Nuzzen oder Nachtheil bringen kann, ge- schaffen sind, so müssen wir daher ohnum- gänglich unsern Gesichte durch Vergröße- rungsgläser zu Hülfe kommen, wenn wir diese Kleinheiten genau erforschen wollen. Ohne dergleichen erhaben geschliffne Gläser können wir uns weder von der Gestalt derer Blutkügelchen, und ihrer wirbelhaften Be- wegung, noch von den belebten Gästen in dem männlichen Saamen, ingleichen auch der so bewundernswürdigen Schönheit des mensch- lichen Auges, von dem Zunehmen und Wachsthum derer Knochen, oder von den meisten andern Verrichtungen des thierischen Lebens, einige deutliche Begriffe machen.
Jch übergehe hier die künstlichen Hülfs- mittel bei den Zerlegungen derer Thiere, als das Einsprizzen, die Auftrokknung, und was dahin mehr einschlägt, das man sonst als ei- nen zu der Zerlegung gehörigen Theil anse- hen könnte, ohnerachtet die Anzahl dieser künstlichen Handgriffe so groß ist, und diesel- ben an sich so mühsam sind, daß sie nicht nur sehr viele Zeit wegnehmen, sondern auch schon für sich ganz allein denenjenigen, die sie aus- geübet, einen besondern Ruhm zuwege ge- bracht haben.
Bei
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Vorrede des Verfaſſers.
Nuzzen oder Nachtheil bringen kann, ge- ſchaffen ſind, ſo muͤſſen wir daher ohnum- gaͤnglich unſern Geſichte durch Vergroͤße- rungsglaͤſer zu Huͤlfe kommen, wenn wir dieſe Kleinheiten genau erforſchen wollen. Ohne dergleichen erhaben geſchliffne Glaͤſer koͤnnen wir uns weder von der Geſtalt derer Blutkuͤgelchen, und ihrer wirbelhaften Be- wegung, noch von den belebten Gaͤſten in dem maͤnnlichen Saamen, ingleichen auch der ſo bewundernswuͤrdigen Schoͤnheit des menſch- lichen Auges, von dem Zunehmen und Wachsthum derer Knochen, oder von den meiſten andern Verrichtungen des thieriſchen Lebens, einige deutliche Begriffe machen.
Jch uͤbergehe hier die kuͤnſtlichen Huͤlfs- mittel bei den Zerlegungen derer Thiere, als das Einſprizzen, die Auftrokknung, und was dahin mehr einſchlaͤgt, das man ſonſt als ei- nen zu der Zerlegung gehoͤrigen Theil anſe- hen koͤnnte, ohnerachtet die Anzahl dieſer kuͤnſtlichen Handgriffe ſo groß iſt, und dieſel- ben an ſich ſo muͤhſam ſind, daß ſie nicht nur ſehr viele Zeit wegnehmen, ſondern auch ſchon fuͤr ſich ganz allein denenjenigen, die ſie aus- geuͤbet, einen beſondern Ruhm zuwege ge- bracht haben.
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[0023]
Vorrede des Verfaſſers.
Nuzzen oder Nachtheil bringen kann, ge-
ſchaffen ſind, ſo muͤſſen wir daher ohnum-
gaͤnglich unſern Geſichte durch Vergroͤße-
rungsglaͤſer zu Huͤlfe kommen, wenn wir
dieſe Kleinheiten genau erforſchen wollen.
Ohne dergleichen erhaben geſchliffne Glaͤſer
koͤnnen wir uns weder von der Geſtalt derer
Blutkuͤgelchen, und ihrer wirbelhaften Be-
wegung, noch von den belebten Gaͤſten in dem
maͤnnlichen Saamen, ingleichen auch der ſo
bewundernswuͤrdigen Schoͤnheit des menſch-
lichen Auges, von dem Zunehmen und
Wachsthum derer Knochen, oder von den
meiſten andern Verrichtungen des thieriſchen
Lebens, einige deutliche Begriffe machen.
Jch uͤbergehe hier die kuͤnſtlichen Huͤlfs-
mittel bei den Zerlegungen derer Thiere, als
das Einſprizzen, die Auftrokknung, und was
dahin mehr einſchlaͤgt, das man ſonſt als ei-
nen zu der Zerlegung gehoͤrigen Theil anſe-
hen koͤnnte, ohnerachtet die Anzahl dieſer
kuͤnſtlichen Handgriffe ſo groß iſt, und dieſel-
ben an ſich ſo muͤhſam ſind, daß ſie nicht nur
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/23>, abgerufen am 24.11.2024.
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