Unterleibes (e), der Gekrös- (f), der äussern Drossel- blutader (g), an der Blutader des vordern (h), inglei- chen auch des hintern Schienbeins (i), und an der Pfort- ader Versuche angestellt (k). Jch fand es alles, wie es Harvey wahrgenommen hatte. Jch rathe aber auch hierbei dem Zergliederer wohlmeynend, daß er mit der Arbeit eile, und nicht so lange warte, bis dem Thiere die Kräfte entgehen, damit nicht etwa, wenn mit der Stär- ke des Thieres zugleich die Kräfte des Herzens abnehmen, und der Lauf des Blutes gehemmt worden, das Auf- schwellen derer Blutadern sodenn unterbleiben möge. Man thut auch besser, wenn man sich, bei diesem Unter- nehmen, der Thiere die warmes Blut haben bedient; denn ich bemerke an den Kaltblütigen (k*), daß sich das Blut gar zu leicht von dem Orte der Unterbindung nach andren Gefässen hinwendet, und daß solchergestalt we- der dasselbe unterhalb der Schnur zusammengehäuft wird, noch ein deutliches Aufschwellen zu erfolgen pflegt.
§. 13. Krankheiten, die denen Unterbindungen gleich kommen.
Was die Unterbindung thut, das thun auch Krank- heiten. Man hat von einem Herzgewächse einen seltsa- men Geschwulst an den Blutadern des Halses, bei dem von meinem seligverstorbnen Schwiegervater, H. Frie- drich Teichmeyer(l), angestellten Versuch wahrge- nommen. Bei andrer Gelegenheit fand man die Dros- selblutader sehr erweitert, da sich ein geschwänztes Herz- gewächse in dem rechten Herzohre angesezzet hatte (m).
Ein
(e)[Spaltenumbruch]Exp. 110.
(f)Exp. 112. 107. remvs Exp. S. 4. 10.
(g)Exp. 114.
(h)Exp. 105. remvs Exp. 1.
(i)Exp. 106.
(k)[Spaltenumbruch]Exp. 108. remvs S. 10.
(k*) Siehe Exp. 111. remvs S. 44.
(l) Jn der Streitschr. de cord. polyp. n. 19.
(m)malpigh. posthum. S. 45.
Drittes Buch. Der Umlauf des Blutes.
Unterleibes (e), der Gekroͤs- (f), der aͤuſſern Droſſel- blutader (g), an der Blutader des vordern (h), inglei- chen auch des hintern Schienbeins (i), und an der Pfort- ader Verſuche angeſtellt (k). Jch fand es alles, wie es Harvey wahrgenommen hatte. Jch rathe aber auch hierbei dem Zergliederer wohlmeynend, daß er mit der Arbeit eile, und nicht ſo lange warte, bis dem Thiere die Kraͤfte entgehen, damit nicht etwa, wenn mit der Staͤr- ke des Thieres zugleich die Kraͤfte des Herzens abnehmen, und der Lauf des Blutes gehemmt worden, das Auf- ſchwellen derer Blutadern ſodenn unterbleiben moͤge. Man thut auch beſſer, wenn man ſich, bei dieſem Unter- nehmen, der Thiere die warmes Blut haben bedient; denn ich bemerke an den Kaltbluͤtigen (k*), daß ſich das Blut gar zu leicht von dem Orte der Unterbindung nach andren Gefaͤſſen hinwendet, und daß ſolchergeſtalt we- der daſſelbe unterhalb der Schnur zuſammengehaͤuft wird, noch ein deutliches Aufſchwellen zu erfolgen pflegt.
§. 13. Krankheiten, die denen Unterbindungen gleich kommen.
Was die Unterbindung thut, das thun auch Krank- heiten. Man hat von einem Herzgewaͤchſe einen ſeltſa- men Geſchwulſt an den Blutadern des Halſes, bei dem von meinem ſeligverſtorbnen Schwiegervater, H. Frie- drich Teichmeyer(l), angeſtellten Verſuch wahrge- nommen. Bei andrer Gelegenheit fand man die Droſ- ſelblutader ſehr erweitert, da ſich ein geſchwaͤnztes Herz- gewaͤchſe in dem rechten Herzohre angeſezzet hatte (m).
Ein
(e)[Spaltenumbruch]Exp. 110.
(f)Exp. 112. 107. remvs Exp. S. 4. 10.
(g)Exp. 114.
(h)Exp. 105. remvs Exp. 1.
(i)Exp. 106.
(k)[Spaltenumbruch]Exp. 108. remvs S. 10.
(k*) Siehe Exp. 111. remvs S. 44.
(l) Jn der Streitſchr. de cord. polyp. n. 19.
(m)malpigh. poſthum. S. 45.
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Drittes Buch. Der Umlauf des Blutes.
Unterleibes (e), der Gekroͤs- (f), der aͤuſſern Droſſel-
blutader (g), an der Blutader des vordern (h), inglei-
chen auch des hintern Schienbeins (i), und an der Pfort-
ader Verſuche angeſtellt (k). Jch fand es alles, wie es
Harvey wahrgenommen hatte. Jch rathe aber auch
hierbei dem Zergliederer wohlmeynend, daß er mit der
Arbeit eile, und nicht ſo lange warte, bis dem Thiere die
Kraͤfte entgehen, damit nicht etwa, wenn mit der Staͤr-
ke des Thieres zugleich die Kraͤfte des Herzens abnehmen,
und der Lauf des Blutes gehemmt worden, das Auf-
ſchwellen derer Blutadern ſodenn unterbleiben moͤge.
Man thut auch beſſer, wenn man ſich, bei dieſem Unter-
nehmen, der Thiere die warmes Blut haben bedient;
denn ich bemerke an den Kaltbluͤtigen (k*), daß ſich das
Blut gar zu leicht von dem Orte der Unterbindung nach
andren Gefaͤſſen hinwendet, und daß ſolchergeſtalt we-
der daſſelbe unterhalb der Schnur zuſammengehaͤuft
wird, noch ein deutliches Aufſchwellen zu erfolgen pflegt.
§. 13.
Krankheiten, die denen Unterbindungen gleich
kommen.
Was die Unterbindung thut, das thun auch Krank-
heiten. Man hat von einem Herzgewaͤchſe einen ſeltſa-
men Geſchwulſt an den Blutadern des Halſes, bei dem
von meinem ſeligverſtorbnen Schwiegervater, H. Frie-
drich Teichmeyer (l), angeſtellten Verſuch wahrge-
nommen. Bei andrer Gelegenheit fand man die Droſ-
ſelblutader ſehr erweitert, da ſich ein geſchwaͤnztes Herz-
gewaͤchſe in dem rechten Herzohre angeſezzet hatte (m).
Ein
(e)
Exp. 110.
(f) Exp. 112. 107. remvs Exp.
S. 4. 10.
(g) Exp. 114.
(h) Exp. 105. remvs Exp. 1.
(i) Exp. 106.
(k)
Exp. 108. remvs S. 10.
(k*) Siehe Exp. 111. remvs
S. 44.
(l) Jn der Streitſchr. de cord.
polyp. n. 19.
(m) malpigh. poſthum. S. 45.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/460>, abgerufen am 20.11.2024.
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