Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweites Buch. Gefässe.
gensaft noch keine weisse Farbe angenommen hat. Der
vortrefliche Kaauw (c) gedenkt eines Versuches, den
er aber nicht vollständig erzählt, vermittelst dessen man
die Flieswassergefässe zugleich mit den einschlukkenden
Mündungen des Ribbenfells oder des Unterleibes anfül-
len kann. Endlich beweisen Krankheiten eben dieses.
Gewöhnlichermassen folgt auf die verhärtete Drüsen die
Wassersucht (d). Denn das Flieswasser der durchsichti-
gen Gefässe hat durch diese Drüsen seinen Gang: wird
dieser versperret, so bekomt die Einsaugung einen Wi-
derstand, und es wird der zurükgehaltne Dunst in den
grossen Hölungen in eine nicht geringe Menge Wassers
verwandelt, welches von einerlei Art mit dem Flieswas-
ser ist, also daß man bei der Zerlegung von diesen beiden
Flieswassern in ihre Theile (analysis) einerlei Eigenschaf-
ten an denselben wahrnimt (e). Auf eine Spekbeule im
Gekröse folgte die Wassersucht (f): ingleichen auch auf
die verhärtete Geschwülste an demselben (g). Bei der
Verhärtung der Brustdrüse (thymus) und derer unter der
Achselhöle liegenden, fand sich eine Brustwassersucht
ein (h). Bei Wassersüchtigen fund man die Flieswas-
sergefässe mit einer seirrhösen Materie angefüllet (i). Da-
her schwellen die Flieswassergefässe in der Bauchwasser-
sucht öfters auf (k), und man bekömmt sie sonst niemals
so gut zu sehen, wie ich bei selbst angestelten Zerlegun-
gen mit ziemlicher Gewisheit wahrgenommen habe.

Hieraus
(c) [Spaltenumbruch] Perspir. Hippoer. n. 626.
(d) Thom. bartholinvs. Cent.
IV. obs.
58. J. Theod. Eller obs.
med. chir.
S. 72. allen Synops.
c. 14. C. bartholin de duct. saliv.

S. 12.
(e) Mem. de l'Acad. de chirurg.
12. T. II.
S. 6. 7.
(f) tvlpivs L. II. obs. 32.
(g) Wilh. de la motte Chir.
compl. obs. 121. boerhaave Prae-
lect. T. I.
S. 580.
(h) [Spaltenumbruch] moebivs obs. 6.
(i) dvverney beim D. tavvry
anat. raisonnee
S. 114.
(k) nvck Adenogr. C. VIII. S.
96. allen addenda ad Cap. VIII.
Commerc. litt. Noric. 1732. hebd.
12. bartholin. Lymphat. in homi-
ne
S. 38. tvlpivs. L. II. obs. 34.
nvck Adenogr.
S. 96. 100. P. I.
hartmann Eph. N. C. Dec. III.
ann. 2. obs.
190.

Zweites Buch. Gefaͤſſe.
genſaft noch keine weiſſe Farbe angenommen hat. Der
vortrefliche Kaauw (c) gedenkt eines Verſuches, den
er aber nicht vollſtaͤndig erzaͤhlt, vermittelſt deſſen man
die Flieswaſſergefaͤſſe zugleich mit den einſchlukkenden
Muͤndungen des Ribbenfells oder des Unterleibes anfuͤl-
len kann. Endlich beweiſen Krankheiten eben dieſes.
Gewoͤhnlichermaſſen folgt auf die verhaͤrtete Druͤſen die
Waſſerſucht (d). Denn das Flieswaſſer der durchſichti-
gen Gefaͤſſe hat durch dieſe Druͤſen ſeinen Gang: wird
dieſer verſperret, ſo bekomt die Einſaugung einen Wi-
derſtand, und es wird der zuruͤkgehaltne Dunſt in den
groſſen Hoͤlungen in eine nicht geringe Menge Waſſers
verwandelt, welches von einerlei Art mit dem Flieswaſ-
ſer iſt, alſo daß man bei der Zerlegung von dieſen beiden
Flieswaſſern in ihre Theile (analyſis) einerlei Eigenſchaf-
ten an denſelben wahrnimt (e). Auf eine Spekbeule im
Gekroͤſe folgte die Waſſerſucht (f): ingleichen auch auf
die verhaͤrtete Geſchwuͤlſte an demſelben (g). Bei der
Verhaͤrtung der Bruſtdruͤſe (thymus) und derer unter der
Achſelhoͤle liegenden, fand ſich eine Bruſtwaſſerſucht
ein (h). Bei Waſſerſuͤchtigen fund man die Flieswaſ-
ſergefaͤſſe mit einer ſeirrhoͤſen Materie angefuͤllet (i). Da-
her ſchwellen die Flieswaſſergefaͤſſe in der Bauchwaſſer-
ſucht oͤfters auf (k), und man bekoͤmmt ſie ſonſt niemals
ſo gut zu ſehen, wie ich bei ſelbſt angeſtelten Zerlegun-
gen mit ziemlicher Gewisheit wahrgenommen habe.

Hieraus
(c) [Spaltenumbruch] Perſpir. Hippoer. n. 626.
(d) Thom. bartholinvs. Cent.
IV. obſ.
58. J. Theod. Eller obſ.
med. chir.
S. 72. allen Synopſ.
c. 14. C. bartholin de duct. ſaliv.

S. 12.
(e) Mem. de l’Acad. de chirurg.
12. T. II.
S. 6. 7.
(f) tvlpivs L. II. obſ. 32.
(g) Wilh. de la motte Chir.
compl. obſ. 121. boerhaave Præ-
lect. T. I.
S. 580.
(h) [Spaltenumbruch] moebivs obſ. 6.
(i) dvverney beim D. tavvry
anat. raiſonnée
S. 114.
(k) nvck Adenogr. C. VIII. S.
96. allen addenda ad Cap. VIII.
Commerc. litt. Noric. 1732. hebd.
12. bartholin. Lymphat. in homi-
ne
S. 38. tvlpivs. L. II. obſ. 34.
nvck Adenogr.
S. 96. 100. P. I.
hartmann Eph. N. C. Dec. III.
ann. 2. obſ.
190.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0372" n="316"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zweites Buch. Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi></fw><lb/>
gen&#x017F;aft noch keine wei&#x017F;&#x017F;e Farbe angenommen hat. Der<lb/>
vortrefliche <hi rendition="#fr">Kaauw</hi> <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq">Per&#x017F;pir. Hippoer. n.</hi> 626.</note> gedenkt eines Ver&#x017F;uches, den<lb/>
er aber nicht voll&#x017F;ta&#x0364;ndig erza&#x0364;hlt, vermittel&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;en man<lb/>
die Flieswa&#x017F;&#x017F;ergefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e zugleich mit den ein&#x017F;chlukkenden<lb/>
Mu&#x0364;ndungen des Ribbenfells oder des Unterleibes anfu&#x0364;l-<lb/>
len kann. Endlich bewei&#x017F;en Krankheiten eben die&#x017F;es.<lb/>
Gewo&#x0364;hnlicherma&#x017F;&#x017F;en folgt auf die verha&#x0364;rtete Dru&#x0364;&#x017F;en die<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Thom. <hi rendition="#k">bartholinvs.</hi> Cent.<lb/>
IV. ob&#x017F;.</hi> 58. J. Theod. <hi rendition="#fr">Eller</hi> <hi rendition="#aq">ob&#x017F;.<lb/>
med. chir.</hi> S. 72. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">allen</hi> Synop&#x017F;.<lb/>
c. 14. C. <hi rendition="#k">bartholin</hi> de duct. &#x017F;aliv.</hi><lb/>
S. 12.</note>. Denn das Flieswa&#x017F;&#x017F;er der durch&#x017F;ichti-<lb/>
gen Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e hat durch die&#x017F;e Dru&#x0364;&#x017F;en &#x017F;einen Gang: wird<lb/>
die&#x017F;er ver&#x017F;perret, &#x017F;o bekomt die Ein&#x017F;augung einen Wi-<lb/>
der&#x017F;tand, und es wird der zuru&#x0364;kgehaltne Dun&#x017F;t in den<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Ho&#x0364;lungen in eine nicht geringe Menge Wa&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
verwandelt, welches von einerlei Art mit dem Flieswa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er i&#x017F;t, al&#x017F;o daß man bei der Zerlegung von die&#x017F;en beiden<lb/>
Flieswa&#x017F;&#x017F;ern in ihre Theile (<hi rendition="#aq">analy&#x017F;is</hi>) einerlei Eigen&#x017F;chaf-<lb/>
ten an den&#x017F;elben wahrnimt <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Mem. de l&#x2019;Acad. de chirurg.<lb/>
12. T. II.</hi> S. 6. 7.</note>. Auf eine Spekbeule im<lb/>
Gekro&#x0364;&#x017F;e folgte die Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">tvlpivs</hi> L. II. ob&#x017F;.</hi> 32.</note>: ingleichen auch auf<lb/>
die verha&#x0364;rtete Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;te an dem&#x017F;elben <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Wilh. de la <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">motte</hi></hi> Chir.<lb/>
compl. ob&#x017F;. 121. <hi rendition="#k">boerhaave</hi> Præ-<lb/>
lect. T. I.</hi> S. 580.</note>. Bei der<lb/>
Verha&#x0364;rtung der Bru&#x017F;tdru&#x0364;&#x017F;e (<hi rendition="#aq">thymus</hi>) und derer unter der<lb/>
Ach&#x017F;elho&#x0364;le liegenden, fand &#x017F;ich eine Bru&#x017F;twa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht<lb/>
ein <note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">moebivs</hi> ob&#x017F;.</hi> 6.</note>. Bei Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;u&#x0364;chtigen fund man die Flieswa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ergefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e mit einer &#x017F;eirrho&#x0364;&#x017F;en Materie angefu&#x0364;llet <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">dvverney</hi></hi> beim <hi rendition="#aq">D. <hi rendition="#k">tavvry</hi><lb/>
anat. rai&#x017F;onnée</hi> S. 114.</note>. Da-<lb/>
her &#x017F;chwellen die Flieswa&#x017F;&#x017F;ergefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in der Bauchwa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;ucht o&#x0364;fters auf <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">nvck</hi> Adenogr. C. VIII.</hi> S.<lb/>
96. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">allen</hi> addenda ad Cap. VIII.<lb/>
Commerc. litt. Noric. 1732. hebd.<lb/>
12. <hi rendition="#k">bartholin.</hi> Lymphat. in homi-<lb/>
ne</hi> S. 38. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">tvlpivs.</hi> L. II. ob&#x017F;. 34.<lb/><hi rendition="#k">nvck</hi> Adenogr.</hi> S. 96. 100. <hi rendition="#aq">P. I.<lb/><hi rendition="#k">hartmann</hi> Eph. N. C. Dec. III.<lb/>
ann. 2. ob&#x017F;.</hi> 190.</note>, und man beko&#x0364;mmt &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t niemals<lb/>
&#x017F;o gut zu &#x017F;ehen, wie ich bei &#x017F;elb&#x017F;t ange&#x017F;telten Zerlegun-<lb/>
gen mit ziemlicher Gewisheit wahrgenommen habe.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Hieraus</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[316/0372] Zweites Buch. Gefaͤſſe. genſaft noch keine weiſſe Farbe angenommen hat. Der vortrefliche Kaauw (c) gedenkt eines Verſuches, den er aber nicht vollſtaͤndig erzaͤhlt, vermittelſt deſſen man die Flieswaſſergefaͤſſe zugleich mit den einſchlukkenden Muͤndungen des Ribbenfells oder des Unterleibes anfuͤl- len kann. Endlich beweiſen Krankheiten eben dieſes. Gewoͤhnlichermaſſen folgt auf die verhaͤrtete Druͤſen die Waſſerſucht (d). Denn das Flieswaſſer der durchſichti- gen Gefaͤſſe hat durch dieſe Druͤſen ſeinen Gang: wird dieſer verſperret, ſo bekomt die Einſaugung einen Wi- derſtand, und es wird der zuruͤkgehaltne Dunſt in den groſſen Hoͤlungen in eine nicht geringe Menge Waſſers verwandelt, welches von einerlei Art mit dem Flieswaſ- ſer iſt, alſo daß man bei der Zerlegung von dieſen beiden Flieswaſſern in ihre Theile (analyſis) einerlei Eigenſchaf- ten an denſelben wahrnimt (e). Auf eine Spekbeule im Gekroͤſe folgte die Waſſerſucht (f): ingleichen auch auf die verhaͤrtete Geſchwuͤlſte an demſelben (g). Bei der Verhaͤrtung der Bruſtdruͤſe (thymus) und derer unter der Achſelhoͤle liegenden, fand ſich eine Bruſtwaſſerſucht ein (h). Bei Waſſerſuͤchtigen fund man die Flieswaſ- ſergefaͤſſe mit einer ſeirrhoͤſen Materie angefuͤllet (i). Da- her ſchwellen die Flieswaſſergefaͤſſe in der Bauchwaſſer- ſucht oͤfters auf (k), und man bekoͤmmt ſie ſonſt niemals ſo gut zu ſehen, wie ich bei ſelbſt angeſtelten Zerlegun- gen mit ziemlicher Gewisheit wahrgenommen habe. Hieraus (c) Perſpir. Hippoer. n. 626. (d) Thom. bartholinvs. Cent. IV. obſ. 58. J. Theod. Eller obſ. med. chir. S. 72. allen Synopſ. c. 14. C. bartholin de duct. ſaliv. S. 12. (e) Mem. de l’Acad. de chirurg. 12. T. II. S. 6. 7. (f) tvlpivs L. II. obſ. 32. (g) Wilh. de la motte Chir. compl. obſ. 121. boerhaave Præ- lect. T. I. S. 580. (h) moebivs obſ. 6. (i) dvverney beim D. tavvry anat. raiſonnée S. 114. (k) nvck Adenogr. C. VIII. S. 96. allen addenda ad Cap. VIII. Commerc. litt. Noric. 1732. hebd. 12. bartholin. Lymphat. in homi- ne S. 38. tvlpivs. L. II. obſ. 34. nvck Adenogr. S. 96. 100. P. I. hartmann Eph. N. C. Dec. III. ann. 2. obſ. 190.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/372
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/372>, abgerufen am 24.11.2024.