in den Drüsen sind, angetroffen wird. Dieses Gewebe nennt der von Bergen(p) das eigentliche Zellgewebe, und er unterscheidet es dadurch von der Fetthaut.
Kein anderes entdekkt man an den noch zarten mensch- lichen Leibesfrüchten, an denen kein Fett weder im Nezze, noch unter der Haut in blättrigen Räumchen befindlich ist. An einer solchen viermonatlichen Frucht ist das völlige Nez wenigstens durchsichtig, und es stekket eine zittrende Gallerte zwischen den Muskeln und der Haut. Wenn diese Gallerte aus mancherlei Ursachen nach andern Gegenden herumgeführet wird, so entstehen davon die Misgestalten unter den menschlichen Früchten (q). Mit gutem Rechte behauptet also Diemerbroek(r), daß sehr wenig Fett unter der Haut einer Frucht gefunden werde, und Ruysch beschreibt das blättrige Zellgewebe in der Frucht vollkommen fettlos (s).
Jn diesen kleinen Fächerchen trift man ein sehr zartes, verdünstendes, mit etwas Oel vermengtes Wasser an, welches, weil es sich in den Krankheiten anhäufet, und man es durch die chimische Auflösungen genauer unter- sucht hat, besser bekant geworden. Es ist dieses der Dampf des Hippokrates, den er den Geist nennt, der im Menschen alle gesunde oder natürliche Hölungen er- füllet (t), wie man es in dem Buche ausgedrükkt findet, das man zwar nicht vor dessen eigenhändiges, aber dennoch einstimmig vor ein Werk aus dem Alterthum hält. Eben dieser zarte Dunst hat sich vermittelst der Versuche des Kaauw Börhaave(u) unter den Arzeneiverständigen gemeiner gemacht. Er besizzet ein wenig Klebrigkeit und hängt sich an die Finger an: sammlet sich derselbe,
so
(p)[Spaltenumbruch]
Karl Aug. von Bergen an- gef. Progr.
(q) Jn der Beschreib. der zwei- köpfigen Menschenfrucht; unter des Verfassers anat. Werken. S. 205.
(r)[Spaltenumbruch]
Jsbrand von Diemerbrök Anat. S. 13.
(s)Thes. anat. III. N. 64. Mus. Petrop. T. I. S. 13.
(t)[fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. N. 17.
(u)De Persp. Hippoer.
Erſtes Buch. Elementartheile
in den Druͤſen ſind, angetroffen wird. Dieſes Gewebe nennt der von Bergen(p) das eigentliche Zellgewebe, und er unterſcheidet es dadurch von der Fetthaut.
Kein anderes entdekkt man an den noch zarten menſch- lichen Leibesfruͤchten, an denen kein Fett weder im Nezze, noch unter der Haut in blaͤttrigen Raͤumchen befindlich iſt. An einer ſolchen viermonatlichen Frucht iſt das voͤllige Nez wenigſtens durchſichtig, und es ſtekket eine zittrende Gallerte zwiſchen den Muskeln und der Haut. Wenn dieſe Gallerte aus mancherlei Urſachen nach andern Gegenden herumgefuͤhret wird, ſo entſtehen davon die Misgeſtalten unter den menſchlichen Fruͤchten (q). Mit gutem Rechte behauptet alſo Diemerbroek(r), daß ſehr wenig Fett unter der Haut einer Frucht gefunden werde, und Ruyſch beſchreibt das blaͤttrige Zellgewebe in der Frucht vollkommen fettlos (s).
Jn dieſen kleinen Faͤcherchen trift man ein ſehr zartes, verduͤnſtendes, mit etwas Oel vermengtes Waſſer an, welches, weil es ſich in den Krankheiten anhaͤufet, und man es durch die chimiſche Aufloͤſungen genauer unter- ſucht hat, beſſer bekant geworden. Es iſt dieſes der Dampf des Hippokrates, den er den Geiſt nennt, der im Menſchen alle geſunde oder natuͤrliche Hoͤlungen er- fuͤllet (t), wie man es in dem Buche ausgedruͤkkt findet, das man zwar nicht vor deſſen eigenhaͤndiges, aber dennoch einſtimmig vor ein Werk aus dem Alterthum haͤlt. Eben dieſer zarte Dunſt hat ſich vermittelſt der Verſuche des Kaauw Boͤrhaave(u) unter den Arzeneiverſtaͤndigen gemeiner gemacht. Er beſizzet ein wenig Klebrigkeit und haͤngt ſich an die Finger an: ſammlet ſich derſelbe,
ſo
(p)[Spaltenumbruch]
Karl Aug. von Bergen an- gef. Progr.
(q) Jn der Beſchreib. der zwei- koͤpfigen Menſchenfrucht; unter des Verfaſſers anat. Werken. S. 205.
(r)[Spaltenumbruch]
Jsbrand von Diemerbrök Anat. S. 13.
(s)Theſ. anat. III. N. 64. Muſ. Petrop. T. I. S. 13.
(t)[fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. N. 17.
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Erſtes Buch. Elementartheile
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und er unterſcheidet es dadurch von der Fetthaut.
Kein anderes entdekkt man an den noch zarten menſch-
lichen Leibesfruͤchten, an denen kein Fett weder im Nezze,
noch unter der Haut in blaͤttrigen Raͤumchen befindlich
iſt. An einer ſolchen viermonatlichen Frucht iſt das
voͤllige Nez wenigſtens durchſichtig, und es ſtekket eine
zittrende Gallerte zwiſchen den Muskeln und der Haut.
Wenn dieſe Gallerte aus mancherlei Urſachen nach andern
Gegenden herumgefuͤhret wird, ſo entſtehen davon die
Misgeſtalten unter den menſchlichen Fruͤchten (q). Mit
gutem Rechte behauptet alſo Diemerbroek (r), daß
ſehr wenig Fett unter der Haut einer Frucht gefunden
werde, und Ruyſch beſchreibt das blaͤttrige Zellgewebe
in der Frucht vollkommen fettlos (s).
Jn dieſen kleinen Faͤcherchen trift man ein ſehr zartes,
verduͤnſtendes, mit etwas Oel vermengtes Waſſer an,
welches, weil es ſich in den Krankheiten anhaͤufet, und
man es durch die chimiſche Aufloͤſungen genauer unter-
ſucht hat, beſſer bekant geworden. Es iſt dieſes der
Dampf des Hippokrates, den er den Geiſt nennt, der
im Menſchen alle geſunde oder natuͤrliche Hoͤlungen er-
fuͤllet (t), wie man es in dem Buche ausgedruͤkkt findet,
das man zwar nicht vor deſſen eigenhaͤndiges, aber dennoch
einſtimmig vor ein Werk aus dem Alterthum haͤlt. Eben
dieſer zarte Dunſt hat ſich vermittelſt der Verſuche des
Kaauw Boͤrhaave (u) unter den Arzeneiverſtaͤndigen
gemeiner gemacht. Er beſizzet ein wenig Klebrigkeit
und haͤngt ſich an die Finger an: ſammlet ſich derſelbe,
ſo
(p)
Karl Aug. von Bergen an-
gef. Progr.
(q) Jn der Beſchreib. der zwei-
koͤpfigen Menſchenfrucht; unter
des Verfaſſers anat. Werken. S.
205.
(r)
Jsbrand von Diemerbrök
Anat. S. 13.
(s) Theſ. anat. III. N. 64. Muſ.
Petrop. T. I. S. 13.
(t) __. N. 17.
(u) De Perſp. Hippoer.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/104>, abgerufen am 23.11.2024.
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