daß ich gesehen, wie sie an diesem Orte öfters von freien Stükken zum Vorschein gekommen. Die Flieswasser- gefässe dieser Drüsen hat J. George Duverney(a), fer- ner der ehemals berühmte Zerleger zu Basel, Mieg(b), und ich selbst mehr als einmal, mit Queksilber angefüllt. An der Leiste hat Fried. Ruysch(c) aus einem Flies- wassergefässe, welches zugleich mit einer geöfneten Beule zerschnitten worden, einen starken Ausfluß der Limphe wahrgenommen. Die Abbildung von diesen Gefässen gibt Olaus Rudbek(d).
§. 10. Jm Unterleibe.
Von der Schaamseite laufen die Geflechte der Flieswassergefässe mit den Bauchgefässen wieder über sich und zurük, und ich habe sie sowol am Menschen (e), als an Hunden (f) und Kazzen gesehen. Verschiedene Schrift- steller liefern uns die Zeichnungen von denselben, und durch diese Gefässe füllte J. Christoph Bohlius(g), unser ehemaliger academischer Freund, und nunmehriger Leibarzt und berühmter Lehrer der Medicin zu Königs- berg, den Brustkanal an.
Jndem diese durchsichtige Gefässe auf dem Rand, der das Bekken endigt, und mit den Seitentheilen der Nabelgegend verbindet, fortgehen, so nehmen sie allerlei Gefässe von ihrer Art, die aus dem Bekken hervorkom- men, in sich auf. Denn es befinden sich sowol um den
Ausgang
(a)[Spaltenumbruch]Comment. Acad. Petrop. T. I,
(b) Beim Joh. Buxtorf, ei- nem Baseler Arzte, in Thes. anat. botan. 1731. n. 13.
(c)Obs. anat. chir. 41.
(d)In Opusculo Arosiae edito, T. II. f. 1. f. f. f.
(e) Am Menschen zeiget sie Wilh. Cowperappend. f. 10. s. s. [Spaltenumbruch]
und J. Georg Duverney angef. Ort. h. h. und S. 289.
(f)T. bartholin Icon lymph. brutor. rvdbeck edit Arosian. T. II. f. 1. g. g. beim Hemsterhuys f. 9.
(g)Diss de via lactea n. 44. Jn unsrer Sammlung kömmt sie mit vor. T. I.
X 2
Flieswaſſergefaͤſſe.
daß ich geſehen, wie ſie an dieſem Orte oͤfters von freien Stuͤkken zum Vorſchein gekommen. Die Flieswaſſer- gefaͤſſe dieſer Druͤſen hat J. George Duverney(a), fer- ner der ehemals beruͤhmte Zerleger zu Baſel, Mieg(b), und ich ſelbſt mehr als einmal, mit Quekſilber angefuͤllt. An der Leiſte hat Fried. Ruyſch(c) aus einem Flies- waſſergefaͤſſe, welches zugleich mit einer geoͤfneten Beule zerſchnitten worden, einen ſtarken Ausfluß der Limphe wahrgenommen. Die Abbildung von dieſen Gefaͤſſen gibt Olaus Rudbek(d).
§. 10. Jm Unterleibe.
Von der Schaamſeite laufen die Geflechte der Flieswaſſergefaͤſſe mit den Bauchgefaͤſſen wieder uͤber ſich und zuruͤk, und ich habe ſie ſowol am Menſchen (e), als an Hunden (f) und Kazzen geſehen. Verſchiedene Schrift- ſteller liefern uns die Zeichnungen von denſelben, und durch dieſe Gefaͤſſe fuͤllte J. Chriſtoph Bohlius(g), unſer ehemaliger academiſcher Freund, und nunmehriger Leibarzt und beruͤhmter Lehrer der Medicin zu Koͤnigs- berg, den Bruſtkanal an.
Jndem dieſe durchſichtige Gefaͤſſe auf dem Rand, der das Bekken endigt, und mit den Seitentheilen der Nabelgegend verbindet, fortgehen, ſo nehmen ſie allerlei Gefaͤſſe von ihrer Art, die aus dem Bekken hervorkom- men, in ſich auf. Denn es befinden ſich ſowol um den
Ausgang
(a)[Spaltenumbruch]Comment. Acad. Petrop. T. I,
(b) Beim Joh. Buxtorf, ei- nem Baſeler Arzte, in Theſ. anat. botan. 1731. n. 13.
(c)Obſ. anat. chir. 41.
(d)In Opuſculo Aroſiæ edito, T. II. f. 1. f. f. f.
(e) Am Menſchen zeiget ſie Wilh. Cowperappend. f. 10. s. s. [Spaltenumbruch]
und J. Georg Duverney angef. Ort. h. h. und S. 289.
(f)T. bartholin Icon lymph. brutor. rvdbeck edit Aroſian. T. II. f. 1. g. g. beim Hemſterhuys f. 9.
(g)Diſſ de via lactea n. 44. Jn unſrer Sammlung koͤmmt ſie mit vor. T. I.
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Flieswaſſergefaͤſſe.
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Stuͤkken zum Vorſchein gekommen. Die Flieswaſſer-
gefaͤſſe dieſer Druͤſen hat J. George Duverney (a), fer-
ner der ehemals beruͤhmte Zerleger zu Baſel, Mieg (b),
und ich ſelbſt mehr als einmal, mit Quekſilber angefuͤllt.
An der Leiſte hat Fried. Ruyſch (c) aus einem Flies-
waſſergefaͤſſe, welches zugleich mit einer geoͤfneten Beule
zerſchnitten worden, einen ſtarken Ausfluß der Limphe
wahrgenommen. Die Abbildung von dieſen Gefaͤſſen
gibt Olaus Rudbek (d).
§. 10.
Jm Unterleibe.
Von der Schaamſeite laufen die Geflechte der
Flieswaſſergefaͤſſe mit den Bauchgefaͤſſen wieder uͤber ſich
und zuruͤk, und ich habe ſie ſowol am Menſchen (e), als
an Hunden (f) und Kazzen geſehen. Verſchiedene Schrift-
ſteller liefern uns die Zeichnungen von denſelben, und
durch dieſe Gefaͤſſe fuͤllte J. Chriſtoph Bohlius (g),
unſer ehemaliger academiſcher Freund, und nunmehriger
Leibarzt und beruͤhmter Lehrer der Medicin zu Koͤnigs-
berg, den Bruſtkanal an.
Jndem dieſe durchſichtige Gefaͤſſe auf dem Rand,
der das Bekken endigt, und mit den Seitentheilen der
Nabelgegend verbindet, fortgehen, ſo nehmen ſie allerlei
Gefaͤſſe von ihrer Art, die aus dem Bekken hervorkom-
men, in ſich auf. Denn es befinden ſich ſowol um den
Ausgang
(a)
Comment. Acad. Petrop.
T. I,
(b) Beim Joh. Buxtorf, ei-
nem Baſeler Arzte, in Theſ. anat.
botan. 1731. n. 13.
(c) Obſ. anat. chir. 41.
(d) In Opuſculo Aroſiæ edito,
T. II. f. 1. f. f. f.
(e) Am Menſchen zeiget ſie
Wilh. Cowper append. f. 10. s. s.
und J. Georg Duverney angef.
Ort. h. h. und S. 289.
(f) T. bartholin Icon lymph.
brutor. rvdbeck edit Aroſian. T.
II. f. 1. g. g. beim Hemſterhuys
f. 9.
(g) Diſſ de via lactea n. 44. Jn
unſrer Sammlung koͤmmt ſie mit
vor. T. I.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/379>, abgerufen am 20.11.2024.
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