in der That der Nierenblutader eine grössere Quantität von Blute zuführen, als dieselbe sonst ordentlicher Wei- se durch die Nierenschlagader erhält, und solchemnach ist diese Schlagader allerdings kleiner, als ihre Nebenblut- ader. Jch habe das Verhältnis dieser Schlagadern zu den Blutadern, wie 614 zu 1490, und 874 zu 2066, gefunden, welches ein Verhältnis von 1488 zu 3556 abgibt, womit das zwischen beiderley Gefässen überall vorkommende Ebenmaas ziemlich übereinstimmt.
Die Gekrösschlagadern sezzet Keil zu ihren Blut- adern wie 9 zu 25 (s) an, und ich wie 9 zu 16 wie 529 zu 1089 und 109 zu 361, womit beinahe die übrigen Verhältnisse andrer Blutadern zu ihren Schlagadern übereinkommen. Keils Verhältnisse scheinen mir zu gros zu seyn.
Die Bekkenschlagader (iliaca art.) sezzet Clifton ge- gen ihre Blutader in ein sehr geringes Verhältnis, näm- lich wie 100 zu 164 (t); ich habe aber auch bemerkt, daß sich diese Gefässe wie 3844 zu 7396, oder wie 4 ge- gen 9 verhalten, welches wiederum dem gemeinschaftli- chen Verhältnisse zwischen denen Gefässen von beiderley Arten gegen einander viel näher kommt.
Den Durchschnitt der Schienbeinschlagader gegen ihre Blutader sezzet Franz Boißier wie 100 zu 217 (u) an; wenn die Gefässe aber erweitert worden, so gibt er ihn, welches zu verwundern, wie 87 zu 131 oder 2 zu 3 an, aus welcher Vergleichung folgen würde, daß sich die Blutader weniger, als die Schlagader habe ausdeh- nen lassen.
Das Verhältnis der Schlüsselblutader finde ich ge- gen ihre Schlagader wie 196 zu 81, der Drosselader
zur
(s)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort.
(t) S. 100.
(u)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort.
Zweites Buch. Gefaͤſſe.
in der That der Nierenblutader eine groͤſſere Quantitaͤt von Blute zufuͤhren, als dieſelbe ſonſt ordentlicher Wei- ſe durch die Nierenſchlagader erhaͤlt, und ſolchemnach iſt dieſe Schlagader allerdings kleiner, als ihre Nebenblut- ader. Jch habe das Verhaͤltnis dieſer Schlagadern zu den Blutadern, wie 614 zu 1490, und 874 zu 2066, gefunden, welches ein Verhaͤltnis von 1488 zu 3556 abgibt, womit das zwiſchen beiderley Gefaͤſſen uͤberall vorkommende Ebenmaas ziemlich uͤbereinſtimmt.
Die Gekroͤsſchlagadern ſezzet Keil zu ihren Blut- adern wie 9 zu 25 (s) an, und ich wie 9 zu 16 wie 529 zu 1089 und 109 zu 361, womit beinahe die uͤbrigen Verhaͤltniſſe andrer Blutadern zu ihren Schlagadern uͤbereinkommen. Keils Verhaͤltniſſe ſcheinen mir zu gros zu ſeyn.
Die Bekkenſchlagader (iliaca art.) ſezzet Clifton ge- gen ihre Blutader in ein ſehr geringes Verhaͤltnis, naͤm- lich wie 100 zu 164 (t); ich habe aber auch bemerkt, daß ſich dieſe Gefaͤſſe wie 3844 zu 7396, oder wie 4 ge- gen 9 verhalten, welches wiederum dem gemeinſchaftli- chen Verhaͤltniſſe zwiſchen denen Gefaͤſſen von beiderley Arten gegen einander viel naͤher kommt.
Den Durchſchnitt der Schienbeinſchlagader gegen ihre Blutader ſezzet Franz Boißier wie 100 zu 217 (u) an; wenn die Gefaͤſſe aber erweitert worden, ſo gibt er ihn, welches zu verwundern, wie 87 zu 131 oder 2 zu 3 an, aus welcher Vergleichung folgen wuͤrde, daß ſich die Blutader weniger, als die Schlagader habe ausdeh- nen laſſen.
Das Verhaͤltnis der Schluͤſſelblutader finde ich ge- gen ihre Schlagader wie 196 zu 81, der Droſſelader
zur
(s)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort.
(t) S. 100.
(u)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0304"n="248"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zweites Buch. Gefaͤſſe.</hi></fw><lb/>
in der That der Nierenblutader eine groͤſſere Quantitaͤt<lb/>
von Blute zufuͤhren, als dieſelbe ſonſt ordentlicher Wei-<lb/>ſe durch die Nierenſchlagader erhaͤlt, und ſolchemnach iſt<lb/>
dieſe Schlagader allerdings kleiner, als ihre Nebenblut-<lb/>
ader. Jch habe das Verhaͤltnis dieſer Schlagadern zu<lb/>
den Blutadern, wie 614 zu 1490, und 874 zu 2066,<lb/>
gefunden, welches ein Verhaͤltnis von 1488 zu 3556<lb/>
abgibt, womit das zwiſchen beiderley Gefaͤſſen uͤberall<lb/>
vorkommende Ebenmaas ziemlich uͤbereinſtimmt.</p><lb/><p>Die Gekroͤsſchlagadern ſezzet <hirendition="#fr">Keil</hi> zu ihren Blut-<lb/>
adern wie 9 zu 25 <noteplace="foot"n="(s)"><cb/>
Am angef. Ort.</note> an, und ich wie 9 zu 16 wie 529<lb/>
zu 1089 und 109 zu 361, womit beinahe die uͤbrigen<lb/>
Verhaͤltniſſe andrer Blutadern zu ihren Schlagadern<lb/>
uͤbereinkommen. <hirendition="#fr">Keils</hi> Verhaͤltniſſe ſcheinen mir zu<lb/>
gros zu ſeyn.</p><lb/><p>Die Bekkenſchlagader (<hirendition="#aq">iliaca art.</hi>) ſezzet <hirendition="#fr">Clifton</hi> ge-<lb/>
gen ihre Blutader in ein ſehr geringes Verhaͤltnis, naͤm-<lb/>
lich wie 100 zu 164 <noteplace="foot"n="(t)">S. 100.</note>; ich habe aber auch bemerkt,<lb/>
daß ſich dieſe Gefaͤſſe wie 3844 zu 7396, oder wie 4 ge-<lb/>
gen 9 verhalten, welches wiederum dem gemeinſchaftli-<lb/>
chen Verhaͤltniſſe zwiſchen denen Gefaͤſſen von beiderley<lb/>
Arten gegen einander viel naͤher kommt.</p><lb/><p>Den Durchſchnitt der Schienbeinſchlagader gegen<lb/>
ihre Blutader ſezzet Franz <hirendition="#fr">Boißier</hi> wie 100 zu 217 <noteplace="foot"n="(u)"><cb/>
Am angef. Ort.</note><lb/>
an; wenn die Gefaͤſſe aber erweitert worden, ſo gibt er<lb/>
ihn, welches zu verwundern, wie 87 zu 131 oder 2 zu<lb/>
3 an, aus welcher Vergleichung folgen wuͤrde, daß ſich<lb/>
die Blutader weniger, als die Schlagader habe ausdeh-<lb/>
nen laſſen.</p><lb/><p>Das Verhaͤltnis der Schluͤſſelblutader finde ich ge-<lb/>
gen ihre Schlagader wie 196 zu 81, der Droſſelader<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zur</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[248/0304]
Zweites Buch. Gefaͤſſe.
in der That der Nierenblutader eine groͤſſere Quantitaͤt
von Blute zufuͤhren, als dieſelbe ſonſt ordentlicher Wei-
ſe durch die Nierenſchlagader erhaͤlt, und ſolchemnach iſt
dieſe Schlagader allerdings kleiner, als ihre Nebenblut-
ader. Jch habe das Verhaͤltnis dieſer Schlagadern zu
den Blutadern, wie 614 zu 1490, und 874 zu 2066,
gefunden, welches ein Verhaͤltnis von 1488 zu 3556
abgibt, womit das zwiſchen beiderley Gefaͤſſen uͤberall
vorkommende Ebenmaas ziemlich uͤbereinſtimmt.
Die Gekroͤsſchlagadern ſezzet Keil zu ihren Blut-
adern wie 9 zu 25 (s) an, und ich wie 9 zu 16 wie 529
zu 1089 und 109 zu 361, womit beinahe die uͤbrigen
Verhaͤltniſſe andrer Blutadern zu ihren Schlagadern
uͤbereinkommen. Keils Verhaͤltniſſe ſcheinen mir zu
gros zu ſeyn.
Die Bekkenſchlagader (iliaca art.) ſezzet Clifton ge-
gen ihre Blutader in ein ſehr geringes Verhaͤltnis, naͤm-
lich wie 100 zu 164 (t); ich habe aber auch bemerkt,
daß ſich dieſe Gefaͤſſe wie 3844 zu 7396, oder wie 4 ge-
gen 9 verhalten, welches wiederum dem gemeinſchaftli-
chen Verhaͤltniſſe zwiſchen denen Gefaͤſſen von beiderley
Arten gegen einander viel naͤher kommt.
Den Durchſchnitt der Schienbeinſchlagader gegen
ihre Blutader ſezzet Franz Boißier wie 100 zu 217 (u)
an; wenn die Gefaͤſſe aber erweitert worden, ſo gibt er
ihn, welches zu verwundern, wie 87 zu 131 oder 2 zu
3 an, aus welcher Vergleichung folgen wuͤrde, daß ſich
die Blutader weniger, als die Schlagader habe ausdeh-
nen laſſen.
Das Verhaͤltnis der Schluͤſſelblutader finde ich ge-
gen ihre Schlagader wie 196 zu 81, der Droſſelader
zur
(s)
Am angef. Ort.
(t) S. 100.
(u)
Am angef. Ort.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/304>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.