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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

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Flieswassergefässe.
ser Sache von Wichtigkeit ist, z. E. vom Joh. Conr.
Brunner (y) und Joh. Zeller (z), erreget worden,
und ich selbst habe nie etwas ähnliches darinnen wahr-
nehmen können, wie denn auch der Umstand noch dage-
gen streitet, daß man innerhalb der Gehirnhöle nie eini-
ge Flieswasserdrüsen gefunden, dergleichen sich mehren-
theils bei den Wassergängen in der Nähe zu befinden
pflegen. Man hat auch vermittelst der neuen Versuche,
die ich sowol, als der berühmte Zinn angestellt (a), kei-
ne Flieswassergefässe an dem Auge entdekken können.

Eben so hat man die von einigen italiänischen und
deutschen Zerlegern so genannte Wassergefässe des Rük-
kenmarkes, durch wiederholte Versuche noch nicht genug
bestätiget erhalten. Anton de Marchettis (b) meldet
zwar, er habe den Rükkenmark voll Nahrungssaft ge-
funden: und man schreibt auch etwas dergleichen dem
Galeacius (c) zu, ob er gleich von seiner eignen Ent-
dekkung nicht selbst gewiß genung überzeuget war. Daß
aus der Rükmarkshöle einige herauskommen, melden
J. Georg. Duvernoi (d) und Joh. Salzmann, wie-
wol jener desfals nur einen einzigen Versuch vor sich
hatte (e). Es wird also am besten seyn, wenn wir er-
warten, was uns der Fleis derer neuern Zerleger, und
deren fernere Versuche, von allen diesen noch entdekken
werden.

§. 15.
(y) [Spaltenumbruch] De gland. pituitar. S. 174.
(z) Am angef. Ort.
(a) Am Nezhäutchen valsalva
de, aure humana, c. 3. n.
15.
(b) Beim Camerarius am an-
[Spaltenumbruch] gef. Ort. u. Bianchi Hist. hepat.
T. II.
S. 310.
(c) Am angef. Ort.
(d) Am angef. Ort. S. 289.
(e) Ebendas. S. 281.

Flieswaſſergefaͤſſe.
ſer Sache von Wichtigkeit iſt, z. E. vom Joh. Conr.
Brunner (y) und Joh. Zeller (z), erreget worden,
und ich ſelbſt habe nie etwas aͤhnliches darinnen wahr-
nehmen koͤnnen, wie denn auch der Umſtand noch dage-
gen ſtreitet, daß man innerhalb der Gehirnhoͤle nie eini-
ge Flieswaſſerdruͤſen gefunden, dergleichen ſich mehren-
theils bei den Waſſergaͤngen in der Naͤhe zu befinden
pflegen. Man hat auch vermittelſt der neuen Verſuche,
die ich ſowol, als der beruͤhmte Zinn angeſtellt (a), kei-
ne Flieswaſſergefaͤſſe an dem Auge entdekken koͤnnen.

Eben ſo hat man die von einigen italiaͤniſchen und
deutſchen Zerlegern ſo genannte Waſſergefaͤſſe des Ruͤk-
kenmarkes, durch wiederholte Verſuche noch nicht genug
beſtaͤtiget erhalten. Anton de Marchettis (b) meldet
zwar, er habe den Ruͤkkenmark voll Nahrungsſaft ge-
funden: und man ſchreibt auch etwas dergleichen dem
Galeacius (c) zu, ob er gleich von ſeiner eignen Ent-
dekkung nicht ſelbſt gewiß genung uͤberzeuget war. Daß
aus der Ruͤkmarkshoͤle einige herauskommen, melden
J. Georg. Duvernoi (d) und Joh. Salzmann, wie-
wol jener desfals nur einen einzigen Verſuch vor ſich
hatte (e). Es wird alſo am beſten ſeyn, wenn wir er-
warten, was uns der Fleis derer neuern Zerleger, und
deren fernere Verſuche, von allen dieſen noch entdekken
werden.

§. 15.
(y) [Spaltenumbruch] De gland. pituitar. S. 174.
(z) Am angef. Ort.
(a) Am Nezhaͤutchen valsalva
de, aure humana, c. 3. n.
15.
(b) Beim Camerarius am an-
[Spaltenumbruch] gef. Ort. u. Bianchi Hiſt. hepat.
T. II.
S. 310.
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[333/0389] Flieswaſſergefaͤſſe. ſer Sache von Wichtigkeit iſt, z. E. vom Joh. Conr. Brunner (y) und Joh. Zeller (z), erreget worden, und ich ſelbſt habe nie etwas aͤhnliches darinnen wahr- nehmen koͤnnen, wie denn auch der Umſtand noch dage- gen ſtreitet, daß man innerhalb der Gehirnhoͤle nie eini- ge Flieswaſſerdruͤſen gefunden, dergleichen ſich mehren- theils bei den Waſſergaͤngen in der Naͤhe zu befinden pflegen. Man hat auch vermittelſt der neuen Verſuche, die ich ſowol, als der beruͤhmte Zinn angeſtellt (a), kei- ne Flieswaſſergefaͤſſe an dem Auge entdekken koͤnnen. Eben ſo hat man die von einigen italiaͤniſchen und deutſchen Zerlegern ſo genannte Waſſergefaͤſſe des Ruͤk- kenmarkes, durch wiederholte Verſuche noch nicht genug beſtaͤtiget erhalten. Anton de Marchettis (b) meldet zwar, er habe den Ruͤkkenmark voll Nahrungsſaft ge- funden: und man ſchreibt auch etwas dergleichen dem Galeacius (c) zu, ob er gleich von ſeiner eignen Ent- dekkung nicht ſelbſt gewiß genung uͤberzeuget war. Daß aus der Ruͤkmarkshoͤle einige herauskommen, melden J. Georg. Duvernoi (d) und Joh. Salzmann, wie- wol jener desfals nur einen einzigen Verſuch vor ſich hatte (e). Es wird alſo am beſten ſeyn, wenn wir er- warten, was uns der Fleis derer neuern Zerleger, und deren fernere Verſuche, von allen dieſen noch entdekken werden. §. 15. (y) De gland. pituitar. S. 174. (z) Am angef. Ort. (a) Am Nezhaͤutchen valsalva de, aure humana, c. 3. n. 15. (b) Beim Camerarius am an- gef. Ort. u. Bianchi Hiſt. hepat. T. II. S. 310. (c) Am angef. Ort. (d) Am angef. Ort. S. 289. (e) Ebendaſ. S. 281.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/389>, abgerufen am 24.11.2024.