, und mit kleinern Muskeln versehen. Uebrigens hat diese Muskelbündel J. Benignus Winslow kurz beschrieben (n): Ruysch (o) und der vortrefliche Senac(p) geben davon eine sehr gute Abbildung, Lower(q) stellt sie gar zu ordentlich oder regelförmig, und Raymund Vieussens(r) allzu rundlich vor.
Es haben diese Muskelbüschel ihre zwo Enden; ihr vorderes befindet sich in der Gegend, wo sich das Herz- Ohr mit dem Herzen vereinigt (s), und hier verlieren sich dieselben in dem weissen Zellgewebe (t), welches die Oh- ren mit dem Herzen verbindet. Und daher kömmt es, daß man das Herz-Ohr, ohne Verlezzung eines Muskel- büschels, von Herzen ablösen kann. Wir werden von dieser Grenzlinie anderswo zu reden Ursach haben. Die hintere Endigung findet man in demjenigen glatten Thei- le des Herz-Ohres, welchen man den Sinus nennt, und in der Scheidewand derer beiden Herz-Ohren, allwo ei- nige Fasern der rechten Vorkammer mit den Fleischfa- sern des linken Ohres in einem Stükke fortlaufen (u). Die übrige Länge dieser Muskelbüschel beschreibet einen Bogen, der gemeiniglich um etwas kleiner, als ein hal- ber Zirkel ist. Da überdem einige darunter länger sind, als die andern, so erscheinet der ganze äussere und rechte Umfang des Herz-Ohres, und beide Umfänge des An- hangs, gezakt, wie ein Hanekamm zu seyn pflegt, indem ein längerer halber Zirkel den hervorragenden Zahn, und der daneben befindliche kürzere halbe Zirkel die Zwischen- tiefe zwischen zweenen Zähnen ausmacht. Jst das Herz- Ohr ganz angefüllt, so fallen diese Zähne weniger ins Gesichte.
An
(n)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort, n. 67.
(o)Epist. 10. Taf. XI. f. 1.
(p) Taf. 12 und 16.
(q) Am angef. Ort. T. 5. f. 2.
(r) Angef. Ort.
(s)[Spaltenumbruch]lower angef. Ort. a. a. a.
(t)Senac nennet sie die Verei- nigung der Membranen des Her- zens, S. 207.
(u)senac Tab. 9. f. 1. g. g. G. G.
Viertes Buch. Das Herz.
Klappe beſindet, iſt uͤberhaupt glaͤtter, und mit kleinern Muskeln verſehen. Uebrigens hat dieſe Muskelbuͤndel J. Benignus Winslow kurz beſchrieben (n): Ruyſch (o) und der vortrefliche Senac(p) geben davon eine ſehr gute Abbildung, Lower(q) ſtellt ſie gar zu ordentlich oder regelfoͤrmig, und Raymund Vieuſſens(r) allzu rundlich vor.
Es haben dieſe Muskelbuͤſchel ihre zwo Enden; ihr vorderes befindet ſich in der Gegend, wo ſich das Herz- Ohr mit dem Herzen vereinigt (s), und hier verlieren ſich dieſelben in dem weiſſen Zellgewebe (t), welches die Oh- ren mit dem Herzen verbindet. Und daher koͤmmt es, daß man das Herz-Ohr, ohne Verlezzung eines Muskel- buͤſchels, von Herzen abloͤſen kann. Wir werden von dieſer Grenzlinie anderswo zu reden Urſach haben. Die hintere Endigung findet man in demjenigen glatten Thei- le des Herz-Ohres, welchen man den Sinus nennt, und in der Scheidewand derer beiden Herz-Ohren, allwo ei- nige Faſern der rechten Vorkammer mit den Fleiſchfa- ſern des linken Ohres in einem Stuͤkke fortlaufen (u). Die uͤbrige Laͤnge dieſer Muskelbuͤſchel beſchreibet einen Bogen, der gemeiniglich um etwas kleiner, als ein hal- ber Zirkel iſt. Da uͤberdem einige darunter laͤnger ſind, als die andern, ſo erſcheinet der ganze aͤuſſere und rechte Umfang des Herz-Ohres, und beide Umfaͤnge des An- hangs, gezakt, wie ein Hanekamm zu ſeyn pflegt, indem ein laͤngerer halber Zirkel den hervorragenden Zahn, und der daneben befindliche kuͤrzere halbe Zirkel die Zwiſchen- tiefe zwiſchen zweenen Zaͤhnen ausmacht. Jſt das Herz- Ohr ganz angefuͤllt, ſo fallen dieſe Zaͤhne weniger ins Geſichte.
An
(n)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort, n. 67.
(o)Epiſt. 10. Taf. XI. f. 1.
(p) Taf. 12 und 16.
(q) Am angef. Ort. T. 5. f. 2.
(r) Angef. Ort.
(s)[Spaltenumbruch]lower angef. Ort. a. a. a.
(t)Senac nennet ſie die Verei- nigung der Membranen des Her- zens, S. 207.
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Viertes Buch. Das Herz.
Klappe beſindet, iſt uͤberhaupt glaͤtter, und mit kleinern
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J. Benignus Winslow kurz beſchrieben (n): Ruyſch
(o) und der vortrefliche Senac (p) geben davon eine ſehr
gute Abbildung, Lower (q) ſtellt ſie gar zu ordentlich
oder regelfoͤrmig, und Raymund Vieuſſens (r) allzu
rundlich vor.
Es haben dieſe Muskelbuͤſchel ihre zwo Enden; ihr
vorderes befindet ſich in der Gegend, wo ſich das Herz-
Ohr mit dem Herzen vereinigt (s), und hier verlieren ſich
dieſelben in dem weiſſen Zellgewebe (t), welches die Oh-
ren mit dem Herzen verbindet. Und daher koͤmmt es,
daß man das Herz-Ohr, ohne Verlezzung eines Muskel-
buͤſchels, von Herzen abloͤſen kann. Wir werden von
dieſer Grenzlinie anderswo zu reden Urſach haben. Die
hintere Endigung findet man in demjenigen glatten Thei-
le des Herz-Ohres, welchen man den Sinus nennt, und
in der Scheidewand derer beiden Herz-Ohren, allwo ei-
nige Faſern der rechten Vorkammer mit den Fleiſchfa-
ſern des linken Ohres in einem Stuͤkke fortlaufen (u).
Die uͤbrige Laͤnge dieſer Muskelbuͤſchel beſchreibet einen
Bogen, der gemeiniglich um etwas kleiner, als ein hal-
ber Zirkel iſt. Da uͤberdem einige darunter laͤnger ſind,
als die andern, ſo erſcheinet der ganze aͤuſſere und rechte
Umfang des Herz-Ohres, und beide Umfaͤnge des An-
hangs, gezakt, wie ein Hanekamm zu ſeyn pflegt, indem
ein laͤngerer halber Zirkel den hervorragenden Zahn, und
der daneben befindliche kuͤrzere halbe Zirkel die Zwiſchen-
tiefe zwiſchen zweenen Zaͤhnen ausmacht. Jſt das Herz-
Ohr ganz angefuͤllt, ſo fallen dieſe Zaͤhne weniger ins
Geſichte.
An
(n)
Am angef. Ort, n. 67.
(o) Epiſt. 10. Taf. XI. f. 1.
(p) Taf. 12 und 16.
(q) Am angef. Ort. T. 5. f. 2.
(r) Angef. Ort.
(s)
lower angef. Ort. a. a. a.
(t) Senac nennet ſie die Verei-
nigung der Membranen des Her-
zens, S. 207.
(u) senac Tab. 9. f. 1. g. g. G. G.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/648>, abgerufen am 22.11.2024.
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